DE4137275A1 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung schraubenlinien- oder ringfoermig gewellter metallrohre - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung schraubenlinien- oder ringfoermig gewellter metallrohreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung schraubenlinien- oder ringförmig gewellter
dünnwandiger, insbesondere längsnahtgeschweißter Metallrohre,
bei welchem ein in einem drehantreibbaren Wellerkopf
exzentrisch zum gewellten Metallrohr frei drehbar gelagerter
Wellerwälzring sich auf der Oberfläche des glatten
Metallrohres unter Einbringung der Wellung abwälzt, und das
Metallrohr durch eine an dem glatten und/oder dem gewellten
Metallrohr angreifende Abzugsvorrichtung transportiert wird.
Bei diesem gattungsgemäßen Verfahren (DE-AS 16 52 990) läßt
die Lagerung des Wellerkopfes, der in einem Gehäuse angeordnet
ist, eine sehr begrenzte Axialverschiebung des Wellerkopfes
zu. Diese Verschiebbarkeit reicht nicht immer aus, um
Einfallstellen in der Rohrwandung, vor allem im Bereich der
Schweißnaht und als Folge von Unregelmäßigkeiten in der
Metallstruktur des Bandes (Härteschwankungen), zu vermeiden.
Darüberhinaus erfordert die Verschiebung des gesamten
Wellerkopfes große Kräfte, die insbesondere bei Bandmaterial
geringer Wanddicke bzw. geringer Festigkeit vor der
Verschiebung schon kleine Markierungen im Rohrmaterial
hinterlassen. Im Extremfall können Härteunterschiede im
Rohrwerkstoff zu Abweichungen der Ist- von der
Sollwellensteigung bzw. zum Einfallen des Rohres, weil der
Wellerwälzring der Abzugsgeschwindigkeit des Rohres nicht
folgen kann, oder bis zum Bruch des Wellerwälzringes als Folge
von Überlastungen führen.
Auch der beim gattungsgemäßen Verfahren vorgesehene Antrieb
des Wellerkopfes über eine Ankupplung an den
Hauptantriebsmotor mittels eines stufenlos regelbaren
Getriebes und der Antrieb der Abzugseinrichtung über den
Hauptmotor können die geschilderten Mängel auch bei der
gewählten begrenzten Axialverschiebung des Wellerkopfes nicht
vollständig beseitigen.
Bei einem gattungsfremden Verfahren (DE-AS 20 49 235), bei dem
die Wellung in der Rohrwandung durch ein sich auf das
Glattrohr "aufschraubendes" Wellwerkzeug erzeugt wird
(Schraubenwellverfahren), ist vorgeschlagen worden, nur das
Wellwerkzeug, d. h. den Schraubenweller, axial verschiebbar
anzuordnen.
Eine Übertragung dieses Vorschlages auf eine Vorrichtung mit
einem Wälzweller scheitert an nahezu unüberwindbaren
konstruktiven Schwierigkeiten.
Insbesondere bei der Verwendung solcher Wellrohre als Elemente
für die Übertragung von Hochfrequenzenergie bzw. -signalen
kommt es auf genaue Maßhaltigkeit der Wellung an.
Einfallstellen in der Wellung führen besonders bei Frequenzen
oberhalb von 50 MHz zu störenden Reflexionen der übertragenen
Wellen. Dies umso mehr, wenn die Störstellen in regelmäßigen
Abständen vorhanden sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
eingangs erwähnte Wälzwellverfahren dahingehend zu verbessern,
daß eine wesentlich feinfühligere Anpassung der Wellung an
Unregelmäßigkeiten bei den Verfahrensparametern, insbesondere
Unregelmäßigkeiten des Rohrwerkstoffes möglich wird. Auch soll
eine Protokollierung der Fertigungsparameter möglich sein.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1
erfaßten Merkmale erreicht.
