DE4129791A1 - Verfahren und detektor zum nachweis schwerer molekuelionen in einem flugzeitmassenspektrometer - Google Patents
Verfahren und detektor zum nachweis schwerer molekuelionen in einem flugzeitmassenspektrometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis schwerer
Molekülionen in einem Flugzeitmassenspektrometer, bei dem die
im Flugzeitmassenspektrometer gebildeten schweren Primärionen
zumindest teilweise in leichtere Sekundärionen konvertiert
und diese Sekundärionen mittels eines Mikrokanaldetektors
oder dergleichen detektiert werden, sowie einen Detektor zum
Nachweis schwerer Molekülionen in einem Flugzeitmassen
spektrometer, mit einer Konverterplatte, auf welche die
schweren Molekül-Primärionen auftreffen und beim Aufprall
zumindest teilweise in leichtere Sekundärionen zerlegt
werden, und einem Mikrokanalplattendetektor oder dergleichen
zum Detektieren der Sekundärionen, insbesondere zur Durch
führung des vorgenannten Verfahrens.
Bei Flugzeitmassenspektrometern (TOF = time-of-flight) wird die
Flugzeit der Ionen gemessen. Die Massenauflösung derartiger
Geräte wird neben anderen Effekten durch die Zeitverschmierung
des für den Nachweis der Ionen verwendeten Ionendetektors
begrenzt. Aus diesem Grunde werden üblicherweise sehr kurz
bauende sogenannte Mikrokanalplattendetektoren verwendet, die
eine völlig plane, senkrecht zum Strahl ausgerichtete
detektionsempfindliche Oberfläche haben. Beim Auftreffen der zu
detektierenden Ionen auf die Oberflächen der Mikrokanäle werden
Elektronen emittiert, welche dann in den Mikrokanälen wie in
einem herkömmlichen Elektronenmultiplier (Sekundärelektronen
vervielfacher) vervielfacht, also verstärkt werden. Die Bauart
der verwendeten Mikrokanalplattendetektoren ist sehr kurz (etwa
0,5 mm), so daß die Gesamtlaufzeit der konvertierten Elektronen
extrem kurz und damit auch die zeitliche Verschmierung sehr
klein ist, weil praktisch vor dem Nachweis der durch die
Konversion entstehenden Elektronen keine Laufzeitunterschiede,
jedenfalls nur sehr geringe, entstehen können. Mit derartigen
Mikrokanalplattendetektoren lassen sich Peakbreiten von < 2.5
ns in einem Flugzeitmassenspektrometer erzielen, wie dies in K.
Walter, U. Boesl and E. W. Schlag, Int. Journ. Mass Spec. Ion
Procs. 71 (1986), 309-313, beschrieben ist.
Die Umwandlungseffizienz bei derartigen Detektoren, wie sie
vorstehend beschrieben sind, hängt im wesentlichen von der
Geschwindigkeit der Ionen ab, nicht aber von ihrer Energie, so
daß also die Erzeugung von Elektronen mit steigender Masse der
auf die Konverterplatte auftreffenden Ionen immer schlechter
funktioniert; dies beruht darauf, daß bekanntlich im
Flugzeitmassenspektrometer die Energie aller Ionen konstant
ist, so daß also die Geschwindigkeit der Ionen mit steigender
Ionenmasse abnimmt.
Zur Steigerung der Nachweiseffizienz schwerer Ionen wurde
deshalb bereits vorgeschlagen, diese auf einem kurzen Stück
ihrer auf die Konverterplatte gerichteten Bewegungsbahn,
unmittelbar vor dem Detektor, auf höhere Energien, nämlich bis
zu einigen 10 KeV, zu beschleunigen. Aufgrund neuerer
Ergebnisse (B. Sprengler, D. Kirsch, R. Kaufmann, M. Karas, F.
