DE4136016C2 - Graphit-Einlagerungsverbindung - Google Patents
Graphit-EinlagerungsverbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft interlaminare Graphitverbin
dungen, die einen geringeren Widerstand besitzen
und als leitendes Material Aufmerksamkeit erregen,
insbesondere interlaminare Graphitverbindungen, die
PbCl₂ und ein Halogenid, das für sich
fähig ist, mit Graphit eine Einlagerungsverbindung
zu bilden, als Gastsubstanz enthalten.
Interlaminare Graphitverbindungen oder Graphit-Ein
lagerungsverbindungen sind interlaminare Verbin
dungen, bei denen Atome, Moleküle und Ionen als
Gastsubstanzen zwischen Schichten von Graphit als
Wirtssubstanz eingefügt sind. Ihr praktischer Wert
erregte in letzter Zeit Aufmerksamkeit wegen der
besseren funktionellen Eigenschaften wie dem
niedrigen, Metallen vergleichbaren Widerstand und
den hervorragenden Entladungs- und Reibungseigen
schaften und wegen der relativ leichten Synthese.
Da die Graphit-Einlagerungsverbindungen mit
Metallhalogen-Verbindungen wie FeCl3, CuCl2 und
dergleichen als Gastsubstanzen eine höhere Leit
fähigkeit zeigen und unter atmosphärischen
Bedingungen im wesentlichen stabil sind, wird ihre
Anwendung als leitendes Material nun erwartet.
Es ist bekannt, daß die Graphit-Einlagerungs
verbindungen, die ein Metallhalogenid als
Gastsubstanz enthalten, durch Reaktion
von Graphit mit einem Metallhalogenid nach einem
Mischverfahren bei einer vorbestimmten Temperatur
synthetisiert und hergestellt werden können.
Aus der DE-OS 20 41 167 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Graphit-Metallchlorid-Einlagerungsverbindungen bekannt,
bei dem Gemische aus Graphitpulver und hydratwasserhaltigen
Metallchloriden bei einer Temperatur zwischen etwa 200°C
und der Zersetzungstemperatur der zu bildenden Einlagerungsverbindung
im Chlorstrom bei Drücken bis 5 atm behandelt
werden.
Aus EP-A-0 217 138 ist ein Trageglied aus interkaliertem
Graphit bekannt, wobei zur Einlagerung Metalle und Metallhalogenide
von Übergangselementen bzw. von Elementen der
Gruppen IIIA, IVA, VA und VIA verwendet werden.
In Angew. Chemie/75. Jahrg. 1963/Nr. 2, S. 130-136 werden
Ergebnisse über Zusammensetzung, Struktur und Eigenschaften
von Graphit-Einlagerungsverbindungen mitgeteilt. Es
werden diejenigen wasserfreien Chloride aufgeführt, welche
mit Graphit reagieren, und diejenigen, welche nicht reagieren.
Die Erfinder haben Umgebungsversuche mit bekannten
interlaminaren Graphitverbindungen mit metallischen
Halogeniden als Gastsubstanzen (im folgenden häufig
als "GIC" abgekürzt) in einer Atmosphäre mit hohem
Feuchtigkeitsgehalt durchgeführt. Sie fanden, daß
die zeitliche Änderung des als stabil betrachteten
Widerstandswerts von NiCl2-CuCl2-GIC an der Atmos
phäre groß ist.
Um eine leitfähige Paste mit einer in einem organi
schen Bindemittel dispergierten Metallhalogenid-GIC
in einer elektronischen Vorrichtung anwenden zu
können, muß garantiert sein, daß sich ihre Eigen
schaften in der tatsächlichen Umgebung über eine
lange Zeitspanne nicht ändern werden; es ist sicher
bekannt, daß die GICs bei Erhitzung auf
etwa 200°C stabil sind. Wenn ein Umgebungsversuch jedoch derge
stalt durchgeführt wurde, daß die Paste druckbehandelt
und thermisch gehärtet wurde zur experimentellen
Herstellung eines elektrischen Leiters, der dann in
einer Atmosphäre mit höherem Feuchtigkeitsgehalt
von 90% relativer Feuchtigkeit und bei 40°C ste
hengelassen wurde, wurde gefunden, daß die als an
der Atmosphäre stabile Verbindungen betrachteten
bekannten Metallhalogenid-GICs eine nicht vernach
lässigbar große zeitliche Änderung des Widerstands
werts besitzen. Im Falle eines aus FeCl3-GIC expe
rimentell hergestellten elektrischen Leiters war
der Widerstandswert nach Ablauf von 100 Stunden um
30% gestiegen.
