DE2359699A1 - Aufblaehbare, flammhemmende ueberzugsmassen - Google Patents
Aufblaehbare, flammhemmende ueberzugsmassenInfo
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Description
KNAPSACK AKTIENGESELLSCHAFT
Aufblähbare, flammhemmende Überzugsmassen
Die Erfindung betrifft aufblähbare, flammhemmende Überzugsmassen, welche im wesentlichen"ein filmbildendes Bindemittel,
ein Ammonpolyphosphat, eine oder .mehrere bei Hitzeeinwirkung
carbonisierende Substanzen, Dispersionsmittel und gegebenenfalls Füllstoffe enthalten, wobei, das Ammoniumpolyphosphat
einen auf die Eigenschaften der Überzugsmasse" sich vorteilhaft auswirkenden Kondensationsgrad aufweist.
Es ist bekannt, auf Holz- bzw. Stahlkonstruktionen zum Zwecke des Feuerschutzes Überzugsmassen aufzubringen, die die Eigenschaft
besitzen, bei Hitzeeinwirkung aufzublähen und eine weitgehend feuerbeständige Dämmschicht zu bilden. Derartige
Überzugsmassen basieren im allgemeinen auf einem Gemisch eines filmbildenden Bindemittels mit einem Ammoniumpolyphosphat
und einer oder mehrerer bei Hitzeeinwirkung carbonisierender Substanzen.
Beispielsweise beschreibt die Deutsche Offenlegungsschrift
1 669 228 aufblähbare, flammhemmend wirkende Überzugsmassen, welche eine wässrige Dispersion einer Polyvinylacetat enthaltenden
Emulsion als filmbildendes Bindemittel, einen Lösungsmittel-Weichmacher, eine kohlenstoffhaltige Substanz
sowie eine Ammoniumpolyphosphatmasse enthalten, wobei das
_ 2 — 509823/07 8 8
- 2 Ammoniumpolyphosphat der folgenden Formel
H(n-»)+2<l0Viil pn03ii+1
entspricht, in welcher η eine ganze Zahl mit einem Durchschnittswert
von etwa 20 bis etwa 400 bedeutet, m/n zwischen etwa 0,7 und etwa 1,1 liegt und m nicht größer als n-i-2 ist.
Die vorstehend genannten Stoffe machen etwa 30 - 90 Gewichts% der gesamten Überzugsmasse aus. Die kohlenstoffhaltige
Substanz kann beispielsweise Harnstoff-Formaldehyd, Melamin-Formaldehyd, Dipentaerythrit,.Tr!pentaerythrit, ein
chloriertes Paraffin, Dicyandiamid, Melamin oder ein Gemisch dieser Stoffe sein. Eine Rezeptur der bekannten Überzugsmasse,
kann z.B. folgende Zusammensetzung aufweisen:
10 - 30 Gewichts^ Latexfestkörper in Form' einer Emulsion
vorliegend, ~ ■ 1-3 Gewichts% Lösungsmittel-Weichmacher, bezogen auf das
Gewicht des Latexfestkörpers 10-30 Gewichts^ kohlenstoffhaltige Substanz, bezogen auf
das Gesamtfestkörpergewicht und 12-30 Gewichts^ Ammoniumpolyphosphat, bezogen auf das '
Gesamtfestkörpergewicht.
Da derartige Überzugsmassen mehr oder minder feuchter Atmosphäre ausgesetzt sind, ist es erwünscht, daß das in der Überzugsmasse
enthaltende Ammoniumpolyphosphat weitgehend wasserunlöslich ist, um im Laufe der Zeit nicht aus der Überzugsmasse
ausgewaschen zu werden, wodurch der flammhammende Effekt des Ammoriiumpolyphosphates verloren ginge. Was die
Konsistenz der Überzugsmasse betrifft, so kann diese als befriedrigend bezeichnet werden, wenn die Überzugsmasse nach der
Herstellung und bei längerer Lagerung eine weitgehend gleich-
' - 3 509823/0788
mäßige Viskosität aufweist und eine Entmischung der Überzugsmasse,
insbesondere durch Sedimentation des Ammoniumpolyphosphates, nicht eintritt. Die Gefahr der Sedimentation der Phosphatkomponente
ist vor allem dann gegeben, wenn die Überzugsmassen wässrige Dispersionen, wie sie in der Anstrichtechnik
benötigt werden, darstellen.