Hillenkamp, U. Gießmann, Proceedings of the ASMS 1990, Seite
162; J. Martens, W. Ens, K. G. Standing, Proceedings of the ASMS
1991) weiß man jedoch, daß schwere Ionen, zum Beispiel der
Masse 20.000 u, beim Aufprall auf die Konverterplatte
verhältnismäßig unabhängig vom Material der Konverterplatte gar
nicht bzw. nur zu einem sehr, sehr geringen Anteil in
Elektronen umgewandelt werden. Statt dessen werden neben H- noch
größere Sekundärionen, die jedoch in der Regel sämtlich
wesentlich geringere Masse haben als die Primärionen, gebildet.
Je größer das Primärion, desto mehr verlagert sich das
Massenspektrum derartiger Sekundärionen zu größeren Massen hin.
Bei einem Verfahren und einem Detektor der eingangs genannten
Art, wie sie aus M. Karas, U. Bahr, F. Hillenkamp, Int. J.
Mass Spec. Ion Procs. 92 (1989), 231-242, bekannt sind,
werden die vorstehend beschriebenen Sekundärionen, die an der
Konverterplatte erzeugt werden, zur Detektion schwerer Molekül-
Primärionen im Flugzeitmassenspektrometer verwendet. Dabei
werden die Sekundärionen, von der Konverterplatte aus, wieder
auf mehre KeV beschleunigt. Dies führt bei der bekannten
Vorgehensweise zu einer immensen Zeitverschmierung, da
verschiedene Sekundärionenmassen zu verschiedenen Zeiten den
verwendeten Detektor erreichen.
Bei dieser bekannten Vorgehensweise wurde auch schon versucht,
eine vorzeitige Sättigung des Detektors und die damit
verbundene Erschwerung oder Verhinderung des Nachweises der
später folgenden, zu untersuchenden Sekundärionen in dem Fall,
daß die schweren Primärionen, wie dies häufig geschieht, mit
matrixunterstützter Laserdesorption erzeugt werden, wobei sehr
viel mehr kleine Matrixionen im Massenbereich bis zu einigen
100 u als schwere Sekundärionen entstehen, dadurch zu
vermeiden, daß die Matrixionen mit Hilfe eines gepulsten Feldes
auf eine andere Flugbahn gebracht werden, so daß sie den
Detektor nicht erreichen (R. C. Beavis, B. T. Chait, Rapid Comm.
Mass Spec. 3 (1989), 233). Auch dabei lassen sich jedoch die
vorstehend beschriebene Zeitverschmierung und die damit
verbundene geringe Nachweiswahrscheinlichkeit für schwere
Molekülionen nicht vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und den
Detektor der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
daß sich große Ionen ohne Zeitverschmierung detektieren lassen,
wobei zusätzlich für kleine Ionen nur eine geringe Nachweis
wahrscheinlichkeit bestehen soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in Weiterbildung des Ver
fahrens der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß aus dem
Spektrum von Sekundärionen unterschiedlicher Massen Sekundär
ionen einer bestimmten Masse als Meßionen herausgefiltert und
nur diese Meßionen detektiert werden.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Primärionen mit einer
Energie von wenigstens 5 KeV auf eine im wesentlichen senkrecht
zu ihrer Flugrichtung angeordnete Konverterplatte zum Aufprall
gebracht und hierdurch zumindest teilweise in Sekundärionen
zerlegt werden.
Ferner schlägt die Erfindung vor, daß zum Beschleunigen der
Sekundärionen ein der Konverterplatte vorgeschaltetes, im
wesentlichen senkrecht zur Flugrichtung der Primärionen
angeordnetes hochtransparentes Sekundärionenbeschleunigungs
gitter verwendet wird, welches die Primärionen vor dem
Auftreffen auf die Konverterplatte durchsetzen.