Übliche, bekannte Metalle enthaltende Metallhaloge
nid-GICs besitzen einen Mangel an Stabilität in
einer Atmosphäre mit hoher Feuchtigkeit wie oben
beschrieben, was bei der praktischen Anwendung
solcher GICs als ein leitfähiges Material ein
ernster Nachteil ist.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, eine Metallhalogenid-Graphit-Einlagerungs
verbindung mit großer Stabilität hinsichtlich
Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit zu
schaffen.
Die Aufgabe wird gelöst durch zwischenschichtiges
Einlagern einer Mischung aus PbCl2 und einem Metallhalogenid,
das für sich fähig ist, mit Graphit eine
Einlagerungsverbindung zu bilden, in Graphit mit
schichtförmiger Kristallstruktur.
Im Stand der Technik wurde kein Beispiel gefunden, daß PbCl2
zwischen Graphitschichten eingeführt worden wäre.
Es wurde überlegt, daß aus PbCl2 allein unter kei
ner Bedingung eine Graphit-Einlagerungsverbindung
gebildet würde. Erfindungsgemäß wird jedoch eine
Mischung aus PbCl2 und einem Metallhalogenid, das
für sich fähig ist, mit Graphit unter Bildung einer
Graphit-Einlagerungsverbindung zu reagieren, unter
einer vorbestimmten Synthesebedingung mit Graphit
zur Reaktion gebracht, wodurch das Metallhalogenid
während seiner Reaktion mit Graphit gleichzeitig
PbCl2 zwischenschichtig in Graphit aufnimmt, so daß
PbCl2 und das von PbCl2 verschiedene Metallhaloge
nid in Graphit zwischenschichtig eingelagert werden
können.
Die Einlagerung wird zweckmäßigerweise
durchgeführt durch Mischen von
Graphit-Rohmaterial mit PbCl2 und dem anderen
Metallhalogenid, Erhitzen der Mischung
bei einer Temperatur von 300°C-350°C, wodurch die
Mischung miteinander reagiert, zumindest für eine
gewisse Zeitspanne, um das Gewicht des Graphit-
Rohmaterials zu erhöhen, und zwar zur Herstellung
der Graphit-Einlagerungsverbindung.
Versuche der Erfinder bestätigten, daß eine
Graphit-Einlagerungsverbindung, die dergestalt
hergestellt wurde, daß die Verbindung
PbCl2 und ein Metallhalogenid, das für sich fähig
ist, mit Graphit eine Einlagerungsverbindung
zu bilden, als Gastsubstanz enthielt, nicht nur eine
höhere Leitfähigkeit zeigt, sondern auch eine be
trächtlich verbesserte Stabilität hinsichtlich
Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, verglichen
mit der Stabilität gegen Feuchtigkeit von bekannten
Metallhalogenid-GICs. Das liegt daran, daß die
meisten Metallhalogenide zerfließend und leicht
löslich in Wasser sind, während PbCl2 als Ausnahme
nicht zerfließend und gering löslich in Wasser ist.
Wegen dieser Eigenschaften von PbCl2 wird die
Graphit-Einlagerungsverbindung als eine Verbindung
mit hervorragender Stabilität hinsichtlich Wider
standsfähigkeit gegen Feuchtigkeit betrachtet. Das
heißt, es ist bekannt, daß die eingeführte Substanz
(Metallhalogenid), wenn sie schichtig zwischen
Graphit eingefügt ist, nahezu die gleiche Struktur
besitzt wie vor der Einfügung, was ein möglicher
Grund dafür ist, warum die sich ergebende inter
laminare Graphitverbindung eine hervorragende
Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähigkeit gegen
Feuchtigkeit besitzt.