Es wurde festgestellt, daß die bekannten Überzugsmassen, die als Phosphätkomponente ein Ammoniumpolyphosphat mit
einem Kondensationsgrad η von 20 - 400 enthalten, vorstehenden Ansprüchen nicht ausreichend genügen, da das Polyphosphat
einmal eine noch zu hohe Wasserlöslichkeit besitzt und zum anderen in auf Dispersionsbasis' aufgebauten Überzugsmassen
sich nach einiger Zeit entmischt und sedimentiert. Die Nachteile der bekannten Überzugsmassen werden durch vorliegende
Erfindung überwunden.
Gegenstand der Erfindung ist eine aufblähende, flammhemmende Überzugsmasse, welche im wesentlichen ein filmbildendes
Bindemittel, ein Ammoniumpolyphosphat,- eine oder mehrere bei Hitzeeinwirkung carbonisierende Substanzen, Dispersionsmittel
und gegebenenfalls Füllstoffe enthält und welche dadurch gekennzeichnet ist, daß das Ammoniumpolyphosphat der
allgemeinen Formel '
entspricht, in welcher η einen ,ganzzahligen Durchschnittswert
von über 400 bis etwa 800 bedeutet und das Verhältnis von m zu η etwa 1 beträgt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Überzugsmasse ein Ammoniumpolyphosphat mit einem
509823/0788
Kondensationsgrad, η von etwa 500 - 800, insbesondere 600 800.
Der Anteil des Ammoniumpolyphosphates in der Überzugsmasse beträgt vorteilhafterweise etwa 5 bis 25 Gewichts^,
bezogen auf die Gesamtmischung.
Die quantitativen Verhältnisse der Komponenten in der Überzugsmasse
werden durch folgende Rezeptur beispielhaft dargestellt:
Gewichts% des filmbildenden Bindemittels
Gewichts% Ammoniumpolyphosphat
Gewichts% einer oder mehrerer bei Hitzeeinwirkung carbonisierender
Substanzen
Gewichts^ Dispersionsmittel und gegebenenfalls
Gewichts% Füllstoffe.
etwa | 15 | bis | 35 |
etwa | 5 | bis | 25 |
etwa | 10 | bis | 25 |
etwa 20 bis etwa 5 bis 35
Darin kann das filmbildende Bindemittel aus einer wässrigen
Kunststoffdispersion, wie eine wässrige Polyvinylacetatdispersion
oder eine wässrige Dispersion eines Copolymerisates aus Vinylacetat und Dibutylmaleinat oder einer Lösung eines
Harzes in einem organischen Lösungsmittel, wie eine Lösung eines Harnstoff-Formaldehydharzes in einem Lösungsmittelgemisch
aus Butanol und Xylol, bestehen.
Für den Einsatz als carbonisierende Substanz in der erfindungsgemäßen
Überzugsmasse haben sich beispielsweise Dicyandiamid, Pentaerythrit und/oder Melamin bewährt. Um die Streichfähigkeit
der Überzugsmasse zu gewährleisten, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die festen Komponenten der Masse in Wasser,
Äthylacetat, Butylacetat, Xylol oder Toluol zu dispergieren.
509823/0788
Gegebenenfalls können in die Überzugsmasse auch Füllstoffe aufgenommen werden, die dem Überzug einen zusätzlichen Effekt
verleihen. Als solche sind beispielsweise Titandioxid, Wollastonit, Kaolin, Magnesium-, Kalium- oder Aluminiumsilikat,
basischer Zeolith, Carboxymethylcellulose, flammhemmende Substanzen oder Pigmente geeignet.
Die Herstellung des in der erfindungsgemäßen Überzugsmasse enthaltenen Ammoniumpolyphosphates kann nach dem in der
Deutschen Patentanmeldung P 22 30 174.8 beschriebenen Verfahren erfolgen, welches darin besteht, daß man etwa
äquimolekulare Mengen von Ammoniumorthophosphat und Phos-' phorpentoxid auf Temperaturen zwischen 170° und 35O°C in
Gegenwart von gasförmigem Ammoniak unter ständigem und gleichzeitigem Mischen, Kneten und Zerkleinern des
Reaktionsgutes erhitzt.
