DE3690756C2 - Vorrichtung zum Entzundern von Flachstahl - Google Patents
Vorrichtung zum Entzundern von FlachstahlInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Entzundern von Flachstahl mit einer Kammer für ein ferro
magnetisches Schmirgelpulver, die Schlitze für den Eintritt
und Austritt des zu behandelnden Flachstahls und Fenster zum
Ein- und Austragen des Schmirgelpulvers hat, mit Elektromagne
ten, deren Pole längs der Durchgangszone für den Durchgang des
zu reinigenden Flachstahls angeordnet sind und die mit ihrem
Magnetfeld auf das Schmirgelpulver (2) einwirken, und mit we
nigstens zwei Mechanismen (10) zum Verdichten des Schmirgelpul
vers, von denen jeder eine Welle und eine Schaufel enthält,
deren Arbeitsfläche zur Durchgangszone des Flachstahls hin
gerichtet ist und die mit einem Ende an der Welle angelenkt ist
und deren freies Ende sich der zu reinigenden Oberfläche des
Flachstahls nähern kann, um einen Druck des Schmirgelpulvers
auf diese Fläche zu erzeugen.
Eine solche Vorrichtung ist aus
der Druckschrift DE 34 90 715 bekannt.
Diese bekannte Vorrichtung ist durch einige Vorteile gekenn
zeichnet, zu denen gehört, daß es beim Entzundern zu keinerlei
Verschmutzung der Umgebung kommt. Außerdem kommt es nicht zu
Oberflächenverfestigungen der zu entzundernden Flachstähle auf
Grund übermäßiger Druckeinwirkung auf diese. Schließlich ist
die bekannte Vorrichtung von guter Lebensdauer, da sie keine
schnellverschleißenden Bauteile aufweist.
Nachteilig ist bei dieser bekannten Vorrichtung jedoch, daß
die Elektromagnete in einiger Entfernung von den Wellen und Schau
feln angebracht sind, wodurch die Pole ihrer Magnetleiter durch
einen ausgedehnten Luftraum geschlossen werden. Das verursacht
erhebliche Verluste an magnetischer Energie und schwächt die
Wirkung des Magnetfelds auf das den Flachstahl reinigende
Schmirgelpulver ab, wodurch die Wirksamkeit der Reinigung der
Oberfläche des Flachstahls sinkt.
Die in der Walzblecherzeugung sonst noch bekannten Vorrichtungen
zum Entzundern von Flachstahl sind in anderer Weise nachteilig.
So ist aus der JP-Patentanmeldung Nr. 50-25 893 eine chemische
und mechanische Maßnahmen anwendende Anlage zum Entzundern
von Flachstahl bekannt, die eine Ätzwanne hat, in der sich
der Zunder auflöst, sowie eine Ausrüstung zum mechanischen
Entfernen der unlöslichen Verbindungen des Zunders.
Diese Anlage benötigt erhebliche Produktionsflächen von
100 bis 200 m Länge, die mit einer Vielzahl von Ausrüstungs
einheiten besetzt ist. Außerdem entstehen beim chemischen Ent
zundern schädliche Dämpfe, die die Umwelt belasten. Dazu kommt
noch, daß für die Regenerierung der Ätzlösungen erhebliche
Mittel eingesetzt werden müssen.
Das Ätzen hochgekohlter, legierter, rostfreier und anderer
Spezialflachstähle ist ein sehr langwieriger Prozeß; der
Flachstahl durchläuft die Ätzwanne mit geringer Geschwindig
keit, weshalb die Leistung einer Wanne gering ist.
Verschiedene Anlagen mit mechanischen Entzunderungsmitteln,
nämlich hydraulische Abschmirgel-, Nadelfräsen-, Pulverschmir
gelmittel u. a. sind bekannt aus der JP-Patentanmeldung
53-47 053, der DE-Anmeldung 25 56 221, der FR-Anmeldung
24 38 507, der JP-Anmeldung 54-9 974 oder dem US-Patent
37 75 180. Alle diese Anlagen enthalten jedoch schnellver
schleißende Elemente, die die Betriebszuverlässigkeit
verringern. Außerdem erfordert der Betrieb dieser Anlagen eine
zuverlässige Isolierung von der Umwelt, um die Normen des
Umweltschutzes für Industrieanlagen in bezug auf Staubent
wicklung nicht zu übertreten. Dazu kommt, daß beim Betrieb
dieser Anlagen auf die zu behandelnden Oberflächen erhebliche
dynamische Belastungen einwirken, die eine Oberflächenverfesti
gung des zu behandelnden Werkstoffs und als Folge davon Ab
weichungen von den vorgegebenen Festigkeitswerten des Flach
stahls verursachen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs ge
nannte Vorrichtung zum Entzundern von Flachstahl derart zu
verbessern, daß durch Verkleinerung des Luftzwischenraums
zwischen den Polen der Elektromagnete die Wirksamkeit des
Entzunderns erheblich gesteigert wird.
Die Qualität und Wirksamkeit des Entzunderns von Flachstahl
soll besonders auch dann verbessert werden, wenn der Zunder
fest an der Oberfläche des Flachstahls haftet. Ferner soll
eine Verkürzung der Stillstandzeiten und eine Verringerung des
Aufwands für die Bedienung der Vorrichtung möglich werden.
Die Vorrichtung soll auch für Fließstraßen mit hoher Bewegungs
geschwindigkeit des Flachstahls und hoher Leistung gut ge
eignet sein.
Ausgehend von der vorausgesetzten Vorrichtung wird diese Auf
gabe dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung jede Welle im
Querschnitt eine Nut mit einer Aussparung für die Unterbringung
des Elektromagnets aufweist, daß jeder Elektromagnet mit einer
Nut zwischen den Polen versehen ist, die zur Durchgangszone
des Flachstahls hin offen ist, und daß das an jeder Welle an
gelenkte Ende der Schaufel in der Nut der Welle untergebracht
ist.
