DE4131635C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine
mit Doppelhub-Offenfach-Arbeitsweise und mit
Rollenzug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der grundsätzliche Aufbau von für die Herstellung von Frottier
waren geeigneten Jacquardmaschinen ist allgemein bekannt. Für
Frottierwaren sind Schlingen charakteristisch. Zu deren Her
stellung ist das Zusammenwirken von Pol-Kettfäden und
Grund-Kettfäden erforderlich. Die Verwendung von Jacquardmaschinen
bei derartigen Frottierwaren erlaubt das zusätzliche Weben von
Bordüren.
Hierbei sind zwei grundsätzliche Anordnungen üblich. Herkömm
lich hat man zum Herstellen derartiger Waren zwei einzelnen
Jacquardmaschinen verwendet, deren eine für die Grund-Kettfäden
und deren andere für die Pol-Kettfäden vorgesehen ist. Diese
Vorgehensweise ist relativ aufwendig, da zwei gesonderte
Maschinen mit sämtlichem Zubehör erforderlich sind. Ferner ist
der Raumbedarf sehr groß und sind die Kosten erheblich.
Schließlich ist eine gegenseitige Abstimmung der Steuerungen
erforderlich.
Man hat daher zu diesem Zweck bereits in einem einzigen Gestell
eine Jacquardmaschine angeordnet, deren einer Teil für die
Pol-Kettfäden und deren anderer Teil für die Grund-Kettfaden vor
gesehen ist. Eine solche Jacquardmaschine unterscheidet sich
von einer üblichen Jacquardmaschine, abgesehen von ihrer Größe,
im allgemeinen lediglich dadurch, daß die charakteristischen
Böden wie Harnischführungsboden und Chorboden einteilig ausge
bildet sind und die Führungsöffnungen für die den Pol-Kettfäden
zugeordneten Pol-Harnischschnüre und die den Grund-Kettfäden
zugeordneten Grund-Harnischschnüre einigen Abstand voneinander
aufweisen. Bei Jacquardmaschinen mit
Doppelhub-Offenfach-Arbeitsweise und mit Rollenzug ist ferner ein Ende einer
Harnischschnur an einem Festpunkt fixiert, wofür es
unterschiedliche Konstruktionen gibt. Das andere über eine
Rolle des Rollenzugs geführte Ende ist durch die Öffnungen des
Führungsbodens und Chorbodens geführt und mit dem zugehörigen
Kettfaden verbunden. Durch geeignete Steuerung der Steuerein
richtung der Jacquardmaschine mit Hilfe einer Auf- und
Abbewegung von Platinen und deren gesteuertes Halten in einer
der Stellungen, wenn ein bestimmtes Muster erzielt werden soll,
wird eine vorgegebene Fachbildung erreicht.
Das festzulegende Ende jeder Harnischschnur ist beispielsweise
an einem Gitter festgelegt oder auch an im Gestell der Maschine
befestigten Stäben. Ferner ist auch möglich, dieses Ende im
Harnischführungsboden selbst festzulegen. Diese Konstruktionen
sind konventionell.
Der Platzbedarf und die Kosten einer solchen Eingestell-
Frottier-Jacquardmaschine sind gegenüber der früheren
Vorgehensweise, zwei getrennte Jacquardmaschinen vorzusehen,
offensichtlich deutlich niedriger, wobei darüber hinaus bei der
Steuerung sich die gegenseitige Abstimmung ohne weiteres
ergibt, zumal die Antriebselemente gemeinsam sein können.
Nachteilig bei einer solchen Eingestell-Anordnung ist jedoch,
daß Justierarbeiten, wie sie grundsätzlich bei Webmaschinen
erforderlich sind, ziemlich schwierig und nur in beschränktem
Umfang möglich sind. Eine wesentliche Justierung ist die
Höhenverstellung zum Einstellen einer günstigen Fachlage
innerhalb der Maschine. Dies erfolgt üblicherweise werkseitig
gemäß den Vorgaben des Auftraggebers und ist daher für jeden
Einzelfall zu beachten.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der Eingestell-Anordnung
ist, daß die Harnischschnüre im Polkettenabschnitt und im
Grundkettenabschnitt unterschiedlichen Spannungsbelastungen
unterliegen, wodurch sich bereits nach relativ kurzer Betriebs
dauer (worunter ein Dauerbetrieb von etwa einem halben bis
einem ganzen Jahr verstanden wird) Längungen bei den
Grund-Harnischschnüren ergeben, die deutlich von denen bei den
Pol-Harnischschnüren abweichen. Hierdurch sind die vorgegebenen
Fachlagen jedoch nicht mehr einzuhalten.