Die Überzugsmasse als solche kann in bekannter Weise durch einfaches mechanisches Mischen der einzelnen Komponenten
hergestellt werden. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Überzugsmasse im Vergleich zu bekannten Überzugsmassen
ähnlicher Zusammensetzung sind auf die.verbesserten Eigenschaften des Ammoniumpolyphosphates mit einem Kondensationsgrad η von mehr als 400 zurückzuführen. Derartige Ammoniumpolyphosphate
zeichnen sich durch eine äußerst geringe Wasserlöslichkeit aus und besitzen darüberhinaus noch die
Eigenschaft in wässriger Suspension einen gelbildenden Effekt hervorzurufen. Insofern ist bei den erfindungsgemäßen
BeSchichtungsmassen die Gefahr der Auswaschung der Poly- ■
phosphatkomponente bei Feuchtigkeitseinfluß nicht gegeben,
sodaß die flammhemmenden Eigenschaften der Massen stets gewahrt bleiben.
- 6 509823/078 8
Aufgrund der gelbildenden Eigenschaft der erfindungsgeraäßen Ammoniumpolyphosphate ist eine konstante gleichmäßige Verteilung
der Phosphatkomponente in der Überzugsmasse gewährleistet und ein Sedimentieren des Phosphates ausgeschlossen.
Wässrige Dispersionen der erfindungsgemäßen Überzugsmasse sind deshalb durch eine besondere Viskositätskonstanz gekennzeichnet,
die sich auch bei längerer Lagerung der Dispersionen in Vorratsbehältern nicht verändert.
Die im Vorhergehenden genannten vorteilhaften Eigenschaften
des nach der Erfindung in Überzugsmassen eingesetzten Ammoniumpolyphosphates
sollen durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert werden. Als Vergleichssubstanzen werden
in die Beispiele handelsübliche Ammoniumpolyphosphate aufgenommen, deren Einsatz in aufblähbaren, flammhemmenden Überzugsmassen
bekannt ist. Es sind dies folgende Produkte:
1) VP Kn 504Vi): Hersteller Knapsack Aktiengesellschaft,
Knapsack bei Köln
2) Phos-Check P/30\iV: Hersteller Monsanto Company, USA
3) Go CutW- 100 : Asahi Chemical Ltd., Japan
VP Kn 504® ist durch einen Phosphorgehalt (P2Or) von 71-72 %
und einem N-Gehalt von 14-15 % gekennzeichnet. Das spezifische
Gewicht dieses Produktes beträgt 1,8 g/cm und die Zersetzungs temperatur liegt bei 3300C. Eine Aufschlämmung von 1 g des
Produktes in 100 g Wasser besitzt einen pH-Wert von 4,5 - 6.
Phos-Check P/30^-^ist durch folgende physikalische Daten gekennzeichnet
:
Phosphorgehalt: 32 %
spezif. Gewicht: 1,79
— 7 —
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Zersetzungstemperatur: 375-400 pH-Wert einer Dispersion
von 10 g/100 g H£0: 6,5
Brechungszahl: " 1,48-1,49
Go-Cut®- 100 enthält 30 - 32 _% P und 13 - 15 % N
Weitere Eigenschaften dieses Produktes sind:
spezif. Gewicht: 0,4-0,8
Zersetzungstemperatur: 330 - 4500C
Brechungsindex? " 1,486
Es wurde die Löslichkeit eines erfindungsgemäßen Ammoniumpolyphosphates
mit einem Kondensationsgrad η von etwa 700, einem Verhältnis von m zu η gleich 1 und einem PpO^-Gehalt
von 72 Gewichts% "bestimmt und das Ergebnis in Vergleich
zu den vorgenannten bekannten Produkten gesetzt» Zu diesem Zwecke wurden 5 g des Ammoniumpοlyphosphates in 100 ml Wasser
1 Stunde bei 400C gerührt, danach die Lösung rasch auf Raumtemperatur
abgekühlt und im Verlauf von 75 Minuten bei dieser Temperatur die unlöslichen Anteile abzentrifugiert. Die überstehende
klare Lösung wurde abdekantiert und zur Spaltung von eventuell gelöstem Ammoniumpolyphosphat kurz aufgekocht. ·
In aliquoten Teilen der einzelnen Lösungen wurde die Leitfähigkeit, Dichte und der gelöste Anteil des Phosphates bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Tabelle 1
Produkt | I | II | III |
VP Kn 504 | 1665 | 1,003 | 20,9 |
Phos-Check P/30 | 1644 | 1,003 | 19,5 |
Go-Cut - 100 | 2018 | 1,004 | 31,8 |
Produkt nach Erfindung |
605 | 1,001 | 9,3 |
In Tabelle 1 bedeuten:
Spalte I
Spalte II
Spalte III
Spalte III
: Elektrische Leitfähigkeit der Lösung (μ S = Mikro-Siemens)
: Dichte der Lösung bei 200C (g/ml)
: Gelöster Phosphatanteil bei 4O0C (Gewichts^)
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, besitzt das erfindungsgemäße Produkt eine wesentlich geringere Löslichkeit in Wasser als
die Vergleichsprodukte.
