DE4131385C2 - Werkzeug zum Verstemmen eines Bauteils in einer hohlzylindrischen Aufnahme - Google Patents
Werkzeug zum Verstemmen eines Bauteils in einer hohlzylindrischen AufnahmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Verstemmen eines
Bauteils in einer insbesonders hohlzylindrischen Aufnahme
mit zumindest zwei über den Umfang der Stirnfläche des
Verstemmwerkzeuges verteilt angeordneten Stempeln, die
durch einen das Verstemmwerkzeug bezüglich der Aufnahme
zentrierenden Grundkörper geführt sind und die geneigt
zur Aufnahme-Seitenwand in diese eintreibbar sind, so daß
die Aufnahme-Seitenwand bereichsweise kalt verformt wird,
um das Bauteil abschnittsweise zu überdecken.
In der DE-OS 22 20 657 ist beschrieben, wie ein scheiben
förmiges Bauteil durch Verstemmen mit einer hohlzylindri
schen Aufnahme verbunden werden kann. Das Verstemmen
eines Kugellagers auf einem Trägerteil, das ebenfalls als
Aufnahme bezeichnet werden kann, ist in der US 4,574,448
gezeigt. Diese Schrift zeigt auch ein Verstemmwerkzeug
mit zwei Stempeln, die einen Wandabschnitt der Aufnahme
bzw. des Trägerteils so kalt verformen, daß das Wandmate
rial das zu verstemmende Bauteil bereichsweise überdeckt
und dieses somit an der Aufnahme bzw. am Trägerteil
fixiert. Bei diesem bekannten Stand der Technik werden
die Stempel auf nicht gezeigte Weise vorangetrieben. Wird
nun dieser Stempel in einem Verstemmwerkzeug eingebaut,
so können nach oftmaliger Benutzung dieses Verstemmwerk
zeuges Probleme auftreten, da sich die Stempel bei jedem
Verstemmvorgang geringfügig abnutzen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Maßnahmen zur Steige
rung der Zuverlässigkeit eines Verstemmwerkzeuges nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aufzuzeigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Stempel
austauschbar sind und sich an mindestens einem parallel
zur Aufnahme-Seitenwand verschiebbaren Druckstück ab
stützen. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind In
halt der Unteransprüche.
Wie bereits erwähnt, sind die Stempel in einem Ver
stemmwerkzeug durch einen Grundkörper desselben geführt,
um eine definierte Kaltverformung zu erzielen. Neben dem
Neigungswinkel der Stempel ist dabei bevorzugt auch deren
maximaler Hub vorgegeben. Vorteilhafterweise kann durch
den Grundkörper des Verstellwerkzeuges letzteres auch be
züglich der Aufnahme zentriert werden. Da jedoch die
Stempel einer hohen Abnutzung unterworfen sind, sind
diese erfindungsgemäß einfach austauschbar im Verstemm-
Werkzeug angeordnet. Hierzu können sich die Stempel an
Druckstücken abstützen, wobei diese Abstützung auch ge
lenkig beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Kugel
druckstückes erfolgen kann, um dem Druckstück
zur Vereinfachung der Kinematik eine im wesentlichen parallel zur
Aufnahme-Seitenwand verlaufende Bewegungsrichtung zu er
möglichen. Während das Eintreiben der Stempel durch Krafteinwir
kung auf die Druckstücke erfolgt, kann die Rückbewegung der
Stempel in ihre Ruhestellung auf einfache Weise durch eine Rück
stellfeder ausgelöst werden. Zur Vereinfachung der Handhabung
kann dabei das Verstemmwerkzeug zusätzlich mit einer insbeson
dere magnetischen Haltevorrichtung für das Bauteil versehen sein.
Zusätzlich oder alternativ kann der Grundkörper des
Verstemmwerkzeuges auch das zu verstemmende Bauteil zentrieren.
Eine zentrale Schmiermittelzufuhr im Verstemmwerkzeug vereinfacht
die Ölversorgung sämtlicher Reibflächen sowie der Verstemmstem
pel und kann beispielsweise intermittierend angesteuert sein.
Anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
im folgenden näher erläutert. Gezeigt ist jeweils ein erfindungsge
mäßes Verstemmwerkzeug im Schnitt.
Fig. 1 zeigt das in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Verstemm
werkzeug, das dazu dient, ein als Scheibe ausgebildetes Bauteil 2 in
einer im wesentlichen hohlzylindrischen Aufnahme 3 zu verstemmen.
