DE4137753A1 - Verbundplattenelemente als kuehl- oder heizbauplatten - Google Patents
Verbundplattenelemente als kuehl- oder heizbauplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundplattenelement als Kühl-
oder Heizbauplatte gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Es ist bekannt, Kapillarrohre auf Blechdeckenelemente in Form
von Paneelen oder Kassetten auf zulegen und diese von oben
durch schwere Materialien auf das Blech auf zudrücken (US
49 41 528, OS-DE 37 23 792). Es ist weiterhin bekannt, Kapillar
rohre in Linoleum einzulegen, indem in das Linolem Nuten ein
gef läst werden, in die die Kapillarrohre eingedrückt werden,
wobei die Vor- und Rücklaufrohre der Kapillarrohre in der
Fußbodenleiste untergebracht sind. Weiterhin ist bekannt,
Kapillarrohre auf eine Decke aufzubringen und einzugipsen (G
89 10 313). Es ist auch bekannt, im Fertigungsprozeß einer Gips
kartonfertigplatte Kapillarrohre in den Plattenquerschnitt
einzubringen, wobei die Kapillarrohre an den Plattenenden
herausgeführt sind. Bekannt ist auch die Vor- und Rücklauf
rohre in eine Gips- oder Betonschicht oder ein Dämmaterial mit
den wärmeleitenden Rohren selbst einzubetten (JP 5.7-1 79 520
A). Gerade bei Verbundelementen, die als Fußbodenbelege und
als Fußbodenheizungen verwendet werden, sind die Rohre zumeist
in ein dämmfähiges Material eingebettet. Auf das dämmfähige
Material mit den eingebetteten Rohren wird dann eine wärme
leitende zum Innenraum gelegene Schicht aufgebracht.
All diesen Konstruktionen gemeinsam ist das Problem der Vor-
und Rücklaufrohre, die während der Montage der Fertigbau
platten zumindest an den Koppelungspunkten frei zugänglich
sein müssen, um eine Verbindung zu den benachbarten Bauteilen
herstellen zu können. Nach Beendigung des Montagevorganges
müssen die Rohre jedoch unsichtbar in der Decke oder der Wand
verschwinden.
Gerade bei Kunststoffrohren werden diese auf wirtschaftliche
Weise durch Spiegelschweißung miteinander vereint. Dieser
Vorgang ist nur möglich, wenn die Vor- und Rücklaufrohre
innerhalb der Verbundplatte frei beweglich angeordnet sind.
Diese Problematik wird bei dem Stand der Technik zum Teil
dadurch umgangen, indem die Vor- und Rücklaufrohre bis zu
einer Fußbodenleiste geführt werden. Dies Montageart erfordert
jedoch eine Anpassung der Fertigplatten an individuelle Raum
größen. Auch das spätere Einputzen der Vor- und Rücklaufrohre
innerhalb der Decken ist ungünstig, da durch den dicken Putz
auf trag die Wärmeleitfähigkeit zum Innenraum reduziert wird.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, ein Fertig
plattenbauteil mit integrierter Heizung/Kühlung zu entwickeln,
das einerseits ermöglicht, die Kapillarrohre sehr dicht unter
der Oberfläche zu führen und gleichzeitig die Vor- und Rück
lauf rohre hinter der innenraumschicht verdeckt zu führen.
Gleichzeitig sollen die Vor- und Rücklaufrohre an den Verbin
dungsstellen leicht zugänglich und so beweglich eingebaut
sein, daß Tolleranzen ausgeglichen und Montagevorgänge vorge
nommen werden können. Die Kapillarrohre dagegen sollen fest
eingebaut sein, um eine möglichst gute Berührung und damit
Wärineübertragung zu dem umgebenden Material sicherzustellen.
Die Lösung der Aufgaben erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Hauptanspruches.
Vorteil der Innovation ist der hohe Vorfertigungsgrad des
Heiz- und Kühlbauelementes, die leichte Montage und Wartung.
Weitere Vorteile sind die Bruchunempfindlichkeit und die hohe
Steifigkeit des Bauelementes, wodurch der Aufwand in der Ab
hängung der Bauelemente als Decken minimiert werden kann.
Unter einer ersten Platte ist grundsätzlich jene Platte zu
verstehen, die innenraumseitig angeordnet ist. Unter einer
zweiten Platte ist jene Platte zu verstehen, die rückseitig
auf die erste Platte aufgebracht ist und dem Innenraum abge
wandt ist.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch eine erf indungsmäßige
Gipsbauplatte.
Fig. 2 zeigt den Querschnitt durch eine erf indungsmäßige
Gipsbauplatte mit einem rückseitigen Wärmeleiter aus einer
wellpappenähnlichen Tragstruktur.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt durch eine abgehängte Decke, die
aus den erf indungsgemäßen Gipsbauplatten hergestellt ist.
Fig. 4 zeigt den perspektivischen Schnitt durch ein
erfindungsmäßiges Element.
