DE4137748A1 - Druckbehaelter zum druckbeaufschlagen eines mit einer pharmazeutischen fluessigkeit gefuellten beutels - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Druckbehälter zum Druckbeauf­ schlagen eines mit einer pharmazeutischen Flüssigkeit ge­ füllten Beutels zur Flüssigkeitsabgabe.

Eine endoskopische Untersuchung von Körperhöhlen, insbeson­ dere von Gelenken, beispielsweise des Kniegelenks, ist nur bei aufgeweiteter und freigespülter Gelenkkapsel durchführ­ bar. Hierzu wird eine pharmazeutische Spülflüssigkeit, bei­ spielsweise Glucoselösung oder Kochsalzlösung über das Endo­ skopsystem unter einem bestimmten Druck, beispielsweise zwi­ schen 0,1 und 0,3 bar, in die zu untersuchende Körperhöhle eingebracht. Zur Versorgung des Systems mit der notwendigen, von der Dauer der Untersuchung abhängigen Spülflüssigkeits­ menge und zur Erzeugung des Flüssigkeitsdrucks wurde bisher ein mit der Flüssigkeit gefüllter Kunststoffbeutel zwischen 1 und 3 m über dem Untersuchungsniveau an einem Gestell auf­ gehängt und mittels eines Überleitungssystems mit dem Endo­ skopsystem verbunden. Ein geeignetes Überleitungssystem ist beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung P 41 14 246 beschrieben. Dabei ist der erreichbare Druck von der verfüg­ baren Raumhöhe abhängig. Ferner ist nachteilig, daß ein Be­ utelaustausch sowie die Einstellung eines bestimmten Flüs­ sigkeitsdrucks mit einer umständlichen Höhenmanipulation verbunden sind.

Ausgehend von den vorstehend geschilderten Nachteilen war die Aufgabe zu lösen, für den geschilderten Einsatz eine Flüssigkeitsversorgung unter konstantem und auf einfache Weise genau einstellbarem Druck bereitzustellen.

Gelöst wurde die Aufgabe durch einen Druckbehälter, in den der mit einer pharmazeutischen Flüssigkeit gefüllte Beutel eingebracht wird und der aus einem druckdichten Gehäuse be­ steht, welches über ein Hauptventil und ein Niederdruckre­ gelventil an eine Gasdruckquelle anschließbar und mit einem Ausschnitt und einem dichtenden Deckel dafür versehen ist, wobei eine der Gehäusewände oder der Deckel eine mit einem Dichtelement ausgestattete Öffnung zur Aufnahme eines Adap­ ters aufweist, an den innenseitig der Beutel und außenseitig ein Überleitungssystem anschließbar sind.

Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Druckbehälters sind in der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei­ spiels enthalten.

Der Druckbehälter besteht aus einem druckdichten Gehäuse 1, welches zumindest teilweise aus transparentem Material be­ steht, so daß der darin eingebrachte, mit einer pharmazeuti­ schen Flüssigkeit gefüllte Beutel 19 sichtbar ist. Eine der Gehäusewände weist einen Ausschnitt 2 auf, für den ein pas­ sender Deckel 3 vorgesehen ist. Der Rand des Ausschnitts oder des Deckels ist mit einem umlaufenden Dichtelement 4 versehen. Es ist zweckmäßig, den Deckel im Hinblick auf den im Gehäuseinneren höheren Druck von innen einsetzbar zu ge­ stalten. In der Mitte des Deckels ist ein Griff 5 mit Vor­ sprüngen 6 mit geringem axialen Spiel drehbar befestigt, die in einer Schließstellung des Griffs den Rand des Aus­ schnitts 2 übergreifen. Eine in einer Aussparung 7 des Griffs konzentrisch zu dessen Drehachse 8 angeordnete Schraubenfeder 9 spannt den Griff gegen den Deckel und somit in der Schließstellung den Deckel gegen Ausschnittrand. In einer Gehäusewand ist eine Öffnung für die Zuführung des Druckmediums, vorzugsweise Druckluft, vorgesehen, an die ein Niederdruckregelventil 10 angeschlossen ist, welches über ein mit einer EIN/AUS-Taste 11 ausgestatteten Hauptventil 12 mittels eines Druckschlauches 13 mit einer Druckmediumsquel­ le in Verbindung bringbar ist. Das Niederdruckregelventil, das gehäuseseitig mit einem Manometer 18 verbunden ist, weist zur Einstellung des Drucks im Gehäuseinneren - im praktischen Einsatz zwischen 0 und 0,5 bar - eine Stell­ schraube 14 auf, über der eine Schutzkappe 15 angebracht ist. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Schutzkappe sieht auf deren Oberseite ein Betätigungselement 16 für die Stell­ schraube vor, beispielsweise einen in einen Schraubenein­ schnitt passenden Steg. Zur sicheren Begrenzung des Drucks im Gehäuse 1 auf einen maximal zulässigen Wert ist eine wei­ tere Öffnung in der Gehäusewand mit einem Sicherheitsven­ til 17 versehen, welches beispielsweise bei 0,5 bar Innen­ druck öffnet.

