DE4139561A1 - Verfahren und vorrichtung zum ueberwachen des alterungszustandes einer sauerstoffsonde - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum ueberwachen des alterungszustandes einer sauerstoffsondeInfo
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Description
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
überwachen des Alterungszustandes einer vor einem Katalysa
tor angeordneten Sauerstoffsonde, die eine Istspannung U_IST
für einen Lambdaregler für einen Verbrennungsmotor liefert.
Je stärker eine Sauerstoffsonde gealtert ist, desto langsa
mer reagiert sie auf Änderungen im Sauerstoffgehalt des sie
umströmenden Abgases. Dadurch vergrößert sich die Perioden
dauer des Zweipunkt-Regelungsvorganges, wie er mit Hilfe des
Sondensignals ausgeführt wird. Da während der Reglerschwin
gungen das Reglerausgangssignal mit Hilfe eines Integra
tionsprozesses erzeugt wird, erhöht sich mit Verlängerung
der Schwingungsperiode auch die Amplitude der Reglerschwin
gung. Wenn die gemessene Periodendauer einen Schwellwert
überschreitet, wird die Sonde als unzulässig stark gealtert
beurteilt.
Wenn für die Lambdaregelung jeweils eine Sonde vor und hin
ter einem Katalysator verwendet wird, kann das Signal von
der hinteren Sonde, die immer geringere Alterungseffekte
zeigt als die vordere Sonde, dazu verwendet werden, Signal
änderungen zu kompensieren, die durch die Alterung der vor
deren Sonde bedingt sind. Wenn die Kompensationsgröße einen
Schwellwert überschreitet, zeigt dies an, daß die vordere
Sonde unzulässig stark gealtert ist. Die Vorrichtung mit dem
eben beschriebenen Verfahren, das das Signal von einer lang
sam alternden hinteren Sonde verwendet, arbeitet genauer als
die zunächst beschriebene Vorrichtung, die die Reglerperio
dendauer überwacht. Jedoch ist nachteilig, daß die zweite,
hintere Sonde zwingend erforderlich ist.
Es bestand demgemäß das Problem, ein Verfahren und eine Vor
richtung zum überwachen des Alterungszustandes einer vor
einem Katalysator angeordneten Sauerstoffsonde anzugeben,
die ohne das Signal von einer hinter dem Katalysator ange
ordneten Sonde auskommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachung auf Grundlage des zeitlichen Mittelwer
tes
des Betrags der Abweichung U_IST - U_SOLL
der Istspannung U_IST zu einer Sollspannung U_SOLL
erfolgt.
In der einfachsten Variante erfolgt die Überwachung durch
unmittelbaren Vergleich des genannten Mittelwerts mit einem
Schwellwert. Sobald dieser unterschritten ist, wird die Son
de als unzulässig stark gealtert beurteilt. Dieser Vorgehens
weise liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine Sonde mit zu
nehmender Alterung immer geringere Spannungshübe aufweist.
In einer verbesserten Variante wird das erfindungsgemäße
Verfahren mit dem bekannten Verfahren der Periodendauerüber
wachung kombiniert. Es wird nämlich der Quotient zwischen
dem genannten Mittelwert und dem Mittelwert des Betrags der
Abweichung des Ausgangssignals des Lambdareglers von einem
Sollwert gebildet und dieser Quotient wird mit einem
Schwellwert verglichen. Sobald der Quotient kleiner wird als
der Schwellwert, gilt die Sonde als unzulässig stark geal
tert. Diese Vorgehensweise führt zu einem besonders guten
Signal/Rausch-Verhältnis, da der Quotient sowohl dann klei
ner wird, wenn sich der genannte Spannungsmittelwert ver
kleinert, wie er auch dann kleiner wird, wenn sich der im
Nenner stehende Reglesignal-Mittelwert wegen Vergrößerns
der Periodendauer erhöht.