Fig. 1 zeigt die erste Gipsbauplatte 10, die rückseitig mit
einer zweiten Platte aus Blech 11 als Wärmeleiter kaschiert
ist. In die Gipsbauplatte sind Nuten eingefräst, in die Kapil
larrohre 12 bis 17 eingelegt sind. Die Kapillarrohre berühren
die rückseitige Blechplatte sowie den Gips. Die Kapillarrohre
werden am Ende aus den Nuten heraus geführt und münden in ein
Sammelrohr 23, das auf der Platte 10 aufliegt. Die Gipsbau
platte hat eine Stärke von ca. 9 bis 20 mm, vorzugsweise
jedoch 12 mm. Die Kapillarrohre haben einen Außendurchmesser
von ca. 2 mm. Die rückseitige Blechplatte sollte aus Gewichts
gründen eine Stärke von 1 mm nicht überschreiten. Der Nutenab
stand beträgt ca. 10 mm bzw. 30 mm.
Infolge der wärmeleitenden Eigenschaft der rückseitigen
Fertigplatte und der Berührung der Kapillarrohre mit dieser
ist eine gleichmäßige Wärmeverteilung oder Wärmeableitung
sichergestellt und damit auch eine gleichmäßige Feuchtigkeits
aufnahme oder -abgabe der Gipsbauplatte.
Die rückseitige Blechplatte ist mit der Gipsbauplatte verklebt
oder verschraubt, wodurch sich ein bruchunempfindliches Fer
tigbauelement ausbildet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
wärmeleitende Materialien der zweiten Platte beschränkt und
könnte ebenfalls aus Gips, aus Kunststoff, aus Pappe oder Holz
hergestellt sein.
Um dem Bauelement noch größere statische Festigkeit zu ver
leihen, kann das wärmeleitende Plattenelement auch aus einer
wellpappenähnlichen Konstruktion 18 hergestellt sein. Dieses
Element wirkt einerseits wärmeleitend durch die Blechschicht
19, andererseits jedoch wärmeisolierend durch die Hohlkörper
konstruktion des gewellten Steges 20 und die zusätzliche
Platte 21. Das Plattenelement 18 kann aus Stahlblech mit Wand
stärken von 0,2 bis 0,4 mm hergestellt werden und einen
Gesamtaufbau von ca. 4 bis 5 mm haben. Durch die Vereinigung
der Gipsbauplatte mit dieser Konstruktion wird das Gesamt
element so steif, daß dieses über eine große Spannweite frei
tragend aufgehängt werden kann. Denkbar sind auch andere
Verbundplattenkonstruktionen z. B. aus Kunststoff mit Metall
blechen.
Die Aufhängung zeigt Fig. 3. Ein Plattenelement 25 wird
jeweils mit einem benachbarten Plattenelement 26, 27 an einer
Trägerschiene 28, 29 befestigt. Die Distanz der Trägerschienen
beträgt ca. 1,20 m gemäß der Breite der Fertigbauplatten.
Die Kapillarrohre 31 sind in die Gipsbauplatte 30 eingelegt
und werden an Sammelrohre 32, 33 angeschlossen, die dem Vor-
und dem Rücklauf der Kühlflüssigkeit, vorzugsweise Wasser
dienen. Die Sammelrohre liegen auf der Gipsbauplatte 30 im
Deckenhohlraum unsichtbar - auf. Die Sammelrohre 32, 33 können
sich, wie in Fig. 3 dargestellt gegenüberliegen oder auch
beide auf einer Seite angeordnet sein. In diesem Tall sind die
Kapillarrohre auf einer Seite mäanderartig, als Schlaufe ver
legt. Das rückseitige, plattenförmige Wärmeleitblech 34
endet an den Enden an jener Stelle, wo die Kapillarrohre aus
der Platte herausgeführt werden. Hierdurch ergibt sich für die
Montage folgender Vorteil:
Die Platten werden zunächst in der Decke verlegt und ein
justiert. Nachdem die Decke fertig verlegt ist, wird im
Bereich der Kopplungsstellen der Vor- und Rücklaufleitungen
32, 33, die Gipsbauplatte von unten in den Eckpunkten soweit
aufgeschnitten, daß die Verbindung der Rohre vorgenommen
werden kann. Die Kopplungen können dann beim Abdrücken der
Decke von unten auf Dichtigkeit geprüft werden. Nach dem
Abdrücken wird die Decke geschlossen, indem die ausgeschnit
tenen Gipsbauplattenteile wieder eingesetzt werden. Die
Platten können auch vor dem Verlegen an den Eckpunkten ausge
schnitten werden. Vorteil der Innovation ist in jedem Fall,
daß die Eckpunkte von unten durch den leicht zu bearbeitenden
Baustoff Gips zugänglich bleiben und damit auch Reparatur
arbeiten an den Rohren ausgeführt werden können. Erfindungs
wesentlich ist, daß zwar die Kapillarrohre fest eingebaut
sind, die Sammelrohre jedoch frei beweglich sind, soweit es
erforderlich ist, um eine Verbindung zwischen den Rohren
ausführen zu können.