Eine solche Ausbildung ermöglicht eine maximale Annäherung
des Elektromagnets mit seinen Polen an die Durchgangszone
des Flachstahls, weil die Welle und der Elektromagnet eine ein
heitliche Montagegruppe bilden und somit erheblich den Luft
zwischenraum zwischen den Polen des Magnetleiters verringern.
Die gemeinsame Anordnung der Welle und des Elektromagnets er
möglicht eine maximale Annäherung des Elements für die Be
festigung der Schaufel an der Welle an den Elektromagnet und
somit ein Andrücken des Pulvers mit Hilfe der Schaufel an
die zu reinigende Oberfläche des Flachstahls gerade an der
Stelle, wo der Luftzwischenraum zwischen den Polen des Magnet
leiters minimal ist und wo folglich der Elektromagnet mit
seinem Magnetfeld maximal auf das Schmirgelpulver einwirkt.
Auf diese Weise kommt es zu einem höchstmöglichen Zusammen
wirken der magnetischen und mechanischen Behandlung der zu
reinigenden Oberfläche des Flachstahls durch das Pulver. Da
durch wird wesentlich die Wirksamkeit des Entzunderns ver
bessert.
Außerdem wird bei dieser Ausführung des Elektromagnets und
der Welle und der Anbringung des befestigten Endes der
Schaufel an der Welle erreicht, daß erstens der Arbeitsab
schnitt der Schaufel unmittelbar einem auf einer Seite von
der Nut befindlichen Pol des Elektromagnets gegenüberliegt
und so auf die einfachste Weise ein Andrücken des Pulvers
gerade in der Zone erreicht wird, wo das Magnetfeld maximal
auf das Pulver einwirkt, und zweitens das Magnetfeld, das
von dem anderen, jenseits der Nut befindlichen Pol des Elektro
magnets erzeugt wird, die mit dem Pulver ausgefüllte Arbeits
zone zwischen der Schaufel und der zu reinigenden Oberfläche
des Flachstahls blockiert wird. Dies bewirkt eine Magnetver
dichtung, die ein Herausfallen der Pulverteilchen aus der
Arbeitszone beim Entzundern verhindert, was besonders wichtig
ist bei senkrechter Lage und Bewegung des zu behandelnden
Flachstahls, wenn das Pulver unter Einwirkung der Schwerkraft
nach unten fallen kann.
Wegen dieses Haltens des Pulvers in der Arbeitszone bleiben
dort die Bedingungen für die Einwirkung des Pulvers auf die
zu reinigende Oberfläche unverändert (Dichte, Druck), wodurch
die Qualität und Wirksamkeit des Entzunderns verbessert werden.
Wenn in Bewegungsrichtung des Flachstahls mehrere (z. B. zwei)
Schaufelpaare angeordnet sind, die abwechselnd auf den zu rei
nigenden Flachstahl einwirken, um ein kontinuierliches Ent
zundern ohne Unterbrechungen zum Erneuern des verbrauchten
Pulvers zu gewährleisten, macht die betrachtete Magnetver
dichtung unter jedem Schaufelpaar die Anbringung von Trenn
wänden mit Schlitzen im Innern der Kammer zur Unterteilung
der Kammer in Sektionen überflüssig, wodurch die Konstruktion
der Vorrichtung einfacher und billiger wird.
In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Ausbildung mit
Hydraulikzylindern, deren Kolbenstangen mit den freien Enden
der entsprechenden Schaufel gelenkig verbunden sind, ist es
zweckmäßig, wenn das Gehäuse des Hydraulikzylinders mit der
Wand der Kammer gelenkig verbunden ist, und zwar zur Aus
führung einer von der Drehung der Welle unabhängigen Bewegung
des freien Endes der Schaufel hin zu der zu reinigenden Ober
fläche des Flachstahls.
Wenn die durch die Drehung der Welle erzeugte Krafteinwirkung
der Schaufel auf das Pulver nicht ausreicht zum Zerstören des
Zunders auf der Oberfläche des zu reinigenden Flachstahls,
bietet der Hydraulikzylinder die Möglichkeit, eine zusätzliche
Kraft zu erzeugen. Diese bewegt die Schaufel zusätzlich in
Richtung zu dem zu reinigenden Flachstahl hin bei unbeweglicher
Welle, der Druck auf das Pulver und dessen Druck auf den
Flachstahl nimmt zu und der Zunder zerfällt. Das erhöht die
Wirksamkeit des Entzunderns von Flachstählen besonders bei
erhöhter mechanischer Festigkeit des Zunders und fester
Haftung an der Metalloberfläche, was für rostfreie und le
gierte Flachstähle kennzeichnend ist.
Es ist zweckmäßig, wenn die Schaufeln in ihrer Länge aus
Sektionen zusammengesetzt sind, wobei die in der Nähe der
Seitenränder des zu reinigenden Flachstahls liegenden Sektionen
unter einem spitzen Winkel zur Oberfläche des Flachstahls an
geordnet werden.
Dadurch kann an den Seitenrändern ein größerer Druck des
Pulvers auf den Flachstahl als im Mittelteil bewirkt werden,
weil die äußeren, gegenüber den seitlichen Rändern des Flach
stahls unter einem spitzen Winkel angeordneten Schaufelsektio
nen eine allmähliche Zunahme des Drucks des Pulvers auf den
Flachstahl in Richtung zum seitlichen Rand des Flachstahls hin
zur Folge haben. Das verbessert die Qualität und erhöht die
Wirksamkeit des Entzunderns der Flachstähle, da gewöhnlich an
den Seitenrändern der Zunder fester am Metall haftet und auch
eine höhere Festigkeit besitzt als in der Mitte des Flachstahls.
Durch die zusammengesetzte Ausführung der Schaufeln aus Sektio
nen kann man bei einer Änderung der Breite des zu behandelnden
Flachprofils schnell die äußeren Schaufelsektionen auswechseln
und so die Länge der Schaufeln der Breite des Flachstahls an
passen. Das verbessert die Qualität des Entzunderns, da beim
Entzundern eines schmalen Flachstahls mit einer Schaufel, deren
Länge wesentlich größer als die Breite des Flachstahls ist,
ein Teil der Kraft der Schaufel für ein nutzloses Zusammen
drücken des Pulvers in Bereichen verbraucht wird, in denen
sich kein Flachstahl befindet, während die zum Andrücken des
Pulvers an den Flachstahl wirksame Kraft kleiner wird.