Hierzu weist das Verstemmwerkzeug mehrere über dem Umfang der
Aufnahme 3 verteilte Stempel 4 auf, die geneigt zur Aufnahme-Sei
tenwand 5 in diese eingetrieben werden und dabei Wandmaterial
derart kaltverformen, daß dieses Material das Bauteil 2 abschnitts
weise überdeckt. Diese Verfahrensweise ist in Fig. 1 deutlich darge
stellt, da sich der linke Stempel 4 in seiner Ruhestellung befindet
und das Bauteil 2 noch ungesichert in der Aufnahme 3 liegt, wäh
rend der rechte Stempel 4 in seiner Endposition nach Durchführung
eines Verstemmvorganges dargestellt ist, wobei das kaltverformte,
durch einen Pfeil 6 gekennzeichnete Seitenwandmaterial das Bauteil
2 bereichsweise überdeckt und somit in der Aufnahme 3 fixiert.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Stempel 4 in Druck
stücken 7 befestigt, die ihrerseits durch einen zentrisch angeordne
ten Grundkörper 8 des Verstemmwerkzeuges geführt sind. Da über
dem Umfang der Aufnahme 3 drei Stempel 4 vorgesehen sind, sind
auch drei Druckstücke 7 vorgesehen, die jeweils im Punkt 9 an einer
Druckhülse 10 schwenkbar aufgehängt sind. Diese hohlzylindrische
Druckhülse 10 umgibt den Grundkörper 8 und ist somit ebenfalls
durch diesen geführt.
Der Verstemmvorgang läuft wie folgt ab:
Zunächst wird das Verstemmwerkzeug 1 gemeinsam mit dem Bauteil
2 in die Aufnahme 3 eingesetzt. Dabei wird das Bauteil 2 am
Grundkörper 8 durch eine magnetische Haltevorrichtung 11 in Form
dreier Einzelmagnete gehalten und durch einen aus dem Grundkör
per 8 herausgearbeiteten Zentrierbolzen 12 zentriert. Dieser Zentrier
bolzen 12 übernimmt gemeinsam mit dem Außenwandbereich des
Grundkörpers 8 im Bereich der Aufnahme 3 die Zentrierung des
Verstemmwerkzeuges 1. Die Stempel 4, die Druckstücke 7, sowie
die Druckhülse 10 befinden sich dabei bezüglich des Grundkörpers
8 in der in der linken Hälfte des Verstemmwerkzeuges dargestellten
Position.
Anschließend wird auf das freie obere Ende der Druckhülse 10 ein
Kraftimpuls aufgebracht. Die Druckhülse 10 sowie die Druckstücke 8
und die Stempel 4 bewegen sich dabei gemäß Pfeilrichtung 13 nach
unten. Dabei werden die Druckstücke 7 aufgrund der konischen
Form des Grundkörpers 8 im dem Punkt 9 gegenüberliegenden End
bereich der Druckstücke 7 ausgelenkt und geringfügig um den Punkt
9 verschwenkt (Pfeil 14). Die Überlagerung der beiden Bewegungen
gemäß den Pfeilen 13, 14 treibt die Stempel 4 in die Aufnahme-Sei
tenwand 5 und führt zu einer Materialverformung gemäß dem in der
rechten Hälfte von Fig. 1 dargestellten Ergebnis (Bezugsziffer 6).
Zurückgeführt in die Ausgangslage werden die Stempel 4 bzw. die
Druckstücke 7 und die Druckhülse 10 durch eine Rückstellfeder 15,
die innerhalb der Druckhülse 10 angeordnet ist und die sich am
Grundkörper 8 abstützt. Das Rückverschwenken der Druckstücke 7
gegen die Pfeilrichtung 14 erfolgt dabei unter Einfluß eines die
Druckstücke 7 umgebenden Federringes 16.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind die Druckstücke 7 im
wesentlichen innerhalb des hohlzylindrischen Grundkörpers 8 ange
ordnet. Hiermit kann der Grundkörper 8 über einen weiten Bereich
innerhalb der Aufnahme 3 geführt werden und somit das Verstemm
werkzeug 1 noch besser zentrieren. Analog dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 sind die Stempel 4, deren Verteilung über den Umfang
aus Fig. 2a (Ansicht A aus Fig. 2) ersichtlich ist, in Bohrungen im
Grundkörper 8 derart geführt, daß die Stempel 4 bei Krafteinwirkung
auf das Druckstück 7 gemäß Pfeilrichtung 13 geneigt zur Aufnahme-
Seitenwand 5 in diese eingetrieben werden. Zwischen dem Druck
stück 7 sowie den Stempeln 4 sind dabei Kugel-Druckstücke 7′ vor
gesehen, die die erforderliche geringfügige Relativbewegung ermög
lichen. Gehalten und ggf. gegen Verdrehung gesichert werden die
Stempel 4 dabei durch jeweils einen Stifthalter 17.
