DE4132657A1 - Elektrothermische abschussvorrichtung und kartusche zur verwendung in derartigen vorrichtungen - Google Patents
Elektrothermische abschussvorrichtung und kartusche zur verwendung in derartigen vorrichtungenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41B—WEAPONS FOR PROJECTING MISSILES WITHOUT USE OF EXPLOSIVE OR COMBUSTIBLE PROPELLANT CHARGE; WEAPONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F41B6/00—Electromagnetic launchers ; Plasma-actuated launchers
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrothermische
Abschußvorrichtung, wie sie durch die Merkmale des
Gattungsbegriffs des Anspruchs 1 näher definiert wird. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Kartusche zur
Verwendung in derartigen elektrothermischen Abschuß
vorrichtungen.
Elektrothermische Abschußvorrichtungen sind beispielsweise
aus den Offenlegungsschriften DE 36 13 259 A1 und DE 38 16 300 A1
bekannt. Ein wesentlicher Teil derartiger Vorrichtungen ist
die Brennkammer (Ladungsraum), in der mit Hilfe eines von
einem hohen Strom (z. B. 400 kA) durchflossenen Lichtbogens
hoher Lichtbogenspannung (z. B. 30 kV) geeignete
Substanzen erhitzt und in den gasförmigen Zustand
(Plasma) überführt werden. Dabei werden Drücke bis 1 GPa
erzeugt. Mit den unter diesen hohen Drücken stehenden Gasen
werden schließlich in einem Rohr Geschosse beschleunigt.
Bei den bekannten elektrothermischen Abschußvorrichtungen
sind im Ladungsraum 2 Elektroden angeordnet, wobei die 1.
Elektrode koaxial durch den Verschluß der Abschußvorrichtung
geführt und als Hochspannungselektrode ausgebildet ist. Die
2. Elektrode ist geschoßseitig angeordnet und liegt auf
Masse. Eine derartige Elektrodenanordnung erlaubt im Bereich
der 2. Elektrode eine einfache Kontaktierung mit dem
geerdeten Rohr, während die 1. Elektrode, die mechanisch
erheblich stärker belastet wird, außerordentlich aufwendig
abgestützt werden muß. Dieses liegt daran, daß die
1. Elektrode zur Isolation gegen den Verschluß in
Isolierstoff eingewickelt ist und die auftretenden Kräfte
über diesen Isolierstoff abgestützt werden müssen. Außerdem
ist die Beladung der Abschußvorrichtungen mit Geschoß und
einer die Elektroden enthaltenden Kartusche schwierig, da die
Hochspannungselektrode durch den Verschluß geführt werden.
Verschlüsse herkömmlicher Geschütze lassen sich daher bei den
bekannten elektrothermischen Abschußvorrichtungen nicht
verwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
elektrothermische Abschußvorrichtung der eingangs erwähnten
Art so weiterzuentwickeln, daß auch die verschlußseitige
Elektrode ohne aufwendige Abstützung im Ladungsraum
angeordnet werden kann und hohe Drücke aushält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelost. Die
Unteransprüche geben besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung wieder.
Der Erfindung liegt also im wesentlichen der Gedanke
zugrunde, nicht wie bei bekannten Abschußvorrichtungen die
Hochspannungselektrode durch den Verschluß hindurchzuführen,
sondern die Hochspannung an die geschoßseitige Elektrode zu
legen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn beide Elektroden in einer
auswechselbaren Kartusche angeordnet werden, weil es dann
möglich ist, mit relativ geringem Aufwand konventionelle
Geschütze in elektrothermische Abschußvorrichtungen
umzurüsten und vor allem die konventionellen
Ladevorrichtungen auch für elektrothermisch beschleunigte
Geschoßanordnungen zu verwenden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im
folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und mit Hilfe von
Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den verschlußseitigen Teil einer erfindungsgemäßen
Abschußvorrichtung, bei Ausbildung eines Plasmas im
Ladungsraum; und
Fig. 2 eine die beiden Elektroden enthaltende separate
Kartusche mit Geschoß.
In Fig. 1 ist mit 1 eine elektrothermische Abschußvorrichtung
bezeichnet, die im wesentlichen aus einem nur schematisch
angedeuteten konventionellen Verschluß 2 und einem Rohr 3
besteht. Das Rohr 3 setzt sich aus einem Ladungsraum 4 und
einem Geschoßwegteil 5, in dem sich ein Geschoß 6 befindet,
zusammen. Das Geschoßwegteil 5 ist mittels einer Überwurfmut
ter 7 oder einer nicht dargestellten Flanschverbindung an den
Ladungsraum 4 angeschraubt wobei zur gegenseitigen Isolierung
von Ladungsraum 4 und Geschoßwegteil 5 eine Isolierstoffbuchse 8 vorgesehen ist.
Der Ladungsraum 4 enthält verschlußseitig eine 1. Elektro
de 9, die mit dem Verschluß 2 elektrisch verbunden ist und
auf Masse liegt. Auf der dem Geschoßwegteil 5 zugewandten
Seite des Ladungsraumes 4 ist eine 2. Elektrode 10
angeordnet, an die die Hochspannung gelegt wird, und die im
dargestellten
Ausführungsbeispiel mit dem Geschoßwegteil 5 elektrisch
leitend verbunden ist. Bei der 2. Elektrode 10 handelt es
sich vorteilhafterweise um eine Ringelektrode. Beide
Elektroden 9, 10 sind elektrisch mittels einer Hülse 11,
beispielsweise aus Kunststoff, voneinander getrennt. Außerdem
ist zwischen der 2. Elektrode 10 bzw. dem Geschoßwegteil 5
und der Ladungsraumwand 12 eine Hochspannungsdichtung 13 aus
Gummi oder Silikonkautschuk eingefügt, um eine durchgehende
Isolationsstrecke zu erhalten. Dieses Teil 13 muß beim
Zusammenfugen von Ladungsraum 4 und Geschoßwegteil 5 so unter
Druck gesetzt werden, daß keine Schlitze entstehen können.