Es ist zweckmäßig, in der Kammer zwischen jeder Schaufel und
jedem Schlitz zum Austritt des Flachstahls auf dessen beiden Sei
ten eine um ihre parallel zu der zu reinigenden Oberfläche des
Flachprofils liegende Achse drehbare Rolle anzubringen, deren
Oberfläche mit Schlitzen versehen ist, die längs der Achse der
Rolle verlaufen.
Eine solche Rolle verhindert ein Austragen des Pulvers mit dem
austretenden Flachstahl, das infolge Reibung und Restmagnetismus
auftreten kann, und damit eine hierdurch verursachte Verringerung
der Dichte des Pulvers in der Arbeitszone des Entzunderns des
Stahls. Die Rolle dreht sich dem sich bewegenden Flachstahl ent
gegen, erfaßt mit ihren Schlitzen das Pulver und bringt es in
die Arbeitszone zwischen der Schaufel und dem Flachstahl zurück.
Auf diese Weise kommt es nicht zum Austragen von Pulverteilchen
und die Menge des Pulvers in der Arbeitszone und folglich dessen
Dichte bleiben unverändert, wodurch die Qualität des Entzunderns
des Flachstahls verbessert wird. Die Anbringung der Drehachse der
Rolle parallel zur Oberfläche des zu bearbeitenden Flachprofils
gewährleistet eine gleichmäßige Intensität der Rückführung des
Pulvers in die Arbeitszone des Entzunderns auf der gesamten Breite
des Flachstahls, wodurch ein sehr gleichmäßiges Entzundern des
Flachprofils auf dessen gesamter Breite erzielt wird.
Es ist schließlich zweckmäßig, jede Schaufel an ihrer Welle mit
Hilfe eines Zwischengelenks zu befestigen, dessen Hülse auf der
gesamten Länge der Sitzfläche einen Schlitz hat und dessen Zapfen
mit der Schaufel verbunden und mit einer Abflachung versehen ist,
wobei die Breite des Schlitzes größer als die Differenz zwischen
dem Durchmesser der Hülse und der Tiefe der Abflachung ist.
Bei einer solchen Ausbildung wird eine Befestigung der Schaufel
an der Welle mit Hilfe von Schrauben entbehrlich, da dann, wenn
die Abflachung gegenüber dem Schlitz zu liegen kommt, die Dicke
des Zapfens kleiner ist als die Breite des Schlitzes, und die
Schaufel sich leicht von der Welle lösen oder an ihr befestigen
läßt. Wenn die Abflachung unter einem Winkel von 90° zum Schlitz
liegt, d. h. in der Betriebsstellung der Schaufel, gleicht die
Dicke des Zapfens seinem Durchmesser (da die Abflachung seitlich
liegt), und die Schaufel ist fest mit der Welle verbunden. Auf
diese Weise wird eine zuverlässige Gelenkverbindung der Schaufel
mit der Welle hergestellt, die auch schnell wieder gelöst werden
kann. Das verringert den Zeit- und Arbeitsaufwand für Bedienung
und Reparatur der Vorrichtung und erhöht deren Leistung durch
Verkürzung der Stillstandszeiten.
Nachfolgend wird die Erfindung durch Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zum Entzundern von Flach
stahl in einem senkrechten Schnitt, der rechtwinklig zur
Durchgangsebene des Flachstahls verläuft;
Fig. 2 eine Ausführungsvariante des Mechanismus zum Verdichten des
Pulvers mit einem an der Wand der Kammer und an der Schaufel ange
lenkten Hydraulikzylinder in einem senkrechten Schnitt, der
rechtwinklig zur Durchgangsebene des Flachstahls verläuft;
Fig. 3 zusammengesetzte Schaufeln im Querschnitt;
Fig. 4 eine Ausführungsvariante der Vorrichtung mit einer Rolle
im Querschnitt;
Fig. 5 einen Verbindungsmechanismus der Schaufel mit der Welle
im Querschnitt.
Die Vorrichtung zum Entzundern von Flachstahl besteht aus einer
Kammer 1 für ein ferromagnetisches Schmirgelpulver 2, die aus
einem unmagnetischen Werkstoff hergestellt ist, mit einem Schlitz
3 für den Eintritt und einem Schlitz 4 für den Austritt des zu
entzundernden Flachstahls 5. Als Fenster zum Eintragen des Pulvers
dient der Schlitz 4 und Fenster 6 zum Austragen des Pulvers sind
mit Ventilen 7 versehen, mit deren Hilfe die Fenster 6 geöffnet
und geschlossen werden können. An den einander gegenüberliegenden
Außenwänden des Schlitzes 3 sind U-förmige Elektromagnete 8 ange
bracht, die im Innern des Schlitzes 3 ein magnetisches Gleich
feld erzeugen, das ein Herausfallen des ferromagnetischen Schmir
gelpulvers 2 aus der Kammer 1 durch den Schlitz 3 verhindert.
Im Innern der Kammer 1 sind Paare von Elektromagneten 9
in Durchgangsrichtung des Flachstahls 5 in Pfeilrichtung A
hintereinander angeordnet, wobei die Elektromagnete 9 jedes
Paares auf beiden Seiten des Flachstahls 5 liegen und ihre Magnet
felder so auf die beiden zu reinigenden Oberflächen des Flach
stahls wirken.
In der Kammer 1 befinden sich auch zwei Paare von Mechanismen
10 zum Verdichten des Pulvers, deren jeder eine Welle 11 aufweist,
die eine Schaufel 12 trägt, die mit ihrer Arbeitsfläche zur
Durchgangszone des Flachstahls 5 hin gerichtet ist. Jede Schaufel
12 ist mit einem Ende an der Welle 11 mit Hilfe eines Gelenks 13
(Fig. 2) so befestigt, daß die Möglichkeit einer Annäherung ihres
freien Endes an die zu reinigende Oberfläche des Flachstahls 5
besteht.
