DE4139871C2 - Futtermittelmischung für die Forellenzucht - Google Patents

Description

Aufgrund des Bevölkerungswachstums ist der Bedarf an Nahrungsmitteln ständig im Steigen. Um diesen Nahrungsmittelbedarf zu decken, kommt der Fischzucht bei Erhalt der natürlichen Produktionsbedingungen immer größere Bedeutung zu.

Der zur Wassereutrophierung beitragende Phosphor- und Stick­ stoffeintrag muß demnach minimiert werden. Einflußfaktoren sind in erster Linie der Futterquotient, das Verhältnis von Protein zur Nichtproteinenergie sowie der Phosphorgehalt des Futters. Diese Faktoren stehen in enger Wechselbeziehung zum Kohlenhydratgehalt und dessen Verdaulichkeit.

Die im Getreide enthaltene Stärke kann von den Forellen auf­ grund nicht ausreichender amylolytischer Enzymaktivitäten im Intestinaltrakt der Tiere nur unzureichend verwertet werden. Eine deutlich bessere Ausgangsbasis schafft der Einsatz hydrolysierter Stärke. In der Patentschrift DD 244 289 A1 wird bereits der Zusatz hydrolysierter Stärke zu einem Fischfuttermittel beschrieben.

Aus den Patentschriften DD 2 62 876 A5 und GB 869 615 ist der Einsatz amylolytisch wirkender Enzyme in Futtermitteln bekannt. Diese sind allerdings nur für die Landtierzucht (z. B. Schweine, Geflügel) geeignet und geben auch dem Fachmann keinen Hinweis für die Verwendung dieser Enzyme als Zusatz zu Fischfuttermitteln.

Es wurde nunmehr gefunden, daß spezielle Futtermittelmischun­ gen mit einem bestimmten Gehalt an amylolytisch wirkenden Enzymen eine weitere Reduzierung des Futterquotienten in der Forellenproduktion ermöglichen. Die erfindungsgemäße Futtermittelmischung auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und üblichen Zusatzstoffen ist dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an amylolytisch wirkenden Enzymen 8-25 g/100 kg beträgt. Die erfindungsgemäßen Fischfuttermischungen können den speziellen Bedürfnissen der einzelnen Altersstufen der Fische angepaßt werden.

In dem folgend aufgeführten Beispiel wird die Wirkung einer Forellenfuttermischung demonstriert:

Beispiel

Die Fütterungsversuche wurden in zwei zeitlich aufeinander folgenden Abschnitten durchgeführt. Es wurde vergleichsweise eine Testgruppe mit handelsüblichem Fischfutter (A) und eine Testgruppe mit der erfindungsgemäßen Futtermittelmischung (B) gefüttert. Die Futterzusammensetzungen der Testgruppen sind aus Tabelle 1 und die Versuchsparameter sowie die Ergeb­ nisse des in-vivo-Versuches aus Tabelle 2 ersichtlich.

Tabelle 1

Mischplan der Versuchschargen in (%) auf der Basis der OS (Originalsubstanz)

Gehalte an Weender Rohnährstoffen

Tabelle 2

Zusammensetzung der Versuchsparameter und Ergebnisse

Auswertung der in-vivo-Versuche

Die Auswertung der Versuche erfolgte mit Hilfe der mathematischen Statistik, insbesondere dem Verfahren 3/24/1118 "Vergleich von Mittelwerten aus Normalverteilungen mit gleichen, unbekannten Varianzen bei eingeschränkter Meßwerteerfassung" der Verfahrensbibliothek "Versuchsplanung und Auswertung" (Herausgeber D. Rarch et al., Band II, S. 549-552, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlage Berlin 1978). Aufgrund der großen Zahl an Individuen und des aus vergleichbaren Versuchen bekannten, sehr geringen Fehlers bei der Messung der Massen, wurde für die Vergleiche eine Irrtumswahrscheinlichkeit α von 0,0001 gewählt. Die Auswertung ergab, daß sich die Ergebnisse unter den genannten Bedingungen signifikant unterscheiden.

Abschnitt 1

Bei optimalen Wassertemperaturen und gleichem Ausgangsbesatz wurde mit dem Testfutter (B) gegenüber (A) bei einer Abfi­ schung von rund 123 kg/m³ Wasser ein um 5,3% höherer Zuwachs und ein um 6,2% niedrigerer Futterquotient erreicht.

Abschnitt 2

Hohe Wassertemperaturen machten eine, den Futterquotienten nachteilig beeinflussende, restriktive Fütterung während ca. 1/3 der Versuchszeit erforderlich. Bei etwa gleichem Besatz und einer Abfischung von 155 kg/m³ Wasser war auch hier die Testgruppe (B) mit einem um 2,2% höheren Zuwachs und einem um 2,5% geringeren Futterquotienten der Testgruppe (A) über­ legen.

Zusammenfassend wird festgestellt, daß durch den Zusatz von Amylasen bereits ab NfE-Gehalten von 10% (Stärkegeh.: 6%) die Futterverwertung um 2,5-6,2% erhöht wird. Der Einfluß der Amylasen auf den FQ wächst mit der Bedeutung der Kohlen­ hydrate als Energielieferanten. Somit ist diese Erfindung geeignet, in Kombination der Erkenntnisse zur Reduzierung des Fischmehlgehaltes im Forellenfutter, den Phosphor- und Stick­ stoffeintrag in die Oberflächengewässer zu verringern.

Claims (1)

1. Futtermittelmischung für die Forellenzucht auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und üblichen Zusatz­ stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an amylo­ lytisch wirkenden Enzymen 8-25 g/100 kg beträgt.