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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verminderung der
Gleitgefahr eines Kraftfahrzeuges auf glatten oder vereisten Fahrbahnen.
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Winterliche Straßenve-rhältnisse mit glatten oder vereisten Fahrbahnen
schaffen insbesondere beim Führen von Kraftfahrzeugen erhebliche Probleme.
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Wegen des stark herabgesetzten Reibungskoeffizienten bei vereisten
oder mit Festschnee überdeckten Fahrbahnen steigt die Gefahr des Blockierens der
Räder und damit des Gleitens des Kraftfahrzeuges, wodurch nicht nur der Bremsweg
des Kraftfahrzeugs gegenüber dem Bremsweg bei trockener bzw. eisfreier Straße sondern
auch die Gefahr des Ausbrechens des Kraftfahrzeugs bei einer Kurvenfahrt erheblich
vergrößert wird. Darüber hinaus besteht ständig die Gefahr des Schleuderns bei leichten
Lenkbewegungen oder aufgrund äußerer Einflüsse wie Wind, Bodenunebenheiten o.dgl.
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Was besonders gravierend für winterliche Straßenverhältnisse gilt,
hat jedoch auch- wenn auch in abgeschwächtem Maße - für regennasse Straßen mit bestimmten
Straßenbelgcn wie beispielsweise die gefürchteten Blaubasalt-Straßenbeläge Gültigkeit.
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Zur Abhilfe bei winterlichen Straßenverhältnissen wurden in der Vergangenheit
sogenannte Spikesreifen, d.h. mit kleinen, in die Laufschicht eingedrückten Nägeln
versehene Reifen verwendet, deren Gebrauch
durch ein gesetzliches
Verbog jedoch eingestellt wurde, da sie als unerwünschten Nebeneffekt bei erheblicher
Steigerung der Fahrsicherheit eine nicht unerhebliche Beschädigung der Fahrbahnbeläge
bei trockenen oder eisfreien Straßen mitsichbrachten.
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Eine weitere Möglichkeit,die Gleitgefahr eines Kraftfahrzeuges auf
glatten oder vereisten Fahrbahnen zu verringern besteht darin, die Ursache des Gleitens,
nämlich das Blockieren der Räder von vornherein weitestgehend auszuschließen. Eine
unter der Bezeichnung "Antiblockiersystem" (ABS) bekanntgewordene Einrichtung bedient
sich eines besonderen Regelsystems, mit dessen Hilfe beim Bremsen der einzelnen
Fahrzeuträder deren Blockieren verhindert werden soll. Zu diesem Zweck wird ein
aufwendiges System mechanischer, elektrischer oder elektronischer Art mit bistabilen
Schaltvorrichtungen mit Drehverzögerungs- und Drehbeschleunigungs-Schaltvorrichtungen
verwendet, bei dem bestimmte Signale gegeben werden und bei dem die einzelnen Elemente
so miteinander verbunden sind, daß sie beim Auftreten eines Verzögerungssignals
in einen Schaltzustand geraten, in dem sie eine Absenkung des Bremsdrucks bewirken
und erst beim Auftreten eines Beschleunigungssignals eine andere Schalteinstellung
einnehmen, in der dann der Bremsdruck konstant gehalten wird. Diese bekannte Einrichtung
ist sowohl aufgrund der aufwendigen Regelelektronik als auch aufgrund der aufwendigen
Gebervorrichtungen insgesamt teuer, so daß sich ein Einbau dieses Antiblockiersystems
nur in teuren Kraftfahrzeugen
lohnt, wo die Kosten für dieses Antiblockiersystem
nicht so gravierend sind wie bei Klein- oder Mittelklasse-Kraftfahrzeugen. Wegen
der besonderen Gebervorrichtung ist ein Nachrüsten von Kraftfahrzeugen mit diesem
bekannten ABS-System technisch äußerst schwierig und wirtschaftlich kaum vertretbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verminderung
der Gleitgefahr eines Kraftfahrzeuges auf glatten oder vereisten Fahrbahnen zu schaffen,
bei deren Anwendung keine Beschädigungen der Fahrbahn oder nachteilige Beeinflussungen
des Straßenbelages auftreten, die einfach und billig herstellbar ist und die eine
wirksame HerauEsetzung des Reibungskoeffizienten eines Kraftfahrzeugs und damit
eine Verminderung der Gefahr des Blockierens der Räder auf glatten oder vereisten
Fahrbahnen bewirkt und die leicht sowie je nach Bedarf vom Fahrersitz aus gesteuert
werden kann und die auch nachträglich ohne technische Schwierigkeiten und bei vergleichsweise
geringen Kosten in ein Kraftfahrzeug eingebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest vor
den Vorderrädern des Kraftfahrzeuges ein elektromechanisches Sandstreugerät angeordnet
ist, das über mindestens einen im Bereich des Fahrersitzes angeordneten Schalter
betätigbar ist.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das
Sandstreugerät
einen eine Auslaßöffnung aufweisenden und mit Streugut gefüllten Behälter, einen
im Bereich der Auslaßöffnung angeordneten, elektrisch betätigbaren Walzenschieber
sowie ein Leitrohr bzw.
