DE4136274A1 - Verfahren und vorrichtung zum schutz einer in einer heisswindleitung eines hochofens angeordneten einblasvorrichtung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schutz einer in einer heisswindleitung eines hochofens angeordneten einblasvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 5.
Einblaslanzen, mit denen Kohlenstaub als Ersatzbrennstoff,
beispielsweise für stückigen Koks und Heizöl, mittels eines
Trägergases in die Heißwindleitung eines Hochofens einge
blasen wird, werden seit langem bei der Verhüttung von Ei
senerzen eingesetzt (Stahl und Eisen 110, 1990, S. 35 bis
40). Seit kurzem werden Bemühungen angestellt, durch Ein
blasen von Sauerstoff oder eines sauerstoffhaltigen Gases
zusammen mit dem von einem Trägergas mitgeführten Kohlen
staub die bislang möglichen maximalen Einblasmengen an Koh
lenstaub zu erhöhen.
Dies führt in Verbindung mit der etwa 1200°C betragenden
Heißwindtemperatur zu einer starken Rückbrandneigung im
Mündungsbereich der Einblaslanze.
Aus der US-PS 37 58 090 ist eine Anordnung bekannt, mit der
eine in die Heißwindleitung eines Hochofens eingesetzte
Einblaslanze zum Einblasen von Brennstoff gekühlt werden
kann. Die bekannte Einblaslanze besteht aus einem zentralen
Rohr, das zur Zuführung von Heizöl dient. Das zentrale Rohr
wird konzentrisch von einem mehrwandigen äußeren Rohr umge
ben, in dem Sauerstoff zugeführt wird, der zur Zerstäubung
und Verbrennung des aus dem zentralen Rohr austretenden
Heizöls dient. Zur Kühlung weist das äußere Rohr einen
Kühlmittelkanal auf, der über einen Zuführstutzen und einen
Abführstutzen eine Kühlmittelzirkulation im äußeren Rohr
ermöglicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens verfügbar zu machen, die eine stärkere, den Rück
brand vermindernde Kühlung der Einblaslanze ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gekennzeichnet.
Bei einer Zweirohrlanze erfolgt das Einblasen des Kohlen
staubs durch den zentralen Kanal und das Einblasen eines
Gemisches aus sauerstoffhaltigem Gas und dem Kühlfluid
durch einen, den zentralen Kanal umgebenden Ringkanal.
Bei einer Dreirohrlanze wird Kohlenstaub durch den zentra
len Kanal, sauerstoffhaltiges Gas durch den inneren und das
Kühlfluid durch den äußeren Ringkanal eingeblasen. Hier
durch ist eine voneinander unabhängige Drucksteuerung für
das sauerstoffhaltige Gas und das Kühlfluid möglich.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn als Kühl
fluid Wasser verwendet wird, das mittels eines Trägergases
zerstäubt als Sprühnebel eingeblasen wird. Infolge der Zer
stäubung des Wassers bilden sich Mikrotropfen, die zumin
dest teilweise Kontakt mit der zu kühlenden Rohrwandung ha
ben und aufgrund ihrer Verdampfungsenthalpie einen beson
ders effektiven Anteil an der Gesamtkühlung liefern, die im
übrigen durch einen Wärmeübergang von der Rohrwandung auf
das vorbeiströmende Kühlfluid, das aus dem Wasser und dem
Trägergas gebildet ist, erfolgt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind
den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale des
Anspruchs 5 gekennzeichnet.
Anhand der nachfolgenden Zeichnungen werden die bevorzugten
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Einblasvorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, die in eine Heißwindlei
tung eines Hochofens eingesetzt ist;
Fig. 2 eine Einblaslanze einer gemäß Fig. 1 in eine Heiß
windleitung eines Hochofens eingesetzten Einblas
vorrichtung in einem Längsschnitt;
Fig. 3 die Einblaslanze gemäß Fig. 2 in einem Querschnitt
längs dem Schnittlinienverlauf III-III in Fig. 2;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer Einblaslanze im
Längsschnitt;
Fig. 5 einen Querschnitt der Einblaslanze gemäß Fig. 4
längs dem Schnittlinienverlauf V-V in Fig. 4;
Fig. 6 eine gemäß Fig. 1 in die Heißwindleitung eines
Hochofens eingesetzte Einblasvorrichtung mit einer
in einer Aufnahmeeinrichtung aufgenommenen Einblas
lanze.