Jede Welle 11 hat eine Aussparung abcd, in der ein Elektromagnet
9 untergebracht ist, wobei die Befestigungsstelle der Schaufel
12, d. h. das Gelenk 13, unmittelbar im Raum zwischen den Polen
N und S des Elektromagnets 9 liegt und somit maximal an den
Elektromagnet 9 herausgeführt ist. Das ermöglicht eine maximale
Annäherung der Pole N und S der Magnetleiter des Elektromagnets 9
an die Arbeitsfläche der Schaufel 12 und dadurch eine maximal
mögliche Einwirkung des Magnetfelds auf das ferromagnetische
Schmirgelpulver 2 in der von der Schaufel 12 und dem Flachstahl
5 begrenzten Arbeitszone. Dadurch ergibt sich eine erhöhte
Wirksamkeit des Entzunderns von Flachstählen.
Zur weiteren Erhöhung der Effektivität der Einwirkung des Magnet
felds auf das Schmirgelpulver in der Arbeitszone ist jeder
Elektromagnet 9 mit einer Nut 14 zwischen den Polen N und S ver
sehen, die zur Durchgangszone des Flachstahls 5 hin gerichtet
ist. Zu diesem Zweck sind die Magnetleiter des Elektromagnets 9
U-förmig ausgebildet, und die Welle 11 hat im Querschnitt eine
Form, die der Form des Elektromagnets 9 derart entspricht, daß
die Nut 15 der Welle 11 der Form der Nut 14 des Elektromagnets 9
entspricht. Dadurch kann das mit dem Gelenk 13 an der Welle 11
befestigte Ende der Schaufel 12 in der Nut 15 der Welle 11 unter
gebracht werden, die mit der Nut 14 zwischen den Polen N und S
des Elektromagnets 9 zusammenfällt. Bei dieser Ausbildung
durchdringt der von einem der Pole des Elektromagnets 9 aus
gehende Magnetfluß R 1 (in Fig. 2 - vom Pol N) die Arbeitszone
im mittleren Arbeitsteil der Fläche der Schaufel 12 und erhöht
so maximal die Effektivität der Einwirkung des Pulvers 2 auf den
Flachstahl 5. Gleichzeitig bildet der vom anderen Pol des
Elektromagnets 9 ausgehende Magnetfluß R 2 (in Fig. 2 - vom Pol S)
an der unteren Grenze der Arbeitszone einen Stopfen aus Schmir
gelpulver und blockiert so den Raum zwischen der Schaufel 12 und
dem Flachstahl 5 und verhindert das Herausfallen des Pulvers 2
aus der Arbeitszone. Auch dies verbessert die Qualität des Entzun
derns der Flachstähle. Durch die beschriebene Magnetfeld-Sperre
zwischen den übereinanderliegenden Paaren der Mechanismen 10
zum Andrücken des Pulvers an das Flachprofil entfällt die Not
wendigkeit, eine Trennwand in der Kammer 1 anzubringen, was die
Konstruktion der Kammer 1 vereinfacht und ihr Gewicht verringert.
Bei der Ausbildung gemäß Fig. 1 ist das freie Ende jeder Schaufel
12 mit einem Federstoßdämpfer 16 verbunden, der dessen freien
Gang in der Betriebsstellung der Schaufe begrenzt und den Me
chanismus zum Andrücken des Pulvers an den Flachstahl bei Havarien
vor Zerstörungen bewahrt (z. B. beim Abriß des Flachprofils und
Aufschlagen seines Endes auf die Schaufelfläche).
Zur Reinigung von Flachstählen, an denen der Zunder überaus fest
haftet, ist es zweckmäßig, einen Hydraulikzylinder 17 (Fig. 2)
vorzusehen, dessen Gehäuse 18 durch ein Gelenk 19 mit der Wand
20 der Kammer 1 verbunden ist, während die Kolbenstange 21 über
ein Gelenk 22 mit dem freien Ende der Schaufel 12 verbunden ist.
Das ermöglicht eine Bewegung des freien Endes der Schaufel 12 zu
dem zu reinigenden Flachstahl 5 hin unabhängig von der Drehung
der Welle 11. Wenn die durch einen Pfeil angedeutete Kraft Q,
mit der die Schaufel 12 auf das Pulver 2 nach Drehung der Welle
11 einwirkt, nicht ausreicht, um den Zunder auf der Oberfläche
des Flachstahls 5 zu zerstören, wird im Hydraulikzylinder 17 der
Flüssigkeitsdruck erhöht, wodurch die Kolbenstange 21 eine
zusätzliche Kraft Δ Q auf die Schaufel 12 überträgt und eine
zusätzliche, von der Drehung der Welle 11 unabhängige Ein
wirkung auf das Pulver 2 ausübt und eine Bewegung des freien
Endes (durch eine Strich-Punkt-Linie angedeutet) der Schaufel 12
zu dem zu reinigenden Flachstahl 5 hin ermöglicht.
Zur Verbesserung der Qualität des Entzunderns der Oberfläche des
Flachstahls sind die Schaufeln 12 gemäß Fig. 3 in Längsrichtung
aus Sektionen 23 und 24 zusammengesetzt, wobei sich die äußeren
Sektionen 23 in der Nähe der Seitenränder 25 des Flachstahls 5
befinden und unter einem spitzen Winkel α zur Oberfläche desselben
angebracht sind. Das gewährleistet ein allmähliches Anwachsen des
Drucks des Pulvers 2 auf den Flachstahl 5 in Richtung zu dessen
Seitenrändern 25, was notwendig ist, da der Zunder an den Seiten
rändern 25 meistens eine höhere Festigkeit besitzt und fester
haftet als im Mittelteil des Flachstahls 5.
