DE4136359C2 - Saugnapf - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Saugnapf nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bisher wurde ein an eine Vakuumanlage angeschlossener Saugnapf
bspw. zum Transport dünner plattenförmiger Gegenstände
verwendet. Ein derartiger Saugnapf 2 weist im allgemeinen
einen Grundkörper 4 und einen, wie in den Fig. 2a und 2b
gezeigt, einstückig mit dem Grundkörper verbundenen Mantel
abschnitt 6 auf und ist über ein nicht dargestelltes Verbin
dungselement mit einem Roboterarm verbunden und wird zum
Transport eines Gegenstandes, z. B. eines Werkstückes verwen
det. Eine Rohrleitung der Vakuumanlage ist mit dem Grundkörper
4 des Saugnapfes 2 verbunden, so daß ein Gegenstand durch den
Saugnapf 2 durch Ansaugen gehalten und transportiert werden
kann, wobei das Innere des Mantelabschnitts 6 durch Luft
absaugung über die Rohrleitung mittels der Vakuumanlage unter
Unterdruck versetzt wird.
Ein derartiger bekannter Saugnapf besteht aus einem natürli
chen oder synthetischen Gummi oder dgl. , so daß er in enge
Berührung mit dem Gegenstand gebracht und eine Luftdichtigkeit
aufrechterhalten werden kann.
Der bekannte Saugnapf hat jedoch den Nachteil, daß nach dem
Halten und Transportieren des Gegenstandes durch den Saugnapf
mittels Ansaugen und Lösen von dem Saugnapf ein Saugabdruck
auf dem Gegenstand zurückbleiben kann.
Der von dem Saugnapf verursachte Saugabdruck kann durch ein
Aufbrechen der Verbindung zwischen den Molekülen des natür
lichen oder synthetischen Gummis entstehen, wodurch ein Be
standteil gelöst wird und sich auf der Oberfläche des Gegen
standes absetzt, wenn der Mantelabschnitt 6 beim Halten des
Gegenstandes durch Ansaugen umgebogen wird. Außerdem kann der
Saugnapf Additive enthalten, die bei der Herstellung des Saug
napfes durch Gießen benötigt werden, wie ein Vulkanisiermit
tel, einen Vulkanisierbeschleuniger, ein Alterungswiderstands
mittel, ein Füllmittel, ein Aushärtemittel, ein Verarbeitungs
hilfsmittel, ein Entschalmittel und/oder ähnliche. Es wird
daher angenommen, daß die Saugabdrücke auch teilweise durch
den Einfluß dieser Chemikalien bewirkt werden.
Der Saugabdruck auf der Oberfläche des Gegenstandes kann in
manchen Fällen die folgenden nachteiligen Einflüsse bewirken:
Ist der Gegenstand ein Spiegel, Glas, eine Linse, eine Katho
denstrahlröhre od. dgl., kann die ästhetische Erscheinung des
Gegenstandes durch den auf dem Gegenstand zurückgelassenen
Saugabdruck nachteilig beeinflußt und der Wert des Verkaufs
artikels verringert werden. Beim Halten und Transportieren
eines Flüssigkristalls, eines Halbleiters od. dgl. durch An
saugen, können durch das Zurücklassen eines Saugabdrucks nach
teilige Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld und die Atmosphäre
entstehen.
Deshalb war es bisher notwendig, einen derartigen Saugabdruck
mit Hilfe von Chemikalien wieder zu entfernen.
Außerdem wird bei der Form des bekannten Saugnapfes der Saug
mantel beim Luftabsaugen stark gebogen und am Gegenstand fest
gesaugt, so daß die Wahrscheinlichkeit, einen Saugabdruck auf
dem Gegenstand zu hinterlassen, groß ist, und dieser sogar
noch vergrößert wird.
Aus der DE 26 15 791 A1 ist ein Saugnapf bekannt, bei dem sich
der Grundkörper sowie der angeformte Mantelabschnitt in der
Form eines Kegelmantels nach außen erstrecken. Die Unterseite
des Grundkörpers weist eine im wesentlichen ebene Unterfläche
auf, die ohne Absatz in eine kegelstumpfförmige Unterfläche
der Dichtlippe übergeht, deren Kegelwinkel stumpfer als der
der Kegelaußenfläche des Saugnapfes ist. Aufgrund der stetig
zunehmenden Materialstärke des Mantelabschnittes und der
geringen Neigung das Mantelabschnittes bezüglich des zu
transportierenden Gegenstandes besitzt der Mantelabschnitt
eine hohe Elastizität und Verformbarkeit, so daß eine große
Berührungsfläche zwischen dem Mantelabschnitt und dem zu
transportierenden Gegenstand vorhanden ist. Die flachen Lippen
unterliegen einer häufigen Wechselbeanspruchung mit starken
Verformungen am Umfang. Dabei können diese Ränder anbrechen
bzw. anreißen. Die Gefahr von Rückständen wächst.
