DD211512A1 - Verfahren und einrichtung zur herstellung von konturenreichen und duennwandigen plastformteilen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von konturenreichen und duennwandigen Plastformteilen, die im Verarbeitungsmaschinenbau Anwendung finden, z.B. als Saugerkoepfe in Druckmaschinen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zu schaffen, durch die auch enge Aussparungen der Giessform mit Material gefuellt werden koennen und Gaseinschluesse vermieden werden. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass Giessformen aufgeheizt, in Rotation um eine gemeinsame, waagerecht liegende Rotationsachse versetzt werden und ein giessfaehiges Elastomer in die Formen gebracht wird. Als giessfaehiges Elastomer gelangt Polyurethan zur Anwendung.Das Giessen erfolgt bei einer Heiztemperatur von 80 Grad C-200 Grad C und einer Tangentialgeschwindigkeit von vorzugsweise 12m/s. Die Einrichtung besteht aus Giessformen, die radial an der inneren Wandung eines topffoermigen, durch einen Deckel verschliessbaren und in eine Rotationsschleuder einsetzbaren Zylinderkoerper angeordnet sind. Die Rotationsachse des Zylinderkoerpers liegt waagerecht und im Innern des Zylinderkoerpers ist ein Fuellrohr angeordnet.Die Giessformen sind als Formnester ausgebildet, die durch Werkzeugtraeger und Einsaetze gebildet werden. Die Werkzeugtraeger und die Einsaetze sind mit einem der Giessmasse gegenueber antiadhaesiven Werkstoff beschichtet oder bestehend aus solchen Werkstoffen.
Description
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von konturenreichen und dünnwandigen Plastformteilen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von konturenreichen und dünnwandigen Plastformteilen, die im Verarbeitungsmaschinenbau Anwendung finden, z. B. als Saugerköpfe in Druckmaschinen.
Es ist allgemein bekannt, dünnwandige und konturenreiche Plastformteile mittels Spritzgießen herzustellen.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß der Plastwerkstoff in Granulatform vorliegen muß.
Werden Werkstoffe verarbeitet, die wie z. B. Polyurethan in flüssiger Form vorliegen, kann dieses Verfahren nicht angewendet werden. Derartige Werkstoffe können nur drucklos durch Hand- oder Maschinengußverfahren verarbeitet werden. Sowohl dem Spritzgießverfahren als auch dem Hand- oder Maschinengußverfahren ist gemeinsam, daß Konturen mit einer Wandstärke unter 1 mm nicht ausgeformt werden können. Infolge der schnellen Polymerisation treten unvermeidbare Gaseinschlüsse auf, die die Qualität der Plastformteile erheblich mindern.
Bei Kleinteilen ist die Fertigung nach den genannten Verfahren uneffektiv, da in der Regel jedes Plastformteil einzeln gegossen wird. Werden mehrere Gießformen zu einem Gießwerkzeug zusammengefaßt, so sind diese Gießwerkzeuge sehr aufwendig.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zu schaffen, durch die serienmäßig Kleinteile mit komplizierten Konturen und geringen Wandstärken maßgenau hergestellt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zu schaffen, durch die auch enge Aussparungen der Gießform mit Material gefüllt werden können und Gaseinschlüsse vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Gießformen aufgeheizt, in Rotation um eine gemeinsame, waagerecht liegende Rotationsachse versetzt werden und ein gießfähiges Elastomer in die Formen gebracht wird.
Als gießfähiges Elastomer gelangt Polyurethan zur Anwendung. Das Gießen erfolgt bei einer Heiztemperatur von 80°C-200°C und einer Tangentialgeschwindigkeit von vorzugsweise 12 m/s.
Die Einrichtung besteht aus Gießformen, die radial an der inneren Wandung eines topfförmigen, durch einen Deckel verschließbaren und in eine Rotationsschleuder einsetzbaren Zylinderkörper angeordnet sind. Die Rotationsachse des Zylinderkörpers liegt waagerecht und im Innern des Zylinderkörpers ist ein Füllrohr angeordnet.
Die Gießformen sind als Formnester ausgebildet, die durch Werkzeugträgerund Einsätze gebildet werden.
Die Werkzeugträger und die Einsätze sind mit einem der Gießmasse gegenüber antiadhäsiven Werkstoff beschichtet oder bestehen aus solchen Werkstoffen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, Gaseinschlüsse in den Plastformteilen zu vermeiden, da daß gießfähige Elastomer eine höhere Dichte als das umgebende Gas aufweist, dadurch das Gas aus den Konturen der Gießform gedrängt wird und entweicht zur Rotationsachse hin. Das Material weist infolge der durch die Verwirbelung bedingten innigen Vermischung ein homogenes Gefüge auf.
Es können auch dünnwandige, unter 0,1 mm starke Konturen exakt ausgeformt werden.
Das Verfahren ist sehr effektiv, da mehrere formbildende Gießformen zu einem Werkzeugträger zusammengestellt werden können.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert Werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
Figur 1: Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
Figur 2: Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
Figur 1 zeigt einen Zylinderkörper 1, der mit einem Deckel 2 verschlossen ist.
Zwischen dem Deckel 2, der mit Schrauben (nicht dargestellt) am Zylinderkörper 1 befestigt ist, und dem Zylinderkörper 1 ist ein Niveauring 3 angeordnet, der mit dem Deckel 2 einen Überdosierraum 4 bildet. Der Deckel 2 weist eine zentrisch angeordnete Aussparung 5 auf.