Das Einhalten von Fachlagen ist jedoch für Hochqualitätsware
eine notwendige Vorgabe. Deshalb haben sich Eingestell-Anord
nungen trotz der erwähnten inhärenten Vorteile insbesondere
dann nicht durchsetzen können, wenn hohe Qualitätsanforderungen
gestellt sind und/oder ein Produkt über längere Zeiträume mit
gleichen Qualitätsanforderungen hergestellt werden soll. In
solchen Fällen wird weiterhin die eingangs geschilderte
Anordnungen mit zwei getrennten Jacquardmaschinen verwendet, da
bei diesen jede Jacquardmaschine getrennt voneinander nachge
stellt werden kann.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gattungsgemäße Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine so
weiterzubilden, daß sie auch für Dauerbetrieb und Herstellung
von Waren hoher Qualität geeignet ist.
Die Erfindung geht dabei von der Grundüberlegung aus, daß dies
nur dadurch erreicht werden kann, daß eine Nachstellbarkeit im
Betrieb, wie bei den Einzelmaschinen, gewährleistet sein muß.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Pol
kettenabschnitt und der Grundkettenabschnitt voneinander
getrennt ausgebildete Festpunktbodenanordnungen aufweisen,
wobei zumindest die dem Grundkettenabschnitt zugeordnete
Festpunktbodenanordnung im Gestell zumindest teilweise höhen
verstellbar ist.
Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche weiter
gebildet. Insbesondere ist es möglich, Festpunktbodenanordnung
und Harnischführungsbodenanordnung einteilig auszubilden, ins
besondere bei einer Ausbildung, bei der der Harnischboden ein
plattenförmiges mit Bohrungen versehenes Element ist, wobei in
einzelnen Bohrungen das festzulegende Ende verhakt, verstöpselt
oder in anderer Weise festgelegt wird und das andere Ende der
Harnischschnur durch die jeweils anderen Öffnungen geführt wird.
Von Vorteil ist es ferner, die Höhenverstellbarkeit von vorne
nach hinten, d. h. vom weberstandseitigen Ende zum kettbaumsei
tigen Ende der Maschine unterschiedlich zu gestalten, derart,
daß insgesamt auch eine Verschwenkbarkeit erreichbar ist, und
zwar sogar derart, daß das weberstandseitige vordere Ende der
jeweiligen Bodenanordnung weder einer Verschwenkung noch einer
Höhenverstellung unterzogen werden muß, während dies beim
kettbaumseitigen oder hinteren Ende möglich ist.
Durch diese vergleichsweise einfache Maßnahme können alle für
die Anordnung zweier getrennter Jacquardmaschinen erreichbaren
Vorteile gegenüber der herkömmlichen Eingestell-Anordnung
erreicht werden, ohne daß auf die der Eingestell-Anordnung
inhärenten Vorteile verzichtet werden müßte.
Abhängig von dem konstruktiven Aufbau der herkömmlichen
Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine eignen sich grundsätzlich
zwei konstruktive Ausführungen, um die erfindungsgemäße Höhen
verstellbarkeit zu verwirklichen. In einem im Gestell befestig
ten Rahmen für jede oder für beide Bodenanordnungen ist die
eine oder sind beide Bodenanordnungen jeweils für sich höhen
verstellbar abgestützt, beispielsweise über eine Schraubspin
delanordnung. Andererseits kann für jede der Bodenanordnungen
ein Rahmen vorgesehen sein, in dem die Bodenanordnung befestigt
ist. Dann ist der jeweilige Rahmen am Maschinengestell höhen
verstellbar angebracht, beispielsweise mittels einer Schraub
spindelanordnung.
