DE4132234C2 - Wuchtgeschoß - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Wuchtgeschoß mit einem Penetrator, welcher mindestens im Bereich der Geschoßnase von einer metallischen Haube umgeben ist, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Derartige Wuchtgeschosse sind beispielsweise aus der GB-PS 437 152 bekannt. Sie bestehen üblicherweise aus einem Hartmetall-Penetrator und einer Haube aus Aluminium, die unter anderem einen Schutz des Hartmetallpenetrators, eine Verbesserung des ballistischen Verhaltens des Geschosses oder auch eine Verbesserung des Anbeißens (bei panzerbrechenden Geschossen) bewirken soll. Der im Bereich der Geschoßnase bestehende Zwischenraum zwischen dem Penetrator und der Hülle ist mit Blei ausgefüllt, das eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist.

Nachteilig bei derartigen Wuchtgeschossen ist vor allem, daß es insbesondere bei KE-Geschossen mit dünnen Geschoßhauben häufig zu einem Abschmelzen der Hülle und damit zu einer Beeinflussung des Flugverhaltens der Geschosse kommt.

Aus den Schriften DE-28 56 394 A1 und DE-AS 11 45 963 ist es bekannt, zur Vermeidung von Hitzeschäden die Oberfläche von Geschoßteilen mit einer thermisch abtragbaren Schicht (Ablationsschicht) zu versehen. Dadurch soll sich das unter der Ablationsschicht befindende Material möglichst wenig erwärmen. Derartige Ablationsschichten werden insbesondere auf den aus Aluminium bestehenden Flossenleitwerken entsprechener KE-Geschosse aufgebracht und müssen eine relativ große Wandstärke aufweisen, um eine Wärmeeinwirkung auf das zu schützende Material vollständig zu verhindern. Dieses gilt insbesondere für Hochgeschwindigkeitgeschosse.

Diese Nachteile treten auch bei dem aus der US-PS 2,724,334 bekannten Wuchtgeschoß auf, weil der Penetrator von einer Alu-Haube umgeben ist, die außenseitig zum Schutz vor Überhitzung und Abschmelzen ebenfalls mit einem Überzug (Ablationsschicht) versehen ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wuchtgeschoß der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem auf einfache Weise eine zu starke Erwärmung der metallischen Haube im Bereich der Geschoßnase vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Der Unteranspruch offenbart eine besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Im wesentlichen beruht die Erfindung auf dem Gedanken, zwischen der insbesondere aus einer Aluminiumlegierung bestehenden, dünnwandigen Haube und dem Penetrator eine Kontaktschicht aus einem gut wärmeleitenden Medium anzuordnen, so daß die Restwärme die Haube weniger stark aufheizt, da sie schnell in den massereichen Penetrator abgeführt werden kann. Der Penetrator wirkt in diesem Fall also als Wärmesenke. Seine Eigenaufheizung ist für die bei Gefechtsgeschossen in Frage kommenden Flugzeiten unbedeutend.

Durch die vorstehende Maßnahme läßt sich eine ausreichende Haltbarkeit der Haube der Geschoßnase eines Wuchtgeschosses hinsichtlich aerothermischer Aufheizung bei der derzeit angestrebten erhöhten Geschoßgeschwindigkeit und gesteigerten Reichweite in einfacher Weise erzielen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Geschoßspitze eines Wuchtgeschosses.

Fig. 2 zeigt einen Viertelschnitt des Wuchtgeschosses längs der Linie A-A von Fig. 1.

Das dargestellte Wuchtgeschoß umfaßt einen im wesentlichen zylindrischen Geschoßmantel 1 mit einer konisch zulaufenden Geschoßnase 2 und nimmt im Inneren einen Penetrator 3 auf. Die Geschoßnase 2 umfaßt eine Aluminiumhaube 4, wobei sich zwischen dieser und dem Penetrator 3 Hohlräume 5 und Spalten 6 befinden. Letztere sind mit einem stark wärmeleitenden, pastenförmigen ggf. aushärtbarem Wärmeübertragungsmedium gefüllt, so daß von der Aluminiumhaube 4 aufgenommene Wärme an den Penetra­ tor 3 als Wärmesenke abgeführt wird. Infolge der Pastenform läßt sich das Wärmeübertragungsmedium ohne weiteres in die Hohlräume 5 und Spalten 6 füllen und ein guter wärmeleitender Kontakt zwischen der Aluminiumhaube 4 und dem Penetrator 3 herstellen.

Außenseitig besitzt die Aluminiumhaube 4 eine Wärmeiso­ lationsschicht 7 insbesondere aus keramischem Material, die nach außen hin durch eine Ablationsschicht 8 abgedeckt ist, die beide die Wärmeeinleitung in die Aluminiumhaube 4 infolge aerothermischer Aufheizung behindern.

Die einzelnen Schichtdicken und Schichtmaterialien können gezielt so aufeinander abgestimmt werden, daß der Zeitpunkt bzw. die zugehörige Flugzeit für das Erreichen der Schmelztemperatur des Aluminiums der Aluminiumhaube 4 möglichst weit hinausgeschoben wird.

Claims (2)

1. Wuchtgeschoß mit einem Penetrator (3), welcher mindestens im Bereich der Geschoßnase (2) von einer metallischen Haube (4) umgeben ist, die zwischen Penetrator (3) und Haube (4) wenigstens einen Hohlraum (5) bildet, der mit einer Metallschicht ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Haube (4) und dem Penetrator (3) Hohlräume (5) und Spalten (6) gebildet sind, wobei die Metallschicht eine die Hohlräume (5) und Spalten (6) ausfüllende gut wärmeleitende Metallpaste ist.

2. Wuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallpaste eine Kupferpaste ist.