Die EP-A-0 201 469 beschreibt einen Halter, der Gegenstände
mittels Vakuum aufnehmen kann. An einem steifen Stützteil ist
ein flexibler Grundkörper angeordnet, der einen senkrecht zur
Aufnahmefläche angeordneten Mantel aufweist. Die Gestaltung
des hierdurch gebildeten Napfes ist jedoch auf eine große
Verformung abgestellt, weil der Grundkörper elastisch verformt
werden soll, um mit den anderen Bauteilen zusammenzuwirken.
Der Anschluß zwischen Grundkörper und Mantel ist konstruktiv
gelenkig ausgeführt. Diesem Halter liegt eine ganz andere
Problemstellung zugrunde als dem gattungsgemäßen Saugnapf. Da
der Ring besonders steif ausgebildet ist, ergibt sich ein
anderes Verformungsbild.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Saugnapf der ein
gangs genannten Art zu schaffen, bei dem kein Saugabdruck auf
dem Gegenstand zurückgelassen wird.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der Mantelabschnitt ist so geformt, daß er eine kleine
Kontaktfläche für die Berührung des Gegenstands beim Halten
desselben durch Ansaugen aufweist und nur geringfügig gebogen
wird, wenn der Gegenstand von dem Saugnapf durch Ansaugen
gehalten wird. Der erfindungsgemäße Saugnapf hinterläßt keinen
Saugabdruck auf dem Gegenstand, da ein Material verwendet
wird, dessen Molekülbindung nicht aufgebrochen werden kann,
wodurch das Freiwerden von Bestandteilen verhindert ist. Bei
dem Gebrauch eines derartigen Materials ist es dennoch mög
lich, eine Saugkraft und Dichtigkeit sicherzustellen, ähnlich
der bei den herkömmlichen aus Gummi geformten Saugnäpfen. Au
ßerdem wird durch die Formgebung des Mantelabschnitts, auf
grund welcher der Mantelabschnitt nur geringfügig umgebogen
wird, die Kontaktoberfläche zur Berührung des Gegenstands mit
dem Saugnapf beim Ansaugen gegenüber dem Stand der Technik
verringert. Dies führt ebenfalls dazu, daß die Gefahr eines
Saugabdruckes auf dem Gegenstand verringert wird.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vor
liegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1a eine perspektivische Ansicht eines Saugnapfes gemäß
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 1b einen Längsschnitt entlang der Linie I-I in Fig.
1a, und
Fig. 2a eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen
Saugnapfes,
Fig. 2b einen Längsschnitt entlang der Linie II-II in Fig.
2a.
Bezugnehmend auf die Fig. 1a und 1b weist ein Saugnapf 40
einen Befestigungsabschnitt 44 mit einer kreisförmigen Öffnung
42 in seinem oberen Bereich auf sowie einen im wesentlichen
scheibenförmigen Grundkörper 46, der mit dem unteren Bereich
des Befestigungsabschnitts 44 verbunden ist, und einen
Mantelabschnitt 48, der sich von dem äußeren Umfang des
ringförmigen Bereiches nach unten erstreckt und einstückig mit
dem Grundkörper 46 verbunden ist. Eine als Durchgangsöffnung
ausgebildete Luftabsaugöffnung 52 erstreckt sich von einem im
wesentlichen mittleren Bereich der Bodenfläche 50 des
Grundkörpers 46 zur Öffnung 42.
Die Besonderheit des Saugnapfes 40 liegt darin, daß der
Mantelabschnitt 48 eine sehr geringe Höhe aufweist, und daß
ein abschließendes Ende 49 des Mantelabschnitts 48 mit einem
spitzen Winkel vorspringt, so daß die Berührungsfläche zu
einem Gegenstand so klein wie möglich gehalten wird. Dadurch
wird gewährleistet, daß ein Gegenstand mit dem Saugnapf 40
durch Ansaugen gehalten und transportiert werden kann, ohne
daß der Mantelabschnitt 48 beim Halten gebogen wird, weil die
Haupterstreckungsebene der Wandung des Mantelabschnitts 48
praktisch senkrecht zur Oberfläche des aufzunehmenden
Gegenstandes steht.
Die Durchgangsöffnung 52 stellt eine Bohrung zum Absaugen von
Luft durch Verbindung mit einer (nicht dargestellten)
Vakuumanlage über ein (nicht dargestelltes) Verbindungselement
dar.
Als nächstes wird die Funktion des nach obigem Prinzip herge
stellten Saugnapfes 40 beschrieben.
Der Saugnapf 40 ist an der Spitze oder dem vorderen Ende eines
Roboterarmes angebracht und wird von einer (nicht dargestell
ten) Vakuumanlage durch die Luftabsaugöffnung 52, die sich
durch den Grundkörper 46 und den Mantelabschnitt 48 erstreckt,
mit Unterdruck beaufschlagt.