Zusätzliche Vorteile ergeben sich, wenn eine derartige
Jacquardmaschine elektronisch steuerbar ist und deren Steuer
abschnitt in Modulbauweise aufgebaut ist. Dann kann die her
kömmliche Anordnung, bei der Pol-Kettfäden und Grund-Kettfäden
in gleicher Anzahl vorgesehen sind, weitergebildet werden zu
einer Anordnung, bei der die Anzahl der Musterstellen für
Pol-Kettfäden ein ganzzahliges Mehrfache derjenigen für die Grund
Kettfäden ist (wie das 2- oder 3-fache). Dies ist dann von
Vorteil, wenn in einer Bordüre bezogen auf ein zu webendes Tuch
zwei oder mehr Rapporte gewebt werden (sofern die Konstruktion
der Maschine die erhöhte Belastung grundsätzlich zuläßt).
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch in Seitenansicht das Prinzip eines ersten
Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 2 schematisch in Seitenansicht das Prinzip eines zweiten
Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 3 in Aufsicht schematisch das Prinzip einer ersten
Ausführungsform einer die Erfindung realisierenden
Jacquardmaschine,
Fig. 4 in Seitenansicht die Jacquardmaschine gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform des Verstellmechanismus,
Fig. 6 schematisch und in Seitenansicht das Prinzip einer die
Erfindung realisierenden zweiten Ausführungsform,
Fig. 7 in Ansicht einen weiteren Verstellmechanismus,
Fig. 8 schematisch eine weitere Ausführungsform gemäß der
Erfindung.
Bei der nachfolgenden Beschreibung ist grundsätzliche
Aufbau einer Jacquardmaschine mit Doppelhub-Offenfach-Arbeitsweise
als bekannt vorausgesetzt. Auf deren Aufbau wird nur in dem
Umfang Bezug genommen, als dies zum Verständnis der vorliegen
den Erfindung erforderlich ist. Aus diesem Grund sind in den
teils schematischen Zeichnungen Einzelheiten einer üblichen
derartigen Doppelhub-Offenbach-Jacquardmaschine nicht mehr
dargestellt und, falls schematisch angedeutet, auch nicht näher
erläutert. Es sei hier auf die einschlägige Fachliteratur
verwiesen.
Ferner ist bei der weiteren Erläuterung vorausgesetzt, daß die
Jacquardmaschine zur Herstellung von Frottier-Waren in einem
einzigen gemeinsamen Gestell als Eingestell-Frottier- Jacquard
maschine ausgebildet ist, bei der weberstandseitig (oder vorne)
ein Polkettenabschnitt P und kettbaumseitig (oder hinten) ein
Grundkettenabschnitt G vorgesehen ist. Die Pol-Kettfäden PK des
Polkettenabschnittes P und die Grund-Kettfäden GK des Grundket
tenabschnitts G sind über jeweilige Harnischschnüre 1 bzw. 2
der Steuerung der Jacquardmaschine unterworfen. Die Harnisch
schnüre 1 und 2 sind durch Öffnungen einer Harnischbodenanord
nung 3 hindurch über einen Rollenzug 4 umgelenkt und am anderen
Ende in einer weiter unten näher erläuterten Bodenanordnung im
nicht dargestellten Gestell der Jacquardmaschine festgelegt,
wie dies durch schwarze Punkte schematisch dargestellt ist.
Wie an sich üblich, ist die Harnischschnur 1, 2 zweiteilig aus
geführt, wobei die beiden Enden oberhalb der Harnischführungs
bodenanordnung 3 mittels einer an sich üblichen Verbindungsein
richtung 5 fest aber lösbar miteinander verbunden sind. Die für
Jacquardmaschinen dieser Bauart übliche Steuerung C kann von
üblicher Bauart sein. Sie ist daher nur schematisch darge
stellt, derart, daß zwei Platinen 6 und 7 über eine über eine
andere Rolle des Rollenzugs 4 laufende Platinenschnur 8 mitein
ander verbunden sind. Ferner durchläuft diese Platinenschnur 8
einen Platinenboden. Die Platinen 6 und 7 werden durch an sich
übliche Einrichtungen zwischen einer oberen und einer unteren
Fachstellung auf- und abbewegt und durch übliche Einrichtungen
gesteuert und je nach dem zu erreichenden Muster notwendigen
falls in einer dieser Fachstellungen gehalten. Hierzu sind
mechanische oder elektromagnetische Einrichtungen üblich.