Die Ergebnisse der Erfinder zeigen
außerdem, daß die Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähigkeit gegen
Feuchtigkeit in Beziehung steht zu dem Anteil an
PbCl2 an der Gastsubstanz in der interlaminaren
Graphitverbindung. PbCl2 und FeCl3 werden in einem
Beispiel als Gastsubstanzen verwendet, wie in Fig.
5 gezeigt ist. Wie aus Fig. 5 ersichtlich,
verursacht eine Steigerung des molaren Verhält
nisses von Pb/Fe in einer eingeführten Substanz
eine Steigerung in der Stabilität der Widerstands
fähigkeit gegen Feuchtigkeit; wenn das molare
Verhältnis von Pb/Fe 0,05 oder höher ist, besitzt
die Graphit-Einlagerungsverbindung eine größere
Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähigkeit gegen
Feuchtigkeit als übliche FeCl3-GICs; wenn das
Verhältnis 0,24 oder größer ist, zeigt die
Verbindung eine Stabilität hinsichtlich Wider
standsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, die bei der
praktischen Verwendung keine Probleme verursacht;
und wenn das Verhältnis 0,5 oder größer ist, wird
die Stabilität der Widerstandsfähigkeit gegen
Feuchtigkeit bis auf einen Wert verbessert, der dem
Wert des Graphitwirts identisch ist.
Erfindungsgemäß hat das zusammen mit PbCl2 verwen
dete Metallhalogenid die Funktion, das PbCl2 zwi
schen die Graphitschichten einzuführen. Als solche
Halogenide werden FeCl3, CuCl2, AlCl3, GaCl3,
CoCl2, MnCl2, CrCl3, MoCl5, CdCl2 und dergleichen
verwendet. Unter ihnen sind FeCl3 und CuCl2 inso
fern zu bevorzugen, als keine Einführung von
giftigem Chlorgas von außerhalb notwendig ist, da
sie Chlorgas durch ihre Disproportionierung
erzeugen, und insofern, als die geeignetste
Temperatur zur Reaktion von Graphit mit ihnen,
nämlich 300°C bis 550°C, industriell vorteilhaft
ist.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Graphit-
Einlagerungsverbindung sind das Verhältnis von
Wirt und Gastsubstanz, das Beladungsverhältnis der
Gastsubstanz an PbCl2 und anderen Metallhalogeni
den und die Herstellungsbedingungen von Bedeutung.
Wenn sich die Bedingungen ändern, sind die Eigen
schaften einer so erhaltenen Graphit-Einlagerungs
verbindung unterschiedlich.
Der Anteil an PbCl2 an der Gastsubstanz einer
Graphit-Einlagerungsverbindung, der die Stabilität
hinsichtlich Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtig
keit steuert, steht sowohl mit dem Beladungs
verhältnis an den Materialien PbCl2 und anderen
Metallhalogeniden als auch mit der Herstellungs
temperatur in Beziehung. Ein höheres Beladungs
verhältnis an PbCl2 und eine höhere Synthese
temperatur verursachen eine Erhöhung der Menge an
Pb in einer Graphit-Einlagerungsverbindung und
führen so zur Stabilität hinsichtlich Widerstands
fähigkeit gegen Feuchtigkeit. Wenn z. B. natürlicher
Graphit mit einer mittleren Teilchengröße von 10 µm
als Wirt verwendet wird, während PbCl2 und FeCl3
als Gastsubstanzen verwendet werden, und die
Synthese in einem verschlossenen Rohr durchgeführt
wird, wird z. B. bei einer Synthesetemperatur von
300°C oder mehr zusammen mit FeCl3 eine kleine
Menge an PbCl2 zwischenschichtig in den Graphit
eingeführt, wie in dem Gebiet mit gestrichelter
Linie in Fig. 6 gezeigt; im Gebiet mit schräggeneigten
Linien (Gebiet A) kann eine Graphit-Einlagerungs
verbindung erhalten werden, die den gleichen Grad
an Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähigkeit
gegen Feuchtigkeit aufweist wie der Graphitwirt
oder einen Grad, der bei der praktischen Verwendung
problemlos ist. In dem für die praktische
Verwendung vorteilhaftesten Gebiet ist die Ober
grenze der Herstellungstemperatur 954°C, was
dadurch bestimmt wird, daß die Verdampfung des als
reaktive Substanz verwendeten Metallhalogenids den
Dampfdruck innerhalb eines Reaktionsgefäßes
merklich erhöht, wodurch eine gefährliche Situation
entstehen kann, und der Siedepunkt von PbCl2
bei 954°C liegt.