Nach der Erfindung kann auch so vorgegangen werden, daß
zwischen die Konverterplatte und das Sekundärionenbe
schleunigungsgitter eine Sekundärionenbeschleunigungsspannung
von 100 bis 1000 Volt gelegt wird.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß für das selektive Heraus
filtern der Meßionen aus dem Sekundärionenspektrum ein senk
recht zur Bewegungsrichtung der Sekundärionen verlaufendes
Ablenkmagnetfeld mit darin senkrecht zur durch das Ablenk
magnetfeld erzwungenen Kreisbahn der Sekundärionen angeordnetem
Diaphragma, welches einen auf die gewünschte Meßionenmasse
justierten Massenselektionsspalt oder dergleichen aufweist,
verwendet wird, dem der Mikrokanalplattendetektor oder
dergleichen nachgeschaltet ist.
Dabei kann so vorgegangen werden, daß für das Ablenkmagnetfeld
eine Magnetfeldstärke von 0,05 bis 0,5 Tesla verwendet wird.
Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Verfahren nach der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Meßionen vor dem
Auftreffen auf den Mikrokanalplattendetektor oder dergleichen
beschleunigt werden.
Dabei kann so vorgegangen werden, daß zum Beschleunigen der
Meßionen ein dem Mikrokanalplattendetektor oder dergleichen
vorgeschaltetes Meßionenbeschleunigungsgitter verwendet wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
zwischen das Meßionenbeschleunigungsgitter und den Mikrokanal
plattendetektor oder dergleichen eine Beschleunigungsspannung
von 1 bis 3 KV gelegt wird.
Schließlich kann das Verfahren nach der Erfindung auch so
ausgebildet sein, daß für die Meßionen die Masse 25 u gewählt
wird.
Der erfindungsgemäße Detektor der gattungsgemäßen Art ist zur
Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe dadurch
weitergebildet, daß in der Bewegungsbahn der Sekundärionen
zwischen der Konverterplatte und dem Mikrokanalplattendetektor
oder dergleichen ein Massenfilter angeordnet ist, welches nur
Sekundärionen einer gewünschten Masse als Meßionen durchsetzen
können.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Konverterplatte im wesent
lichen senkrecht zur Flugrichtung der Primärionen angeordnet
ist.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung schlägt vor, daß der
Konverterplatte in Bewegungsrichtung der Sekundärionen gesehen
ein hochtransparentes Sekundärionenbeschleunigungsgitter
nachgeschaltet ist.
Der Detektor nach der Erfindung kann auch dadurch gekenn
zeichnet sein, daß zwischen dem Massenfilter und dem Mikro
kanalplattendetektor oder dergleichen in der Bewegungsbahn der
Meßionen ein hochtransparentes Meßionenbeschleunigungsgitter
angeordnet ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform zeichnet sich der Detektor
nach der Erfindung dadurch aus, daß im wesentlichen senkrecht
zur Flugrichtung der Primärionen und der von der Konverter
platte ausgehenden Sekundärionen ein Ablenkmagnetfeld ange
ordnet ist; und daß in der durch das Ablenkmagnetfeld er
zwungenen Kreisbahn der Sekundärionen ein Diaphragma mit auf
die gewünschte Meßionenmasse justierbarem Massenselektionsspalt
angeordnet ist.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die
Auftrefffläche der Konverterplatte für die Primärionen und die
Auftrefffläche des Mikrokanalplattendetektors oder dergleichen
für die Meßionen im wesentlichen in einer Ebene liegen.
Dabei kann vorgesehen sein, daß das Sekundärionenbeschleuni
gungsgitter und das Meßionenbeschleunigungsgitter im
wesentlichen in einer Ebene parallel zur Ebene der
Konverterplatte liegen.
Schließlich kann der Detektor nach der Erfindung auch dadurch
gekennzeichnet sein, daß der Massenselektionsspalt im wesent
lichen senkrecht zur Ebene der Konverterplatte liegt.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß
es gelingt, schwere Molekülionen mit hoher Nachweiswahrschein
lichkeit und kleine Molekülionen mit geringer Nachweiswahr
scheinlichkeit zu detektieren, indem nach der Konversion der
schweren Primärionen auf einer Konversionsdynode ein zeit
verzögerungsfreier Nachweis lediglich einer bestimmten
Sekundärionenmasse erfolgt, wobei also aus den mittels der
Konverterplatte oder dergleichen gebildeten Sekundärionen, die
ein Spektrum unterschiedlicher Massen aufweisen, lediglich
Sekundärionen einer bestimmten, einstellbaren Masse als
Meßionen ausgewählt werden, wobei sich, wie schon aus J.