Die Sektionen 23 und die an sie anschließenden Sektionen 24 der
Schaufen 12 sind austauschbar und können mit unterschiedlicher
Länge je nach der Breite des bearbeiteten Flachstahls angebracht
werden. Das ermöglicht eine maximale Ausnutzung der Leistung der
Hydraulikzylinder 26 (Fig. 1) zum Drehen der Wellen 11 mit den
Schaufeln 12. Die Hebel, die die Kraft von den Hydraulikzylindern
26 auf die Wellen 11 übertragen, sind in Fig. 1 nicht abgebildet.
Zur Erhöhung der Wirksamkeit und Verbesserung der Qualität des
Entzunderns des Flachstahls ist in der Kammer 1 zwischen den
Schaufeln 12 und dem Schlitz 4 zum Austritt des Flachstahls 5
eine Rolle 27 (Fig. 4) installiert, die sich mit einer Winkel
geschwindigkeit ω in Pfeilrichtung um ihre Achse dreht, die
parallel zur Oberfläche des zu reinigenden Flachstahls 5 verläuft.
Die Oberfläche der Rolle 27 ist mit Schlitzen P versehen, die ent
lang ihrer Achse gerichtet sind. Beim Drehen entgegen dem sich
bewegenden Flachstahl 5 kann die Rolle 27 mit ihren Schlitzen P
das die Kammer 1 bis über die Oberfläche der Rolle 27 füllende
Pulver 2 mitnehmen und es in die Arbeitszone hineindrücken, die
von der unter der Rolle 27 gelegenen Schaufel 12 und dem Flach
stahl 5 gebildet wird. Dieses Hineindrücken des Pulvers gleicht
den Austrag eines Teils des Pulvers 2 aus, der infolge der
Reibung und des Restmagnetismus des Flachstahls 5 von diesem
mitgenommen wird. Die Drehgeschwindigkeit der Rolle 27 kann man
so einstellen, daß die Masse des Schmirgelpulvers 2 in der Arbeitszone
zwischen den Schaufeln 12 und dem Flachstahl 5 unverändert bleibt,
was man nach dem Druck (Q + Δ Q) zwischen der Schaufel 12 und
dem Schmirgelpulver 2 und nach der Qualität der Oberfläche des die
Vorrichtung verlassenden Flachstahls beurteilen kann.
Beim Drehen der Rolle 27 kann ein Teil des Pulvers 2 durch
den Zwischenraum t zwischen der Rolle 27 und dem Gehäuse 28
des Mechanismus 10 zum Andrücken des Pulvers an den Flachstahl
ausgetragen werden. Dieser Austrag ist jedoch unerheblich, da
die Schwerkraft und die Kraft des auf das Pulver 2 einwirkenden
Magnetfelds entgegenwirkt. Gleichzeitig unterstützt die Schwer
kraft das Hineindrücken des Pulvers 2 in die Arbeitszone zwischen
den Schaufeln 12 und dem Flachstahl 5.
Zur Erleichterung der Bedienung der Vorrichtung, der Reparatur
und des schnellen Auswechselns der Schaufeln 12 oder ihrer
Sektionen 23 und 24 ist jede Schaufel 12 an ihrer Welle 11 mit Hilfe
eines Zwischengelenks 29 (Fig. 5) befestigt, dessen Hülse 30
mit dem Durchmesser D einen Schlitz 31 mit der Breite n auf der
gesamten Länge der Sitzfläche hat, wobei der Zapfen 32 dieses
Zwischengelenks 29 mit der Schaufel 12 mit Hilfe einer Konsole 33 starr
verbunden und mit einer Abflachung 34 versehen ist, die durch
die Tiefe h gekennzeichnet ist. Dabei sind die Abmessungen des
Schlitzes 31 der Hülse 30, der Abflachung 34 und des Zapfens 32
so ausgewählt, daß folgendes Verhältnis eingehalten wird:
H = D - h < n,
worin H - Dicke des Zapfens 32 an der Stelle, an der die Ab
flachung 34 ausgeführt ist, bedeutet.
Diese Ausbildung gewährleistet ein schnelles Loslösen der
Schaufel 12 von der Welle 11 bei deren Drehung um 90° relativ
zur Betriebsstellung und gleichzeitig eine zuverlässige Verbin
dung der Schaufel 12 mit der Welle 11, wenn sie sich in der Be
triebsstellung befindet. Zum Schutz der Oberfläche der Hülse 30
und des Zapfens 32 vor herabfallenden Teilchen des Schmirgelpulvers 2 ist
zwischen der Schaufel 12 und der Welle 11 eine dünne Platte 35
aus Federstahl angebracht, die mit der Welle 11 mit Hilfe einer
Schraube 36 verbunden ist.
Der Betrieb der beschriebenen Vorrichtung verläuft folgender
maßen:
Den zu entzundernden Flachstahl 5 führt man durch die Schlitze 3 und 4 der Kammer 1. Mit Hilfe einer (nicht gezeigten) Be schickungseinrichtung wird die Kammer 1 mit einem ferromagnetischen Schmirgelpulver 2 gefüllt.
Den zu entzundernden Flachstahl 5 führt man durch die Schlitze 3 und 4 der Kammer 1. Mit Hilfe einer (nicht gezeigten) Be schickungseinrichtung wird die Kammer 1 mit einem ferromagnetischen Schmirgelpulver 2 gefüllt.
Sobald sich der Flachstahl 5 bewegt, werden die Hydraulikzylinder
26 zum Drehen der Wellen 11 in Betrieb gesetzt. Gleichzeitig
legt man eine Spannung an die Spulen der Elektromagnete 9. Dabei
entsteht ein Magnetfluß R 1, der auf das Pulver 2 in der Arbeits
zone zwischen den Schaufeln 12 und dem Flachstahl 5 einwirkt,
und ein Magnetfluß R 2, der auf das Schmirgelpulver 2 unterhalb der Schaufeln
12 im unteren Teil der Arbeitszone einwirkt.
Unter der Einwirkung des von diesen Magnetflüssen R 1 und R 2
erzeugten Magnetfelds verliert das Schmirgelpulver 2 seine Schütteigen
schaften und wird zu einem relativ festen Körper.