Wie eingangs erwähnt, ist eine derartige
Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine entwickelt worden, um die Nachteile der zuvor
üblichen Anordnung zweier getrennter Jacquardmaschinen, eine
für die Polkettfäden, die andere für die Grund-Kettfäden zu
überwinden, insbesondere um eine vergleichsweise einfache
platzsparende und kostensparende Anordnung zu ermöglichen. Bei
dieser Eingestellanordnung ist demgemäß in einem Gestell eine
Steuereinrichtung C mit einem einzigen Platinenführungsboden,
herkömmlich eine einzige Harnischführungsbodenanordnung und
ggfls. ein einziges Chorbrett für die Pol-Harnischschnüre 1 und
die Grund-Harnischschnüre 2 vorgesehen.
Wie erläutert, ist bei derartigen Jacquardmaschinen nachteilig,
daß bei längerem Betrieb eine Längung der Harnischschnüre 1, 2
auftritt, wobei aufgrund der gegebenen Belastungen die
Grund-Harnischschnüre 2 sich stärker längen als die Pol-Harnisch
schnüre 1. Damit ist die zu Beginn des Betriebes durch die
gegebene Einstellung der Jacquardmaschine erreichbare Qualität
nicht mehr erreichbar. Eine Nachjustierung ist jedoch nur in
äußerst geringem Umfang möglich, wobei Einfluß auf die bisher
allein werkseitig vorgenommen Justierung der verschiedenen
Böden zueinander, insbesondere der Harnischführungsbodenan
ordnung gegenüber den Anderen bzw. dem Gestell Einfluß genommen
werden kann, diese Einflußnahme zum einen aber sowohl auf
Polkettenabschnitt als auch Grundkettenabschnitt gleichförmig
erfolgt und nur in sehr geringem Umfang möglich ist.
Dieser Nachteil wird durch die im folgenden näher erläuterte
besondere Ausbildung im Bereich der Harnischführungsboden
anordnung 3 erreicht.
Die grundsätzliche Idee, die der Erfindung zugrunde liegt, ist
darin zu sehen, daß die Festpunkte 9 für den Polkettenabschnitt
P und/oder die Festpunkte 10 für den Grundkettenabschnitt G im
Gestell höhenverstellbar ausgebildet sind, und zwar, sofern
sowohl die Pol-Festpunkte 9 als auch die Grund-Festpunkte 10
verstellbar sind, unabhängig voneinander.
Dies sei zunächst anhand von Fig. 1 näher erläutert, bei der
sowohl die P-Festpunkte 9 als auch die G-Festpunkte 10 im
Gestell höhenverstellbar sind.
Dabei ist von einer Anordnung Gebrauch gemacht, bei der in
einer einzigen Platte 11 bzw. 12 sowohl die Harnisch-Führungen,
also Öffnungen 13 bzw. 14 als auch die Festpunkte 9 bzw. 10
vorgesehen sind. In Vollinien ist jeweils eine Mittellage
dargestellt, gegenüber der jede Platte 11 bzw. 12 individuell
in ihrer Höhe verstellt werden kann. Demgemäß können die
Grund-Festpunkte 10 im Grundkettenabschnitt G gegenüber den
Pol-Festpunkten 9 im Polkettenabschnitt P in ihrer Lage verstellt
werden, derart, daß die Fachbildung, die durch die Pol- Kett
fäden PK einerseits und die Grund-Kettfäden GK andererseits
erreicht wird wieder an den gewünschten optimalen Fall nachge
führt werden kann.
Wie in Fig. 1 rechts unten im schraffierten Bereich für die
Grund-Harnischschnüre 2 bzw. die damit verbundenen Grund-Kett
fäden GK dargestellt, kann innerhalb des schraffierten Berei
ches 15 bei festgelegter Pol-Platte 11 die Fachöffnung der
Grundkettenfäden GK nachgestellt werden.
Für praktische Fälle ist ein Verstellbereich von etwa ± 1 . . . 2 cm
gegenüber der Mittellage ausreichend.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Grund-Platte 12
von vorne nach hinten unterschiedlich höhenverstellbar ist,
insbesondere bei plattenartiger Ausbildung winkelverstellbar
ist. Hierdurch kann berücksichtigt werden, daß die Belastung
der Grund-Harnischschnüre 2 von vorne nach hinten unterschied
lich sein kann. Hierdurch wird eine Verstellbarkeit im Rahmen
des in Fig. 2 rechts unten dargestellten dreieckförmigen
schraffierten Bereiches 16 erzielt. Dabei ist ferner ange
nommen, daß bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 eine Verstell
barkeit bei den Pol-Harnischschnüren 1 nicht notwendig ist.
