DE4130881A1 - Verfahren zur verminderung des feststoffaustrags ueber die gasphase bei der batch-hydrolyse von rueckstaenden einer chlorsilandestillation mit wasserdampf - Google Patents
Verfahren zur verminderung des feststoffaustrags ueber die gasphase bei der batch-hydrolyse von rueckstaenden einer chlorsilandestillation mit wasserdampfInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Aufarbeitung von Rückständen, die bei der Destillation
von Chlorsilanen anfallen. Die Rückstände werden bei er
höhter Temperatur unter Freisetzung von Chlorwasserstoff
in an sich bekannter Weise mit Wasserdampf umgesetzt.
Durch eine verbesserte Verfahrensführung enthalten die den
Hydrolysereaktor verlassenden Brüden besonders wenig Fest
stoff, wodurch die nachfolgende Aufarbeitung der Brüden
vereinfacht wird.
Chlorsilane, wie Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid,
können z. B. durch Umsetzung von Rohsilicium mit Chlor
oder Chlorwasserstoff hergestellt werden. Bei ihrer indu
striellen Herstellung werden meistens Rohsiliciumsorten
eingesetzt, deren Siliciumgehalt 85 Gew.-% und mehr be
trägt. Weitere Bestandteile des Rohsiliciums sind haupt
sachlich Eisen, Aluminium, Calcium und Titan, die bei der
Umsetzung mit Chlor oder Chlorwasserstoff in ihre Chloride
überführt werden. Außer diesen Metallchloriden fallen noch
Hochsieder, wie Hexachlordisiloxan und Pentachlordisiloxan,
an.
Üblicherweise werden die Rückstände destillativ von den
Chlorsilanen grob abgetrennt. Je nach Destillationsbedin
gungen liegt der Rückstand als Suspension oder Feststoff
vor, der einer gesonderten Aufarbeitung zur Entsorgung
bedarf.
Sinnvollerweise wird die Destillation der Chlorsilane mög
lichst vollständig durchgeführt, da im Rückstand verblei
bende Chlorsilane nicht mehr in Nutzprodukte umgesetzt wer
den und somit einen Wertverlust bedeuten. Ein weitgehend
eingedampfter Rückstand hat eine typische Zusammensetzung
von etwa 80 Gew.-% Aluminium- und Eisenchlorid, 16 Gew.-%
Hexa- und Pentachlordisiloxan sowie Titantetrachlorid und
4 Gew.-% Siliciumtetrachlorid.
Aus der DE-AS 21 61 641 ist bekannt, den Destillationsrück
stand aus einer Chlorsilanproduktion in einen beheizbaren
Schaufeltrockner einzufüllen, unter Umwälzen des Inhalts
Chlorsilane bei entsprechender Temperatur abzutreiben und
nach erfolgter Trocknung des Feststoffs zur Hydrolyse Was
serdampf in den Schaufeltrockner einzublasen. Nachteilig
an einem solchen Batch-Verfahren ist der Umstand, daß man
den Hydrolyserückstand nach erfolgter Hydrolyse nicht voll
ständig aus dem Mischer entfernen kann, so daß an den Wän
den und den Schaufeln Hydrolyserückstand zurückbleibt, der
mit einer erneuten Füllung von chlorsilanhaltiger Suspen
sion zu harten, krustenbildenden Substanzen reagiert, die
den Hydrolysereaktor zuwachsen lassen und die Funktions
tüchtigkeit der für die Verfahrensschritte Trocknung und
Hydrolyse erforderlichen Absperrorgane stark beeinträch
tigen.
In der DE-PS 36 42 285 wird vorgeschlagen, Trocknung und
Hydrolyse in zwei verschiedenen Apparaten bei verschiede
nen Temperaturen durchzuführen, wobei die Trocknung bei
niedriger Temperatur und die Hydrolyse bei höherer Tempe
ratur erfolgt. Um bei der Trocknung den Anteil an Almi
niumchlorid im Destillat niedrig zu halten, sollte die
Trocknungstemperatur 130 bis 140°C nicht wesentlich über
schreiten. Andererseits benötigt eine wirkungsvolle Hydro
lyse Temperaturen von 170°C und höher, wobei steigende
Temperatur naturgemäß zu besseren Hydrolyseumsätzen führt.
