DE4138879C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter mit Deckel aus Kunststoff zur Aufnahme körniger, pulverförmiger, pasten­ förmiger oder flüssiger Güter mit vorzugsweise rechtecki­ gem oder ovalem Querschnitt, dessen Wand einen oberen Dichtrand zur tragenden und dichtenden Aufnahme eines Deckels aufweist, wobei der Behälter im oberen Teil mit einem diesen abstandsweise umgebenden Aufnahmeteil verse­ hen ist, welches durch eine in der Nähe des Dichtrandes hervorstehende umlaufende Tragkante etwa mittig getragen wird und bei dem das Aufnahmeteil auf der Innenseite am oberen Ende mit einer nicht durchgehenden Schnappkante versehen ist, hinter die der Deckel bei Aufsetzen rastend greift.

Derartige Behälter oder Eimer mit Deckel sind in ver­ schiedenen Ausführungen bekannt und sollen das einge­ füllte Gut sicher aufbewahren, gegen ungewollten Austritt dieses Gutes ebenso wie gegen Eintritt von Staub, Schmutz oder Feuchtigkeit schützen, mechanisch stabil sein und sich ohne besondere Werkzeuge öffnen und möglichst auch wieder dicht verschließen lassen.

So ist aus der EP-A1-02 87 980 ein Eimer aus Kunststoff mit einem zugehörigen einrastbaren Deckel bekannt, bei dem der Eimer und der Deckel an ihren Rändern so ausge­ bildet sind, daß der Deckel sicher abdichtet und einra­ stet. Die Eimerwand wird im oberen Teil von einem zylin­ drischen Ring umgeben, an dem am Eimerumfang einander diametral gegenüberstehende Taschen zur Aufnahme eines Tragebügels angeformt sind. An diesen Stellen ist der Ring bogenförmig heruntergezogen, so daß der zwischen dem Ring und der Eimerwand eingerastete Deckel erfaßt und ab­ gehoben werden kann.

Bei rechteckigen Behältern oder Eimern ist das Untergrei­ fen und Abziehen des Deckels in der Mitte der Seiten schwierig bzw. nahezu unmöglich. Die Anordnung der Ta­ schen mit dem an dieser Stelle heruntergezogenen Ring in den Ecken des Behälters ist unzweckmäßig, da diese Anord­ nung einerseits optisch wenig gefällig wirkt und anderer­ seits der Tragbügel diagonal verlaufen müßte.

Darüber hinaus ist die in der EP-A1-02 87 980 beschriebene Lösung für Farbeimer unzweckmäßig, da beim Ausgießen Farbe zwischen den zylindrischen Ring und die Eimerwand laufen kann, so daß ein erneutes Öffnen des Farbeimers nach vorherigem Verschließen durch die eingetrocknete Farbe erheblich erschwert wird.

Aus der GB-PS 14 89 515 ist eine weitere Lösung bekannt, nach der ein Behälter mit Deckel aus Kunststoff zur Auf­ nahme körniger, pulverförmiger, pastenförmiger oder flüs­ siger Güter mit rundem Querschnitt beschrieben wird. Die Wand des Behälters weist dabei einen oberen Dichtrand zur tragenden und dichtenden Aufnahme des Deckels auf und ist in seinem oberen Teil mit einem den Dichtrand abstands­ weise umgebenden Aufnahmeteil versehen. Das Aufnahmeteil wird von einer in der Nähe des Dichtrandes hervorstehen­ den umlaufenden Tragkante getragen. Dadurch, daß die Oberkante des Aufnahmeteils und die Tragkante bis auf die Ebene der Unterkante des Aufnahmeteils bogenförmig herun­ tergezogen ist, entsteht in diesem Bereich eine Art Ein­ griffsmulde, die ein Untergreifen des Haltefalzes am Deckel ermöglicht.

Mit dieser Lösung werden aber die aufgezeigten Nachteile nicht beseitigt, insbesondere wird ein Verkleben von Deckel und Behälter nach dem Ausgießen nicht verhindert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter mit Deckel der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich der Deckel bei verschlossenem Behälter leichter er­ greifen und ohne besonderes Werkzeug abnehmen läßt und bei dem das Ausgießen insbesondere flüssiger oder pasten­ förmiger Güter erleichtert wird sowie das Eindringen die­ ser Güter zwischen das Aufnahmeteil und die Wand des Be­ hälters vermieden wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberkante des Aufnahmeteiles und die Tragkante in wenig­ stens einem Bereich größerer Krümmung des Behälterumfan­ ges bis auf die Ebene der Unterkante der Tragkante bogen­ förmig heruntergezogen ist, so daß in diesem Bereich eine Eingriffmulde entsteht, die ein Untergreifen des Halterin­ ges des Deckels ermöglicht und daß die Eingriffmulde im unteren Teil als Ausgießer gestaltet ist, der aus den seitlich abgesenkten Flächen der Tragkante und deren un­ teren ebenen Abschnitt besteht.

