DE3590745C2 - Einrichtung zum Entzundem von Draht - Google Patents
Einrichtung zum Entzundem von DrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entzundern von
Draht, die eine Kammer enthält, welche zum Füllen mit einem
ferromagnetischen Schleifpulver vorgesehen ist, sowie
Elektromagnete zur Magnetfeldeinwirkung auf das magnetische
Pulver und eine verschließbare und nach unten entleerbare
Öffnung zum Entfernen von verbrauchtem Schleifpulver aus
der Kammer besitzt.
Es ist eine Einrichtung zum Entzundern von Draht bekannt
(SU-Urheberschein Nr. 4 22 494), die eine aus einem unmagne
tischen Werkstoff gebaute Kammer zylindrischer Form auf
weist, die mit einem ferromagnetischen Schleifpulver ge
füllt und von einem Elektromagneten umfaßt ist, dessen
Magnetfeld auf das Pulver einwirkt, wodurch seine Schütt
fähigkeit eliminiert wird. Innerhalb der Kammer ist ein
Kolben angeordnet, der das Pulver in Richtung einer Kammer
stirnseite verlagert, um dieses zu verdichten und in Ab
hängigkeit von der Verschmutzung durch den Zunder austau
schen zu können. Durch die Stirnseiten der Kammer entlang
ihrer Achse läuft der zu entzundernde Draht, der mit dem Pulver zusammen
wirkt, durch welches der Zunder von der Drahtoberfläche
abgetragen
wird, indem infolge Magnetfeldeinwirkung die Pulverteilchen mit Scharfkanten ge
gegen den Draht orientiert und infolge Pulververdichtung durch
den Kolben an diesen mechanisch angepreßt werden. Diese Ein
richtung besitzt eine Reihe von Vorteilen gegenüber
bekannten chemischen und mechanischen Drahtentzunderungs
einrichtungen, z. B. Umweltfreundlichkeit, geringere Abmessungen
und Betriebskosten, keine Verfestigung der Drahtoberfläche.
Jedoch ist diese Einrichtung durch einen wesentlichen Ar
beitsaufwand bei der Beschickung der Kammer mit Pulver sowie
bei ihrer Entleerung von verbrauchtem Pulver gekennzeichnet,
weil das Pulver dem Durchdrücken entlang der Kammerachse
durch den Kolben infolge der Rei
bung an der Innenfläche der Kammerwände einen großen Widerstand entgegensetzt, wodurch
ein Verkeilen des Kolbens mit entsprechendem Verschleiß des Kolbens und
der Oberfläche der Kammerwände hervorgerufen wird und die Be
triebszuverlässigkeit der Einrichtung gering ist. Außerdem
muß die Bewegung des zu entzundernden Drahtes bei der
Beschickung und Entleerung der Kammer unterbrochen werden,
wodurch die Leistung der Einrichtung verringert und deren
Einsatz in modernen kontinuierlich betriebenen Entzunde
rungs- und Drahtziehstraßen verhindert wird.
Eine Einrichtung zum Entzundern von Draht der
einleitend genannten Art ist aus dem JP-Abstract 60-34 263 A bekannt.
Bei dieser kann verbrauchtes Schleifpulver aus der Kammer in
einfacher Weise nach unten entleert werden. Hierzu
ist es jedoch erforderlich, die Bewegung des Drahtes zu
unterbrechen, wodurch gleichmäßiges Entzundern entlang
der Länge des Drahtes nicht erhalten werden kann. Außerdem
wird dadurch die Leistung der Einrichtung, d. h. die je
Zeiteinheit entzunderbare Drahtlänge, verringert. Weiter
hin erfolgt bei der bekannten Einrichtung das Entzundern
lediglich durch die Reibung zwischen dem Draht und dem
magnetisierten Pulver. Die dabei auftretende Reibungskraft
entspricht einem Berührungsdruck von etwa 1 bar. Eine
solche Reibungskraft ist zum qualitativ hochwertigen Entzundern
von Draht aus Kohlenstoffstahl oder aus rostfreiem Stahl aber
nicht ausreichend, vielmehr werden dabei Berührungsdrücke von 10
bis zu 40 bar
erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, demgegenüber eine Einrichtung zum Ent
zundern von Draht unter Verwendung eines magnetisierten
ferromagnetischen Schleifpulvers derart auszuführen, daß
das Entzundern unter hoher Reibungskraft und ohne Unter
brechung der Bewegung des Drahtes durchgeführt werden
kann.
Gelöst ist diese Aufgabe, ausgehend von einer Einrichtung
der einleitend genannten Art, gemäß der Erfindung dadurch,
daß neben der Kammer mindestens eine weitere gleichartige
Kammer angeordnet ist und die Kerne der Elektromagnete
quer zur Durchlaufrichtung des Drahtes verstellbar sind.
Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung ist ein
kontinuierlicher Betrieb und damit ein
Entzundern von Draht ohne Unterbrechung der Bewegung des
Drahtes dadurch ermöglicht, daß die Kammern abwechselnd betrieben
werden können, so daß, wenn in einer Kammer verbrauchtes
Schleifpulver nach unten entleert wird, in einer anderen
Kammer das Entzundern fortgesetzt wird. Außerdem wird bei
Verstellung der Kerne der Elektromagnete in Richtung gegen
den Draht das Schleifpulver zusammengedrückt und von beiden
Seiten gegen den Draht gedrückt, so daß eine vergleichsweise
hohe Reibungskraft zwischen dem Draht und dem Schleifpulver
hervorgerufen wird. Somit wird durch die Einrichtung gemäß
der Erfindung bei hoher Leistung, d. h. bei einer großen
Länge entzunderten Drahtes je Zeiteinheit, eine ausgezeichnete
gleichmäßige Entzunderung, insbesondere auch bei Draht aus
Spezialstahl, bei welchem der Zunder erhöhte Haftfestigkeit
an der Metalloberfläche hat, erhalten.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert, in denen zeigt
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochen dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Ein
richtung, und
Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
Die Einrichtung weist ein aus einem unmagnetischen
Werkstoff gebautes Gehäuse 1 auf, das in autonome Kammern
A, B, C, D, E, F unterteilt ist. Das Gehäuse 1 ist mit
Öffnungen 2 für die Beschickung mit einem ferromagneti
schen Schleifpulver 3 versehen. An den Seitenwänden 4
(Fig. 2) des Gehäuses 1 sind Elektromagnete zur magnetischen
Einwirkung auf das Pulver 3 angeordnet, die aus Erregungs
wicklungen 5 und Kernen 6 bestehen, die in Führungshül
sen 7 und Dichtungen 8 gelagert sind. Das Mittel zum
Entfernen von verbrauchtem Pulver 3 ist in Form von
Ausläufen 9 (Fig. 1) ausgebildet, die jeweils im Unterteil der
Kammern A, B, C, D, E, F liegen und Stut
zen darstellen, die mit als elektromagnetische Spu
len ausgebildeten Verschlüssen 10 ausgerüstet sind. Der zu entzundernde
Draht 11 wird durch Dichtungen 12 und 13 eingeführt, durch
die ein Verschütten des Pulvers 3 und dessen Austragen aus
dem Gehäuse 1 verhindert wird. Durch die Anordnung der
Kerne 6 in den aus einem unmagnetischen Werkstoff gefer
tigten Führungshülsen 7 können die Kerne 6
gegeneinander verlagert werden, weil die Ker
ne 6 unterschiedlicher Polarität in der Arbeitszone sind.
Durch deren gegenseitiges Heranziehen wird eine höhere
Verdichtung des Pulvers 3 um den zu entzundernden Draht
11 erreicht, weil bei der Gegenverlagerung der Kerne 6
neben den elektromagnetischen Kräften zusätzliche me
chanische Kräfte entstehen, durch die das Pulver um den
zu entzundernden Draht 11 zusammengepreßt werden.
Die Einrichtung funktioniert folgendermaßen.
In das Gehäuse 1 wird durch die Dichtungen 12 und 13
der Draht 11 eingeführt. Danach wird
das Pulver 3 in das Gehäuse 1 aufgegeben. Sodann wird das Pul
ver 3 in das Gehäuse 1 kontinuierlich in Abhängig
keit vom Verbrauch über einen Speiser (in den Figuren nicht
gezeigt) chargiert. Nach dem Einführen des Drahtes 11
werden die Wicklungen 5 in den Kammern A, C, E einge
schaltet, in denen das Pulver 3 magnetisiert und an die
Oberfläche des Drahtes 11 fest angepreßt wird. Außerdem wird durch
Einschalten der Spulen der Verschlüsse 10 ein
Auslaufen des Pulvers 3 aus den genannten Kammern A,
C, E während der Entzunderung bei der Bewegung des Drah
tes 11 verhindert, weil durch das von den Spulen erzeug
te Magnetfeld das Pulver 3 seine Schüttfähigkeit einbüßt.
Nach Ablauf einer Zeit, die durch ein automatisches
Steuersystem kontrolliert wird,
werden die Kammern A, C, E
durch Stromloswerden der jeweiligen Wicklungen abgeschal
tet. Gleichzeitig werden die Verschlüsse 10, die in Fig. 1 mit a, c, e bezeichnet sind, durch Abschalten
des Spulenstroms
für eine Zeit geöffnet,
die für das Absinken der Säule des Pulvers 3 unter ihrem Ei
gengewicht um einen Betrag δ ausreichend ist, der etwa 2 bis 3d
(d = Durchmesser des zu entzundernden Drahtes) beträgt,
wonach die Verschlüsse a, c, e wieder geschlossen werden.
Gleichzeitig mit der Abschaltung der Wicklungen 5
der Kammern A, C, E werden die Wicklungen 5 der
Kammern B, D, E eingeschaltet und wird der Draht 11 in den
Kammern B, D, F entzundert. Die Steuerung und der
Pulveraustausch in diesen Kammern erfolgt in gleicher Weise wie
bei den Kammern A, C, E, wobei nach Ablauf der Bearbeitungszeit in den Kammern B, D, F dann wieder die
Kammern A, C, E eingeschaltet werden.
Claims (1)
- Einrichtung zum Entzundern von Draht, die eine Kammer enthält, welche zum Füllen mit einem ferromagnetischen Schleifpulver vorgesehen ist, sowie Elektromagnete zur Magnetfeldeinwirkung auf das magnetische Pulver und eine verschließbare und nach unten entleerbare Öffnung zum Entfernen von verbrauchtem Schleifpulver aus der Kammer besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Kammer (A) mindestens eine weitere gleichartige Kammer (B, C, D, E, F) angeordnet ist und die Kerne (6) der Elektromagnete quer zur Durchlaufrichtung des Drahtes verstellbar sind.
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