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einen Leitschlauch auf.
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Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden lediglich kleine
Mengen eines geeigneten Streugutes bei Bedarf insbesondere vor die Vorderräder des
Kraftfahrzeuges gestreut, so daß keine Beschädigungen der Fahrbahn oder nachteilige
Beeinflussungen des Straßenbelages auftreten können. Die Vorrichtung ist aufgrund
ihrer handelsüblichen Bauteile sowie unter Verwendung einer einfachen Schaltungstechnik
einfach und billig herstellbar. Infolge des Streugut -Ausstosses unmittelbar vor
die Vorderräder des Kraftfahrzeuges; wa weise aber auch zusätzlich vor die Hinterräder
des Kraftfahrzeuges, wird der Reibungskoeffizient auf glatten oder vereisten Fahrbahnen
erheblich vergrößert, so daß die Gefahr des Gleitens des Kraftfahrzeuges infolge
blockierender Räder erheblich herabgesetzt wird.
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Wegen des einfachen Einbaus unmittelbar vor die jeweiligen Räder sowie
der einfachen Verbindung mit einer zentralen Schaltstelle, vorteilhafterweise in
unmittelbarer Reichweite des Fahrersitzes, ist auch ein Nachrüsten eines Kraftfahrzeuges
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne weiteres und zu vertretbaren Kosten möglich.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemaßen Lösung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Walzenschieber wahlweise mit dem Anker eines Drehmagneten
oder
mit dem Anker eines Xlubmagneten verbunden ist, deren jeweilige Erregerwicklung
über den Schalter mit der Kraftfahrzeugbatterie oder der Lichtmaschine des Kraftfahrzeugs
als Spannungsquelle verbunden ist. Zur Rückstellung des Walzenschiebers kann eine
Rückstellfeder vorgesehen werden, die wahlweise zwischen dem Walzenschieber und
dem Hubmagneten oder'am Anker des Drehmagneten angeordnet ist.
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Eine weitere vorteilhafte. Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter mit der Fußbremse des Kraftfahrzeugs
gekoppelt ist und das Streugerät über einen Ein- und Ausschalter betriebsbereit
gemacht wird.
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Bei Anwendung der letztgenannten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lösung kann das Kraftfahrzeug für winterliche Straßenverhältnisse vorbereitet werden,
so daß bei Betätigung der Fußbremse ein beispielsweise mit dem Bremslichtschalter
verbundener Schalter die Abgabe des Streugutes aus der Sandstreuvorrichtung bewirkt.
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Zusätzlich und ergänzend zu der erstgenannten Maßnahme kann parallel
zu dem mit der Fußbremse gekoppelten Schalter ein weiterer Schalter vorgesehen werden,
der bei manueller Betätigung den Ausstoß des Streugutes beispielsweise auch während
einer Kurvenfahrt ermöglicht, so daß nicht nur bei einer Verzögerung des Kraftfahrzeugs
ein
Blockieren der Köder sondern auch bei einer entsprechenden Kurvenfahrt vermieden
wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung
ist dadurch gekennzeichnet, daß vor der Auslaßöffnung in dem Behälter eine Kammer
mit einer zum Behälter und einer zur Auslaßöffnung gerichteten Kammeröffnung vorgesehen
ist, in der mindestens zwei um eine Achse drehbare Kammerbehälter angeordnet sind.