Fig. 1 zeigt eine Einblasvorrichtung 10 mit einer Einblas
lanze 11 und einer Aufnahmeeinrichtung 12 zur Aufnahme der
Einblaslanze 11 in einer Außenwandung 13 einer Heißwindlei
tung 14.
Die Heißwindleitung 14 dient der Zuführung von etwa 1200°C
heißer Luft in den Innenraum eines hier nicht näher darge
stellten Hochofens. Die Heißwindleitung 14 mündet in eine
wassergekühlte Windform 15, die von einem wassergekühlten
Windformeinsatz 16 aufgenommen wird. Der Windformeinsatz 16
ist in eine Wandung 17 des Hochofens eingesetzt.
Die Einblasvorrichtung 10 dient zum Einblasen von Kohlen
staub in die Heißwindleitung 14 des Hochofens. Der aus der
Einblaslanze 11 in den Heißwind austretende Kohlenstaub
wird durch den Heißwind erhitzt und spätestens bei Eintritt
in den Hochofen gezündet.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der
Einblaslanze 11. Sie besteht aus einem zentralen Innenrohr
18, zu dem ein Außenrohr 19 konzentrisch angeordnet ist.
Das Innenrohr 18 bildet einen zentralen Kanal 20 und das
Außenrohr 19 durch eine radiale Beabstandung zum Innenrohr
18 einen Ringkanal 21 (Fig. 3). Das Innenrohr 18 ist mit
einem Einlaß 22 zur Zuführung eines Gemisches aus einem
Trägergas und Kohlenstaub versehen. Das Außenrohr 19 weist
zwei durch eine Scheidewand 23 voneinander getrennte Ein
lässe 24, 25 auf, wobei der zu einem geschlossenen Rohrende
26 hin gelegene Einlaß 24 zur Zuführung von Wasser und der
benachbarte Einlaß 25 zur Zuführung von Sauerstoff dient.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Einblaslanze 11 kann
zur Durchführung des an sich bekannten Verfahrens verwendet
werden, durch das zentrale Innenrohr 18 mittels eines Trä
gergases Kohlenstaub einzublasen und zur besseren Verbren
nung des Kohlenstaubs durch den Ringkanal 21 Sauerstoff zu
zuführen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun dem im Ring
kanal 21 geführten Sauerstoff Wasser durch den Einlaß 24
hinzugegeben, so daß das Wasser durch den an der Scheide
wand 23 vorbeiströmenden Sauerstoff mitgerissen und unter
Bildung feiner Mikrotropfen zerstäubt wird. Der auf diese
Weise gebildete Sprühnebel aus Sauerstoff und Wasser dient
sowohl zur Verbrennung des aus dem Kanal 20 austretenden
Kohlenstaubs als auch zur Kühlung der Rohrwandungen des In
nenrohrs 18 und des Außenrohrs 19 einschließlich des Aus
trittsquerschnitts 27 der Einblaslanze 11, der, wie in Fig.
1 dargestellt, dem Heißwindstrom in der Heißwindleitung 14
ausgesetzt ist.
Bei der erläuterten Verfahrensvariante des erfindungsge
mäßen Verfahrens dient somit der Sauerstoff nicht nur der
besseren Verbrennung des Kohlenstaubs, sondern auch als
Trägergas für das zerstäubte Wasser.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Einblaslanze 28 zur Durch
führung einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Ver
fahrens. Die Einblaslanze 28 besteht aus einem zentralen
Innenrohr 29, einem Mittelrohr 30 und einem Außenrohr 31.