Das Beladungsverhältnis von PbCl2 und FeCl3 ist im
Bereich von 95% PbCl2 und 5% FeCl3 bis 40% PbCl2
und 60% FeCl3. Dieser Bereich ist so bestimmt,
weil, wenn der Anteil an FeCl3 in der Mischung zu
gering ist, nur eine extrem kleine Menge an FeCl3,
das die Einführung von PbCl2 zwischen die
Graphitschichten bewirkt, mit Graphit reagiert und weil, wenn der Anteil
an FeCl3 zu groß ist, FeCl3 bevorzugt mit Graphit
reagiert, so daß fast kein PbCl2 in den Graphit
eingeführt wird.
Wenn ein anderes Metallhalogenid als FeCl3 zusammen
mit PbCl2 verwendet wird, kann die angestrebte
Graphit-Einlagerungsverbindung durch geeignete
Abänderung der Herstellungsbedingungen erhalten
werden.
Die Zeichnungen beziehen sich auf Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. In den Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 eine charakteristische Kurve der Stabili
tät hinsichtlich Widerstandsfähigkeit
gegen Feuchtigkeit von Graphit-Roh
material;
Fig. 2 eine charakteristische Kurve, die die
Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähig
keit gegen Feuchtigkeit einer jeden bei
einer Temperatur von 300°C synthetisier
ten Probe zeigt;
Fig. 3 eine charakteristische Kurve, die die
Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähig
keit gegen Feuchtigkeit einer jeden bei
einer Temperatur von 450°C synthetisier
ten Probe zeigt;
Fig. 4 eine charakteristische Kurve, die die
Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähig
keit gegen Feuchtigkeit einer jeden bei
einer Temperatur von 540°C synthetisier
ten Probe zeigt;
Fig. 5 eine Kurve, die das molare Verhältnis von
in der GIC enthaltenem Pb/Fe einer jeden
Probe und die Ergebnisse ihrer Bestimmung
nach 250 Stunden an Feuchtigkeit zeigt;
und
Fig. 6 eine graphische Darstellung, in der die
Herstellungsbedingung einer jeden Probe
aufgetragen ist auf der Kurve, die den
Anteil an PbCl2-FeCl3 darstellt.
Im folgenden werden Ausführungsformen der vorlie
genden Erfindung näher erläutert.
Unter Verwendung von natürlichem Graphit mit einer
mittleren Teilchengröße von 10 µm als Wirt und
durch Veränderung des Beladungsverhältnisses und
der Herstellungstemperatur wurden neun Typen an
PbCl2-FeCl3-GICs nach einem Mischverfahren herge
stellt. Das heißt, ein Graphit-Rohmaterial, PbCl2
und FeCl3 wurden in einem vorbestimmten Beladungs
verhältnis in ein Pyrex-Glas-Reaktionsrohr
eingebracht und zusammengemischt, gefolgt von
einstündigem Erhitzen unter Vakuum-Ziehen bei
120°C, um ausreichende Dehydratisierung zu
erreichen. Dann wurde das Reaktionsrohr durch
Abschmelzen verschlossen, gefolgt von Erhitzen und
Reaktion bei einer vorbestimmten Temperatur von
300°C-540°C für 24 Stunden. Das entstehende
Reaktionsprodukt wurde wiederholt in kochendem
Wasser und Methanol zur Entfernung der unreaktiven
Metallhalogenide von der Probenoberfläche
gewaschen, um die in Tab. 1 gezeigten Proben Nr. 1-9
(Graphit-Einlagerungsverbindungen) zu erhalten.
Der Widerstand einer jeden Probe wurde nach dem
Vier-Sonden-Verfahren gemessen, einschließlich
Verschweißen unter Druckausübung auf jede Pulver
probe und Messen einer Potentialdifferenz im
gepreßten Zustand. Die Ergebnisse sind auch in Tab.
