DE4125407C3 - Auftriebsvorrichtung für Taucher und Verfahren zur Steuerung der Luftmenge in einem Auftriebskörper mit veränderbarem Volumen für einen Taucher - Google Patents
Auftriebsvorrichtung für Taucher und Verfahren zur Steuerung der Luftmenge in einem Auftriebskörper mit veränderbarem Volumen für einen TaucherInfo
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- DE4125407C3 DE4125407C3 DE19914125407 DE4125407A DE4125407C3 DE 4125407 C3 DE4125407 C3 DE 4125407C3 DE 19914125407 DE19914125407 DE 19914125407 DE 4125407 A DE4125407 A DE 4125407A DE 4125407 C3 DE4125407 C3 DE 4125407C3
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Description
Die Erfindung betrifft eine Auftriebsvorrichtung für Taucher
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
ein Verfahren zur Steuerung der Luftmenge
in einem Auftriebskörper mit veränderbarem Volumen für einen Taucher
gemäß Anspruch 18.
Sporttaucher benutzen zur Regulierung ihres Auftriebes Auf
triebsvorrichtungen z. B. in Form von aufblasbaren Tauchwe
sten, üblicherweise mit einem Volumen von 15 bis 20 l, die
mit Atem- oder Preßluft aufgepumpt und über eines oder meh
rere Ablaßventile entleert werden können.
Da solche Westen nicht starr sind und sich das Gasvolumen
in der Weste abhängig von der Wassertiefe in ganz erhebli
chem Umfang ändert, sind solche Systeme prinzipiell insta
bil. Bewegt sich der Taucher nach unten, so wird die in der
Weste vorhandene Luft komprimiert und erzeugt einen gerin
geren Auftrieb. Ohne Gegenmaßnahmen würde der Taucher des
halb ständig weiter absinken. Bewegt er sich aber bei aus
geglichenem Auftrieb aktiv nach oben, verringert sich der
Wasserdruck entsprechend; der Auftrieb nimmt somit ständig
zu und der Auftauchvorgang findet immer rascher statt.
Zwar ist eine Feinkompensation des Auftriebs in Grenzen
durch eine Verschiebung der Atemmittellage möglich und
außerdem kann durch Schwimmbewegungen einer Steig- oder
Sinktendenz entgegengewirkt werden. Beide oben genannten
Situationen sind jedoch gleichermaßen gefährlich und haben
zu zahlreichen tödlichen Unfällen geführt, so daß der Auf
triebsregelung eine entsprechende Bedeutung zukommt.
Soll die Tauchtiefe um mehrere Meter geändert werden, muß
der Taucher die Füllung seiner Weste entsprechend korrigie
ren; dieser Vorgang verlangt einige Erfahrung und eine ge
wisse Planung. Zur Erleichterung des Vorgangs, der im um
ständlichsten Fall das Abnehmen des Mundstücks, Einblasen
eines Teils der Atemluft in die Weste, Aufsetzen und Aus
blasen des Mundstücks verlangt, wurden sogenannte "infla
tor"-Systeme entwickelt, bei denen die Westenfüllung über
Ventile geändert werden kann.
Ein automatisches System, das einen einmal gewählten Auf
trieb unabhängig von der Wassertiefe konstant hält, kann
den Taucher von einer lästigen Routinearbeit befreien und
bei der Ausbildung von Schülern zur Erhöhung der Sicherheit
beitragen.
Gattungsgemäße Auftriebsvorrichtungen und Verfahren sind
in den US-Patentschriften 38 20 348
und 43 24 507 beschrieben.
Bei der US-PS 43 24 507 wird der Füllzustand der Weste
über den Druck in der Weste reguliert, wobei
beispielsweise noch die Kompressibilität des aus
geschäumtem Kunststoff bestehenden Taucheranzugs berück
sichtigt wird.
Von den oben genannten Systemen ist keines auf dem Markt zu
nennenswerter Verbreitung gekommen. Einer der Gründe dafür
ist die Schwierigkeit, mit mechanischen Systemen Volumenän
derungen flexibler Tauchwesten mit hinreichender Genauig
keit erfassen zu können; bei den oben beschriebenen Syste
men ergeben sich zudem große Hysteresen, so daß diese Vor
richtungen insgesamt als wenig brauchbar anzusehen sind.