Martens, W. Ens, K. G. Standing, Proceedings of the ASMS 1991,
hervorgeht, bei den negativen Sekundärionen solche der Masse 25
u besonders anbieten, da diese Sekundärionen mit großer Häufig
keit produziert werden. Treffen hingegen nur kleine Primärionen
auf die Konversionsdynode (d. h. also, z. B. Konverterplatte
mit Sekundärionenbeschleunigungsgitter), so werden hauptsäch
lich e- und H- erzeugt, hingegen sehr wenig m = 25, so daß die
Detektionswahrscheinlichkeit für diesen Fall kleiner Primär
ionen also gering ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel
anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert ist.
Die aus nur einer Figur bestehende Zeichnung zeigt ein
Ausführungsbeispiel eines Detektors nach der Erfindung in der
Seitenansicht senkrecht zur Flugrichtung der Primärionen sowie
der Bewegungsrichtung der Sekundärionen, teilweise geschnitten.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, weist der erfindungsgemäße
Detektor bei dem dort gezeigten Ausführungsbeispiel ein
Sekundärionenbeschleunigungsgitter 10, eine Konverterplatte 12,
einen Massenselektionsspalt 14, ein Meßionenbeschleunigungs
gitter 16, einen Mikrokanalplattendetektor 18 sowie ein Ab
lenkmagnetfeld 20 auf, welches bei dem gezeigten Ausführungs
beispiel eine Stärke von 0,1 Tesla hat und senkrecht zur
Bewegungsrichtung von Primärionen 22 verläuft, bei deren
Auftreffen auf die Konverterplatte 12 Sekundärionen 24 erzeugt
werden, aus deren Massenspektrum durch den Massenselektions
spalt 14 Meßionen 26 einer bestimmten Masse, beim gezeigten
Ausführungsbeispiel 25 u, herausgefiltert werden.
Die Konversionsplatte 12 liegt bei dem gezeigten Ausführungs
beispiel auf einem Potential von -500 Volt, die Auftreffplatte
des Mikrokanalplattendetektors 18 auf einem Potential von 2 KV,
das Sekundärionenbeschleunigungsgitter 10 und das Meßionenbe
schleunigungsgitter 16 sind geerdet.
Der vorstehend beschriebene Detektor arbeitet bei der Durch
führung des Verfahrens nach der Erfindung wie folgt:
Die Primärionen 22, welche zum Beispiel die Masse 20.000 u
haben, bewegen sich mit einer Energie von z. B. 20 KeV auf den
Detektor zu. Sie durchqueren den Bereich des Magnetfeldes 20
praktisch geradlinig, da die Bahnradien bei der gewählten
Magnetfeldstärke von allenfalls einigen 0,1 Tesla einige Meter
betragen. Die Primärionen 22 durchqueren das hochtransparente
Sekundärionenbeschleunigungsgitter 10 und treffen mit leicht
verminderter bzw. leicht erhöhter Energie (je nach Polarität)
auf die Konverterplatte 12. Die dort erzeugten Sekundärionen,
hier also die negativen, werden in Rückwärtsrichtung auf eine
Energie von 500 eV beschleunigt. Entsprechend ihrer Geschwin
digkeit und ihrer Masse beschreiben die Sekundärionen 24 im
Magnetfeld verschiedenartige Kreisbahnen, deren Radien in der
Größenordnung einiger Zentimeter liegen. Das Diaphragma mit dem
Massenselektionsspalt 14 ist so eingestellt, daß nur die Masse
m = 25 passieren kann, jedoch maximal geöffnet, so daß Ionen
dieser Masse mit unterschiedlicher Energie den Massenselek
tionsspalt 14 passieren können.