Ferner unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 von
dem gemäß Fig. 1 durch eine zentrale Schmiermittelzufuhr 18, die
über eine Ringnut 19 sowie einen Längskanal 20 die Stempel 4 -
ausgelöst durch die Bewegung des Druckstückes 7 in bzw. gegen
Pfeilrichtung 13 - intermittierend mit Schmieröl versorgt. Vorgesehen
ist ferner eine Distanzhülse 21, die den maximalen Hub h des
Druckstückes 7 bzw. der Druckhülse 10 (Fig. 1) begrenzt. Gezeigt ist
dieses Verstemmwerkzeug 1 in Fig. 2 in seiner Arbeitsstellung, d. h.
die Stempel 4 sind in die Aufnahme-Seitenwand 5 eingetrieben. Die
die Rückbewegung der Stempel 4 in ihre Ruhestellung initiierende
Rückstellfeder 15 stützt sich abermals am Grundkörper 8 ab und
greift am Druckstück 7 über einen Stützring 22 an. Bei diesem Aus
führungsbeispiel ist auf den Grundkörper 8 ferner eine mit einer
Klemmschraube 23 fixierte Einstellhülse 24 aufgeschraubt, die der
Höhenpositionierung des Verstemmwerkzeuges 1 bezüglich der Auf
nahme 3 dient. Wie ersichtlich, liegt die Einstellhülse auf der Ober
kante der Aufnahme 3 auf. Weiterhin dient die Einstellhülse 24 der
Rückhubbegrenzung von Druckstück 7 und Stempeln 4. In Fig. 2a
erkennt man darüber hinaus drei magnetische Haltevorrichtungen 11,
mit denen das Bauteil 2 am Grundkörper 8 gehalten und somit ge
meinsam mit dem Verstemmwerkzeug 1 auf einfachste Weise in die
Aufnahme 3 eingesetzt werden kann. Detaillierte konstruktive Aus
führungsformen können jedoch durchaus anderweitig gestaltet sein,
ohne den Inhalt der Patentansprüche zu
verlassen.
Claims (5)
1. Werkzeug zum Verstemmen eines Bauteils (2) in einer
insbesonders hohlzylindrischen Aufnahme (3) mit zu
mindest zwei über den Umfang der Stirnfläche des
Verstemmwerkzeuges (1) verteilt angeordneten Stem
peln (4), die durch einen das Verstemmwerkzeug (1)
bezüglich der Aufnahme (3) zentrierenden Grundkörper
(8) geführt sind und die geneigt zur Aufnahme-Sei
tenwand (5) in diese eintreibbar sind, so daß die
Aufnahme-Seitenwand (5) bereichsweise kalt verformt
wird, um das Bauteil (2) abschnittsweise zu über
decken,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel (4) aus
tauschbar sind und sich an mindestens einem parallel
zur Aufnahme-Seitenwand (5) verschiebbaren Druck
stück (7, 7′) abstützen.
2. Verstemmwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß am/an (den) Druck
stück(en) (7) eine sich am Grundkörper (8) ab
stützende Rückstellfeder (15) angreift.
3. Verstemmwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (8) mit
einer insbesondere magnetischen Haltevorrichtung
(11) für das Bauteil (2) vorgesehen ist.
4. Verstemmwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (8) mit
einer Zentrierung (12) für das Bauteil (2) versehen
ist.
5. Verstemmwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch eine zentrale Schmiermittelzu
fuhr zu den Verstemm-Stempeln (4).
Priority Applications (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6851172B2 (en) | 2000-01-27 | 2005-02-08 | Willy Voit Gmbh & Co. Stanz- Und Metallwerk | Method for securing a rod-shaped part in a holding member |
DE102004006335A1 (de) * | 2004-02-10 | 2005-08-25 | Ina-Schaeffler Kg | Verfahren zum Verbinden eines ersten Werkstücks mit einem zweiten Werkstück |
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FR2743138B1 (fr) * | 1995-12-27 | 1998-02-13 | Valeo Climatisation | Detendeur thermostatique pour circuit de climatisation, en particulier de vehicule automobile |
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2220657A1 (de) * | 1972-04-27 | 1973-11-08 | Luk Lamellen & Kupplungsbau | Anordnung zum befestigen zweier bauteile |
DE8321186U1 (de) * | 1983-07-22 | 1987-04-23 | SKF GmbH, 8720 Schweinfurt | Vorrichtung zum Befestigen von Maschinenteilen |
-
1991
- 1991-09-20 DE DE4131385A patent/DE4131385C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4131385A1 (de) | 1993-04-01 |
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