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Diese vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann
dahingehend ergänzt-werden, daß über der Kammer am Boden des Behälters ein um eine
Achse drehbarer Sandrechen angeordnet ist und die Kammeröffnungen entgegengesetzt
gerichtet sind. Die mit dem Sandrechen und den Kammerbehältern fest verbundene Achse
kann von einem unterhalb des Behälters angebrachten Elektromotor angetrieben werden.
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Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung stellt sicher, daß
die Fließfähigkeit des Sandes im Behälter trotz der die Verdichtung des Sandes fördernden
Kraftfahrzeugschwingungen stets gewährleistet ist.
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Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen der
erfindunasgemäßen Lösung soll der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke näher
erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführnungsbeispiel
einer Sandstreivorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem den Wal-zenschieber
betätigenden Drehmagneten;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein zweites
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sandstreuvorrichtung mit einem den Walzenschieber
betätigenden Hubmagneten; Fig. 3 einen Querschnitt durch ein-drittes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sandstreuvorrichtung mit einem über einen Hubmagneten betätigbaren
Drehschieber; Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Streusandbehälter mit zusätzlicher
Sandfördervorrichtung und Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie A-A des in Fig.
4 dargestellten Streusandbehälters.
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Der in Fig. 1 dargestellte Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sandstreuvorrichtung zeigt einen Behälter 1 zur Aufnahme eines
trocken3: feinen Quarzsandes oder eines vergleichbaren Streugutes.
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Der Behälter 1 weist im unteren Teil einen trichterförmigen Querschnitt
auf, an dessen Spitze eine Auslaßöffnung 8 vorgesehen ist, die als Bohrung durch
das Gehäuse der Sandstreuvorrichtung geführt ist und nach
außen
hin mit einem Schlauch 9, entspreci0end geformtemRohro.dgl. verbunden ist. Der Schlauch
9 oder das entsprechend geformte Rohr werden in unmittelbare Nähe des betreffenden
Kraftfahrzeugrades geführt. Quer zu der Bohrung der Auslaßöffnung 8 ist ein drehbarer
Walzenschieber 6 vorgesehen, der seinerseits eine Bohrung 7 aufweist, die im Falle
der öffnung des Behälters 1 mit'der Bohrung der Auslaßöffnung 8 fluchtet und im
Falle des Sperrens des Behälters 1 einen Durchtritt des Streugutes verhindert.
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Der Walzenschieber 6 wird mittels eines Drehmagneten 3 betätigt, der
als solcher bekannt und Stand der Technik ist. Auf der gemeinsamen Achse des Drehmagneten
3 und des Walzenschiebers 6 ist eine Rückstellfeder 10 angeordnet, die nach einer
Betätigung des Drohmagneten 3 den Walzenschieber 6 wieder in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt, d.h. in die den Behälter 1 abschließende Stellung. Zum Schutz gegen
Spritzwasser ist die den Drehmagneten 3 und die Rückstellfeder 10 aufnehmende Ausnehmung
des Gehäuses der Sandstreuvorrichtung mit einer Kappe 17 abgedeckt.
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Die Erregerwicklungen des Drehmagneten 3 sind über einen Schalter
2 und das Stoplicht 4 mit der Kraftfahrzeugbatterie 5 verbunden. Wahlweise kann
ein weiterer Schalter 20 in den elektrischen Stromkreis eingefügt werden. Der letztgenannte
Schalter dient im wesentlichen dazu, die Streuvorrichtung in Bereitschaft oder außer
Betrieb zu setzen. Vorteilhafterweisc
ist der erste Schalter 2
mit der Fußbremse gekoppelt, so daß bei in Bereitschaft gesetztem Stromkreis eine
Betätigung der Fußbremse zum Schließen des Stromkreises und damit zur Betätigung
des Drehmagneten 3 bzw. des Walzenschiebers 6 führt, so daß das Streugut aus dem
Behälter 1 in das Auslaufrohr 9 gelangen kann.
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Es besteht jedoch die Möglichkeit, den Schalter 2 beispielsweise als
Lenkradschalter nach Art einer Wisch/Wasch-Vorrichtung anzubringen, so daß bei manueller
Betätigung des Schalters 2 die Streuvorrichtung aktiviert wird. Selbstverständlich
besteht auch darüber hinaus die Möglichkeit, beide Schalter zu kombinieren, d.h.
parallel zu schalten, so daß wahlweise durch Betätigung der Fußbremse oder durch
manuelles Schalten die Streuvorrichtung inganggesetzt wird.