Jedoch kann diese zusätzliche Verstellbarkeit, wie sie anhand
in Fig. 1 erläutert worden ist, ebenfalls vorgesehen sein und
kann ferner die Höhenverstellbarkeit in einer Ebene für die
Grund-Platte 12, wie sie ebenfalls anhand in Fig. 1 erläutert
worden ist, zusätzlich vorgesehen sein.
Bei den beiden beschriebenen Ausführungsformen ist davon
ausgegangen, daß die Platten 11 und 12 sowohl einen Boden für
die Festpunkte 9 bzw. 10 als auch den Harnischführungsboden mit
den Öffnungen 13 bzw. 14 bilden.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Ausführungen der
Harnischführungsbodenanordnung 3 beschränkt. Vielmehr ist, wie
anhand Fig. 8 erläutert, lediglich wesentlich, daß die Fest
punkte 18 einer Festpunktbodenanordnung 19 zumindest für den
Grundkettenabschnitt G, zweckmäßig auch für den Polketten
abschnitt P, dann jedoch getrennt voneinander, höhenverstellbar
sind, während ein die Führungsöffnungen 20 für die Harnisch
schnüre 1, 2 aufweisender Harnischführungsboden 21 für
Grundkettenabschnitt G und Polkettenabschnitt P gemeinsam sein
kann und im Gestell in üblicher Weise festgelegt sein kann.
Daraus folgt, daß für den jeweiligen Festpunktbodenabschnitt 19
grundsätzlich jede herkömmliche bekannte Konstruktion verwendet
werden kann, wie eine Gitter- oder Rostanordnung, eine Staban
ordnung oder dergleichen.
Im folgenden wird anhand von Weiterbildungen herkömmlicher Kon
struktionen erläutert wie eine solche erfindungsgemäß vorgese
hene Höhenverstellbarkeit in der Praxis erzielt werden kann. Im
folgenden sind dabei im wesentlichen lediglich diejenigen Merk
male herkömmlicher Konstruktionen angegeben, die für das Ver
ständnis der jeweiligen Konstruktion erforderlich sind bzw. die
einer Weiterbildung unterworfen sind. Dabei ist eine Ausbildung
zugrunde gelegt, bei der die Festpunkte 9,10, durch schwarze
Punkte dargestellt, und die Führungsöffnungen 13,14 durch
Kreise dargestellt in einer gemeinsamen Platte 11 bzw. 12
vorgesehen sind. Deshalb sind für gleichwirkende Bauteile die
gleichen Bezugszeichen verwendet wie in den Fig. 1 und 2.
Gemäß den Fig. 3 und 4 sind die Platten 11 und 12 in gesonder
ten Rahmen 23 bzw. 24 gehaltert. Diese beiden Halterahmen 23
und 24 sind über über den Umfang verteilte Verstelleinrichtun
gen 25 gegenüber einem gemeinsamen Rahmen 26 individuell ver
stellbar, wobei der gemeinsame Rahmen 26 über als Flacheisen
ausgebildete Träger 27 am Maschinengestell befestigt ist.
Die Verstelleinrichtung 25 beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 4 weist ein Stütz- und Führungselement 28 sowie eine die
Höhenverstellung ermöglichende Schraubspindel 29 auf. Durch
Verdrehen der Schraubspindel 29 im Stütz- und Führungselement
28 kann der jeweilige Rahmen 23 bzw. 24 gegenüber dem gemein
samen Rahmen 26 von einer unteren Stellung bis in eine obere
Stellung verstellt werden, wobei das Stütz- und Führungsele
ment 28 auch die seitliche Führung sicherstellt. Nach erfolg
ter Einstellung wird die jeweilige Lage gesichert, beispiels
weise durch Kontermuttern und/oder Fixierungsschrauben 30.
Selbstverständlich sind hierfür auch andere Konstruktionen
denkbar, beispielsweise die Ausführung gemäß Fig. 5.