Auf die wärmeleitende Blechplatte 34 werden im Bereich der
Kanten entweder einzelne z-förmige Elemente 34, 35 aufgesetzt
oder kantenparallel eine z-förmige Schiene angebracht, die
einerseits dem Transportschutz der empfindlichen Rohre dient
und zum anderen der Aufhängung der Platten. Die Schienen
nehmen gleichzeitig die Durchbiegung der Platten auf und
dienen damit der Aussteifung.
Der Hauptanspruch ist so zu verstehen, daß die z-förmige Aus
formung 35, 36 auch aus der rückseitigen Fertigplatte vorge
nommen werden kann, indem diese an den Kanten zweimal abge
winkelt wird. In diesem Fall kann die rückseitige Fertig
bauplatte genauso breit wie die raumseitige Fertigbauplatte 30
ausgebildet werden. Dennoch steht die rückseitige Platte im
Bereich des Plattenverbundes um mindestens 2,5 cm zurück.
Insbesondere im Fall der Gipsplatte als erste Platte auf der
Rauminnenseite, kann die Rückseite auch mit einer zweiten
Platte als Wellpappe versehen werden. Fig. 4 zeigt den Aufbau
eines Wandvorsatzelementes in einer perspektivischen Eckdar-
Stellung. Die Gipsbauplatte 50 ist wieder mit Nuten 51 bis 55
versehen, in die die Kapillarrohre 56 eingelegt sind. Die
Gipsbauplatte wird rückseitig durch eine Wellpappe 57 hinter
legt. Zur weiteren Aussteifung wird eine Latte 58 aufgebracht.
Rückseitig wird eine weitere Pappe 59 aufgebracht, die auch
der zusätzlichen Dämmung dient.
In den Ausführungsbeispielen sind die Kapillarrohre grundsätz
auf der Rückseite der raumseitigen Fertigbauplatte in
eingelegt. Die Nuten können jedoch auch auf der Unter
zur Aufnahme der Kapillarrohre eingefräst sein.
Claims (13)
1. Verbundplattenelement als Kühl- oder Heizbauplatte für Wand,
Decke oder Fußboden bestehend aus mindestens 2 Platten und
Kapillarrohren zwischen den Platten, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer ersten Platte parallele Nuten in einem Abstand
von mindestens 10 und höchstens 30 mm und einer Tiefe von
mindestens 2 mm eingebracht sind, und in die Nuten Kapillar
rohrmatten eingebracht sind und die Kapillarrohre in senkrecht
zu diesen verlaufenden Vor- und Rücklaufrohre eingebunden sind
und die Vor- und Rücklaufrohre nicht in Nuten und beweglich
verlegt sind, und daß auf die erste Platte mit den eingelegten
Kapillarrohren mindestens eine zweite Platte mit Flächen
kontakt zur ersten Platte aufgebracht ist und beide Platten
ein Verbundelement bilden und daß die erste Platte größer und
die zweite Platte kleiner ausgebildet ist, und daß die erste
Platte auf mindestens einer Seite mindestens 2,5 cm über die
zweite Platte übersteht.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Platte eine mineralisch gebundene Fertigbauplatte ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die zweite Platte metallisch ist und in der Art eines Bleches
oder einer Verbundblechplatte ausgebildet ist.
4. Anlage nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens die zweite Platte eine wellpappenähnliche Konstruk
tion aufweist und aus Pappe, Stahl oder Aluminium hergestellt
ist (Fig. 2).
5. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten durch Klebung miteinander ver
einigt sind.
6. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten durch Verschraubung mitein
ander vereint sind.
7. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kapillarrohre Berührung zu der zweiten
Platte aufweisen.
8. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapil
larrohre aus der Oberfläche der Platte herausführen und die
Vor- und Rücklaufrohre auf der ersten Platte aufliegen (Fig.
1,3 und 5).
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor-
und Rücklaufrohre durch einen Winkel überdeckt sind, der mit
der rückseitigen Platte in fester Verbindung steht und daß das
Verbundplattenelement an den winkelförmigen Elementen
aufgehängt ist (Fig. 3).
10. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
winkelförmigen Elemente über die Längs- und/oder Querseiten
der Verbundplattenelemente durchlaufen.
11. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
winkelförmigen Elemente aus der zweiten, rückseitigen, metal
lischen Fertigbauplatte durch Abwinklung ausgeformt sind.
12. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß je 2 Verbundplattenelemente an einer
Trägerschiene aufgehängt sind (Fig. 3).
13. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
bundplattenstärke mindesten 10 mm und höchstens 30 mm beträgt
und das Gesamtelement mindestens 1,5 qm und höchstens 3,5 qm
groß ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4137753A DE4137753A1 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Verbundplattenelemente als kuehl- oder heizbauplatten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4137753A DE4137753A1 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Verbundplattenelemente als kuehl- oder heizbauplatten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4137753A1 true DE4137753A1 (de) | 1993-05-19 |
Family
ID=6444954
Family Applications (1)
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DE4137753A Withdrawn DE4137753A1 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Verbundplattenelemente als kuehl- oder heizbauplatten |
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