Die darüber hinaus noch bekannten Vorrichtungen mit starren
Auftriebskörpern sind häufig zu sperrig und zu unbequem zu
tragen.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine gattungsgemäße Auftriebsvorrichtung und ein gattungsgemäßes Verfahren
für Taucher so zu verbessern, daß
ein wählbarer Auftrieb exakt einstellbar ist und auch bei
wechselnden Tauchtiefen zuverlässig eingehalten wird.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1
angegebene Auftriebsvorrichtung und durch das in Patentanspruch 18
angegebene Verfahren gelöst.
Die Unteransprüche betreffen
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Es werden fortlaufend der Druck und die Tempe
ratur der Luft im Auftriebskörper überwacht; Änderungen des
Luftvolumens, die durch Änderungen dieser Parameter bedingt
sind, können somit zuverlässig mittels der Steuereinrich
tung bestimmt und durch eine entsprechende Änderung der
Luftmenge im Auftriebskörper kompensiert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein
Flußmesser in einer mit dem Auftriebskörper verbundenen
Luftleitung zur Erfassung des Luftstromes in den oder aus dem Auftriebskörper vorgesehen. Durch
Integration des Luftflusses (Luftstromes) bei bekanntem
Leitungsquerschnitt können die Luftmengen, die dem Auftriebskörper
zugeführt bzw. aus ihm abgeführt werden, exakt erfaßt wer
den. Dies gilt nicht nur für die Luftmengenänderun
gen während des Tauchens, sondern auch für das anfängliche
Befüllen des Auftriebskörpers. Als Druckquelle für die Auf
triebsvorrichtung sollte der Preßluftvorrat eines Preßluft
tauchgerätes eingesetzt werden.
Vorteilhafterweise weist die Steuereinrichtung zur Auswertung der Sensorsignale und zur Ansteuerung der Ventile einen Mikro
prozessor auf. Somit können die Signale der Sensoren
schnell ausgewertet werden und die Steuersignale für
die Ventile, die vorzugsweise elektromagnetische Ventile
sind, unmittelbar erzeugt werden. Auf diese Weise
kann die Steuereinrichtung schnell auf sich ändernde Umge
bungsbedingungen reagieren; zudem sind zum Anschluß der
Sensoren lediglich elektrische Leitungen erforderlich, so
daß die Sensoren an beliebigen, geeigneten Stellen befe
stigt werden können. Hystereseeffekte, die bei mechanischen
Steuerungen häufig auftreten, können dabei weitgehend ver
mieden werden.
Als Flußmesser können dabei verschiedene Systeme eingesetzt
werden, zum Beispiel solche, die die Wärmeaufnahme des
Gases ermitteln oder mit einer Druckmessung an einem Ventu
rirohr arbeiten.
Sensoren, die nach dem erstgenannten Prinzip arbeiten, sind
für verschiedene Anwendungen erhältlich.
Das
letztgenannte Prinzip ist ebenfalls allgemein bekannt, un
ter anderem sind in der DIN 1952 Regeln hierfür angegeben.
Da jede Flußmessung prinzipiell nur eine begrenzte Genauig
keit aufweist und sich Meßfehler im Laufe der Zeit addieren
könnten, ist zur fortlaufenden Bestimmung des Auftriebs und
damit des Tauchwestenvolumens eine Korrektur anhand der
Ventilschaltzeiten und des Verlaufs der Umgebungsdruck-Mes
sungen vorgesehen. Diese Aufgabe wird von einem eigenen
Steuerabschnitt wahrgenommen. Mit dieser softwareseitigen
Korrektur ist die ordnungsgemäße Funktion des Systems auch
über längere Betriebszeiten ermöglicht.
Als mögliche Zusatzfunktion bietet sich u. a. die Berück
sichtigung der sich als Funktion von Druck und Temperatur
ändernden Wasserdichte (Süß- oder Meerwasser) bei der
Steuerung des Auftriebs an.