Die Erfindung geht davon aus, daß die Kraft, die am
Wellerwälzring in Längsrichtung des Wellrohres gesehen,
wirksam ist, die Form der Wellung und deren Gleichmäßigkeit
entscheidend beeinflußt. Bei vorgegebener
Abzugsgeschwindigkeit für das Metallrohr ist diese Kraft
abhängig von der Drehzahl des Wellerkopfes, dem inneren
Durchmesser des Wellerwälzringes sowie der Neigung des
Wellerwälzringes in dem Wellerkopf bzw. der Wellsteigung. Bei
ringförmig gewellten Rohren tritt an die Stelle der Neigung
bzw. der Wellsteigung die Steigung der schraubenlinienförmig
verlaufenden Verformungsrippe des Wellerwälzringes.
Es hat sich nun gezeigt, daß durch schon geringfügige
Druckänderungen am Wellerwälzring eine schnelle Anpassung der
Drehgeschwindigkeit des Wellerkopfes an die
Abzugsgeschwindigkeit erreicht wird. Es wird also eine
festgelegte Kraft bzw. ein festgelegter Druck am
Wellerwälzring eingehalten, indem die "Fördergeschwindigkeit"
des Wellerkopfes verändert wird. Dabei kann der Druck so
eingestellt sein, daß der Wellerkopf auf Zug, auf Druck oder
in der neutralen Lage gefahren werden kann, je nach der
gewünschten Wellform.
Die Anpassung der Drehzahl kann beispielsweise durch Regeln
der Übersetzung am stufenlos regelbaren Getriebe der
Wellvorrichtung vorgenommen werden, wenn - wie beim Stand der
Technik - Abzugsvorrichtung und Wellvorrichtung von einem
gemeinsamen Antrieb angetrieben werden, und zwischen dem
Antrieb und der Wellvorrichtung ein stufenlos regelbares
Getriebe angeordnet ist.
Es hat sich jedoch als vorteilhafter erwiesen, daß die
Abzugsvorrichtung und der Wellerkopf von getrennten Motoren
angetrieben werden.
Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zur
kontinuierlichen Herstellung schraubenlinien- oder
ringförmiger Metallrohre nach dem Oberbegriff des Anspruches
3. Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß
- a) der Wellerwälzring und damit der Wellerkopf und mit diesem mechanisch fest verbundene Teile begrenzt längsaxial verschiebbar sind,
- b) der Wellerwälzring, der Wellerkopf oder zumindest ein mit diesem mechanisch fest verbundenes Teil auf eine Kraftmeßvorrichtung einwirkt und
- c) der den Wellerkopf antreibende Motor in Abhängigkeit von der durch die Kraftmeßvorrichtung gemessenen Kraft drehzahlgeregelt ist.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist an dem Wellerkopf eine drehbar gelagerte
Hohlwelle befestigt, an deren dem Wellerkopf abgekehrten Ende
umfangsseitig ein Wälzlager eingelassen ist, an dessen äußerer
Lagerschale ein am Gehäuse befestigter Druckflansch anliegt,
und daß an dem Druckflansch ein um 180° gekrümmter Finger
befestigt ist, dessen freies Ende zwischen sich und dem
Gehäuse eine Kraftmeßdose einspannt.
Bei dieser Ausgestaltung wird die auf den Wellerwälzring
einwirkende Kraft zunächst auf den Wellerkopf übertragen, der
die Kraft auf die Hohlwelle überleitet. Von der Hohlwelle geht
die Kraft über das Wälzlager auf den Druckflansch und von dort
auf den Finger.
Die auf den Wellerwälzring einwirkende Kraft führt zu einer
leichten axialen Verschiebung des Wellerkopfes und der
Hohlwelle und damit zu einer Kraft- bzw. Druckmessung an der
Kraftmeßdose. Die jeweils an der Kraftmeßdose anstehende Kraft
kann mittels eines Schreibers protokolliert werden und als
Fertigungsprotokoll Verwendung finden. Über an sich bekannte
Regelkreise wird die Drehzahl des Wellerkopfes geregelt.
Vorteilhafterweise sind drei jeweils um 120° versetzt
zueinander angeordnete Kraftmeßdosen vorgesehen. Dies führt zu
einer exakten Kraftmessung am Druckflansch. Die Finger sind
mittels Schrauben an dem Druckflansch befestigt. Damit ist
eine Verschiebung des Fingers zum Gehäuseflansch möglich.
Damit lassen sich die Kraftmeßdosen vor Beginn der Fertigung
auf den gleichen Wert einstellen.