Das Innenrohr 29 und das Mittelrohr 30 sowie das Außenrohr
31 sind konzentrisch und mit radial voneinander beabstande
ten Rohrwandungen angeordnet. Das Innenrohr 29 bildet einen
zentralen Kanal 32; das Innenrohr 29 und das Mittelrohr 30
einen inneren Ringkanal 33; das Mittelrohr 30 und das Au
ßenrohr 31 einen äußeren Ringkanal 34. Das Innenrohr 29
weist an seinem geschlossenen Rohrende 35 einen Einlaß 36
zur Zuführung eines Gemisches aus einem Trägergas und Koh
lenstaub auf. Das Mittelrohr 30 weist im Bereich seines ge
schlossenen Rohrendes 37 einen Einlaß 38 zur Zuführung von
Sauerstoff auf. Das Außenrohr 31 weist schließlich im Be
reich seines geschlossenen Rohrendes 39 einen unmittelbar
am Rohrende angeordneten Einlaß 40 zur Zuführung von Wasser
und einen hierzu benachbarten, durch eine Scheidewand 41
abgeteilten Einlaß 42 zur Zuführung von Luft als Trägergas
auf.
Bei dieser Einblaslanze wird durch den zentralen Kanal 32
Kohlenstaub, suspendiert in einem Trägergas, durch den in
neren Ringkanal 33 Sauerstoff und durch den äußeren Ringka
nal 34 ein Sprühnebel aus Wasser mit Luft als Trägergas
eingeblasen.
Die getrennte Zuführung des Kühlfluids und des Sauerstoffs
ermöglicht eine voneinander unabhängige Steuerung der Aus
trittsmengen dieser Medien.
Fig. 6 zeigt die Einblasvorrichtung 10 mit der Aufnahmeein
richtung 12 zur Aufnahme der Einblaslanze 11 beziehungswei
se 28.
Die Aufnahmeeinrichtung 12 weist einen Anschlußbereich 44
auf, mit dem sie in eine Anschlußöffnung 45 der Außenwan
dung 13 der Heißwindleitung 14 eingesetzt ist. Die Einblas
lanze 11 bzw. 28 ist in ihrer Längsrichtung in die Aufnah
meeinrichtung 12 einschiebbar und wird im eingeschobenen
Zustand in zwei Aufnahmebohrungen 46, 47 der Aufnahmeein
richtung 12 gehalten. Hierbei ist die Einblaslanze 11, 28
unter spitzem Winkel zur Heißwindströmung in der Heißwind
leitung 14 ausgerichtet. Die Austrittsöffnung 27, 43 der
Einblaslanze 11, 28 befindet sich dabei etwa im Bereich der
Strömungsmittellinie der Heißwindströmung.
An den Anschlußbereich 44 der Aufnahmeeinrichtung 12
schließt sich ein der Kontur der Außenwandung 13 der Heiß
windleitung 14 angepaßter Gehäuseteil 48 an. Der Gehäuse
teil 48 weist eine Verschließeinrichtung 49 auf, die für
einen selbsttätigen Verschluß der Aufnahmebohrung 46 nach
Herausnahme der Einblaslanze 11, 28 aus der Aufnahmeein
richtung 12 sorgt.
Die Verschließeinrichtung 49 besteht aus einem deckelarti
gen Schließteil 50, das in einer Führungsnut 51 im wesent
lichen parallel zur Außenwandung 13 der Heißwindleitung 14
verschiebbar geführt ist. Zwischen einem als Anschlag 52
ausgebildeten Nutgrund und einem dem Anschlag 52 zugewand
ten Endbereich 53 des Schließteils 50 ist eine Druckfeder
54 angeordnet. Der dem Endbereich 53 des Schließteils 50
gegenüberliegend angeordnete Endbereich des Schließteils 50
ist als Schließkante 55 ausgebildet. In Verschieberichtung
des Schließteils 50 gesehen ist im Gehäuseteil 48 eine kor
respondierend zur Schließkante 55 ausgebildete Schließaus
nehmung 56 angeordnet.
Fig. 6 zeigt die Verschließeinrichtung 49 in geöffnetem Zu
stand, wobei die Schließkante 55 des Schließteils 50 von
der Schließausnehmung 56 durch die Einblaslanze 11, 28 ge
trennt ist. Hierbei liegt das Schließteil 50 seitlich an
der Einblaslanze 11, 28 federgestützt an. Nach Herausnahme
der Einblaslanze 11, 28 aus der Aufnahmeeinrichtung 12 wird
das Schließteil 50 infolge der durch die Druckfeder 54 wir
kenden Kraft bis zur Anlage der Schließkante 55 in der
Schließausnehmung 56 verschoben, wodurch die Aufnahmeboh
rung 46 der Aufnahmeeinrichtung 12 verschlossen und ein et
waiges Austreten von Gasen aus der Heißwindleitung 14 ver
hindert ist.