Die von den Sensoren ermittelten Werte für Druck und Tempe
ratur, gegebenenfalls nach Umrechnung in
Werte für die Was
sertiefe, können dabei über eine Anzeigevorrichtung, die
vorteilhaft auch mit Bedienungselementen für die Auftriebs
vorrichtung versehen ist, angezeigt werden.
Ein wesentlicher Aspekt neben der Auftriebsregelung ist die
automatische Überwachung des Tauchvorgangs. So kann die er
findungsgemäße Auftriebsvorrichtung verschiedene Sicher
heitsfunktionen erfüllen. Bei Überschreiten einer vorgege
benen Wassertiefe (d. h. bei einer zu großen Tauchtiefe)
kann eine Alarmvorrichtung betätigt und/oder der Auftrieb
erhöht werden. Des weiteren ist mittels der Auftriebsvor
richtung der Tauchvorgang so steuerbar, daß beispielsweise
ein vorgebbarer Tauchverlauf eingehalten wird. Auf diese
Weise kann das Einhalten von Sollzeiten für die Dekom
pression des Tauchers sichergestellt werden; der Tauchvor
gang kann durch Speichern der fortlaufend gemessenen Werte
dokumentiert werden.
Zusätzlich kann schließlich der noch verbleibende Luftvor
rat in einem Preßlufttauchgerät überwacht und gegebenen
falls ein Auftauchvorgang eingeleitet werden.
Neben der automatischen Steuerung durch die Steuereinrich
tung kann der Auftrieb auch über manuell zu betätigende
Ventile eingestellt werden.
Die Steuereinrichtung, der Flußmesser und die Einlaß- und
Auslaßventile können als kompakte Einheit in einem Gehäuse
untergebracht werden, das an einem beliebigen Ort an der
Tauchausrüstung angebracht werden kann; dabei ist es mög
lich, die Anzeigeeinheit mit Bedienungselementen separat
auszubilden, so daß sie am Handgelenk getragen werden kann.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Auftriebs
vorrichtung mit einer Steuereinrichtung,
Fig. 1a eine Modifikation der in Fig. 1 dargestellten
Auftriebsvorrichtung und
Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Funktion der
Steuereinrichtung.
Fig. 1 zeigt in einer Schemadarstellung die
Auftriebsvorrichtung. Der Auftriebskörper 10 ist als
aufblasbare Tauchweste aus flexiblem Material ausgebildet,
wie es allgemein für Tauchwesten üblich ist. In der Regel
kann eine allgemein erhältliche Tauchweste verwendet wer
den; das System benötigt keinen speziell angefertigten Auf
triebskörper.
Die Tauchweste ist über eine flexible Schutzhülle 80 mit
einer Steuereinrichtung 30 verbunden, wobei die Schutzhülle
eine Signalleitung 110, die mit einem Temperatursensor 50
in der Weste verbunden ist, und eine Luftleitung 70, die
mit dem Westeninnern kommuniziert, umgibt.
Innerhalb eines Gehäuses 130 sind ein Flußmesser 60, der
mit der Luftleitung 70 verbunden ist, ein Mikroprozes
sor 90, elektromagnetische Ventile Va und Ve, manuelle Ven
tile Vaa und Vee und ein System von Luftleitungen 150, 150a, 160,
160a, 170, 180, 180a, 190 mit einem Luftauslaß 140 angeordnet.
Die Steuereinrichtung 30 ist ferner über eine Zuführlei
tung 120 mit dem Luftanschluß einer Druckluftquelle 20 in Form
eines Preßlufttauchgerätes verbunden. Die manuellen Ventile Vaa und Vee können auch
durch zwei wasserdichte Schalter ersetzt sein, mit denen Va
und Ve direkt betätigt werden können (Fig. 1a); diese Betä
tigung kann dabei nach Bauart über elektrische oder mecha
nische Mittel erfolgen.
Der Mikroprozessor kann grundsätzlich von beliebiger Bauart
zur Signalverarbeitung, Durchführung von Programmen, Spei
cherung von Programmen und Daten und Abgabe von Steuerdaten
sein; des weiteren ist in der Steuereinrichtung eine Span
nungsquelle, z. B. eine Batterie, zum Betrieb des Mikropro
zessors, der Sensoren und der Ventile vorgesehen.
