DE4127016A1 - Sandstreuer fuer eine lokomotive - Google Patents
Sandstreuer fuer eine lokomotiveInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des
Eisenbahnverkehrswesens und betrifft Vorrichtungen
zur Verbesserung der Haftreibung zwischen den Rädern
und den Schienen, insbesondere Sandstreuer für Lokomotiven.
Die Anwendung von Sandstreuern bei den Lokomotiven
zur Verbesserung der Haftreibung zwischen den
Rädern und den Schienen durch Zuführung von Sand zu
ihrer Kontaktstelle ist praktisch vom Entstehungstag
des Eisenbahnverkehrs her bekannt und und hat sich bis
zu unseren Tagen erhalten. Leichte Beschaffbarkeit
und Billigkeit des Sandes trugen dazu bei.
Zur Zeit erfuhren im Eisenbahnverkehrswesen Sandstreuer
eine Verbreitung, deren Wirkungsweise auf Mitnahme
und Beförderung von Sand durch Druckluft beruht.
Ein typisches Beispiel für solche Sandstreuer stellt
der an sämtlichen Lokomotiven in der Sowjetunion benutzte
Sandstreuer dar, welcher ein Gehäuse mit darin
eingebauten Stutzen für die Zufuhr von Druckluft enthält,
die zur Mitnahme und Beförderung von Sand notwendig
ist.
In anderen Ländern sind Sandstreuer für Lokomotiven
verbreitet, die auf einem ähnlichen Prinzip aufgebaut
sind.
Diese Sandstreuer weisen folgende Nachteile auf:
- - niedrige Effektivität und Wirtschaftlichkeit, bedingt durch unveränderlichen Durchsatz des Sandstreuers,
- - schlechte Einstellbarkeit auf die notwendige Sandzufuhrmenge,
- - unbefriedigende Reproduzierbarkeit der Arbeitsergebnisse,
- - Betriebsausfälle durch Geraten der Feuchtigkeit von Druckluft und den Endabschnitten von Sandzuführungsrohren in den Sand.
Die Vervollkommnung der Sandstreuerkonstruktion
zur Beseitigung der aufgeführten Mängel führte zur
Schaffung von Sandstreuern, bei denen der Sand von
der Mischkammer durch eine Klappe getrennt ist, die mit
einem Elektromagnetantrieb versehen ist. Der Sandstreuer
enthält ein Gehäuse mit Kanälen für den Anschluß an
einen Bunker und eine Sandleitung, einen Stutzen für
die Zuführung von Druckluft und einen mit der Klappe
verbundenen Elektromagnet mit einem federbelasteten
Anker.
Bekannt ist ferner eine Ausführungsform des vorstehend
beschriebenen Sandstreuers, enthaltend einen
Bunker, der über einen vertikalen Kanal mit einem Stutzen
für die Zuführung von Druckluft und einem Stutzen
für den Abzug von Sand-Luft-Gemisch kommuniziert, und
eine Verschlußklappe, die aus einer Platte besteht,
deren oberes Ende an der Kanalwandung befestigt ist
und deren unteres Ende im Wirkungsbereich eines Elektromagnetantriebes
liegt, der zwei beiderseits der Platte
angeordnete Elektromagnete mit permanent magnetisierten
Kernen einschließt.
Nachteile der beschriebenen Vorrichtungen sind
- - niedrige Effektivität und Wirtschaftlichkeit, die durch unveränderlichen Durchsatz des Sandstreuers bedingt ist,
- - erhöhter Verschleiß der Arbeitselemente durch große Kräfte, die bei ihrer Beaufschlagung mit Sand entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
solchen Sandstreuer zu schaffen, bei dem die konstruktive
Ausbildung der Hauptelemente es gestatten, die
Effektivität, die Wirtschaftlichkeit und die Betriebssicherheit
desselben zu erhöhen.
Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß
beim Sandstreuer für eine Lokomotive, enthaltend ein
Gehäuse mit einem vertikalen Kanal, welcher auf der
einen Stirnseite mit einem Stutzen für die Zuführung
von Sand und auf der anderen Stirnseite über eine
elektrisch angetriebene Verschlußklappe mit einer
mit einer Druckluftquelle und einem Stutzen für
den Abzug von Sand-Luft-Gemisch verbundenen Mischkammer
kommuniziert, erfindungsgemäß die Klappe im Wirkungsbereich
des Elektromagnetantriebes angeordnet ist
und eine elastische Platte aufweist, die am Gehäuse
befestigt ist und an ihrem Ende einen Absperrverschluß
trägt, der die Zuteilöffnung des vertikalen Kanals
periodisch verschließt.
Bei einer der Ausführungsformen der Erfindung ist
es vorgesehen, daß der Elektromagnetantrieb einen
Geschwindigkeitsgeber und eine Steuereinheit enthält
und daß dessen Kern axialverschiebbar und relativ
zur Spule festlegbar ausgebildet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
ist es vorgesehen, daß der Absperrverschluß mit
einem Gewicht für die Zusammenwirkung mit dem Gehäuse
versehen ist.
Eine derartige konstruktive Ausbildung der Sandstreuerelemente
macht es möglich, den Durchsatz der
Sandzuführung durch den Sandstreuer proportional der
Fahrgeschwindigkeit der Lokomotive zu ändern, wodurch
unabhängig von ihr die Beständigkeit der optimalen
Sandmasse im Kontaktbereich zwischen Rädern und
Schienen sichergestellt wird.
Dadurch werden die höchstmögliche Effektivität
und Wirtschaftlichkeit bei der Verwendung von Sand
zur Verbesserung der Haftreibung zwischen den Rädern
und den Schienen erzielt.
Das Wesen der Erfindung besteht im folgenden.
Die Voraussetzungen für die Entwicklung der Erfindung
beruhen auf Ergebnissen von experimentellen und
theoretischen Untersuchungen, gemäß denen der maximale
Haftreibungswert zwischen den Rädern und den Schienen
lediglich bei der Zuführung einer ganz bestimmten Sandmenge
zum Kontaktbereich erreicht werden kann. Eine
Abweichung von diesem Sandmassenwert sowohl im Sinne
der Vergrößerung als auch der Verkleinerung bewirkt
eine Verringerung des Haftwertes zwischen den Rädern
und den Schienen. Die Realisierung dieser These setzt
eine Änderung des Durchsatzes der Sandzuführung durch
den Sandstreuer in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit
der Lokomotive voraus.
Dazu erfolgt die Zuführung von Sand aus dem vertikalen
Kanal in die Mischkammer mit anschließender
Beförderung durch Druckluft unter die Räder der Lokomotive
durch Öffnen der Zuteilöffnung mittels der
Verschlußklappe in genauer Übereinstimmung mit der
Dauer elektrischer Impulse, die von der Steuereinheit
an den Elektromagnet gegeben werden und eine Funktion
der Fahrgeschwindigkeit der Lokomotive sind.
Dadurch wird der Durchsatz der Sandzuführung
durch den Sandstreuer mit wachsender Fahrgeschwindigkeit
der Lokomotive größer.
Eine Erhöhung der Betriebssicherheit des Sandstreuers
erfolgt durch einseitige Befestigung des Absperrverschlusses
rechtwinklig zur elastischen Platte, wodurch
die Kräfte und somit der Verschluß reduziert werden,
die bei der Beaufschlagung des Absperrverschlusses mit
der Sandmasse entstehen, weil sie in diesem Fall in
einem minimalen Winkel zueinander zusammenarbeiten.
Außerdem ist zwischen dem Absperrverschluß und
der Zuteilöffnung ein Spalt vorgesehen, der dem 2- bis
3fachen Sandkorndurchmesser (1,0 bis 1,5 mm) gleich
ist und eine Zerkleinerung der Sandkörner ausschließt,
wodurch ein intensiver Abrasivverschleiß vermieden
wird.