Das mit der 2. Elektrode elektrisch verbundene Geschoßwegteil
5 ist auf seiner gesamten Länge mit einem elektrisch
isolierenden Überzug 14, z. B. einem Schrumpfschlauch,
versehen. Der Schrumpfschlauch 14 kann außen metallisiert
sein. Die Metallisierung wird in diesem Fall mit Masse
verbunden.
Der Strom wird der elektrothermischen Abschußvorrichtung 1
massenseitig über den Anschluß 15 am Verschluß 2 und
hochspannungsseitig über den Anschluß 16 am Geschoßwegteil 5
zugeführt. Der entsprechende Stromverlauf nach Ausbildung
eines Plasma 20 ist strichliert eingezeichnet und mit dem
Bezugszeichen 17 versehen.
Wie bereits eingangs erwähnt, werden die Elektroden 9, 10 und
die Hülse 11 vorzugsweise in einer auswechselbaren Kartusche
angeordnet, so daß zusammen mit dem Geschoß 6 jeweils auch
eine neue Kartusche geladen wird. Der Ladevorgang kann in
patronierter oder getrennter Weise erfolgen, wie dieses bei
konventionellen Panzerkanonen oder Haubitzen der Fall ist.
Fig. 2 zeigt eine derartige Kartusche 18, bei der das Geschoß
von der 2. Elektrode umschlossen wird (patronierte
Ausführung). Mit 19 ist ein Metallfaden gekennzeichnet, der
zwischen den beiden Elektroden 9, 10 befestigt ist. Sofort,
nachdem an die Elektroden 9, 10 die Hochspannung gelegt wird,
verdampft dieser Metallfaden und bildet ein Plasma 20
(Fig. 1), welches durch den hindurchfließenden Strom erhitzt
und zum Antrieb des Geschosses 6 dient. Das restliche Volumen
der Kartusche 18 kann mit einem weiteren für den Antrieb des
Geschosses geeigneten Material (nicht dargestellt) gefüllt
sein. Geeignete Materialien werden in den beiden eingangs
erwähnten Schriften beschrieben. Auch konventionelle Pulver
können angewendet werden.
Bezugszeichenliste
1 Elektrothermische Abschußvorrichtung
2 Verschluß
3 Rohr
4 Ladungsraum
5 Geschoßwegteil
6 Geschoß
7 Überwurfmutter
8 Isolierstoffbuchse
9 1. Elektrode
10 2. Elektrode
11 Hülse
12 Ladungsraumwand
13 Hochspannungsdichtung
14 elektrisch isolierender Überzug, Schrumpfschlauch
15 Masseseitiger Anschluß
16 Hochspannungsanschluß
17 Stromfluß
18 Kartusche
19 Metallfaden
20 Plasma
2 Verschluß
3 Rohr
4 Ladungsraum
5 Geschoßwegteil
6 Geschoß
7 Überwurfmutter
8 Isolierstoffbuchse
9 1. Elektrode
10 2. Elektrode
11 Hülse
12 Ladungsraumwand
13 Hochspannungsdichtung
14 elektrisch isolierender Überzug, Schrumpfschlauch
15 Masseseitiger Anschluß
16 Hochspannungsanschluß
17 Stromfluß
18 Kartusche
19 Metallfaden
20 Plasma
Claims (6)
1. Elektrothermische Abschußvorrichtung (1) mit einem
Verschluß (2) und einem Rohr (3), bei der das Rohr (3)
einen Ladungsraum (4) und ein Geschoßwegteil (5)
aufweist, daß das verschlußseitige Ende des
Ladungsraumes (4) eine 1. Elektrode (9) und daß das dem
Geschoßwegteil (5) zugewandte Ende des Ladungsraumes (4)
eine 2. Elektrode (10) enthält, und daß die Elektroden
(9, 10) voneinander durch eine Hülse (11) aus einem
elektrisch isolierendem Material getrennt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die 1. Elektrode (9) als
Masseelektrode und die 2. Elektrode (10) als
Hochspannungselektrode ausgebildet ist.
2. Elektrothermische Abschußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßwegteil (5) des
Rohres (3) mindestens teilweise mit der 2. Elektrode
(10) leitend verbunden ist.
3. Elektrothermische Abschußvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der äußeren Seite des
Geschoßwegteils (5) ein elektrisch isolierender Überzug
(14) angeordnet ist.
4. Elektrothermische Abschußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die 2. Elektrode (10) als
Ringelektrode ausgebildet ist.
5. Elektrothermische Abschußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (9, 10) und
die Hülse (11) in einer auswechselbaren Kartusche (18)
angeordnet sind.
6. Kartusche (18) mit zwei in Längsrichtung hintereinander
angeordneten und mittels einer Hülse (11) aus einem
elektrisch isolierenden Material beabstandeten
Elektroden (9, 10) zur Verwendung in einer
elektrothermischen Abschußvorrichtung nach Anspruch 5.
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