Am Gehäuse 130 ist ein Drucksensor 40 dargestellt; vorzugs
weise ist der Drucksensor jedoch, wie der Temperatursen
sor 50, im Inneren der Tauchweste vorgesehen, so daß er di
rekt den Innendruck der Weste erfaßt. Andererseits hängt
der Westeninnendruck über die bekannte Dehnungscharakteri
stik der Weste (bzw. des Westenmaterials) mit dem Außen
druck zusammen; der Außendruck läßt sich also aus dem We
steninnendruck ermitteln und vice versa. Um derartige Be
rechnungen zu umgehen, können sowohl ein Drucksensor im We
steninneren als auch ein Drucksensor am Gehäuse vorge
sehen sein.
Der Mikroprozessor 90 erhält vom Drucksensor 40, vom Tempe
ratursensor 50 und vom Flußmesser 60 über Eingangsleitun
gen, die mit den entsprechenden Elementen verbunden sind,
Eingangssignale, und gibt Steuersignale an das Auslaßventil
Va und an das Einlaßventil Ve zur Steuerung des Füllzustan
des der Weste über Ausgangsleitungen, die mit den Ventilen
verbunden sind, ab. Des weiteren ist der Mikroprozessor mit
einer Anzeigevorrichtung 100 verbunden, die separat vom Gehäuse
vorgesehen sein kann und der Anzeige wählbarer Daten wie z. B.
Druck, Temperatur oder Wassertiefe dient. Nicht darge
stellt sind zusätzliche Bedienungselemente für die Steuer
einrichtung, mit denen sie ein- oder ausgeschaltet werden
kann oder mit denen der Füllzustand der Weste gezielt ver
ändert werden kann.
Die Zuführleitung 120 mündet in eine Luftzufuhrlei
tung 150, an die sich das Einlaßventil Ve, eine Abzwei
gung 180, das Auslaßventil Va, eine Luftauslaßleitung
160 und der Luftauslaß 140 anschließen. Parallel zu diesem
Leitungssystem kann ein Leitungssystem zur manuellen Steue
rung aus einer Luftzufuhrleitung 150a, dem manuellen
Einlaßventil Vee, einer Abzweigung 180a, dem manuellen
Auslaßventil Vaa und einer Luftauslaßleitung 160a vorgese
hen werden (Fig. 1). Beide Systeme sind an den Abzweigungen
180, 180a über ein Kopplungsstück 190 miteinander verbun
den. Eine Verbindungsleitung 170 verbindet die Abzweigung
180 mit dem Flußmesser 60.
Bei ausgeglichenem Auftrieb sind alle Ventile geschlossen.
Zur Erhöhung des Auftriebs kann der Taucher durch Öffnen
des Einlaßventils Ve (Fig. 1a) bzw. Vee (Fig. 1) Luft über die
Luftleitungen 120, 150, 180, 170, 70 (Fig. 1a) bzw. 120, 150a, 180a, 190, 170, 70 (Fig. 1) in die Tauchweste
einlassen. Entsprechend kann Luft über die Luftleitungen 70, 170, 180, 160 und den Luftauslaß 140 (Fig. 1a) bzw. 70, 170, 180, 160
und den Luftauslaß 140 (Fig. 1) durch Öffnen des
Auslaßventils Vaa bzw. Va abgelassen werden, so daß sich der Auf
trieb vermindert. Die dabei auftretenden Luftströmungen wer
den vom Flußmesser 60 erfaßt und vom Mikroprozessor ausge
wertet.
In gleicher Weise wie bei der manuellen Betätigung erfolgt
die Luftzufuhr durch Ansteuerung des Einlaßventils Ve über die
Leitungen 120, 150, 180, 170 und 70 bzw. der Luftablaß durch An
steuerung des Auslaßventils Va über die Leitungen 70, 170, 180 und
160 zum Luftauslaß (Fig. 1), wobei diese Ventile vom Mikroprozessor
angesteuert werden und das jeweils nicht betätigte Ventil
geschlossen bleibt.