Wenn ein Behälter dieser Art geöffnet und ganz oder teil­ weise entleert werden soll, so kann der Deckel in der Eingriffmulde besonders leicht erfaßt und abgezogen wer­ den. Dadurch, daß die Eingriffmulde gleichzeitig als Aus­ gießer ausgeführt ist, wird das Entleeren des Behälters ebenfalls wesentlich erleichtert und gleichzeitig vermie­ den, daß beispielsweise Farbe zwischen das Aufnahmeteil und die Wand des Behälters laufen kann. Damit wird ver­ hindert, daß der Deckel festkleben kann, nachdem der Be­ hälter nur teilweise entleert und wieder verschlossen wurde.

In einer Fortbildung der Erfindung ist die Eingriffmulde in einer Ecke des Behälters angeordnet. Soll die Erfin­ dung bei einem eckigen Eimer angewendet werden, so kann der Tragbügel auf übliche Weise unabhängig von der Anord­ nung der Eingriffmulde mittig an den Seiten des Eimers befestigt werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist weiterhin vorge­ sehen, daß die Eingriffmulde durch eine abreißbare Blende überdeckt ist, die durch mehrere mit Sollbruchstellen ausgebildete Stege mit dem heruntergezogenen Teil der Tragkante verbunden ist.

Diese beim Herstellen des Behälters auf einfache Weise anzubringende Blende gestattet das Befüllen und erstma­ lige Verschließen des Behälters. Ein Öffnen des Behälters ist aber nur nach dem vorherigen Entfernen der Blende möglich, so daß ein unbefugtes Öffnen leicht festzustel­ len ist.

Die Erfindung wird nachstehend in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Behälters mit aufge­ setztem Deckel,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Behälter,

Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,

Fig. 4 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 2,

Fig. 5 eine Detaildarstellung der Eingriffmulde, und

Fig. 6 eine Detaildarstellung der Eingriffmulde mit einer davorgesetzten Blende.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, besteht der Behälter 1 aus einem Boden 2 mit einer sich nach oben erstreckenden Wand 3, an deren Ende ein Dichtrand 4 zur Aufnahme eines Deckels 5 angeordnet ist. Entsprechend Fig. 2 besitzt der Behälter 1 einen im wesentlichen rechteckigen Quer­ schnitt. Der Dichtrand 4 wird auf der Außenseite des Be­ hälters 1 von einem im Abstand zu diesem angeordneten Aufnahmeteil 6 umgeben, welches durch eine in der Nähe des Dichtrandes 4 aus der Wand 3 hervorstehende umlau­ fende Tragkante 7 etwa mittig getragen wird. Am oberen Ende des Aufnahmeteils 6 ist auf ihrer der Wand 3 zuge­ wandten Seite eine Schnappkante 8 angeformt, hinter die der Haltefalz 9 des Deckels 5 beim Aufsetzen einrastet. Der Haltefalz 9 umschließt dabei gleichzeitig den Dicht­ rand 4 des Behälters 1. (Fig. 3).

In der Mitte von zwei gegenüberliegenden Seitenflächen der Wand 1 ist die Unterkante des Aufnahmeteiles 6 bogen­ förmig, eine Lasche 10 bildend, heruntergezogen. In die­ ser Lasche 10 befindet sich ein Loch 11 zur Aufnahme des umgebogenen Endes eines Tragbügels 12.

Wie aus den Fig. 4 bis 6 ersichtlich, ist zum Öffnen des Deckels 5 in einer der Ecken des Behälters 1 eine Eingriffmulde 13 derart eingearbeitet, daß sowohl die Oberkante des Aufnahmeteiles 6 als auch die Tragkante 7 gemeinsam bis auf die Ebene der Unterkante des Aufnahme­ teiles 6 heruntergezogen sind. Dadurch wird in diesem Be­ reich der Haltefalz 9 frei sichtbar und kann leicht un­ terfaßt und somit der Deckel 5 abgehoben werden.