Da die Befestigungsstellen der Schaufeln 12, d. h. die Gelenke
13, in maximaler Nähe der Elektromagnete 9 und in den Nuten 15
der Wellen 11 liegen, die den Nuten 14 zwischen den Polen N und S
der Elektromagnete 9 entsprechen, ist der Luftzwischenraum
zwischen den Polen N und S der einander auf beiden Seiten des
Flachstahls 5 gegenüberliegenden Elektromagnete 9 minimal, und
folglich ist die Leistung des von den magnetischen Flüssen R 1
und R 2 erzeugten Magnetfelds maximal. Das gewährleistet eine
effektive Einwirkung des Magnetfelds auf das Pulver und einen
höchstmöglichen Verlust seiner Schütteigenschaften.
Die Wellen jedes Paars drehen sich unter der Einwirkung der
Zylinder 26 gleichlaufend gegeneinander. Gleichzeitig nähern
sich die auf den Wellen 11 befindlichen Elektromagnete 9 und
Schaufeln 12 dem Flachstahl 5. Die zum Flachstahl 5 hin gerichte
ten Arbeitsflächen der Schaufeln 12 drücken das Schmirgelpulver 2 zusammen,
das infolge des Verlustes seiner Schüttbarkeit nicht unter den
Schaufeln 12 hervor zur Seite, nach oben und unten gedrückt,
sondern an die Oberfläche des Flachstahls 5 angepreßt wird,
wobei der Zunder durch die scharfen Kanten der Schmirgelteilchen
zerstört wird.
Bei der Annäherung gegenüberliegender Schaufeln 12 aneinander
nähern sich auch die entsprechenden Pole der gegenüberliegenden,
hinter den Schaufeln 12 befindlichen Elektromagnete 9 einander,
wodurch sich der Luftzwischenraum zwischen ihnen verringert und
die Leistung des magnetischen Flusses R 1 noch mehr zunimmt, was
seine Einwirkung auf das Schmirgelpulver 2 weiter erhöht.
Bei der Bewegung des Flachstahls 5 durch die Kammer 1 zerstört
und löst das unter der Einwirkung des Magnetfelds und des me
chanischen Drucks stehende Schmirgelpulver 2 den Zunder von der
Oberfläche des Flachstahls 5. Der Zunder wird in ein Pulver ver
wandelt, dessen Teilchen 100- und mehr mal kleiner sind als die
Teilchen des ferromagnetischen Schmirgelpulvers 2. Darum füllen
die Teilchen des zerstörten Zunders die Poren zwischen den Schmir
gelteilchen aus, während der vom Zunder befreite Flachstahl 5
durch den Schlitz 4 aus der Kammer 1 austritt. Dabei verhindert
das vom magnetischen Fluß R 2 unter den Schaufeln 12 erzeugte Magnetfeld
das Herausfallen des Schmirgelpulvers 2 aus der Arbeits
zone zwischen den Schaufeln 12 und dem Flachstahl 5, wodurch in der
Arbeitszone ein konstanter Druck des Schmirgelpulvers 2 auf die
Oberfläche des Flachstahls 5 erhalten bleibt, der eine auf der
Länge des Flachstahls 5 unveränderte Qualität des Entzunderns
gewährleistet.
Wenn die Kraft Q des Drucks der Schaufel 12 auf das Schmirgelpulver 2, die
durch Drehung der Welle 11 vom Hydraulikzylinder 26 erzeugt wird,
zur Zerstörung des Zunders nicht ausreicht und der Flachstahl 5
nicht vollständig entzundert austritt, wird der Hydraulikzylinder
17 durch eine Druckflüssigkeit beaufschlagt, so daß seine Kolben
stange 21 ausfährt und das freie Ende der Schaufel 12 zur Ober
fläche des Flachstahls 5 hin bewegt. So ergibt sich eine zu
sätzliche Kraft zur Einwirkung der Schaufel 12 auf das Schmirgelpulver 2,
wodurch die Wirksamkeit des Entzunderns erhöht wird.
Bei der gegenseitigen Annäherung von Schaufeln 12, die in der
Länge aus Sektionen zusammengesetzt sind, nähern sich die äußeren,
in der Nähe der Seitenränder 25 des Flachstahls 5 gelegenen und
unter spitzen Winkeln α zur Oberfläche des Flachstahls 5 ange
brachten Sektionen 23 dem Flachstahl 5 um einen kleineren Abschnitt
als die mittleren Sektionen 24, wobei dieser Abschnitt umso kleiner
wird, je mehr man sich den Seitenrändern 25 des Flachstahls 5
nähert. Dadurch wird auf den Flachstahl 5 in der Umgebung seiner
Seitenränder 25 ein höherer Druck des Schmirgelpulvers 2 erzeugt als im Mittel
teil. Da der Zunder an den Seitenrändern 25 des Flachstahls 5 gewöhnlich
fester ist und fester haftet als im Mittelteil des Flachstahls,
gewährleistet der höhere Druck des Schmirgelpulvers 2 in den Randzonen des
Flachstahls 5 ein gleichmäßiges Entzundern des Flachstahls 5 über
dessen gesamte Breite.
Zur Erzielung einer noch höheren Qualität des Entzunderns des
Flachstahls 5 wird ein (nicht gezeigter) Drehantrieb der Rolle 27
eingeschaltet, die zwischen der Schaufel 12 und dem Schlitz 4 zum
Austritt des Flachstahls 5 gelagert ist. Die Drehrichtung der Rolle
27 wird so gewählt, daß ihre oben gelegenen Schlitze P sich dem
sich fortbewegenden Flachstahl 5 entgegen bewegen (in Fig. 4 - im
Uhrzeigersinn).
Dabei wird das von den oberen Schlitzen der Rolle 27 erfaßte
Schmirgelpulver in den Raum zwischen der Rolle 27 und dem Flachstahl 5
hineingedrückt und fällt durch die Schwerkraft in die Arbeitszone
zwischen den Schaufeln 12 des oberen Paars und dem Flachstahl 5.