Bevor die Beschreibung des Steuerverfahrens für das Volumen
anhand der Fig. 2 erfolgt, soll hier kurz auf
die
physikalischen Grundlagen eingegangen werden.
Der Auftrieb des Auftriebskörpers ergibt sich gemäß dem Ar
chimedischen Prinzip aus dem Gewicht der verdrängten Was
sermenge abzüglich des Eigengewichts der Auftriebsvorrich
tung und der Luft im Auftriebskörper zu:
B(p,T) = (V(p,T) + Vk) ρ - (Gk + M₁) (1)
wobei
B der druck- und temperaturabhängige Auftrieb,
V das druck- und temperaturabhängige Luftvolumen im Auftriebskörper,
Gk das Eigengewicht der Auftriebsvorrichtung,
Vk das Eigenvolumen der ungefüllten Auftriebsvorrichtung,
M₁ das Eigengewicht der Luft in der Auftriebsvorrichtung,
ρ das spez. Gewicht des Wassers sind.
B der druck- und temperaturabhängige Auftrieb,
V das druck- und temperaturabhängige Luftvolumen im Auftriebskörper,
Gk das Eigengewicht der Auftriebsvorrichtung,
Vk das Eigenvolumen der ungefüllten Auftriebsvorrichtung,
M₁ das Eigengewicht der Luft in der Auftriebsvorrichtung,
ρ das spez. Gewicht des Wassers sind.
In erster Näherung können ρ, Gk und Vk zunächst als kon
stant angesehen werden; der Wert von ρ soll als 1000 g/l
(Süßwasser) bzw. 1035 g/l (Salzwasser) angenommen werden.
Zudem wird vorausgesetzt, daß Wasser inkompressibel ist.
Das Eigengewicht M1 der Luft kann bei dieser Betrachtung
vernachlässigt werden.
Die Beziehung zwischen Druck p, Temperatur T und Volumen
V(p,T) ist für ein ideales Gas durch
p V = c R T (2)
gegeben, wobei c die Gasmenge in mol und R die Gaskonstante
bezeichnen. Diese Gleichung ist auch für Luft in ausrei
chender Genauigkeit erfüllt; 1 mol Luft entspricht dabei
etwa 28,84 g.
Bei bekannten Werten für die Gasmenge c, Temperatur T und
Druck p läßt sich somit das Volumen und damit der Auftrieb
gemäß Gleichung (1) berechnen. Für einen konstanten Auf
trieb muß auch das Luftvolumen in der Weste konstant sein,
beispielsweise den Wert V0 annehmen. Ändern sich die Druck- und
Temperaturwerte (Δp, ΔT) ausgehend von einem Anfangswert
(pa, Ta), so muß die anfängliche Gasmenge ca entsprechend um
Δc geändert werden, damit die Beziehung
V₀ = (Ta+ΔT)/(pa+Δp) * R * (ca+Δc) = const. (3)
erfüllt ist.
Der Wert für c, d. h. die Gasmenge in der Weste, wird durch
Öffnen der Ventile Va bzw. Ve geändert. Bei bekannten Ven
tileigenschaften wird der zeitabhängige Fluß f(t) der Luft
durch das entsprechende Ventil gemessen und Δc aus
Δc = λ ∫ f(t) dt (4)
ermittelt, wobei λ eine von den Ventileigenschaften abhän
gige Konstante ist.
Ausgehend von den oben dargestellten Beziehungen erfolgt
die Steuerung des Auftriebs über die Gasmenge c gemäß dem
in Fig. 2 dargestellten Steuerschema.
In Schritt #1 erfolgt zunächst eine Initialisierung des Sy
stems durch den Taucher, wobei im Schritt #2 eine Funkti
onsprüfung des Systems durchgeführt wird. Falls der Selbst
test einen Defekt aufzeigt, wird auf einer entsprechenden
Anzeige eine Warnung ausgegeben. Anschließend wird im
Schritt #100 anhand einer Tabelle festgestellt, ob trotz
des Defekts eine sichere Funktion des Gerätes gewährleistet
ist. Anderenfalls wird das System deaktiviert und evtl. ge
gen weitere Einschaltversuche gesperrt.