Die Platte 11 oder 12 ist in einem Rahmen 32 über Klemm- und
Fixierungselemente, nämlich horizontale und vertikale Schraub
bolzen 33 bzw. 34 festgelegt. Der Rahmen 32 ist seinerseits in
einem Tragrahmen 35 mit C-Querschnitt angeordnet. Hierbei sind
die horizontalen Schraubbolzen 33 durch Langlöcher 36 heraus
geführt, wobei die Langlöcher 36 die Höhenverstellbarkeit
zulassen. Ein oberer Schraubbolzen 37 und ein unterer Schraub
bolzen 38 mit jeweiliger Sicherungsmutter 39 bzw. 40 erlauben
die Lageverstellung des Rahmens 32 und damit der Platte 11 bzw.
12 gegenüber dem Tragrahmen 35, der seinerseits wie der
gemeinsame Rahmen 26 im Maschinengestell befestigt ist.
Bei einer Verstellung wird zunächst der verstellrichtungs
seitige Schraubbolzen gelöst und im erforderlichem Maße aus dem
Tragrahmen 35 herausgeschraubt, anschließend wird die zuge
hörige Sicherungsmutter nachgeführt zur Festlegung dieses
Schraubenbolzens. Anschließend wird die Sicherungsmutter des
anderen Schraubbolzens gelöst und der zugehörige Schraubbolzen
solange verdreht, bis der Tragrahmen 32 wieder zwischen beiden
Schraubbolzen eingeklemmt ist. Anschließend wird die
Sicherungsmutter nachgeführt.
Fig. 6 zeigt schematisch eine Anordnung, bei der jede Platte 11
bzw. 12 dadurch jeweils für sich höhenverstellt werden kann,
daß der jeweilige Rahmen 42 bzw. 43 jeweils für sich über seine
als Flacheisen ausgebildete Tragarme 44 bzw. 45 höhenver
stellbar am Gestell 46 befestigt ist. Hierzu ist jedem Tragarm
44, 45 eine Schraubspindel-Verstelleinrichtung 47 bzw. 48
zugeordnet, wobei die Schraubspindel-Verstellanordnungen gleiche
Bauart besitzen können. Wie anhand Fig. 7 näher erläutert, ist
hierbei am Rahmen 46 eine Gewindestange 49 festgelegt,
beispielsweise über Muttern und Kontermuttern und ist längs
dieser Gewindestange 49 ein mit dem jeweiligen Tragarm 44, 45
verbundenes Bügelteil 50 führbar und mittels oberer
Kontermutter 51 und unterer Kontermutter 52 festlegbar und
ggfls. durch eine Fixierungsschraube 53 zusätzlich fixierbar.
Zur Höhenverstellung wird die verstellrichtungsseitige Konter
mutter gelöst und der Tragarm 44 bzw. 45 mit seinem Tragbügel
50 verstellt. Bei einer Verstellung nach oben beispielsweise
durch Verdrehen der anderen Kontermutter. Nach der Verstellung
werden beide Kontermuttern und die Fixierungsschraube wieder
festgelegt. Um dies zu ermöglichen, ist jeder Tragarm 44, 45
über Langlöcher 54 durchgreifende Schraubbolzen am Gestell 46
geführt.
Selbstverständlich kann der Höhenverstellung auch auf andere
Weise, beispielsweise auf hydraulische Weise erfolgen.
In Fig. 6 ist ferner schematisch dargestellt, daß mittels eines
einzigen Antriebs-Motors M die gemeinsame Steuereinrichtung be
trieben werden kann, wodurch eine weitergehende Synchronisierung
der Steuerungseinrichtungen für den Polkettenabschnitt P einer
seits und den Grundkettenabschnitt G andererseits nicht mehr
erforderlich ist.
Andererseits ist zu erwähnen, daß die Darstellung gemäß Fig. 6
schematisch ist und in der Praxis die Höhenverstellanordnungen
gegenüber dem jeweiligen Rahmen 42 bzw. 43 so im Maschinenge
stell 46 befestigt sind, daß der Abstand zwischen dem Polket
tenabschnitt P und dem Grundkettenabschnitt G möglichst klein
ist, beispielsweise dadurch, daß diese Anordnungen gegenüber
der Zeichenebene um 90° verschwenkt sind.