Bis auf das am Ende der Hohlwelle vorgesehene Wälzlager sind
die die Hohlwelle lagernden Lager Rollenlager ohne Bord am
Innenring. Dadurch ist eine axiale Verschiebung der Hohlwelle
gegenüber dem Gehäuse möglich.
Die Erfindung ist anhand der in den Fig. 1 und 2
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine seitliche Ansicht einer
Rohrfertigungsanlage.
Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Teil der
Welleinrichtung.
Ein von einer Vorratsspule 1 ablaufendes Metallband 2 wird
zunächst in einer Anlage 3 gereinigt und an seinen Längskanten
besäumt. Dieses so vorbereitete Band 2 wird einer
Formeinrichtung 4 zugeführt, in welcher das Metallband 2
allmählich zu einem Schlitzrohr geformt wird. Das Schlitzrohr
wird mittels einer Schweißeinrichtung 5, vorzugsweise einer
WIG-Schweißeinrichtung zu einem Rohr mit Langsschweißnaht
verschweißt. Die das geschweißte Rohr transportierende
Abzugsvorrichtung 6 ist ein sogenannter Spannbackenabzug, bei
dem an einer endlosen in Richtung der Pfeile angetriebenen
Kette 7 geführte Spannbackenpaare 8 an dem Rohr angreifen. Mit
9 ist eine Wellvorrichtung bezeichnet, von der aus das
gewellte Metallrohr 10 über einen sogenannten Tänzer 11
gesteuert auf eine Trommel 12 gelangt.
Die Wellvorrichtung 9 bzw. ein Teil davon ist in der Fig. 2
vergrößert dargestellt.
Das geschweißte Rohr gelangt von links in die Vorrichtung und
passiert zunächst einen Wellerwälzring 13. Der Wellerwälzring
13 besitzt eine nicht näher bezeichnete ringförmige
Verformungsrippe und ist mittels des Kugellagers 14 in einer
Wellerwälzringhalterung 15 drehbar gelagert. Die Halterung 15
gestattet eine exzentrische Verschiebung zur Rohrlängsachse
sowie eine winklige Anstellung des Wellerwälzringes 13. Die
Halterung 15 ist fest in dem Wellerkopf 16 angeordnet. Mit
dieser an sich bekannten Vorrichtung können Glattrohre gewellt
werden, indem sich der drehbar gelagerte Wellerwälzring 13
aufgrund seiner exzentrischen Anordnung auf der Oberfläche des
Glattrohres abwälzt und dort eine Wellung erzeugt. Durch die
winklige, d. h. schräge Anstellung des Wellerwälzringes 13
wird beim Umlaufen des Wellerkopfes 16 eine
schraubenlinienförmige Wellung an dem Glattrohr erzeugt.
Der Wellerkopf 16 ist an der flanschartigen Erweiterung 17
einer Hohlwelle 18 befestigt, die über Rollenlager 19 in dem
feststehenden Gehäuse 20 gelagert ist. Mit 21 ist eine Scheibe
bezeichnet, an welcher ein nicht mehr gezeigter Antrieb
angreift und die Antriebskraft über eine Verzahnung 22 auf die
Hohlwelle 18 überträgt. Am Ende der Hohlwelle 18 ist ein
Wälzlager 23 vorgesehen, welches vorzugsweise als sog.
Vierpunktlager ausgebildet ist.
An dem Gehäuseflansch 24 ist ein Druckflansch 25 mittels
Schrauben 26 angeschraubt, und zwar derart, daß eine
Stirnseite 25a an dem äußeren Ring des Wälzlagers 23 anliegt.
An der äußeren Peripherie des Druckflansches 25 ist ein Finger
27 mittels Schraubbolzen 28 befestigt. Der Finger 27 ist ein
Winkelstück, zwischen dessen abgewinkelten Teil 27a und dem
Gehäuseflansch 24 eine Kraftmeßdose 29 eingespannt ist.
Vorzugsweise sind drei um 120° versetzt zueinander angeordnete
Kraftmeßdosen 29 mit dem entsprechenden Befestigungselementen
vorgesehen.