1 gezeigt. Der Widerstand des Graphit-Rohmaterials
war 8,6 mΩ·m.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, wird die
Tendenz beobachtet, daß das Verhältnis von Pb zu Fe
in der synthetisierten Graphit-Einlagerungsverbin
dung bei einem größeren Beladungsverhältnis von
PbCl2 und einer höheren Herstellungstemperatur
größer ist, und daß PbCl2 leicht
in Graphit zwischenschichtig eingeführt wird.
Was den Widerstand betrifft, wurde die Tendenz
beobachtet, daß der Widerstand niedriger wurde,
wenn das Gewicht von Gastsubstanz im Verhältnis zu
dem Gewicht des Wirts größer wurde, und daß der
Widerstand das etwa 1/2-1/3-fache dessen des Wirts
war, wenn das Gewicht an Gastsubstanz 40% oder
mehr betrug. Das heißt, die entstehende Graphit-
Einlagerungsverbindung zeigte eine fast so hohe
Leitfähigkeit wie die von FeCl3-GIC. Die in Tab. 1
gezeigten Werte sind die Widerstände der gepreßten
Pulverpreßlinge der Proben, einschließlich des
Kontaktwiderstands zwischen den Teilchen, so daß
die Werte möglicherweise ein wenig größer sind als
die Eigenwiderstände der Produkte.
Dann wurden die in Tab. 1 gezeigten Proben Nr. 1-9
einzeln in einem organischen Bindemittel (Phenol
harz) zur Umformung in Pasten dispergiert, die dann
druckbehandelt und thermisch gehärtet wurden, um experi
mentell elektrische Leiter herzustellen. Diese
elektrischen Leiter wurden in einer Atmosphäre mit
einem hohen Feuchtigkeitsgehalt von 90% relativer
Feuchtigkeit bei 40°C stehengelassen, um die Wider
standswerte bei verschiedenen Zeiten zu messen zur
Bestimmung der Stabilität hinsichtlich Widerstands
fähigkeit gegen Feuchtigkeit einer jeden Probe. Die
Ergebnisse sind in den Fig. 1 bis 6 gezeigt. Fig. 1
zeigt die Meßergebnisse für das Graphit-Rohmate
rial; Fig. 2 zeigt die Meßergebnisse der Proben Nr.
1-3; Fig. 3 zeigt die Meßergebnisse der Proben Nr.
4-6; Fig. 4 zeigt die Meßergebnisse der Proben Nr.
7-9; Fig. 5 zeigt die Meßergebnisse des Mol-Ver
hältnisses von Pb/Fe in den GICs der Proben Nr. 1-9
zusammen mit den Ergebnissen ihrer Bestimmung nach
250 Stunden in Feuchtigkeit; Fig. 6 zeigt die
Kurve, bei der die Herstellungsbedingungen der
Proben Nr. 1-9, nämlich Beladungsverhältnis und
Herstellungs-Temperatur, auf der die Menge an
PbCl2-FeCl3 zeigenden Kurve aufgetragen sind. In
Fig. 6 gibt der Zahlenwert oberhalb eines jeden
Punkts die Probennummer an und der Zahlenwert
unterhalb eines jeden Punkts die Ergebnisse der
Bestimmung der Änderungsrate des Widerstandswerts
nach 250 Stunden in Feuchtigkeit. Zum Vergleich
wurde experimentell ein leitendes Material herge
stellt aus der Paste mit FeCl3-GIC dispergiert in
einem organischen Bindemittel, und die Änderungs
rate des Widerstandswerts des elektrischen Leiters
wurde dann unter gleichen Bedingungen gemessen.
Selbst nach 100 Stunden war die Änderung des Wider
standswerts nicht beendet, und der Widerstandswert
stieg im Mittel um 27%, verglichen mit dem
Anfangswert.
Wie aus den Fig. 2 bis 6 ersichtlich, besaß der
elektrische Leiter mit PbCl2-FeCl3-GIC als leiten
dem Material eine geringere Änderungsrate des
Widerstandswerts mit der Zeit in einer Atmosphäre
mit höherer Feuchtigkeit, und die unter den in
Region A von Fig. 6 gezeigten Herstellungs
bedingungen hergestellte GIC enthält Pb in einem
Mol-Verhältnis von Pb zu Fe in der GIC von 0,2 oder
mehr. Der elektrische Leiter zeigt eine hervor
ragende Stabilität hinsichtlich Widerstandsfähig
keit gegen Feuchtigkeit, die der Stabilität des
Graphit-Rohmaterials fast gleich ist oder zumindest
keine Probleme im Hinblick auf die praktische
Verwendung verursacht.