Verläuft der Selbsttest erfolgreich, wird im Schritt #3
eine Anfangskalibrierung vorgenommen: die Zeit t0, die au
genblicklichen Werte von Druck p und Temperatur T, der
Flaschendruck und das vom Taucher manuell zugeführte Vo
lumen V werden als Anfangswerte p0, T0, pF0 und Vsoll
festgehalten.
Alle diese Werte werden einer Konsistenzprüfung unterzogen;
ggf. werden die Schritte #100 und #101 durchlaufen.
Dann ist das System funktionsbereit.
Während des Tauchvorgangs wird fortlaufend die schwarz
weiß markierte Schleife #11 durchlaufen, wobei in Schritt
#10 eine Messung der aktuellen Werte erfolgt und pF, p, der
Fluß f, die Temperatur T, die Systemzeit t und die
Schaltzeiten tvi der Ventile festgehalten werden.
Schritt #12 berechnet aus diesen Werten einen Mitteldruck
<p< bzw. , indem entsprechend gewichtete Druckwerte, die
innerhalb einer Zeitspanne (ca. 15 sec.) gemittelt werden,
von periodischen Schwankungen befreit werden. Außerdem wer
den folgende Parameter berechnet:
die Änderungsgeschwindigkeit d<p</dt; die aktuell in der
Weste vorhandene Gasmenge cist (aus Vsoll, <p<, T); Vsoll
aus Umrechnung des in Schritt #3 anfänglich festgestellten
Westenvolumens unter Berücksichtigung von p, T; das
tatsächlich vorhandene Westenvolumen Vist unter Berücksich
tigung von Vsoll, den Flußmessungen f, den Ventilschaltzei
ten tvi und den aktuellen Werten für <p< und T.
Im Schritt #13 wird direkt danach geprüft, ob die gemesse
nen bzw. berechneten Werte eine Reaktion #14 erfordern. Es
wird überprüft, ob
- - die aktuelle Tauchzeit eine Grenze tmax überschreitet,
- - der Druck einen höchstzulässigen Wert pmax überschreitet,
- - der Flaschendruck pF einen Mindestwert pmin unterschreitet und
- - der Betrag der Steig-Sinkrate d<p</dt die Grenzwerte δ1, δ2 über/unterschreitet (wobei δ1 die Grenze für die Auf/Abtauchgeschwindigkeit und δ2 die Grenze für passives, ungewolltes Steigen/Sinken ist).
Falls keine Reaktion erforderlich ist, wird im Schritt #20
erneut anhand der Konsistenz der Meßwerte und einer Check
liste geprüft, ob ein Defekt vorliegt (der ggf. in
#100, #101 abgearbeitet wird). Die Schleife schließt sich
durch erneute Messung #10.
Falls eine Reaktion erforderlich ist, arbeitet #14 eine Ta
belle ab, anhand derer die Berechnung der nun erforderli
chen Gasmenge csoll erfolgt.
Schritt #22 stellt fest, ob csoll ausreichend gut mit cist
übereinstimmt. Dies wird anfangs nicht der Fall sein, so daß
bei #31 und #34 eine Abfrage und Aktivierung des Einlaß- bzw.
Auslaßventils Ve bzw. Va erfolgt. Nach Öffnen des ent
sprechenden Ventils wird mit #22 bzw. mit #31 fortgesetzt.
Es kommt wieder zur Prüfung #20, und dann wird die durch
Doppelstrich markierte Schleife #21 durchlaufen. Hier kommt
es in #12 zur Berechnung von cist, dann in #22 zum Ver
gleich mit csoll. Erst wenn csoll erreicht ist, wird #21
nach Ventilverschluß wieder verlassen (über #32, #35).
Bei #32 wird über die Prüfung #20 in die Schleife #11 zu
rückverzweigt.
Änderungen, die die Grenzwerte bei #13 überschreiten,
füh
ren zur Wiederholung des Ablaufs.
Eingriffe des Tauchers, beispielsweise durch manuelles Betä
tigen eines Ventils, werden in #10/#12 festgestellt. Der
oben dargestellte Prozeß wird dann nach Korrektur von Vsoll
fortgesetzt.