Zur Verbindung des im Gehäuse 1 befindlichen Beutels 19 mit dem Endoskopsystem außerhalb von diesem dient eine über das bereits erwähnte Überleitungssystem geführte Schlauchverbin­ dung. Ein als Adapter zu bezeichnendes erstes Kopplungs­ teil 20 des Überleitungssystems, welches mittels eines Schlauches 21 mit dem Beutel 19 verbunden ist, wird in eine entsprechende Öffnung 22 in einer Gehäusewand oder im Dec­ kel 3 unter Zwischenlage eines Dichtungsrings 23 eingesetzt. Ein in der Wand schwenkbar gelagerter, mit einem Griff 28 versehener Klemmbügel 24, der einen der Form des Adapters 20 entsprechenden Ausschnitt 25 aufweist und in einen an der Wand befestigten Klemmschuh 26 einrastet, preßt den einge­ setzten Adapter gegen den Dichtungsring 23.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, für die Öffnungsstel­ lung des Klemmbügels 24 an der Wand einen Arretierungsvor­ sprung 27 so anzubringen, daß der Öffnungs- und Schließhub des Bügels möglichst klein ist. Dadurch ist es möglich, das Einsetzen des Adapters 20 in die Öffnung 22 und das an­ schließende Darüberschwenken des Klemmbügels 24 bzw. das Zu­ rückschwenken des Bügels und Herausnehmen des Adapters mit einer Hand vorzunehmen. Die Arretierung des Klemmbügels kann auch mit Hilfe eines im Bügel vorgesehenen Ausschnitts und eines an der Wand dafür angebrachten Klemmbolzens erreicht werden.

Der in der vorstehend beschriebenen Weise im Gehäuse befest­ igte Adapter 20 ist nun für die Aufnahme eines zweiten, mit dem Schlauch 29 des Endoskopsystems verbundenen Kopplungs­ teils 30 bereit.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Druckbehälters sieht vor, daß an Verlängerungen 31 zweier gegenüberliegender Sei­ tenwände ein Tragegriff 32 befestigt ist, der die Ventilan­ ordnung 10, 12 schützend übergreift.

Claims (8)

1. Druckbehälter zum Druckbeaufschlagen eines mit einer pharmazeutischen Flüssigkeit gefüllten Beutels zur Flüs­ sigkeitsabgabe, gekennzeichnet durch ein druckdichtes Gehäuse (1), welches über ein Hauptventil (12) und ein Niederdruckregelventil (10) an eine Gasdruckquelle an­ schließbar und mit einem Ausschnitt (2) und einem dich­ tenden Deckel (3) dafür versehen ist, und eine mit einem Dichtelement (23) ausgestatteten Öffnung (22) in einer der Gehäusewände oder im Deckel zur Aufnahme eines Adap­ ters (20), an den innenseitig der Beutel und außenseitig ein Überleitungssystem (30) anschließbar ist.

2. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) zumindest teilweise aus einem trans­ parenten Material besteht.

3. Druckbehälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der mit einem Dichtelement (4) ausgestat­ tete, vom Gehäuseinneren her einsetzbare Deckel (3) mit einem drehbaren Griff (5) versehen ist, der Vorsprün­ ge (6) aufweist, welche in der Schließstellung des Griffs gegen die Kraft einer Feder (9) den Rand des Ge­ häuseausschnitts (2) übergreifen.

4. Druckbehälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Niederdruckregelventil (10) mit einer über dessen Stellschraube (14) angeordneten Schutzkap­ pe (15) versehen ist, die ein Betätigungselement (16) für die Stellschraube aufweist.

5. Druckbehälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse (1) zur Begrenzung des Innen­ drucks ein Sicherheitsventil (17) aufweist.

6. Druckbehälter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der in der Öffnung (22) aufgenommene Adap­ ter (20) mittels eines in der Gehäusewand schwenkbar ge­ haltenen Klemmbügels (24), der einen der Form des Adap­ ters entsprechenden Ausschnitt (25) aufweist und in ei­ nen Klemmschuh (26) einrastbar ist, festellbar ist.

7. Druckbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Klemmbügel (24) für dessen Öffnungsstellung ein Arretierungsvorsprung (27) in einer solchen Lage zuge­ ordnet ist, durch die ein kurzer Schließhub möglich ist.

8. Druckbehälter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse (1) einen die Ventilanordnung (10, 12) schützend übergreifenden Tragegriff (32) auf­ weist.