Die Mittelwertbildung erfolgt vorteilhafterweise entweder
durch eine übliche Software-Integration, durch Tiefpaßfil
terung oder dadurch, daß gezählt wird, wie oft die Abwei
chung zwischen Ist- und Sollwert innerhalb einer vorgegebe
nen Zeitspanne in einen vorgegebenen Wertebereich fällt. Im
letzteren Fall kann entweder die Zeitspanne fest in Zeitein
heiten vorgegeben sein, oder sie kann durch eine vorgegebene
Anzahl von Schwingungen definiert sein. Werden die Signale
in fest vorgegebenen Zeitabständen abgetastet, müssen im
Fall der durch eine Anzahl von Reglerschwingungen vorgegebe
ne Mittelungszeitspanne noch die Abtastungen gezählt werden.
Dann ist das Verhältnis der Zahl der Abtastwerte im vorge
gebenen Wertebereich zur Gesamtzahl der Abtastungen das Maß
für den gesuchten Mittelwert.
Bei Instationärvorgängen weichen die genannten Istwerte län
ger und teilweise auch stärker von den jeweils zugehörigen
Sollwerten ab als im Fall stationären Betriebs des lambdage
regelten Verbrennungsmotors. Es erhöhen sich dann die ge
nannten Mittelwerte, was im Fall des Spannungsmittelwerts
einen besseren als den tatsächlichen Zustand der Sonde vor
täuscht, während im Fall des Mittelwerts des Reglerausgangs
signals ein schlechterer Zustand als der tatsächliche ange
zeigt wird. Um diese Effekte zu vermeiden, ist es von Vor
teil, die Mittelwertbildung während Instationärvorgängen des
Verbrennungsmotors anzuhalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist folgende Einrichtun
gen auf:
- - eine Berechnungseinrichtung zum Berechnen des zeitlichen Mittelwerts des Betrags der Abweichung U_IST - U_SOLL der Istspannung U_IST der Sonde von einer Sollspannung U_SOLL; und
- - eine Beurteilungseinrichtung zum Beurteilen des Alterungs zustandes der Sonde auf Grundlage des genannten Mittelwerts.
Vorzugsweise verfügt die Vorrichtung noch über eine Integra
tionsstoppeinrichtung zum Anhalten der Funktion der Berech
nungseinrichtung während Instationärvorgängen des lambdage
regelten Verbrennungsmotors. Diese verhindert die oben be
schriebenen möglichen Fehlbeurteilungen.
Fig. 1 Blockschaltdiagramm einer Vorrichtung zum Überwachen
des Alterungszustandes einer vor einem Katalysator angeord
neten Sauerstoffsonde; und
Fig. 2 Flußdiagramm zum Erläutern eines mit der Vorrichtung
von Fig. 1 ausführbaren Verfahrens.
Fig. 1 zeigt u. a. einen Katalysator 10 und eine in dem zu
ihm führenden Abgaskanal angeordnete Sauerstoffsonde 11.
Weiterhin sind ein Lambdaregler 12 und eine Überwachungsvorrichtung
13 vorhanden. Innerhalb der Überwachungsvorrichtung
13 befinden sich eine erste Berechnungseinrichtung 14.1,
eine zweite Berechnungseinrichtung 14.2, eine Integrations
stoppeinrichtung 15 und eine Beurteilungseinrichtung 16. Die
Istspannung U_IST von der Sonde 11 wird dem Lambdaregler 12
und der ersten Berechnungseinrichtung 14.1 zugeführt. Das
Ausgangssignal FR des Lambdareglers 12 wird an die zweite
Berechnungseinrichtung 14.2 gegeben. Die Ausgangssignale der
beiden Berechnungseinrichtungen gelangen zur Beurteilungs
einrichtung 16, die ein Beurteilungssignal BS ausgibt, das
anzeigt, ob die Sonde 11 unzulässig stark gealtert ist oder
nicht. Die Berechnungen in den beiden Berechnungseinrichtun
gen 14.1 und 14.2 werden in Zeitdauern angehalten, in denen
die Integrationsstoppeinrichtung 15 ein entsprechendes Sig
nal ausgibt. Um beurteilen zu können, wann die Berechnungen
angehalten werden sollen, erhält die Integrationsstoppein
richtung 15 ein Beschleunigungsanreichungssignal BA von
einer nicht dargestellten Steuereinrichtung, die Einfluß auf
die Einspritzzeit von Kraftstoff in den (nicht dargestell
ten) Verbrennungsmotor nimmt, an den der Katalysator 10 an
geschlossen ist. Dieses Beschleunigungsanreicherungssignal
zeigt an, daß der Verbrennungsmotor gerade instationär be
trieben wird. Entsprechend können andere Signale der Motor
steuerung verwendet werden, die Instationärvorgänge anzei
gen. Wenn das Beschleunigungsanreichungssignal oder ein ähn
liches Signal unmittelbar verwendet wird, kann es jeweils
direkt auf die Berechnungseinrichtungen 14.1 und 14.2 gege
ben werden. Vorteilhafter ist jedoch das Zwischenschalten
der Integrationsstoppeinrichtung 15. Diese kann die Berech
nungen auch nach Abklingen des Beschleunigungsanreichungs
signals noch kurzfristig stoppen, um sicherzustellen, daß
die Berechnungen erst wieder laufen, wenn sich der Verbren
nungsmotor mit Sicherheit im Stationärbetrieb befindet.