Auch dieses Verfahren ist nachteilig, da der Temperatur
sprung, den der zu behandelnde Rückstand beim Übergang von
dem Verfahrensschritt "Trocknung" zum Verfahrensschritt
"Hydrolyse" erfährt, eine Teilflashverdampfung des Rück
standes bewirkt, wodurch ein Teil der Hydrolysereaktion in
der Gasphase erfolgt und diese Hydrolyseprodukte infolge
ihres geringen Gewichtes mit dem Abgasstrom aus dem Reak
tor ausgetragen werden. Die Abtrennung des Feststoffs aus
dem den Reaktor verlassenden Gasstrom, der aus Chlorwas
serstoff und nicht umgesetztem Wasserdampf besteht, ist
aufwendig: werden Staubfilter eingesetzt, erfordern diese
eine aufwendige Ausrüstung, um eine Kondensation von Salz
säure zu vermeiden, wobei die Standzeiten der Filtertücher
infolge Verstopfungsneigung kurz sind. Werden andererseits
Wäscher eingesetzt, muß der Feststoff mechanisch aus Salz
säure abgetrennt und, da in salzsäurefeuchtem Zustand nicht
deponierbar, nachbehandelt werden, z. B. durch Trocknen.
Es bestand daher das Problem, ein Aufarbeitungsverfahren
für Rückstände einer Chlorsilandestillation durch Dampf
hydrolyse zu finden, bei dem die den Hydrolysereaktor ver
lassenden Brüden möglichst feststoffarm sind.
Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß man Trocknung und
Hydrolyse in getrennten Apparaten durchführt, den vorge
trockneten Rückstand batchweise in einen Hydrolysereaktor
einfüllt, dessen Anfangstemperatur mindestens 5°C niedri
ger als die Trocknungstemperatur ist, bereits beim Aufhei
zen auf Hydrolysetemperatur Wasserdampf zuspeist, und zwar
in einer Menge von mindestens 0,2 kg/h pro kg vorgelegten
Rückstand, sofern die Temperatur weniger als 170°C be
trägt, und man ab 170°C die Zugespeiste Wasserdampfmenge
auf mindestens 0,3 kg/h pro kg vorgelegten Rückstand er
höht.
An den Hydrolysereaktor werden keine besonderen Anforderun
gen gestellt: jeder beheizbare Mischapparat ist geeignet.
Um den Feststoffaustrag über die Gasphase niedrig zu halten,
muß das Aufheizen des Rückstandes auf Hydrolysetemperatur
unter Einspeisung von Wasserdampf erfolgen. Ein Überangebot
an Wasserdampf bei niedrigen Temperaturen führt aber zu un
vollständigem Wasserdampfumsatz, da naturgemäß eine Hydro
lyse bei höheren Temperaturen wirkungsvoller ist. Die Menge
an nicht umgesetztem Wasserdampf ist klein zu halten, um den
entstehenden Chlorwasserstoff nicht unnötig zu verdünnen,
was seine Aufarbeitung erschwert. Nach einer Aufarbeitung,
z. B. in einer Absorption/Desorption, kann der Chlorwasser
stoff wieder im Hauptverfahren zur Hydrochlorierung von Si
licium eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der
Beispiele erläutert.
In einen 5-l-Mischer werden bei einer Temperatur von 130°C
1000 g vorgetrockneter Rückstand eingefüllt, der zuvor
durch Eindampfen bei 140°C aus einer Rückstandsuspension
gewonnen wurde. Unter Einleitung von Wasserdampf von 160°C
in einer Menge von 300 g/h wird der Mischerinhalt bei einer
Drehzahl des Mischwerkzeugs von 300 Umdrehungen pro Minute
in 10 Minuten auf 180°C aufgeheizt. Nach Erreichen der Hy
drolysetemperatur von 180°C wird die Dampfzufuhr auf
3000 g/h gesteigert und die Hydrolyse noch 1 Stunde lang
durchgeführt. Die den Hydrolysereaktor über Kopf verlassen
den Brüden passieren ein Staubfilter. Nach Beendigung der
Hydrolyse werden im Mischer 567 g Hydrolyserückstand erhal
ten, das Staubfilter enthält 63 g Hydrolyserückstand.