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Bei geschlossenem Stromkreis wird der Drehmagnet um einen bestimmten
Betrag verdreht, so daß die Bohrung 7 des Walzenschiebers mit der Auslaßöffnung
8 des Behälters 1 fluchtet, so daß das Streugut über die Bohrung 7 und den Auslaufschlauch
bzw. das Auslaufrohr 9 zum Streuort gelcitet werden kann. Wird der Schalter 2, d.h.
die Fußbremse nicht mehr betätigt, so erlischt das Stoplicht 4 und der Drehmagnet
wird stromlos. Die mit dem Drehmagneten 3 gekoppelte Rückstellfeder 10 dreht den
Walzenschieber 6 dann in seine Ruhestellung zurück, so daß der Austritt von Streugut
aus
dem Vorratsbehälter 1 unterbunden wird.
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Das in Fig. 2 darstellte Ausführungsbeispiel entspricht dem oLfn beschrie})enen
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 mit der Maßgabe, daß anstelle eines Drehmagneten
eirl llubmagnet zur Betätigung des Walzenschiebers vorgesehen ist. Die für dieses
Ausführungsbeispiel verwendeten Bezugsziffern bezeichnen - sofern sie gleiche Bezugsziffern
wie die des voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles tragen - auch gleiche
Teile.
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Der im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 verwendete
Hubmagnet 13 steuert einen längs verschiebbaren Walzenschieber 11, dessen Bohrung
7 so angeordnet ist, daß bei betätigtem Hubmagnet die Bohrung 7 mit der Auslaßöffnung
8 des Behälters 1 fluchtet, so daß der Austritt des Streugutes aus dem Behälter
1 durch die Bohrung 7 in das Auslaufrohr 9 ermöglicht wird. Eine zwischen dem Hubmagneten
und dem längs verschiebbaren Walzenschieber angeordnete Rückstellfeder sorgt dafür,
daß bei stromloser Erregerwicklung des Hubmagneten 13 der Walzenschieber 11 in seine
Ruhelage gebracht wirdr d.h. in eine Lage, in der die Austrittsöffnung 8 des Behälters
1 verschlossen ist. Um zu verhindern, daß im Arbeitsraum des Walzenschiebers 11
ein Vakuum oder ein Überdruck infolge des Hin- und Herschiebens des Walzenschiebers
11 entsteht, ist in dem Gehäuse der Sandstreuvorrichtung eine Bohrung vorgesehen,,
die einen Luftausgleich
ermöglicht.
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Die Spannungsversorgung der Erregerwicklungen des Hubmagneten 13 erfolgt
in analoger Weise zu der Stromversorgung des Drehmagneten 3 gemäß Fig. 1, d.h.
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über einen Schalter 2, das Stoplicht 4 und die Kraftfahrzeugbatterie
bzw. Lichtmaschine des Kraftfahrzeuges 5. Der Einfachheit halber ist in diesem Ausführungsbeispiel
der die Sandstreuvorrichtung in Bereitschaft versetzende zusätzliche Schalter 20
weggelassen worden.
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Schließlich zeigt das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel eine
weitere Variante der erfindungsgemäßen Lösung, die ebenfalls für gleiche Funktionsteile
gleiche Bezugsziffern trägt.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird ein Hubmagnet 13 verwendet,
dessen Erregerwicklung über einen Schalter 2 an die Kraftfahrzeugbatterie 5 angeschlossen
ist.
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Bei Betätigung des Schalters 2 wird der Magnetkern des Hubmagneten
13 angezogen und betätigt den Hebel 15.
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Durch die Hebelbewegung des Hebels 15 wird der Drehschieber 12 soweit
gedreht, daß über die im Drehschieber 12 vorgesehene Bohrung 14 das Streugut aus
dem Behälter 1 in das Auslaufrohr 9 fließen kann.