Die Tabelle des Schrittes #14 enthält unter anderem Werte,
die zur Berücksichtigung der erforderlichen Dekompressions
zeiten erforderlich sind.
Neben den oben beschriebenen Größen können selbstverständ
lich noch weitere Größen in die Steuerung einbezogen werden.
Z. B. kann das sich mit der Zeit verändernde Gewicht der
Preßluftflaschen oder das Gewicht der Luft im Auftriebskör
per berücksichtigt werden, ebenso wie die Abhängigkeit der
Wasserdichte von Druck/Temperatur oder eine Kompression des
Taucheranzugs oder dgl. Derartige Korrekturen fließen gemäß
Gleichung (1) in die Berechnung ein und schlagen sich in
der Berechnung der Größe c nieder.
Schließlich kann die Vorrichtung noch mit
einer Speichereinheit versehen sein, um beispielsweise wäh
rend des Tauchvorgangs fortlaufend die Druck-/Tempe
raturwerte für eine spätere Dokumentation zu spei
chern.
Entsprechend kann die Speichereinrichtung auch eine Folge
von Auftriebswerten enthalten, so daß vorgegebene Abtauch-/Auf
tauchvorgänge über Steuerung des Auftriebskörpers ein
gehalten werden können.
Ein wesentlicher Sicherheitsaspekt ergibt sich dadurch, daß
durch eine Überwachung der Druckwerte das
Unterschreiten eines vorgegebenen Maximalwertes für die
Tauchtiefe verhindert werden kann. Auch die Tauchzeit kann
begrenzt werden. Diese Aspekt sind insbesondere für Ausbil
dungszwecke hervorzuheben.
Die Auftauchgeschwindigkeit kann so regu
liert werden, daß sie innerhalb ungefährlicher Grenzwerte
bleibt.
Bei der Überwachung des Füllzustandes der Preßluftflasche
kann der Luftbedarf für die Dekompression
abgeschätzt werden, so daß das automatische Einleiten des
Auftauchens rechtzeitig erfolgen kann.
Des weiteren hat der Taucher die Möglichkeit, den Auftauch
vorgang manuell zu unterbrechen. Dies ist beispielsweise
nötig, wenn absehbar ist, das der Auftauchvorgang in ein
Hindernis hinein (Nesselqualle, Schiffsrumpf) führen würde.
Diese Unterbrechung blockiert die Schritte #14 und #22,
führt jedoch nicht zu einem Ausschaltvorgang. So können die
Vorteile des Systems genutzt werden, nachdem das Hindernis
umschwommen wurde.
Claims (18)
1. Auftriebsvorrichtung für Taucher mit einem an eine Druckluft
quelle (20) anschließbaren Auftriebskörper (10) mit verän
derbarem Volumen,
mit
einem steuerbaren Einlaßventil (Ve) zur Zuführung von Luft aus der Druckluftquelle (20) an den Auftriebskörper (10),
einem steuerbaren Auslaßventil (Va) zum Ablassen von Luft aus dem Auftriebskörper (10) an die Umgebung
und einer Steuereinrichtung (30) zur Steuerung der Luft menge im Auftriebskörper (10) über die Ventile (Va, Ve),
dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperatursensor (50) zur Erfassung der Temperatur innerhalb und/oder außerhalb des Auftriebskörpers (10) und ein Drucksensor (40) zur Erfassung des Druckes innerhalb und/oder außerhalb des Auftriebskörpers (10) vorgesehen ist und daß die Luftmenge im Auftriebskörper (10), ausgehend von einem Anfangswert der Menge, des Druckes und der Temperatur der Luft, durch die Steuereinrichtung (30) abhängig von den Signalen des Drucksensors (40) und des Temperatursensors (50) über die Ventile (Va; Ve) derart gesteuert wird, daß Änderungen des Luftvolumens aufgrund von Druck- und/oder Temperaturänderungen kompensiert werden.