Die beiden Berechnungseinrichtungen 14.1 und 14.2 erhalten
jeweils einen Sollwert. Der Sollwert U_SOLL entspricht vor
zugsweise einer Spannung, wie sie in etwa dem Lambdawert 1
zugeordnet ist. Bei einer Nernst-Sonde sind dies typischer
weise etwa 450 mV. Der Sollwert FR_SOLL, wie er an die zwei
te Berechnungseinrichtung 14.2 gegeben wird, ist vorzugswei
se der Wert "1", wenn der Lambdaregler 12 einen wert FR aus
gibt, der multiplikativ auf die Einspritzzeit einwirkt. Ist
es dagegen ein additiv wirkender Wert, ist der Sollwert vor
zugsweise der Wert "0".
Ein Verfahren, wie es mit der Überwachungsvorrichtung von
Fig. 13 ausführbar ist, wird im folgenden anhand des Fluß
diagramms von Fig. 2 veranschaulicht.
Nach dem Start dieses Verfahrens wird in einem Schritt s1
eine Berechnungszeitspanne gestartet. Es erfolgt dann der
Eintritt in eine Schleife, in der in einem Schritt s2 zu
nächst von der Integrationsstoppeinrichtung 15 überprüft
wird, ob der Verbrennungsmotor instationär betrieben wird.
Ist dies der Fall, wird in einem Schritt s3 die Zeitintegra
tion angehalten, und es folgt erneut Schritt s2. Erst wenn
in Schritt s2 festgestellt wird, daß kein Instationärvorgang
mehr vorliegt, wird die Integration der Berechnungszeit in
einem Schritt s4 fortgesetzt. Es werden dann (Schritt s5)
die Istspannung U_IST von der Lambdasonde 11 und das Aus
gangssignal FR_IST vom Lambdaregler 12 gemessen. Mit diesen
Istwerten und den oben angegebenen Sollwerten werden Be
tragsmittelwerte
(Schritt s6). Die Berechnung erfolgt z. B. dadurch, daß zu
nächst die genannten Differenzen zwischen dem jeweiligen
Ist- und Sollwert gebildet werden und dann die neue Diffe
renz multipliziert mit einem Gewichtungsfaktor c zu dem mit
einem anderen Faktor multiplizierten, zuvor erhaltenen Mit
telwert addiert wird. Der andere Faktor ist 1 - c. Die Be
rechnung kann jedoch auch durch ein Auszählen von Ereignis
sen erfolgen, wie dies bei der Kurzdarstellung der Erfindung
beschrieben wurde.