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Über das letztgenannte Auslaufrohr 9 wird dann das Streugut auf die
Fahrspur vor das jeweilige Vorderrad gestreut. Nach dem öffnen des Schalters 2 wird
die Erregerwicklung des Hubmagneten 13 stromlos, so daß der Hebel 15 unter Einwirkung
der Rückstellfeder 10 wieder
in seine ursprüngliche Ausgangslage
zurückgebracht wird. In dieser Lge ist der Dre@schieber 12 soweit verdreht, daß
die öffnung nicht mehr mit dem Auslaß des Behälters 1 fluchtet, deh. in etwa in
der dar stellten Stellung sich befIndet, so daß kein Streugut aus dem Behälter 1
abfließen kann.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele können in verschiedenartiger
Weise modifiziert werden. SO besteht die Möglichkeit, bei Betätigung des Schalters
2 den Auslauf des Streugutes dadurch zu beschleunigen, daß der Streugutbehälter
1 unter Uberdruck gesetzt wird,sobald die Sandstreuvorrichtung eingeschaltet ist
und in entsprechender Weise die remslage betätigt wird. Dieser Ueberdruck kann beispielsweise
dadurch erzeugt werden, daß der Streugutbehälter mit einem Magnetschieber oder einem
Magnetventil, die die Bremsanlage steuert, verbunden ist. Eine andere Nöglichkeit
besteht darin, analog zu bekannten Scheiben waschvorrichtungen den Behälter selbst
als Überdruck behälter auszubilden und mit einem entsprechenden Ve zu versehen,
so daß der Behälter mittels einer an jed r Tankstelle vorhandenen Druckluftanlage
unter Druck gesetzt werden kann.
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Eine weitere Möglichkeit zur Beschleunigung des Austritts des Streugutes
besteht darin, daß der Streu gutstrom mittels eines xnektorartig wirkenden Luftstromes
f,ortgeleitet wird, der die Streugutteilchen aus dem unteren Teil des Streugutbehälters
1 mitreißt.
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Als Streugut kann jede Art von trockenem, feinkörnigem Sand, vorzugsweise
jedoch Quarzsand oder Split, verwendet werden. Zur Bereitstellung größerer Mengen
Streugutes besteht die Möglichkeit, den eigentlichen Streuvorrichtungs-Behälter
mit einem größeren Vorratsbehälter zu koppeln, aus dem Streugut nachgeladen wird.
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In Figur 4 ist ein Querschnitt durch einen Streugut-Behälter 1 dargestellt,
der eine zusätzliche Fördervorrichtung zur Sicherstellung eines einwandfreien Fließverhaltens
des in dem Streugut-Behälter 1 befindlichen Streugutes aufweist. Infolge der unvermeidlichen
Wagenschwingunyen beim Fahren des Kraftfahrzeuges wird nämlich das Streugut im Behälter
1 so stark verdichtet, daß die Fließfähigkeit des Streugutes stark eingeschränkt
ist. Um dennoch sicherzustellen, daß die Fließfähigkeit stets erhalten bleibt und
somit die Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet ist,
ist eine Zusatzvorrichtung am Boden des Behälters vorgesehen, die bei Bedarf zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen angewandt werden kann.
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Die am Boden des Streugut-Behälters 1 vorgesehene Fördervorrichtung
besteht aus einer Kammer 20, die durch zwei Zwischenböden 21, 22 am Boden des Behälters
1 vor der Auslaßöffnung 9 gebildet wird. In den Zwischenböden 21, 22 sind zwei um
1800 versetzte Öffnungen 23, 24 vorgesehen, durch die das Streugut mittels der nachstehend
beschriebenen Fördervorrichtungen aus dem Behälter 1 zur Auslaßöffnung 9 befördert
wird. Zu diesem Zweck ist am Boden des Behälters 1 ein Elektromotor 28, vorzugsweise
ein
Scheibenwischermotor, vorgesehen, der über eine Achse 25 starr mit einem am Boden
des Behälters 1 unmittelbar über der Kammer 20 angeordneten Sandrechen 26 sowie
mehreren in der Kammer 20 vorgesehenen Kammerbehältern 271 - 274 verbunden ist.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bestehen die Kammerbehälter
271 - 274 gemäß Figur 5 aus im Querschnitt.
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viertelkreisförmigen Behältern, die oben und unten offen sind.
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Wird die erfindungsgemäße Sandstreuvorrichtung eingeschaltet, so wird
gleichzeitig auch der Elektromotor 28 in Gang gesetzt. Über die Achse 25 werden
sowohl der Sandrechen 26 als auch die vier gleich großen Kammerbehälter 271 - 274
in eine drehende Bewegung versetzt.