An der inneren Wandung 6 des Zylinderkörpers 1 sind Werkzeugträger 7 angeordnet, zwischen denen sich Einsätze 8 befinden. Durch diese Anordnung werden an der inneren Wandung 6 des Zylinderkörpers 1 Formnester 9 gebildet, die die Negativform des Plastformteiles darstellen.
Die Werkzeugträger 7 und die Einsätze 8 sind einem der Gießmasse gegenüber antiadhäsiven Werkstoff beschichtet, z. B.
PTFE-Dispersion, oder bestehen aus solchen Werkstoffen (z. B. PTFE, Silikonkautschuk).
In das Innere des Zylinderkörpers 1 ragt eine Fülleinrichtung 10, vorzugsweise ein Füllrohr oder eine hier nicht dargestellte Füllrinne.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Lösung ist folgende: Der Zylinderkörper 1 wird bestückt, indem radial Werkzeugträger 7, die mit Einsätzen 8 bestückt sind, eingelegt werden. Die sich bildenden Formnester 9 sind im Ausführungsbeispiel zum Gießen von Saugerköpfen für Verarbeitungsmaschinen bestimmt. Es sind auch andere Plastformteile denkbar, wobei dann zur Bestückung des Zyiinderkörpers 1 andere konturbildende Formeiemente zum Einsatz gelangen. Nach erfolgter Bestückung wird der Niveauring 3 aufgesetzt und der Zylinderkörper 1 in einen Rotationsantrieb 14 eingespannt, auf eine Temperatur von 80°C-200°C vorzugsweise durch Infrarotstrahlung aufgeheizt und durch eine bekannte Regeleinrichtung mit einer Abweichung von ±0°C in dem definierten Bereich gehalten. Die Reaktionstemperatur wird dadurch kompensiert. Dabei wird die Einrichtung in Rotation versetzt.
Die Rotationsachse 11 befindet sich in waagerechter Lage. Die Tangentialgeschwindigkeit beträgt vorzugsweise 12 m/s.
Die nach Rezeptur vorgemischte, als Gießmasse verwendete reaktionsfähige Elastomer 12 wird über die Fülleinrichtung 10 in den hinteren Teil des Zylinderkörpers 1 gebracht.
Das gießfähige Elastomer 12 hat eine Viskosität von 400 bis 60OcP. Es gelangt vorzugsweise Polyurethan zum Einsatz. Durch die in Richtung Rotationsachse 11 weisenden Angüsse 13 wird das Elastomer 12 verwirbelt, dringt in die Fomnester 9 ein und füllt diese vollständig aus. Dabei fließt das Elastomer in Richtung Aussparung 5 des Deckels 2. Das überschüssige Elastomer 12 fließt über den Niveauring 3 in den Überdosierraum 5 ab.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von konturenreichen und dünnwandigen Plastformteilen durch Gießen in Gießformen, gekennzeichnet dadurch, daß die Gießformen aufgeheizt, in Rotation um eine gemeinsame, waagerecht liegende Rotationsachse (11) versetzt werden und ein gießfähiges Elastomer (12) in die Formnester (9) der Gießformen gebracht wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als gießfähiges Elastomer (12) Polyurethan zur Anwendung gelangt.
3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Gießen bei einer Heiztemperatur 80°C-200°C und einer Tangentialgeschwindigkeit von vorzugsweise 12 m/s erfolgt.
4. Einrichtung zur Herstellung von konturenreichen und dünnwandigen Plastformteiien, gekennzeichnet dadurch, daß Formnester (9) radial an der inneren Wandung (6) eines topfförmigen, durch einen Deckel (2) verschließbaren und in eine Rotationsschleuder einsetzbaren Zylinderkörper (1) angeordnet sind, daß die Rotationsachse (11) des Zylinderkörpers (1) waagerecht liegt und im Innern des Zylinderkörpers (1) eine Fülleinrichtung (10) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Punkt 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Formnester (9) durch Werkzeugträger (7) und Einsätze (8) gebildet werden.
6. Einrichtung nach Punkt 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Werkzeugträger (7) und die Einsätze (8) mit einem dem Elastomer gegenüber antiadhäsiven Werkstoff beschichtet sind.
7. Einrichtung nach Punkt 5, gekennzeichnet dadurch, daß der Werkzeugträger (7) und die Einsätze (8) aus einem dem Elastomer gegenüber antiadhäsiven Werkstoff bestehen.
Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD24509382A DD211512A1 (de) | 1982-11-22 | 1982-11-22 | Verfahren und einrichtung zur herstellung von konturenreichen und duennwandigen plastformteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD24509382A DD211512A1 (de) | 1982-11-22 | 1982-11-22 | Verfahren und einrichtung zur herstellung von konturenreichen und duennwandigen plastformteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD211512A1 true DD211512A1 (de) | 1984-07-18 |
Family
ID=5542616
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD24509382A DD211512A1 (de) | 1982-11-22 | 1982-11-22 | Verfahren und einrichtung zur herstellung von konturenreichen und duennwandigen plastformteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD211512A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4136638A1 (de) * | 1990-11-09 | 1992-05-21 | Smc Kk | Saugnapfeinheit und verfahren zu ihrer herstellung |
GB2250264A (en) * | 1990-11-08 | 1992-06-03 | Smc Kk | Suction pad. |
-
1982
- 1982-11-22 DD DD24509382A patent/DD211512A1/de unknown
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2250264A (en) * | 1990-11-08 | 1992-06-03 | Smc Kk | Suction pad. |
GB2250264B (en) * | 1990-11-08 | 1994-12-14 | Smc Kk | Suction pad |
DE4136638A1 (de) * | 1990-11-09 | 1992-05-21 | Smc Kk | Saugnapfeinheit und verfahren zu ihrer herstellung |
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