Es wurde das Sedimentationsverhalten des in Beispiel 1 beschriebenen
erfindungsgemäßen Ammoniumpolyphosphates in Wasser geprüft. In einem Vergleichsversuch wurde Phos-Check P/3O eingesetzt.
Zu diesem Zwecke wurden in Meßzylindern gleiche Volumina
— 9 —
509823/0788
von wässrigen Ammonpοlyphosphatlösungen bestimmter Konzentration
eingebracht, die Inhalte geschüttelt und nach einer bestimmten Standzeit das Absetzvolumen bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 2 verzeichnet:
II ' | Tabelle | 2 | IV | |
I | 1 | III | 100 | |
1 | 2 | 1 | 100 | |
1 | 3 | 1 | 100 | |
1 | 1 | 1 | 100 | |
5 | .2 | 6 | 99 | |
VJi | 3 | 6 | .. 99 | |
5 | • 1 | 6 | 100 | |
10 | 2 | 13 | 99 | |
10 | 3 | 13 | 98 | |
10 | 1 | 13 | 100 | |
50 · | 2 | 81 | 99 | |
50 | 6 | 79 | 98 | |
50 | 78 | |||
In Tabelle 2 bedeutenι
Spalte I
Spalte II
Spalte III
Spalte IV
Konzentration der wässrigen Suspension an Ammoniumpolyphosphat (Gewichts%)
Absetzzeit (Tage)
Absetzvolumen (Vol%) von Phos-Check P/30
Absetzvolumen (Vol%) des erfindungsgemäßen
Ammoniumpolyphosphates.
- 10 -
509823/07 8
- ίο -
Die Werte der Spalte IV von Tabelle 2 lassen erkennen, daß die erfindungsgemäße Suspension nicht zur Sedimentation neigt
und somit im Gegensatz zum Vergleichsprodukt .stabil ist.
Es wurde die jeweilige Viskositätsänderung zweier Überzugsmassen nachfolgender Zusammensetzung im Verlauf von 15 Tagen
ermittelt, wobei die Überzugsmasse I Phos-Check P/30 und die Überzugsmasse II das in Beispiel 1 beschriebene Ammoniumpolyphosphat
als Bestandteile enthielt.
51 gewichts^ige wässrige Dispersion eines
Copolymerisates aus Vinylacetat und Dibutylmaleinat
Ammoniumpolyphosphat I bzw. II Dicyandiamid Pentaerythrit Carboxymethylcellulose
Titandioxid Wasser
Die Viskosität vorstehender Masse wurde mit einem Viskosimeter der Firma Brookfield, Typ RVT, bei einer Umdrehungszahl von
0,5 UpM unter Verwendung der Spindel C bestimmt.