Zur Erhöhung der Effektivität des Sandstreuers
durch Einstellung der Anfangsbedingungen für die
Sandzuführung ist der Elektromagnetkern axialverschiebbar
und relativ zur Spule festlegbar ausgebildet.
Der Sandstreuer für eine Lokomotive läßt somit
dank den Eigenschaften, die ihm durch die Kennzeichnungsmerkmale
verliehen sind, die höchstmöglichen Haftreibungswerte
zwischen den Rädern und den Schienen
und eine rationelle Ausnutzung von Sand durch Zuführung
einer optimalen Sandmasse zum Kontaktbereich aufgrund
einer Änderung des Sandstreuerdurchsatzes in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit während der Fahrt der
Lokomotive erreichen.
Es wurde festgestellt, daß die Anwendung eines
Sandstreuers mit den erwähnten Eigenschaften folgende
Vorzüge zu erzielen erlaubt:
- - Erhöhung der Effektivität beim Sandeinsatz um 5 bis 15% (nach dem Haftwert beurteilt),
- - Reduzierung des Sandverbrauchs um das zweifache und mehr,
- - Verringerung des Verschleißes der Rad- und Schienenlaufflächen sowie der vor Auftreffen von Sand ungeschützten Fahrzeugteile,
- - Erhöhung der Verkehrssicherheit,
- - kleinstmögliche Verunreinigung des Bahnkörpers.
Die vorgenannten Ziele und Vorteile der vorliegenden
Erfindung lassen sich anhand der nachfolgenden
konkreten Beschreibung einer Ausführung des Sandstreuers
für eine Lokomotive und der beigelegten Zeichnungen erläutern,
in denen es zeigt
Fig. 1 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen
Sandstreuers für eine Lokomotive und
Fig. 2 die Betriebskennlinie des Sandstreuers in
schematischer Darstellung als Diagramm, in dem die
Abhängigkeit des Sandzufuhrdurchsatzes von der Fahrgeschwindigkeit
der Lokomotive wiedergegeben ist.
Der Sandstreuer für eine Lokomotive (Fig. 1)
enthält einen Geschwindigkeitsgeber 1, der mit einer
Steuereinheit 2 verbunden ist, welche eine elektrische
Verbindung zu Sanddüsen hat, die aus einem Gehäuse 3
und einem in dessen Innerem vertikal angeordneten Kanal 4
bestehen, welcher auf der einen Stirnseite mit einem
Sandzuführungsstutzen 5 und auf der anderen, eine
Zuteilöffnung 6 aufweisenden Stirnseite mittels einer
elektrisch angetriebenen Verschlußklappe über eine
Mischkammer 7 mit einer Druckluftzufuhrquelle 8 und
einem Stutzen 9 für den Abzug von Sand-Luft-Gemisch
kommuniziert. Die Querschnittsfläche der Zuteilöffnung
6 wird periodisch von einem Absperrverschluß 10
verschlossen, welcher an einer elastischen Platte 11
einseitig befestigt und mit einem Gewicht 12 als ein
Ganzes ausgebildet ist.
Der Anker 13 ist an der elastischen Platte 11
angebracht und einer Elektromagnetspule 14 zugekehrt,
die aus einem Gehäuse 15 mit angegossenem Ansatz 16,
einer Spule 17 und einem mittels eines Schaftes 19
und einer Sicherungsmutter 20 am Gehäuse befestigten
Kern 18 besteht. Am Ende des Schaftes 19 ist ein
Schlitz 21 ausgebildet. Die Spule 17 ist von der Mischkammer
7 durch eine Dichtung 22 getrennt.
Die Wirkungsweise des Sandstreuers für eine Lokomotive
ist wie folgt.
Der Sand gelangt über den Stutzen 5 in das Gehäuse 3
und wird im Raum des vertikalen Kanals 4 durch den Absperrverschluß
10 gehalten.