Die erfindungsgemäße Ausbildung einer
Eingestell-Frottier-Jaquardmaschine erlaubt es im Dauerbetrieb bei nur geringen Un
terbrechungen, möglicherweise sogar während des laufenden Be
triebes, eine Höhenverstellung der Festpunkte 10 des Grundket
tenabschnittes G einerseits und/oder der Festpunkte 9 des
Polkettenabschnittes P andererseits zur Berücksichtigung von
bei Dauerbetrieb auftretenden Längungen der jeweiligen
Harnischschnüre 2 bzw. 1, um über lange Betriebszeiten hohe
Qualität der zu fertigenden Frottierware zu gewährleisten.
Trotzdem werden die für eine Eingestell-Frottier-Jacquard
maschine inhärenten Vorteile beibehalten. Die durch die Erfin
dung erreichte Wirkung ist dabei mittels einer vergleichsweise
geringen Änderung der Konstruktion erzielbar, deren Kosten im
Vergleich zu den Gesamtkosten der Maschine von untergeordneter
Bedeutung sind.
Claims (9)
1. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine mit Doppelhub-Offen
fach-Arbeitsweise und mit Rollenzug (4),
bei der in dem einzigen Gestell (46) ein Polkettenabschnitt (P) und ein Grundkettenabschnitt (G) hintereinander ange ordnet sind,
wobei ein Ende jeder um eine Rolle des Rollenzugs (4) ge führten Harnischschnur (1, 2) in einer Bodenanordnung im Ge stell (46) festgelegt (9, 10) ist und das andere Ende in ei nem Harnischführungsboden geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Polkettenabschnitt (P) und der Grundkettenabschnitt (G) voneinander getrennt ausgebildete Festpunktbodenanord nungen (11, 12) aufweisen, wobei zumindest die dem Grundket tenabschnitt (G) zugeordnete Festpunktbodenanordnung (12, 19) im Gestell (46) zumindest teilweise höhenverstellbar ist.
bei der in dem einzigen Gestell (46) ein Polkettenabschnitt (P) und ein Grundkettenabschnitt (G) hintereinander ange ordnet sind,
wobei ein Ende jeder um eine Rolle des Rollenzugs (4) ge führten Harnischschnur (1, 2) in einer Bodenanordnung im Ge stell (46) festgelegt (9, 10) ist und das andere Ende in ei nem Harnischführungsboden geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Polkettenabschnitt (P) und der Grundkettenabschnitt (G) voneinander getrennt ausgebildete Festpunktbodenanord nungen (11, 12) aufweisen, wobei zumindest die dem Grundket tenabschnitt (G) zugeordnete Festpunktbodenanordnung (12, 19) im Gestell (46) zumindest teilweise höhenverstellbar ist.
2. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß beide Festpunktbodenanordnungen (11, 12; 19) im Gestell
(46) unabhängig voneinander zumindest teilweise höhenver
stellbar sind.
3. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die Festpunktbodenanordnungen (11, 12) und die zugehö
rigen Abschnitte des Harnischführungsbodens einteilig aus
gebildet sind.
4. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach einem der Ansprü
che 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet
daß die Höhenverstellbarkeit von vorne nach hinten unter
schiedlich ist, derart, daß eine Verschwenkung der Fest
punktbodenanordnung (11, 12, 19) erreichbar ist.
5. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach einem der Ansprü
che 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
eine Höhenverstellbarkeit in der Größenordnung von ± 1-2 cm
gegenüber einer Mittellage.
6. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach einem der Ansprü
che 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
einen im Gestell (46) befestigten Rahmen (26, 35), in dem die
Festpunktbodenanordnung (11, 12) höhenverstellbar ist.
7. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
einen gemeinsamen Rahmen (26) für beide Festpunktbodenanord
nungen (11, 12).
8. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine nach einem der Ansprü
che 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet
daß eine Festpunktbodenanordnung (11, 12) in einem Rahmen
(42, 43) eingebaut ist, der im Gestell (46) höhenverstellbar
ist.
9. Eingestell-Frottier-Jacquardmaschine, nach einem der Ansprü
che 6 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine Schraubspindelanordnung (25; 37-40; 47; 48) für die Höhenverstellung.
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ID=6441276
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Non-Patent Citations (1)
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