Die seitlichen Flächen der abgesenkten Tragkante 7 und deren unterer ebener Abschnitt bilden gemeinsam einen Ausgießer 14. Dieser Ausgießer 14 ermöglicht ein bequemes Entleeren des Behälters 1, ohne daß beispielsweise Farbe zwischen das Aufnahmeteil 6 und die Außenwand des Behäl­ ters 1 laufen kann. Dadurch wird ermöglicht, daß der Be­ hälter 1 teilweise entleert und wieder verschlossen wer­ den kann, ohne daß der Haltefalz 9 in dem durch das Auf­ nahmeteil 6, die Tragkante 7 und die Außenwand des Behäl­ ters 1 gebildeten U-förmigen Teil festkleben kann.

Um ein unbefugtes Öffnen des Behälters 1 zu verhindern, bzw. nachträglich feststellen zu können, ist vor der Ein­ griffmulde 13 eine abreißbare Blende 15 angeordnet. Diese Blende 15 ist durch mehrere als Soll-Bruchstellen ausge­ bildete Stege 16 mit dem heruntergezogenen Teil der Trag­ kante 7 verbunden. (Fig. 4, 6) Dadurch erscheint das um­ laufende Aufnahmeteil 6 in diesem Bereich als geschlos­ sen, so daß deutlich erkennbar ist, daß der Behälter 1 noch nicht geöffnet worden ist.

Beim Abreißen der Blende 15 durch Abknicken und gege­ benenfalls mehrmaliges Hin- und Herbiegen wird die Ein­ griffmulde 13 freigelegt, und der Deckel kann, wie be­ reits dargelegt, abgehoben werden.

Da die Eingriffmulde 13 unabhängig von der Lasche 10 an­ geordnet werden kann, ist bei einer Anordnung der Ein­ griffmulde 13 in einer der Ecken des Behälters ein beson­ ders leichtes Öffnen des Deckels möglich.

Die Erfindung kann ohne weitere Abänderung für runde, eckige oder ovale Behälter verwendet werden. Bei ovalen Behältern, bei denen der Tragbügel 12 üblicherweise dia­ metral gegenüberliegend im Bereich der größten Krümmung der Behälterwand eingehängt ist, ist es möglich, sowohl die zum Einhängen des Bügels erforderlichen Laschen 10 als auch die Eingriffmulden 13 an der gleichen Stelle an­ zuordnen. Gleichfalls ist es möglich, die Eingriffmulde 13 zwischen den gegenüberliegenden Laschen 10 anzubrin­ gen.

Bezugszeichenliste

 1 Behälter
 2 Boden
 3 Wand
 4 Dichtrand
 5 Deckel
 6 Aufnahmeteil
 7 Tragkante
 8 Schnappkante
 9 Haltefalz
10 Lasche
11 Loch
12 Tragbügel
13 Eingriffmulde
14 Ausgießer
15 Blende
16 Steg

Claims (3)

1. Behälter mit Deckel aus Kunststoff zur Aufnahme kör­ niger, pulverförmiger, pastenförmiger oder flüssiger Güter mit vorzugsweise rechteckigem oder ovalem Quer­ schnitt, dessen Wand einen oberen Dichtrand zur tra­ genden und dichtenden Aufnahme eines Deckels auf­ weist, wobei der Behälter im oberen Teil mit einem diesen abstandsweise umgebenden Aufnahmeteil versehen ist, welches durch eine in der Nähe des Dichtrandes hervorstehende umlaufende Tragkante etwa mittig ge­ tragen wird und bei dem das Aufnahmeteil auf der In­ nenseite am oberen Ende mit einer nicht durchgehenden Schnappkante versehen ist, hinter die der Deckel beim Aufsetzen rastend greift, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante des Aufnahmeteiles (6) und die Tragkante (7) in wenig­ stens einem Bereich größerer Krümmung des Behälterum­ fanges bis auf die Ebene der Unterkante des Aufnahme­ teiles (6) bogenförmig heruntergezogen ist, so daß in diesem Bereich eine Eingriffmulde (13) entsteht, die ein Untergreifen des Haltefalzes (9) des Deckels (5) ermöglicht und daß die Eingriffmulde (13) im unteren Teil als Ausgießer (14) gestaltet ist, der aus den seitlich abgesenkten Flächen der Tragkante (7) und deren unteren ebenen Abschnitt besteht.

2. Rechteckiger Behälter mit Deckel aus Kunststoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Eingriffmulde (13) in einer Ecke des Behälters (1) angeordnet ist.

3. Behälter mit Deckel aus Kunststoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffmulde (13) durch eine abreißbare Blende (15) überdeckt ist, die durch mehrere mit Sollbruchstellen ausgebildete Stege (16) mit dem her­ untergezogenen Teil der Tragkante (7) verbunden ist.