Soll der Sand unter die Räder der Lokomotive gegeben
werden, werden dem Elektromagnet 14 elektrische
Impulse veränderlicher Dauer zugeführt, die durch die
Steuereinheit 2 erzeugt werden und von Signalparametern
des Geschwindigkeitsgebers 1 abhängig sind.
Dadurch wird die Proportionalität der Dauer der von dem
Elektromagnet 14 empfangenen Impulse und der Fahrgeschwindigkeit
der Lokomotive erzielt. Infolgedessen führt
der Anker 13, in dem er die elastische Platte 11 und den
Absperrverschluß 10 mitnimmt, Schwingbewegungen
zwischen der Zuteilöffnung 6 und dem Elektromagnetkern
18 aus, wodurch gemäß der Dauer des elektrischen
Impulses die Zuteilöffnung 6 periodisch geöffnet wird
und der Sand in die Mischkammer 7 gelangt.
Zu demselben Zeitpunkt, in welchem die Gabe der
elektrischen Impulse beginnt, wird von der Quelle 8
Druckluft zugeführt, die den Sand über den Stutzen 9
unter die Räder der Lokomotive fördert. Zum Abbrechen
der Sandzufuhr wird die Spule 17 stromlos gemacht
und die Druckluftzufuhr hört auf.
Das Aufmachen der Zuteilöffnung 6 durch den Absperrverschluß
10 gemäß der Dauer der elektrischen Impulse,
die eine Funktion der Fahrgeschwindigkeit der Lokomotive
sind und an den Elektromagnet 14 gegeben werden,
macht es möglich, den Sandzufuhrdurchsatz zu verändern
und die im Diagramm von Fig. 2 gezeigte Betriebskennlinie
des Sandstreuers zu erzielen.
Die Einstellung des Sandstreuers auf einen bestimmten
Anfangsdurchsatz geschieht durch Verstellung
des Kernes 18 relativ zur Spule 17. Die Verstellung
des Kernes 18 wird durch Drehen des Schaftes 19 unter
Benutzung des Schlitzes 21 mit anschließender Festlegung
der notwendigen Lage mit der Sicherungsmutter
20 durchgeführt.
Dadurch wird eine Änderung der Magnetfeldkraft
der elektrischen Spule erreicht, die die Größe des
Ausschlags des Ankers 13 und und die Stärke dessen
Anziehung an den Kern 18 bestimmt.
Zum besseen Ausfließen des Sandes aus der Zuteilöffnung
6 ist am Absperrverschluß 10 das Gewicht
12 befestigt, das bei der Rückkehr des Absperrverschlusses
10 in die Ausgangslage Stoßimpulse der
Stirnwand erteilt, in welcher die Zuteilöffnung 6
ausgeführt ist.
Claims (3)
1. Sandstreuer für eine Lokomotive, enthaltend
ein Gehäuse (3) mit einem vertikalen Kanal (4), welcher
auf der einen Stirnseite mit einem Stutzen (5) für
die Zuführung von Sand und auf der anderen Stirnseite
über eine elektrisch angetriebene Verschlußklappe
mit einer Mischkammer (7) kommuniziert, die mit einer
Druckluftquelle (8) und einem Stutzen (9) für die
Abfuhr von Sand-Luft-Gemisch verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klappe im
Wirkungsbereich des Elektromagnetantriebes angeordnet
ist und eine elastische Platte (11) aufweist, die
am Gehäuse (3) befestigt ist und an ihrem Ende einen
Absperrverschluß (10 trägt, der die Zuteilöffnung
(6) des vertikalen Kanals (4) periodisch verschließt.
2. Sandstreuer für eine Lokomotive nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektromagnetantrieb einen Geschwindigkeitsgeber (1)
und eine Steuereinheit (2) enthält und daß dessen
Kern (18) axialverschiebbar und relativ zur Spule festlegbar
ausgebildet ist.
3. Sandstreuer für eine Lokomotive nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Absperrverschluß
(10) mit einem Gewicht (12) für die Zusammenwirkung
mit dem Gehäuse (3) versehen ist.
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