einem steuerbaren Einlaßventil (Ve) zur Zuführung von Luft aus der Druckluftquelle (20) an den Auftriebskörper (10),
einem steuerbaren Auslaßventil (Va) zum Ablassen von Luft aus dem Auftriebskörper (10) an die Umgebung
und einer Steuereinrichtung (30) zur Steuerung der Luft menge im Auftriebskörper (10) über die Ventile (Va, Ve),
dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperatursensor (50) zur Erfassung der Temperatur innerhalb und/oder außerhalb des Auftriebskörpers (10) und ein Drucksensor (40) zur Erfassung des Druckes innerhalb und/oder außerhalb des Auftriebskörpers (10) vorgesehen ist und daß die Luftmenge im Auftriebskörper (10), ausgehend von einem Anfangswert der Menge, des Druckes und der Temperatur der Luft, durch die Steuereinrichtung (30) abhängig von den Signalen des Drucksensors (40) und des Temperatursensors (50) über die Ventile (Va; Ve) derart gesteuert wird, daß Änderungen des Luftvolumens aufgrund von Druck- und/oder Temperaturänderungen kompensiert werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Flußmesser (60) in einer mit dem Auftriebskörper (10) ver
bundenen Luftleitung (70) zur Erfassung des Luftstromes in
den oder aus dem Auftriebskörper (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinrichtung (30) zur Auswertung der Sen
sorsignale sowie zu Ansteuerung der Ventile (Va, Ve) einen
Mikroprozessor (90) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikroprozessor (90) mit dem Flußmesser (60) verbunden
ist und ein dem Fluß entsprechendes Signal erhält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal des Flußmessers (60) im Mikroprozessor (90) zur
Ermittlung der dem Auftriebskörper (10) zugeführten oder vom
Auftriebskörper (10) abgeführten Luftmenge aufintegriert wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Flußmesser (60) die Strömungsge
schwindigkeit der Luft in der Luftleitung (70) ermittelt.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in der Steuereinrichtung (30)
Korrekturdaten gespeichert sind und daß die Luftmenge im
Auftriebskörper (10) abhängig von der Meerwasser
dichte/Süßwasserdichte als Funktion von Druck und Tempera
tur steuerbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (30) eine
Anzeigevorrichtung (100) aufweist, mit der auswählbare Da
ten anzeigbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeigevorrichtung (100) als separate Einheit ausgebil
det ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anzeigevorrichtung (100) Bedienungsele
mente für die Steuereinrichtung (30) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (30) die
Luftmenge im Auftriebskörper (10) abhängig von einem vorgebbaren
Auftauchverlauf steuert.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (30) die
Tauchtiefe fortlaufend überwacht und abhängig von einer
vorgebbaren Maximaltiefe ein Alarmsignal abgibt und/oder
die Luftmenge des Auftriebskörpers (10) erhöht.
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckluftquelle (20) ein Preßluft
tauchgerät ist, daß der verbleibende Luftvorrat im
Preßlufttauchgerät mittels der Steuereinrichtung (30) und eines
weiteren Drucksensors überwacht wird und bei Unterschreiten
eines vorgebbaren Mindestluftvorrats ein Auftauchvorgang
ausgelöst wird.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Werte für Wasserdruck
und/oder Wassertemperatur von der Steuereinrichtung (30)
fortlaufend gespeichert werden.
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch zusätzliche, manuell bedienbare Einlaß- und
Auslaßventile (Vee, Vaa) zur manuellen Steuerung der
Luftmenge im Auftriebskörper (10).
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (30), der Flußmesser (60) und die
Einlaß- und Auslaßventile (Ve, Va) in einem gemeinsamen Ge
häuse (130) angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Ein- und Auslaßven
tile (Ve, Va) zur Steuerung der Luftmenge im Auftriebskörper (10)
manuell bedienbar sind.
18. Verfahren zur Steuerung der Luftmenge in einem Auftriebs
körper (10) mit veränderbarem Volumen für einen Taucher, wobei
dem Auftriebskörper
(10) Luft zugeführt oder von ihm abgeführt wird, um ein gewünschtes Auftriebsvolumen zu erreichen,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Luftstrom zum oder vom Auftriebskörper
(10) und die Umgebungswerte für Druck und Temperatur ermittelt, um die Luftmenge im Auftriebskörper (10)
derart zu steuern, daß Änderungen
des Luftvolumens aufgrund von
Druck- und/oder Temperaturänderungen
kompensiert werden.
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