Zum Öffnen der Verschließeinrichtung 49 wird die Einblas
lanze 11, 28 mit ihren Austrittsöffnungen 27, 43 gegen die
Schließkante 55 des Schließteils 50 geschoben, so daß - un
ter Ausnutzung des Keileffekts, da die Schließkante 55 und
die Längswandung der Einblaslanze 11, 28 einen spitzen Win
kel untereinander einschließen - das Schließteil 50 gegen
die Wirkung der Druckfeder 54 in Richtung auf den Anschlag
52 verschoben wird und die Einblaslanze 11, 28 in eine be
triebsbereite Position in der Aufnahmeeinrichtung 12 ge
bracht werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zum Kühlen einer in eine Heißwindleitung
(14) eines Hochofens ragenden Einblaslanze (11, 28) aus we
nigstens zwei radial im Abstand voneinander angeordneten,
konzentrischen Rohren (18, 19; 29, 30, 31), mit einem zen
tralen Kanal (20; 32) und wenigstens einem Ringkanal (21;
33, 34), wobei durch verschiedene Kanäle Brennstoff und ein
sauerstoffhaltiges Gas, vorzugsweise Sauerstoff, zugeführt
werden, und ein Kanal ein Kühlfluid führt, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch einen der Kanäle
feinkörniger fester Brennstoff, insbesondere Kohlenstaub,
eingeblasen und einem weiteren, an der Austrittsseite der
Einblaslanze offenen Kanal (21; 34) ein Sprühnebel aus Was
ser mittels eines Trägergases zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Einsatz einer Zweirohrlanze (11)
durch den zentralen Kanal (20) Kohlenstaub eingeblasen und
dem, den zentralen Kanal umgebenden Ringkanal (21) ein
Sprühnebel aus Wasser mittels eines sauerstoffhaltigen Ga
ses als Trägergas zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Einsatz einer Dreirohrlanze (28)
durch den zentralen Kanal (32) Kohlenstaub und durch den,
den zentralen Kanal (32) umgebenden inneren Ringkanal (33)
sauerstoffhaltiges Gas eingeblasen wird, und daß dem, den
inneren Rinkanal (33) umgebenden äußeren Ringkanal (34) ein
Sprühnebel aus Wasser mittels eines Trägergases zugeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß dem Sprühnebel
beim Durchströmen des Kanals (21; 34) ein Drall versetzt
wird.
5. Einblasvorrichtung mit einer in eine Heißwindlei
tung (14) eines Hochofens ragenden Einblaslanze (11, 28)
aus wenigstens zwei, radial im Abstand voneinander angeord
neten, konzentrischen Rohren (18, 19; 29, 30, 31), die ei
nen zentralen Kanal (20; 32) und wenigstens einen Ringkanal
(21; 33, 34) begrenzen, von denen einer einen Einlaß (22,;
36) für feinkörnigen festen Brennstoff, insbesondere Koh
lenstaub und einer einen Einlaß (24/25; 40/42) für ein
Kühlfluid aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (21, 34) für das Kühlfluid an der Austritts
seite der Einblaslanze (11, 28) offen ist und an der Ein
trittsseite als Sprüheinrichtung mit einem Wassereinlaß
(24; 40) und einem Trägergaseinlaß (25; 42) ausgebildet
ist.
6. Einblasvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einblaslanze (11, 28)
auswechselbar in einer Aufnahmeeinrichtung (12) in einer
Außenwandung (13) der Heißwindleitung (14) angeordnet ist.
7. Einblasvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung
(12) mit einer die Außenwandung (13) der Heißwindleitung
(14) bei Herausnahme der Einblaslanze (11, 28) selbsttätig
verschließenden Verschließeinrichtung (49) versehen ist.
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