Die erhaltenen Meßergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt:
47,5 | Gew.-% |
7,5 | π |
6,7 | ft |
5,8 | It |
0,4 | Il |
6,7 | Il |
25,4 | Il |
11 -
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Viskosität | gemessen | Viskosität | (SKT) |
nach. | Tagen | Rezeptur I | Rezeptur II |
0 | 7 | 39 | |
1 | 37 ■ | 58 | |
VJl | 48 | 67 | |
10 | 100 | 72 | |
15 | 100 | 75 | |
SKT = Skalenteile des Viskosimeters
Es wurden analog Beispiel 3 die Viskositäten zweier Überzugsmassen
nach 12 tägiger Lagerung ermittelt, wobei die Überzugsmassen die in Beispiel 3 eingesetzten Ammoniumpolyphosphate
enthielten und durch einen verhältnismäßig geringen Feststoffgehalt gekennzeichnet waren. Die Überzugsmassen
besaßen folgende Zusammensetzung:
60 gewichts%ige wässrige Dispersion eines Gemisches aus 80 Gewichts% Polyvinylacetat
und 20 Gewichts?6 Tris(ß-chloräthyljphosphat
56 gewichts%ige wässrige Polyvinylacetatdispersion '
Ammoniumpolyphosphat I bzw. II Dicyandiamid
Pentaerythrit
Carboxymethylcellulose Titandioxid
Wasser
25,9 Gewichts%
16,3
6,7 | ti |
5,9 | It |
5,2 | Il |
0,4 | Il |
5,9 | |
33,7 | It |
- 12
509 823/078 8
Die Viskositätsmessungen wurden mit den Brookfield-Viskosimeter, Typ RVT, bei einer Umdrehungszahl von 50 UpM und unter Verwendung
der Spindel C durchgeführt. Dabei zeigte das Viskosimeter
bei der Messung der Viskosität der Phos-Check P/30 enthaltenden Überzugsmasse einen Zeigerausschlag von 7,7
Skalenteilen an. Im Falle der erfindungsgemäßen Überzugsmasse wurden 16,9 Skalenteile abgelesen. Die bekannte Überzugsmasse
wies nach 18 Tagen ein Sedimentationsvolumen von etwa 90 % auf, während die erfindungsgemäße Masse nicht
sedimentierte.
Es wurden analog Beispiel 3 die Viskositäten zweier Überzugsmassen
A und B bestimmt, wobei die Überzugsmasse A als Ammoniumpolyphosphat Phos-Check P/30 und die Überzugsmasse B
das erfindungsgemäße Ammoniumpolyphosphat, wie in Beispiel 1 beschrieben, enthielt. Die Überzugsmasse A enthielt zusätzlich
Carboxymethylcellulose als Verdickungsmittel. Die Überzugsmassen setzen sich wie folgt zusammen:
60 gewichts%ige wässrige Dispersion eines Gemisches aus 80 Gewichts%
Polyvinylacetat und 20 Gewichts% Tris(3-chloräthyl)phosphat
56 gewichts9oige wässrige Polyvinylacetatdispersion
Ammoniumpolyphosphat
Dicyandiamid
Pentaerythrit
Titandioxid
Carboxymethylcellulose Wasser
Überzugsmasse | B |
A | It |
33,8 | Il |
21,3 | ti |
8,7 | Il |
7,7 | It |
• 6,8 | ti |
7,7 | - |
0,5 | 14,0 |
13,5 |
509823/0738
- 13 -
Die Viskositätsmessungen der Überzugsmassen unmittelbar nach
deren Herstellung sowie nach lOtägiger Lagerung ergaben
die in Tabelle 4 enthaltenen Ergebnisse
Üb e rzug sma s s e | Viskosität | (SKT) |
0 Tage | 10 Tage | |
A B |
50 63 |
> 100 92 |
Tabelle 4 zeigt, daß die erfindungsgemäße Überzugsmasse B selbst in Abwesenheit eines Verdickungsmittel einer geringeren
Viskositätsänderung unterworfen ist als die Überzugsmasse A.