Da auf diese Weise sichergestellt ist, daß nur Meßionen 26 mit
m = 25 den Massenselektionsspalt 14 passieren können, entsteht
während des Fluges der Meßionen 26 auf ihrer weiteren Kreisbahn
keine zeitliche Verschmierung, da bei dem gezeigten Aus
führungsbeispiel exakt eine 180-Grad-Drehung durchgeführt wird,
so daß parallelversetzt startende Sekundärionen, die also von
der Konverterplatte 12 ausgehen, eine vergleichbare Bahn
durchlaufen und nur parallelversetzt auf den Mikrokanalplatten
detektor 18 treffen, wobei weiterhin auch die Umlauffrequenz
der Sekundärionen in dem Magnetfeld bekanntlich unabhängig von
der Energie ist, weil nämlich:
f = eB/M,
mit: f = Umlauffrequenz
e = Elementarladung
B = Magnetfeldstärke
m = Ionenmasse.
f = eB/M,
mit: f = Umlauffrequenz
e = Elementarladung
B = Magnetfeldstärke
m = Ionenmasse.
Die Laufzeit für den Halbkreis im Magnetfeld, also den Weg von
der Konverterplatte 12 bis zur Auftrefffläche des Mikrokanal
plattendetektors 18, ist also unabhängig von der Energiever
teilung der Sekundärionen 24 bzw. der Meßionen 26, die hieraus
ausgewählt worden sind, wobei diese Energieverteilung durchaus
einige eV betragen kann.
Nach Verlassen des Magnetfeldes 20 durchqueren die Meßionen 26
das Meßionenbeschleunigungsgitter 16 und werden dabei auf eine
Energie von ca. 2 KU beschleunigt, woraufhin sie mittels des
Mikrokanalplattendetektors 18 nachgewiesen werden; natürlich
kann statt eines Mikrokanalplattendetektors, wie er bei dem
hier beschriebenen Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, auch ein
anderer geeigneter Detektor verwendet werden, wobei auch dies
innerhalb des Erfindungsgedankens liegt.
Zeitliche Verschmierungen entstehen bei der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise nur in den beschleunigenden und feldfreien
Flugstrecken außerhalb des Magnetfeldes 20. Unter der Annahme,
daß es sich bei diesen Strecken um jeweils 1 cm handelt und
die Anfangsenergieverteilung der Sekundärionen etwa 5 eV ist,
ergibt sich unter Zugrundelegung der bereits genannten Zahlen
beim hier beschriebenen Ausführungsbeispiel lediglich eine
Laufzeitverbreiterung von wenigen ns, womit nachgewiesen ist,
daß das Verfahren und der Detektor nach der Erfindung bei hoher
Nachweiswahrscheinlichkeit für schwere Molekülionen und ge
ringer Nachweiswahrscheinlichkeit für kleine Molekülionen für
ein Flugzeitmassenspektrometer besonders geeignet ist.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie
in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Ver
wirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungs
formen wesentlich sein.