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Bei dieser Drehbewegung schiebt der blattförmige Sandrechen 26 das
Streugut durch die obere OfLnng 23 der Kammer 20 in die jeweils darunter befindliche
Kammer 271 bzw. 272 bzw. 273 bzw. 274 oder jeweils in zwei darunter befindlicher
Kammerbehälter. Aus den sich drehenden Kammerbehältern 271 - 274 gelangt dann das
Streugut durch die untere öffnung 24 in einen darunter befindlichen Raum, der durch
ein Leitblech 29 und die äußere Wandung des Behälters 1 gebildet wird und zur Auslaßöffnung
9 der Sandstreuvorrichtung führt. Von hier aus wird das Streugut in der oben beschriebenen
Weise beispielsweise mit Druckluft zur eigentlichen Streuvorrichtung gefördert.
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Der in Figur 5 dargestellte Schnitt entlang der Linie A-A durch den
Streugut-Behälter 1 zeigt die Anordnung der Kammeröffnungen 23, 24 sowie der einzelnen
Kammerbehälter 271 - 274 und des Sandrechens 26. Aus dieser Darstellung
geht
besonders deutlich die gegenüberliegende Anordnung der Kammeröffnungen 23, 24 sowie
die Ausgestaltung des Sandrechens 26 hervor. Bei Drehung des Sandrechens 26 wird
das in dem Behälter 1 befindliche, gegebenenfalls auch zusammengeklumpte Streugut
in die obere Kammeröffnung 23 geschoben und gelangt durch die sich drehenden Kammerbehälter
271 - 274 zur unteren Kammeröffnung 24, von wo aus es zur Auslaßöffnung 9 geleitet
wird. Die Anzahl der Kammerbehälter 271 - 274 ist im vorlieyenden Ausführungsbeispiel
mit vier angenommen worden, es sind jedoch in analoger Weise auch andere Ausgestaltungen,
beispielsweise mit zwei oder drei oder auch mit mehr als vier Kammerbehältern möglich.
In ähnlicher Weise können auch mehr als jeweils eine Öffnung vorgesehen werden,
die dazu noch in beliebiger Weise in dem oberen und unteren Zwischenboden 21 bzw.
22 vorgesehen werden können.
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Darüber hinaus ist auch eine Ausgestaltung des Sandrechens 26 in der
Weise möglich, daß von der Achse 25 ausgehend nur ein Arm, aber auch mehrere, beispielsweise
vier Arme, die jeweils senkrecht aufeinanderstehen, vorgesehen werden können.
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Wie aus den dargestellten Ausführungsbeispielen deutlich wird, schließt
die Anwendung der erfindungsgemäßen Sandstreuvorrichtung keinerlei Nachteile in
Bezug auf Beschädigung von Fahrbahnen o. dgl. ein. Im Gegenteil dient der bei Betätigung
der Sandstreuvorrichtung abgegebene Sand auch dazu, auch bei anderen Kraftfahrzeugen
im Bereich des auf der Straße liegenbleibenden Sandes die Fahrsicherheit zu erhöhen.
Wie aus der Beschreibung ebenfalls deutlich hervorgeht, ist ein nachträglicher Einbau
der erfindungsgemäßen Sandstreuvorrichtung ohne weiteres möglich. Zu diesem Zweck
ist von einer entsprechenden Fachwerkstatt lediglich eine Halterung im Bereich
der
Vorder- und wahlweise auch der Hinterräder anzubringen, an der die erfindungsgemäße
Streuvorrichtung befestigt werden kann. Ähnlich einfach ist für einen auf diesem
Gebiet tätigen Fachmann der Anschluß der Streuvorrichtung an das elektrische Bordnetz
des Kraftfahrzeuges.
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Obwohl die Erfindung anhand von vier Ausführungsbeispielen näher erläutert
wurde, versteht es sich doch von selbst, daß die Erfindung nicht auf die konkreten
Ausführungsformen dieser Beispiele beschränkt ist Ergänzungen und Abwandlungen der
dargestellten Ausführungsbeispiele, die im Rahmen des allgemeinen fachmännischen
Handelns liegen, werden vom Gegenstand der Erfindung ebenfalls erfaßt.