Nachfolgend werden Herstellungsbeispiele erläutert,
bei denen unter den Synthesebedingungen das
Beladungsverhältnis von Wirtmaterial und Gastmate
rial und die Synthesetemperatur verändert werden.
Ein Gramm Naturgraphit-Pulver mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 400 µm, 3,38 g FeCl3 und
5,79 g PbCl2 wurden zusammengemischt und bei 300°C
in einem Stickstoffstrom von 20 ml/Min. eine Stunde
lang zur Reaktion gebracht. Nach dem Waschen in
heißer, wäßriger Salzsäure wurde die so erhaltene
Probe mit energiedispersiver Spektroskopie
analysiert. Es wurde beobachtet, daß selbst bei
diesen Synthesebedingungen die Chloride PbCl2 und
FeCl3 beide zwischenschichtig in den Graphit
eingeführt wurden und Stufe 4 GIC bildeten.
Ein Gramm Naturgraphit-Pulver mit einer mittleren
Teilchengröße von 400 µm, 3,38 g FeCl3 und 5,79 g
PbCl2 wurden zusammengemischt und bei 250°C in
einem Stickstoffstrom von 15 ml/Min. eine Stunde
lang zur Reaktion gebracht. Es wurde in diesem Fall
bestätigt, daß, wie in Beispiel 2, PbCl2 zusammen
mit FeCl3 zwischenschichtig in Graphit eingeführt
wurde und Stufe 2 GIC bildete.
Wie oben beschrieben, werden PbCl2 und andere
Metallhalogenide, die für sich fähig sind, mit Graphit eine
Einlagerungsverbindung zu bilden, in einem vorbestimmten Verhältnis
mit Graphit gemischt. Die entstehende Mischung wird
zur Synthese einer Graphit-Einlagerungsverbindung
bei einer vorbestimmten Temperatur miteinander zur
Reaktion gebracht, um das PbCl2 so befähigen,
zwischenschichtig eingelagert zu werden, so daß
eine höhere Stabilität in einer Atmosphäre mit
höherer Feuchtigkeit erreicht werden kann, die von
üblichen Metallhalogenid-GICs nicht geschaffen
wird, zusätzlich zu der hohen Leitfähgikeit als
Vorteil der üblichen Metallhalogenid-GICs. Weiter
hin sind die Rohmaterialien nicht kostspielig und
ihre Herstellung ist einfach. Ihre Anwendung als
hervorragendes Leitermaterial kann erwartet werden.
Das heißt, ein Widerstand mit einem niedrigeren
Widerstand und ein Leitermaterial mit großer Leit
fähigkeit kann billig hergestellt werden, wobei
diese Eigenschaften in einer Umgebung mit höheren
Temperaturen und höherer Feuchtigkeit nicht leicht
geändert werden, so daß ihr praktischer Wert
äußerst hoch ist.
Wie vorstehend erläutert wurde, kann erfindungs
gemäß eine neue interlaminare Graphitverbindung
hergestellt werden durch zwischenschichtiges
Einfügen von PbCl2 und einem Metallhalogenid, das für
sich fähig ist, mit Graphit eine Einlagerungsverbindung
zu bilden, in Graphit. Die
Graphit-Einlagerungsverbindung zeigt nicht nur
eine höhere Leitfähigkeit, sondern besitzt auch
eine hervorragende Stabilität hinsichtlich Wider
standsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, so daß die
Verbindung als Leitermaterial hochgradig nützlich
ist. Daher kann die vorliegende Erfindung eine
interlaminare Graphitverbindung mit äußerst hoher
praktischer Wirkung schaffen.
Claims (1)
- Graphit-Einlagerungsverbindung, mit zwischenschichtig in Graphit mit schichtförmiger Kristallstruktur eingelagerten Metallhalogeniden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus PbCl₂ und einem Metallhalogenid, das für sich fähig ist, mit Graphit eine Einlagerungsverbindung zu bilden, eingelagert ist.
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