Als Folge dieses Ansaugens wird ein Gegenstand mit Hilfe des
Saugnapfes 40 mittels Unterdruck im Inneren des Mantelab
schnitts 48 durch Ansaugen gehalten und kann in diesem Zustand
zu einer bestimmten Stelle transportiert werden, ohne daß ein
aufgrund des Saughaltens durch den Saugnapf verursachter
Saugabdruck auf dem transportierten Gegenstand hinterlassen
wird.
Der Grund für das Zurücklassen eines Saugabdrucks durch den
bekannten Saugnapf 2 liegt möglicherweise darin, daß beim
Gebrauch eines Materials wie synthetischem Gummi, die Bindung
zwischen den Molekülen aufgebrochen wird, so daß ein Bestand
teil freigesetzt wird und sich auf dem Gegenstand absetzt.
Außerdem wird bei dem herkömmlichen Mantelabschnitt 6 die
Berührungsfläche durch Umbiegen der saumartigen Wandung 38
vergrößert, wenn der Gegenstand durch Ansaugen gehalten wird.
Im Gegensatz dazu
ist der Saugnapf 40 durch Gießen unter Verwendung eines
Materials wie Kunstharz mit einer ausreichend starken
intermolekularen Bindung hergestellt, so daß die Bindung
zwischen den Molekülen nicht in der oben beschriebenen Art und
Weise einfach aufgebrochen werden kann. Das Material ist
bspw. ein flexibles thermoplastisches Kunstharz, das eine
Verbindung aus synthetischen Polymeren ist.
Besondere Materialien, die genutzt werden können, schließen
bspw. flexibles Vinylchloridkunstharz, flexibles Polyurethan
kunstharz, flexibles Polyäthylenkunstharz, flexibles Poly
propylenkunstharz und Fluorkunststoff wie flexibles Polytetra
fluoräthylenkunstharz ein. Ein flexibles Fluorkunstharz (bspw.
ein Material, wie es unter dem Handelsnamen "Sefral Soft" der
Central Glass Co. Ltd. im Verkehr ist), hat sich als besonders
vorteilhaft erwiesen.
Diese Kunstharze weisen eine starke intermolekulare Bindung
auf, die, selbst wenn der Mantelabschnitt 48 beim Halten des
Gegenstandes durch Ansaugen gebogen wird, nur schwer aufzu
brechen ist. Dadurch ist das Freisetzen eines Bestandteiles
und ein Austreten von Füllstoffen, Weichmachern und/oder dgl.
aus dem Harzmaterial sicher verhindert.
Bei der Verwendung eines dieser Kunstharze ist es möglich, die
Menge an Füllstoff, Weichmacher und/oder dgl., das in einem
herkömmlichen Material, wie natürlichem oder synthetischem
Gummi enthalten sein kann, zu verringern, so daß kaum ein
Saugabdruck zurückbleibt. Wird das oben beschriebene Material
"Sefral Soft" verwendet, so ist es sogar möglich, vollständig
auf Füllstoffe, Weichmacher oder dgl. zu verzichten.
Außerdem ermöglicht die Verwendung eines flexiblen Kunstharzes
als Material für den Saugnapf die Anpassung der Saugoberfläche
des Saugnapfes an die Oberfläche des Gegenstandes, wenn der
Gegenstand durch Ansaugen gehalten wird, wodurch der Saugnapf
in engen Eingriff mit dem Gegenstand gebracht wird, so daß die
Dichtigkeit aufrechterhalten bleibt und die Transporteigen
schaften nicht verschlechtert werden können.
Da diese Kunstharze außerdem durchsichtige Materialien sind,
gewährleistet der Gebrauch eines jeden dieser Kunstharze, daß
der Haltezustand des Gegenstandes visuell überwacht werden
kann, und daß der Saugnapf nach Belieben eingefärbt werden
kann.
Claims (1)
- Saugnapf (40) zum Halten eines Gegenstandes mittels Unterdruck, welcher aus Kunstharz mit starker intermolekularer Bindung besteht und einen im wesentlichen scheibenförmigen, an eine Vakuumanlage anschließbaren Grundkörper (46) sowie einen einstückig mit dem Grundkörper verbundenen Mantel abschnitt (48) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Mantelabschnitt (48) von dem äußeren Umfang des Grundkörpers (46) senkrecht nach unten erstreckt, derart, daß die Haupter streckungsebene der Wandung des Mantelabschnitts (48) praktisch senkrecht zur Oberfläche des aufzunehmenden Gegenstandes steht, und daß der Mantelabschnitt (48) eine vergleichsweise geringe Höhe bezogen auf die Dicke des Grundkörpers (46) und ein spitzwinkliges Profil (49) aufweist.
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