Beispiel 6 ■
Es wurden analog Beispiel 3 die Viskositäten zweier Überzugsmassen
nachfolgender Zusammensetzung gemessen, wobei die Feststoffe der Überzugsmassen in einem organischen
Lösungsmittel dispergiert waren. Die einzelnen Massen enthielten die in Beispiel 3 genannten Ammoniumpolyphosphate,
60 gewichts%ige Dispersion eines Harnstoff/Formaldehyd-Harzes
in einem Gemisch von Butanol und Xylol mit einem Mischungsverhältnis von 7. : 3
Dicandiamid Pentaerythrit
50 gewichts%ige Lösung eines Chlorparaffins mit einem Cl-Gehalt von 70 %
in Butylacetat
Titandioxid Wollastonit
27,9 | Gew.-% |
10,9 | I! |
5,0 | It |
0,8 | fl |
1,4 | Il |
3,3. | Il |
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- 14 -
Kaolin
Mg-, K-, Al-Silicat Basischer Zeolith Ammoniumpolyphosphat I bzw. II
Äthylacetat
Xylol
Die Viskositätsänderungen beider Massen im Verlauf von Tagen sind aus nachstehender Tabelle 5 ersichtlich
21,1 | Gew |
4,8 | ir |
2,0 | Il |
11,6 | If |
3,0 | If |
8,2 | ff |
Viskosität gemessen | Viskosität (SKT) | Rezeptur II |
nach Tagen | Rezeptur I | 67 68 68 |
0 5 12 |
35 38 39 |
Rezeptur I enthielt Phos-Check P/30 als Ammoniumpolyphosphat Rezeptur II enthielt das in Beispiel 1 beschriebene erfindungsgemäße
Ammoniumpolyphosphat.
Es ist an diesem Beispiel ersichtlich, daß das erfindungsgemäße
Ammoniumpolyphosphat auch in organischen Dispersionen eine erhöhte Viskosität und damit einen Quelleffekt "bewirkt, was
sich auf die Stabilität der Überzugsmasse günstig aufwirkt.
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Claims (10)
1. Aufblähbare, flammhemmende· Überzugsmasse, welche im wesentlichen
ein fumbildendes Bindemittel, ein Ammoniumpolyphosphat,
eine oder mehrere bei Hitzeeinwirkung carbonisierende Substanzen, Dispersionsmittel und gegebenenfalls
Füllstoffe enthält," dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumpolyphosphat der allgemeinen Formel
entspricht, in welcher η einen ganzzahligen Durchschnittswert
von über 400 bis etwa 800 bedeutet und das Verhältnis von m zu η etwa 1 beträgt.
2. Überzugsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
η eine ganze Zahl zwischen etwa 600 und 800 bedeutet.
3. Überzugsmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Ammonpοlyphosphates etwa 5 bis 25 Gewichts%,
bezogen auf die Gesamtmischung, beträgt.
4. Überzugsmasse nach Anspruch 1-3, enthaltend
etwa 15 bis 35 Gewichts% des filmbildenden Bindemittels
etwa 5 bis 25 Gewichts% Ammoniumpolyphosphat etwa 10 bis 25 Gewichts^ einer oder mehrerer bei Hitzeeinwirkung
carbonisierender Substanzen
etwa 20 bis ^ Gewichts% Dispersionsmittel und gegebenenfalls
etwa 5 bis 35 Gewichts% Füllstoffe.
etwa 5 bis 35 Gewichts% Füllstoffe.
- 16 09823/0788
5. Überzugsmasse nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß das filmMldende Bindemittel aus einer wässrigen Kunststoffdispersion
oder einer Lösung eines Harzes in einem organischen Lösungsmittel besteht.
6. Überzugsmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das filmbildende Bindemittel eine wässrige Polyvinylacetatdispersion, eine wässrige Dispersion eines Copolymerisates
aus Vinylacetat und Dibutylmaleinat oder eine Lösung eines Harnstoff-Formaldehydharzes in einem Lösungsmittelgemisch
aus Butanol und Xylol ist.
7. Überzugsmasse nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß die carbonisierende Substanz Dicyandiamid, Pentaerythrit oder Melamin ist.
8. Überzugsmasse nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Dispersionsmittel, Wasser, Äthylacetat, Butylacetat, Xylol oder Toluol verwendet.
9. Überzugsmasse nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Füllstoffe Titandioxid, Wollastonit, Kaolin, Magnesium-, Kalium- oder Aluminiumsilikat, basischen
Zeolith, Carboxymethylcellulose, flammhemmende Stoffe oder Pigmente verwendet.
10. Überzugsmasse nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Ammoniumpolyphosphat enthält, welches durch Erhitzen etwa äquimolekularer Mengen von Ammoniumorthophosphat
und Phosphorpentoxid auf Temperaturen zwischen 170 und 3500C in Gegenwart von gasförmigem Ammoniak unter
ständigem und gleichzeitigem Mischen, Kneten und Zerkleinern des Reaktionsgutes erhalten wurde.
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