Sobald die Berechnungen der Mittelwerte abgeschlossen sind,
wird in einem Schritt s7 überprüft, ob die in Schritt s1 ge
startete Berechnungszeitspanne abgelaufen ist. Ist die vor
gegebene Berechnungszeitspanne noch nicht abgelaufen, wird
wieder die genannte Schleife ab Schritt s2 durchlaufen. Sie
wird erst dann verlassen, wenn sich in Schritt s7 heraus
stellt, daß die Berechnungszeitspanne abgelaufen ist. In
einem Schritt s8 wird dann der Quotient zwischen den beiden
in Schritt s6 von der ersten und der zweiten Berechnungsein
richtung 14.1 bzw. 14.2 berechneten Mittelwert gebildet, und
der Quotient wird mit einem Schwellwert SWQ verglichen. Die
Quotientenbildung und der Vergleich werden in der Beurtei
lungseinrichtung 16 ausgeführt. Ergibt der Vergleich, daß
der Quotient den Schwellwert nicht unterschritten hat, wird
das Verfahren beendet. Es wird dann erst mit dem nächsten
Betriebszyklus des Verbrennungsmotors wieder gestartet. Der
Start eines Betriebszyklus kann dadurch definiert sein, daß
der Verbrennungsmotor bei einer Temperatur unter einer
Schwelle, z. B. unter 50°C, gestartet wird.
Ergibt sich in Schritt s8, dar der Schwellwert SWQ unter
schritten wurde, ist dies das Zeichen, dar die Sonde 11 un
zulässig stark gealtert ist. Es erfolgt dann in einem
Schritt s9 eine Fehlermeldung, die darin bestehen kann, dar
der Fehler in einen Fehlerspeicher eingetragen wird und eine
Fehleranzeigelampe zum Aufleuchten gebracht wird.
Im vorstehenden wurde durchgehend davon ausgegangen, daß der
Spannungsmittelwert durch den Reglerausgangsmittelwert ge
teilt wird. Jedoch kann die Quotientenbildung auch genau um
gekehrt erfolgen. Dann ist in Schritt s8 jedoch nicht zu un
tersuchen, ob eine Schwelle unterschritten wurde, sondern ob
eine Schwelle überschritten wurde. Weiterhin ist eine Ver
fahrensänderung im Rahmen einer Vereinfachung möglich, näm
lich dahingehend, daß nur der Spannungsmittelwert von der
Berechnungseinrichtung 14.1 berechnet wird und die Berech
nungseinrichung 14.2 fehlt. Die Beurteilungseinrichtung 16
überprüft dann nur, ob der Spannungsmittelwert
unter einen Schwellenwert SW fällt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Überwachen des Alterungszustandes einer
vor einem Katalysator angeordneten Sauerstoffsonde, die eine
Istspannung U_IST für einen Lambdaregler für einen Verbren
nungsmotor liefert, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwa
chung auf Grundlage des zeitlichen Mittelwerts
des Betrags der Abweichung U_IST - U_SOLL der Ist
spannung U_IST von einer Sollspannung U_SOLL erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonde als unzulässig stark gealtert beurteilt wird, wenn
der genannte Mittelwert
unter einen Schwellwert (SW) fällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonde als unzulässig stark gealtert beurteilt wird, wenn
der Quotient
unter einen Schwellwert (SWQ) fällt, wobei die Größe
den Betrag der Abweichung des Ausgangssignals FR_IST des
Lambdareglers von einem Sollwert FR_SOLL darstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zeitlichen Mittelwerte durch Integra
tion gebildet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zeitlichen Mittelwerte dadurch gebil
det werden, daß gezählt wird, wie oft die Abweichung zwi
schen Ist- und Sollwert innerhalb einer vorgegebenen Zeit
spanne in einen vorgegebenen Wertebereich fällt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dar die Mittelwertbildung während Instationär
vorgängen des Verbrennungsmotors angehalten wird.
7. Vorrichtung (13) zum Überwachen des Alterungszustandes
einer vor einem Katalysator (10) angeordneten Sauerstoffson
de (11), die eine Istspannung U_IST für einen Lambdaregler
(12) für einen Verbrennungsmotor liefert,
gekennzeichnet durch
- - eine Berechnungseinrichtung (14.1) zum Berechnen des zeit lichen Mittelwerts der Istspannung U_IST von einer Sollspannung U_SOLL; und
- - eine Beurteilungseinrichtung (16) zum Beurteilen des Alte rungszustandes der Sonde auf Grundlage des genannten zeitli chen Mittelwerts.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine
Integrationsstoppeinrichtung (15) zum Anhalten der Funktion
der Berechnungseinrichtung (14.1) während Instationärvorgän
gen des Verbrennungsmotors.
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