Claims (18)
1. Verfahren zum Nachweis schwerer Molekülionen in einem
Flugzeitmassenspektrometer, bei dem die im Flugzeitmassen
spektrometer gebildeten schweren Primärionen zumindest teil
weise in leichtere Sekundärionen konvertiert und diese
Sekundärionen mittels eines Mikrokanaldetektors oder der
gleichen detektiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß aus
dem Spektrum von Sekundärionen unterschiedlicher Massen Se
kundärionen einer bestimmten Masse als Meßionen herausge
filtert und nur diese Meßionen detektiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Primärionen mit einer Energie von wenigstens 5 KeV auf eine
im wesentlichen senkrecht zu ihrer Flugrichtung angeordnete
Konverterplatte zum Aufprall gebracht und hierdurch zumindest
teilweise in Sekundärionen zerlegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Beschleunigen der Sekundärionen ein der Konverterplatte vor
geschaltetes, im wesentlichen senkrecht zur Flugrichtung der
Primärionen angeordnetes hochtransparentes Sekundärionenbe
schleunigungsgitter verwendet wird, welches die Primärionen
vor dem Auftreffen auf die Konverterplatte durchsetzen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen die Konverterplatte und das Sekundärionenbe
schleunigungsgitter eine Sekundärionenbeschleunigungsspannung
von 100 bis 1000 Volt gelegt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für das selektive Herausfiltern der Meß
ionen aus den Sekundärionenspektrum ein senkrecht zur Bewe
gungsrichtung der Sekundärionen verlaufendes Ablenkmagnetfeld
mit darin senkrecht zur durch das Ablenkmagnetfeld erzwun
genen Kreisbahn der Sekundärionen angeordnetem Diaphragma,
welches einen auf die gewünschte Meßionenmasse justierten
Massenselektionsspalt oder dergleichen aufweist, verwendet
wird, dem der Mikrokanalplattendetektor oder dergleichen
nachgeschaltet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für
das Ablenkmagnetfeld eine Magnetfeldstärke von 0,05 bis 0,5
Tesla verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßionen vor dem Auftreffen auf den
Mikrokanalplattendetektor oder dergleichen beschleunigt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Beschleunigen der Meßionen ein dem Mikrokanalplatten
detektor oder dergleichen vorgeschaltetes Meßionenbeschleuni
gungsgitter verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen das Meßionenbeschleunigungsgitter und den Mikro
kanalplattendetektor oder dergleichen eine Beschleunigungs
spannung von 1 bis 3 KV gelegt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Meßionen die Masse 25 u gewählt
wird.
11. Detektor zum Nachweis schwerer Molekülionen in einem
Flugzeitmassenspektrometer, mit einer Konverterplatte, auf
welche die schweren Molekül-Primärionen auftreffen und beim
Aufprall zumindest teilweise in leichtere Sekundärionen
zerlegt werden, und einem Mikrokanalplattendetektor oder
dergleichen zum Detektieren der Sekundärionen, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bewegungsbahn
der Sekundärionen (24) zwischen der Konverterplatte (12) und
dem Mikrokanalplattendetektor (18) oder dergleichen ein
Massenfilter (14) angeordnet ist, welches nur Sekundärionen
einer gewünschten Masse als Meßionen (26) durchsetzen können.
12. Detektor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konverterplatte (12) im wesentlichen senkrecht zur
Flugrichtung der Primärionen (22) angeordnet ist.
13. Detektor nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Konverterplatte (12) in Bewegungsrichtung
der Sekundärionen (24) gesehen ein hochtransparentes
Sekundärionenbeschleunigungsgitter (14) nachgeschaltet ist.
14. Detektor nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Massenfilter (14) und dem
Mikrokanalplattendetektor (18) oder dergleichen in der
Bewegungsbahn der Meßionen (26) ein hochtransparentes
Meßionenbeschleunigungsgitter (16) angeordnet ist.
15. Detektor nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß im wesentlichen senkrecht zur
Flugrichtung der Primärionen (22) und der von der
Konverterplatte (12) ausgehenden Sekundärionen (24) ein
Ablenkmagnetfeld (20) angeordnet ist; und daß in der durch
das Ablenkmagnetfeld (20) erzwungenen Kreisbahn der
Sekundärionen (24) ein Diaphragma mit auf die gewünschte
Meßionenmasse justierbarem Massenselektionsspalt (14)
angeordnet ist.
16. Detektor nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auftrefffläche der Konverterplatte (12) für die Primär
ionen (22) und die Auftrefffläche des Mikrokanalplatten
detektors (18) oder dergleichen für die Meßionen (26) im
wesentlichen in einer Ebene liegen.
17. Detektor nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sekundärionenbeschleunigungsgitter (10) und das
Meßionenbeschleunigungsgitter (16) im wesentlichen in einer
Ebene parallel zur Ebene der Konverterplatte (12) liegen.
18. Detektor nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Massenselektionsspalt (14) im wesentlichen
senkrecht zur Ebene der Konverterplatte (12) liegt.
Priority Applications (2)
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