Beispiel 1 wird wiederholt, wobei man den vorgetrockneten
Rückstand in einen 180°C heißen Mischer einfüllt und mit
3000 g Wasserdampf/h beaufschlagt. Nach 1 Stunde werden
an Hydrolyserückstand 385 g im Mischer, 130 g im Staubfil
ter und 115 g als Filterdurchschlag gefunden.
In einen 10-l-Mischer werden bei 135°C 1,5 kg vorgetrock
neter Rückstand eingefüllt, der zuvor bei 158°C vorgetrock
net wurde. Bei einer Drehzahl des Mischerwerkzeugs von
40/min wird in 2 Stunden die Mischertemperatur auf 230°C
gesteigert. Von Anfang an werden 300 g Wasserdampf/h von
190°C in den Mischer geleitet, ab einer Mischertemperatur
von 170°C 450 g/h. Nach Reaktionsende werden im Mischer
840 g Hydrolyserückstand gefunden, im Staubfilter 50 g.
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei man von Anfang an 150 g
Wasserdampf/h einleitet, ab einer Mischertemperatur von
150°C 250 g/h und ab einer Mischertemperatur von 170°C
500 g/h. Nach Reaktionsende liegen im Mischer 690 g Hydro
lyserückstand vor, im Staubfilter 200 g.
Claims (1)
- Verfahren zur Verminderung des Feststoffaustrags über die Gasphase bei der Batch-Hydrolyse von Rückständen einer Chlorsilandestillation mit Wasserdampf in an sich bekann ter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man einen vorge trockneten Rückstand batchweise in einen Hydrolysereaktor einfüllt, dessen Anfangstemperatur mindestens 5°C niedri ger als die Trocknungstemperatur ist, bereits beim Aufhei zen auf Hydrolysetemperatur Wasserdampf zuspeist, und zwar in einer Menge von mindestens 0,2 kg/h pro kg vorgelegten Rückstand, sofern die Temperatur weniger als 170°C be trägt, und man ab 170°C die zugespeiste Wasserdampfmenge auf mindestens 0,3 kg/h pro kg vorgelegten Rückstand er höht.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130881 DE4130881A1 (de) | 1991-09-17 | 1991-09-17 | Verfahren zur verminderung des feststoffaustrags ueber die gasphase bei der batch-hydrolyse von rueckstaenden einer chlorsilandestillation mit wasserdampf |
TW081104236A TW223109B (de) | 1991-09-17 | 1992-05-30 | |
EP92112163A EP0532857A1 (de) | 1991-09-17 | 1992-07-16 | Verfahren zur Aufarbeitung von Rückständen einer Chlorsilandestillation mit Wasserdampf |
NO92923483A NO923483L (no) | 1991-09-17 | 1992-09-07 | Fremgangsmaate for bearbeiding av residuer fra en klorsilandestillasjon med vanndamp |
US07/944,367 US5252307A (en) | 1991-09-17 | 1992-09-14 | Method of processing chlorosilane distillation residues with steam |
JP4244568A JPH05279010A (ja) | 1991-09-17 | 1992-09-14 | クロルシラン蒸留残渣の後処理法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4130881A1 true DE4130881A1 (de) | 1993-03-18 |
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Family Applications (1)
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DE19914130881 Withdrawn DE4130881A1 (de) | 1991-09-17 | 1991-09-17 | Verfahren zur verminderung des feststoffaustrags ueber die gasphase bei der batch-hydrolyse von rueckstaenden einer chlorsilandestillation mit wasserdampf |
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---|---|
DE (1) | DE4130881A1 (de) |
-
1991
- 1991-09-17 DE DE19914130881 patent/DE4130881A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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