Dadurch wird der teilweise Austrag des Schmirgelpulvers 2 aus der Arbeits
zone mit dem sich bewegenden Flachstahl 5 ausgeglichen, der durch
die Reibung und den Restmagnetismus des Flachstahls verursacht
wird. Dadurch bleibt die Menge des Pulvers in der Arbeitszone
zwischen den Schaufeln 12 des oberen Paars und dem Flachstahl 5
und folglich der Druck des Schmirgelpulvers auf die zu reinigende Ober
fläche des Flachstahls 5 konstant.
Nach einem bestimmten durch die Verfahrensführung festgelegten
Zeitabschnitt beendet man die Einwirkung der Schaufeln 12 des
oberen Paars auf das Schmirgelpulver 2 und beginnt mit der Einwirkung
der Schaufeln 12 des unteren Paars auf das Schmirgelpulver 2. Zu diesem
Zweck wird der Druck in den Hydraulikzylindern 26 und der Strom
in den Spulen der Elektromagnete 9 des oberen Paars allmählich
verringert, während in den Hydraulikzylindern 26 und in den
Spulen der Elektromagnete 9 des unteren Paars der Druck bzw. der
Strom allmählich gesteigert wird. So sind in einer Übergangs
periode beim Umschalten des Betriebs von den Schaufeln 12 des
oberen Paars auf die Schaufeln 12 des unteren Paars gleichzeitig
die Hydraulikzylinder 26 und die Elektromagnete 9 beider Paare
eingeschaltet. Mit der Zunahme des Drucks in den Hydraulikzylindern
26 des unteren Paars sinkt der Druck in den Hydraulikzylindern des
oberen Paares, so daß die Summe der Drücke in den Zylindern beider
Paare konstant bleibt. Wenn in den Hydraulikzylindern 26 des unteren
Paars der maximale Betriebsdruck erreicht ist, ist er in den
Hydraulikzylindern 26 des oberen Paars bis auf Null gesunken.
Dabei werden die Elektromagnete 9 des oberen Paars abgeschaltet
und die Elektromagnete 9 des unteren Paars auf volle Leistung ge
schaltet. Der Zyklus der Entzunderung des Flachstahls 5 ist so auf
die Arbeitszone zwischen den Schaufeln 12 des unteren Paars und dem
Flachstahl 5 übergegangen, wobei alle oben beschriebenen Arbeits
gänge in gleicher Weise unten ablaufen, wie vorher in der Arbeits
zone zwischen den Schaufeln 12 des oberen Paars und dem Flach
stahl 5.
Jetzt werden die Ventile 7 kurzzeitig geöffnet und geben die
Fenster 6 zum Austragen einer Portion des Schmirgelpulvers 2 aus der Kammer
1 frei. Da das Schmirgelpulver 2 in der Arbeitszone zwischen den Schaufeln
12 des unteren Paars und dem Flachstahl 5 zusammengedrückt ist
und durch das Magnetfeld blockiert wird, bleibt es an seinem Ort,
während das durch Zunder verunreinigte Schmirgelpulver 2, das sich zwischen
den Schaufeln 12 des oberen Paars und dem Flachstahl 5 befindet,
durch die Schwerkraft nach unten in den Raum der Kammer 1 fällt,
der dadurch entsteht, daß ein Teil des Schmirgelpulvers 2 aus den Fenstern
6 herausfällt.
In den freigewordenen Raum der Arbeitszone zwischen den Schaufeln
12 des oberen Paars wird mit Hilfe der Beschickungseinrichtung
von oben eine neue Portion Schmirgelpulver 2 geschüttet. Damit
ist diese Arbeitszone betriebsbereit und es kann wieder umge
schaltet werden. Der Zyklus wiederholt sich. Auf diese Weise wird
der ohne Unterbrechung durchlaufende Flachstahl 5 abwechselnd zwi
schen den Schaufeln 12 des einen oder des anderen Paares und in
den Übergangsperioden gleichzeitig zwischen den Schaufeln 12
beider Paare entzundert.
Bei der Bewegung des Flachstahls 5 durch die Klammer 1 sind die
Elektromagnete 8 ständig eingeschaltet und blockieren das im
Schlitz 3 befindliche Pulver, das so einen Pfropfen bildet und am
Herausfallen aus der Kammer 1 gehindert ist. Das durch Zunder
verunreinigte und durch das Fenster 6 ausgetragene Schmirgelpulver 2 gelangt
in eine (nicht gezeigte) Zirkulations- und Klassierungsanlage, wo
aus dem Schmirgelpulver 2 der trockene Zunder abgeschieden wird, wonach
das gereinigte Pulver wieder zum Schlitz 4 zur wiederholten
Verwendung gefördert wird.
Wenn vorbeugende Wartungsarbeiten, Reparaturen der Vorrichtung
oder Arbeiten zum Auswechseln der äußeren Sektionen 23 der
Schaufeln 12 in Zusammenhang mit einer Änderung der Breite des
Flachstahls 5 ausgeführt werden müssen, wird der Abbau und
Ausbau folgendermaßen durchgeführt:
Durch Öffnen der Ventile 7 läßt man das Schmirgelpulver 2 aus der Kammer 1 durch die Fenster 6 auslaufen. Dann wird mit Hilfe eines Transportmechanismus eine Hälfte der Kammer 1 zur Seite ge bracht, z. B. die in der Zeichnung rechte Kammerhälfte, wodurch man Zugang zu den Schaufeln 12 bekommt. Dann schraubt man die Schraube 36 ab und entfernt die dünne Federstahlplatte 35. Im Uhrzeigersinn dreht man die Schaufeln 12 um 90°, bis der Zapfen 32 des Zwischengelenks 29 eine Lage einnimmt, in der sich seine Ab flachung 34 in annähernd waagerechter Stellung befindet. Jetzt ist die Dicke H des Zapfens 32 an der Stelle der Abflachung 34 kleiner als die Breite n des Schlitzes 31 in der Hülse 30 und der Zapfen 32 mit der Schaufel 12 kann leicht aus der Verbindung mit der Welle 11 gelöst werden.