Die an dem Wellerwälzring 13 angreifende Längsaxialkraft wird
über das Kugellager 14, die Halterung 15 und den Wellerkopf 16
auf die Hohlwelle 18 übertragen. Da die Rollenlager 19 am
inneren Ring kein Bord aufweisen, und Hohlwelle 18 und Scheibe
21 über die Verzahnung 21 kraftschlüssig verbunden sind, ist
die Hohlwelle 18 gegenüber dem Gehäuse 20 begrenzt axial
verschiebbar. Das Wälzlager 23 sitzt fest auf der Hohlwelle 18
auf und nimmt die Kraft mit dem Innenring von der Hohlwelle 18
auf und überträgt sie auf den Außenring. Da zwischen dem
Außenring des Wälzlagers 23 und dem Gehäuse 20 ein Spalt 30
vorhanden ist, wird die Kraft von dem Außenring des Wälzlagers
23 über die Stirnfläche 25a auf den Druckflansch 25
übertragen. Vom Druckflansch 25 wird die Kraft über den bzw.
die Finger 27 auf die Kraftmeßdose 29 geleitet.
Die Kraftmeßdose 29 bzw. jede Kraftmeßdose 29 wirkt auf einen
nicht dargestellten Regelkreis ein, der einen die Scheibe 21
und damit den Wellerkopf 16 antreibenden Motor, vorzugsweise
einen Elektromotor drehzahlregelt.
Auf diese Weise erfolgt eine schnelle Anpassung der
Wellerdrehzahl an geänderte Verhältnisse.
Die an jeder Kraftmeßdose 29 anstehende Kraft kann mittels
eines nicht dargestellten Schreibers aufgezeichnet werden und
als Fertigungsprotokoll der gefertigten Rohrlänge beigelegt
werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
schraubenlinien- oder ringförmig gewellter dünnwandiger,
insbesondere längsnahtgeschweißter Metallrohre, bei
welchen ein in einem drehantreibbaren Wellerkopf
exzentrisch zum glatten Metallrohr frei drehbar
gelagerter Wellerwälzring sich auf der Oberfläche des
glatten Metallrohres unter Einbringung der Wellung
abwälzt und das Metallrohr durch eine an dem glatten
und/oder dem gewellten Metallrohr angreifende
Abzugsvorrichtung transportiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf den Wellerwälzring
einwirkende Kraft ständig gemessen wird und die
Drehgeschwindigkeit des Wellerkopfes in Abhängigkeit von
der gemessenen Kraft geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abzugsvorrichtung und der Wellerkopf von getrennten
Motoren angetrieben werden.
3. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung
schraubenlinien- oder ringförmig gewellter dünnwandiger,
insbesondere längsnahtgeschweißter Metallrohre, in deren
Gehäuse koaxial zu dem durchlaufenden glatten Metallrohr
ein Wellerkopf drehantreibbar und in diesem exzentrisch
zum glatten Metallrohr ein Wellerwälzring frei drehbar
gelagert ist, mit einer Abzugsvorrichtung für das glatte
und/oder gewellte Metallrohr, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) der Wellerwälzring und damit der Wellerkopf und mit diesem mechanisch verbundene Teile sind begrenzt längsaxial verschiebbar,
- b) der Wellerwälzring, der Wellerkopf oder zumindest ein mit diesem mechanisch fest verbundenes Teil wirkt auf eine Kraftmeßvorrichtung ein und
- c) der den Wellerkopf antreibende Motor ist in Abhängigkeit von der durch die Kraftmeßvorrichtung gemessenen Kraft drehzahlgeregelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Wellerkopf eine drehbar gelagerte Hohlwelle
befestigt ist, an deren dem Wellerkopf abgekehrten Ende
umfangsseitig ein Wälzlager eingelassen ist, an dessen
äußerer Lagerschale ein am Gehäuse befestigter
Druckflansch anliegt, und daß an dem Druckflansch ein um
180° gekrümmter Finger befestigt ist, dessen freies Ende
zwischen sich und dem Gehäuse eine Kraftmeßdose
einspannt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß drei jeweils um 120° versetzt
zueinander angeordnete Kraftmeßdosen vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Finger mittels Schrauben an dem
Druckflansch befestigt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlwelle in dem Gehäuse mittels
Rollenlager ohne Bord am Innenring gelagert ist.
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