Durch Öffnen der Ventile 7 läßt man das Schmirgelpulver 2 aus der Kammer 1 durch die Fenster 6 auslaufen. Dann wird mit Hilfe eines Transportmechanismus eine Hälfte der Kammer 1 zur Seite ge bracht, z. B. die in der Zeichnung rechte Kammerhälfte, wodurch man Zugang zu den Schaufeln 12 bekommt. Dann schraubt man die Schraube 36 ab und entfernt die dünne Federstahlplatte 35. Im Uhrzeigersinn dreht man die Schaufeln 12 um 90°, bis der Zapfen 32 des Zwischengelenks 29 eine Lage einnimmt, in der sich seine Ab flachung 34 in annähernd waagerechter Stellung befindet. Jetzt ist die Dicke H des Zapfens 32 an der Stelle der Abflachung 34 kleiner als die Breite n des Schlitzes 31 in der Hülse 30 und der Zapfen 32 mit der Schaufel 12 kann leicht aus der Verbindung mit der Welle 11 gelöst werden.
Die Verbindung der Schaufel 12 mit der Welle 11 geschieht in
umgekehrter Reihenfolge. Solch eine Verbindung verkürzt die
Stillstandszeiten der Vorrichtung.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Entzundern von Flachstahl
mit einer Kammer (1) für ein ferromagnetisches Schmirgelpulver (2), die Schlitze (3, 4) für den Eintritt und Austritt des zu behandelnden Flachstahls (5) und Fenster zum Ein- und Austragen (6) des Schmirgelpulvers (2) hat,
mit Elektromagneten (9), deren Pole (N und S) längs der Durch gangszone für den Durchgang des zu reinigenden Flachstahls (5) angeordnet sind und die mit ihrem Magnetfeld auf das Schmirgel pulver (2) einwirken,
und mit wenigstens zwei Mechanismen (10) zum Verdichten des Schmirgelpulvers (2), von denen jeder eine Welle (11) und eine Schaufel (12) enthält, deren Arbeitsfläche zur Durchgangs zone des Flachstahls (5) hin gerichtet ist und die mit einem Ende an der Welle (11) angelenkt ist und deren freies Ende sich der zu reinigenden Oberfläche des Flachstahls (5) nähern kann, um einen Druck des Schmirgelpulvers (2) auf diese Fläche zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Welle (11) im Querschnitt eine Nut (15) mit einer Aussparung (abcd) für die Unterbringung des Elektromagnets (9) aufweist,
daß jeder Elektromagnet (9) mit einer Nut (14) zwischen den Polen (N und S) versehen ist, die zur Durchgangszone des Flachstahls (5) hin offen ist,
und daß das an jeder Welle (11) angelenkte Ende der Schaufel (12) in der Nut (15) der Welle (11) untergebracht ist.
mit einer Kammer (1) für ein ferromagnetisches Schmirgelpulver (2), die Schlitze (3, 4) für den Eintritt und Austritt des zu behandelnden Flachstahls (5) und Fenster zum Ein- und Austragen (6) des Schmirgelpulvers (2) hat,
mit Elektromagneten (9), deren Pole (N und S) längs der Durch gangszone für den Durchgang des zu reinigenden Flachstahls (5) angeordnet sind und die mit ihrem Magnetfeld auf das Schmirgel pulver (2) einwirken,
und mit wenigstens zwei Mechanismen (10) zum Verdichten des Schmirgelpulvers (2), von denen jeder eine Welle (11) und eine Schaufel (12) enthält, deren Arbeitsfläche zur Durchgangs zone des Flachstahls (5) hin gerichtet ist und die mit einem Ende an der Welle (11) angelenkt ist und deren freies Ende sich der zu reinigenden Oberfläche des Flachstahls (5) nähern kann, um einen Druck des Schmirgelpulvers (2) auf diese Fläche zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Welle (11) im Querschnitt eine Nut (15) mit einer Aussparung (abcd) für die Unterbringung des Elektromagnets (9) aufweist,
daß jeder Elektromagnet (9) mit einer Nut (14) zwischen den Polen (N und S) versehen ist, die zur Durchgangszone des Flachstahls (5) hin offen ist,
und daß das an jeder Welle (11) angelenkte Ende der Schaufel (12) in der Nut (15) der Welle (11) untergebracht ist.
2. Vorrichtung zum Entzundern von Flachstahl mit Hydraulikzylin
dern (17), deren Kolbenstangen (21) mit den freien Enden der
entsprechenden Schaufel (12) gelenkig verbunden sind, nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (18) des Hydraulikzylin
ders (17) mit der Wand (20) der Kammer (1) gelenkig verbunden ist,
zur Ausführung einer von der Drehung der Welle (11) unabhängigen
Bewegung des freien Endes der Schaufel (12) hin zu der zu reini
genden Oberfläche des Flachstahls (5).
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (12) in der Länge
aus Sektionen zusammengesetzt sind, wobei die äußeren, in der
Nähe der Seitenränder (25) des zu reinigenden Flachstahls (5)
liegenden Sektionen (23) unter einem spitzen Winkel (α) zur
Oberfläche des Flachstahls (5) angebracht sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (1) zwischen der
Schaufel (12) und dem Schlitz (4) für den Austritt des Flach
stahls (5) auf dessen beiden Seiten eine um ihre parallel zu der
zu reinigenden Oberfläche des Flachstahls (5) liegende Achse
drehbare Rolle (27) angebracht ist, deren Oberfläche mit
Schlitzen (P) versehen ist, die längs der Achse der Rolle (27) ver
laufen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Schaufel (12) an ihrer Welle (11)
mit Hilfe eines Zwischengelenks (29) befestigt ist, dessen
Hülse (30) auf der gesamten Länge der Sitzfläche einen Schlitz
(31) hat und dessen Zapfen (32) mit der Schaufel (12) verbunden
und mit einer Abflachung (34) versehen ist, wobei die Breite (n)
des Schlitzes (31) größer ist als die Differenz zwischen dem
Durchmesser (d) der Hülse (30) und der Tiefe (h) der Abflachung
(34).
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