DE4124014C2 - Anfahrvorrichtung für eine Stahlbandgießanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anfahrvorrichtung für eine Stahl­ bandgießanlage, die aus einem an einem Anfahrstrang angeord­ neten Unterteil und einem damit verbundenen Abdicht- und Ver­ bindungsteil mit einer oberen Angießkontur besteht.

Durch die DE-OS 36 03 190 ist ein Anfahrkopf der vorgenannten Gattung bekannt, wobei ein Verbindungsteil durch Schrauben auf einem Anfahrkopf befestigt ist, der mit einem Anfahr­ strang verbunden ist. An der Oberseite des Verbindungsteiles sind pilzartige Vorsprünge angeformt, die von der einströmen­ den Stahlschmelze umgossen werden. Durch starke Abkühlung er­ starrt die Schmelze im Bereich des Verbindungsteiles sofort unter Bildung einer kompakten, formschlüssigen Verbindungs­ einheit.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer bezüglich Ge­ staltung und Handhabung einfacheren Anfahrvorrichtung.

Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Abdicht- und Verbindungsteil untere Vorsprünge mit Hinter­ schneidungen aufweist, denen im Kopfteil Ausnehmungen mit entsprechenden Hinterschneidungsflächen und federbelastete Spannbolzen zugeordnet sind.

Bei der erfindungsgemäßen Anfahrvorrichtung entfallen auf­ wendige, nur einmal verwendbare Schraubverbindungen die um­ ständliche Handarbeit erfordern. Die Anfahrvorrichtung kann sowohl von oben als auch von unten in die Kokille eingefahren werden.

Besondere Abdichtungen zu den Breitseitenwänden können gemäß einem weiteren Merkmal dadurch entfallen, daß die Dicke des Abdicht- und Verbindungsteiles um 1 bis 6 mm geringer als die Gießformatdicke ist.

Die Stirnseiten des Abdicht- und Verbindungsteiles bilden vorteilhaft gegenüber den Stirnseiten des Unterteiles einen Absatz zur Aufnahme einer feuerfesten Dichtung. Dabei ist die Dichtung von einer deformierbaren Blechhülle umschlossen.

Durch mindestens ein den Abdicht- und Verbindungsteil u-förmig umgreifendes Führungsprofil aus Kunststoff, wird dessen Ein­ führung und Positionierung in der Kokille vereinfacht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel mit Merkmalen und Vorteilen der Erfindung dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 den Querschnitt einer Stahlbandgießkokille mit darin positionierter Anfahrvorrichtung,

Fig. 2 eine Innenansicht der Stahlbandgießkokille auf eine Breitseitenwand mit davor befindlicher Anfahrvor­ richtung und

Fig. 3 in vergrößerter Darstellung eine Befestigungsstelle.

Bei der dargestellten Stahlbandgießkokille bilden zwei gegen­ überliegende Breitseitenwände 1, 2 und zwei zwischen paralle­ len Seitenbereichen der Breitseitenwände 1, 2 angeordnete Schmalseitenwände 3, 4 den Formraum. Zur Kühlung sind die Breitseitenwände 1, 2 und die Schmalseitenwände 3, 4 mit Kanälen 5 versehen. Die Breitseitenwände 1, 2 formen zu ihrer Mitte einen erweiterten Eingießbereich 6 in den ein Gießrohr 7 hineinragt.

Zum Verschließen der Kokille und als Auszugsverbindung be­ findet sich im unteren Bereich der Kokille ein aus einem Unterteil 8 und einem Abdicht- und Verbindungsteil 9 be­ stehender Anfahrkopf 10.

Der Abdicht- und Verbindungsteil 9 hat an seiner Oberseite Vorsprünge 11 zur Bildung einer Angießverbindung mit dem eingegossenen Stahl. An der Unterseite weist der Abdicht- und Verbindungsteil 9 T-förmige Vorsprünge 12 auf, zu deren Aufnahme sich im Unterteil 8 entsprechend geformte Nuten 13 befinden.

Zum Festspannen des Abdicht- und Verbindungsteiles 9 auf dem Unterteil 8 sind den T-förmigen Vorsprüngen 12 Spann­ bolzen 14 zugeordnet. Die Spannbolzen 14 sind in einer Bohrung 15 axialbeweglich gelagert und durch Muttern 16 ge­ halten. Unter einem Kopf 14a des Spannbolzens 14 sind Teller­ federn 17 angeordnet, durch die die Köpfe 14a der Spannbolzen 14 von innen gegen die Schenkel der Vorsprünge 12 gepreßt werden. Die Kugelform der Köpfe 14a gestattet ein seitliches Eindrücken der Vorsprünge 12 in ihre Halteposition ohne die Spannbolzen 14 zurückzuziehen. Hierzu sind die Vorsprünge 12 beidseits mit einer Schräge 12a versehen. Auf diese Weise kann die Verbindung einfach und schnell hergestellt und wieder gelöst werden. (Fig. 3).

Die Dicke des Abdicht- und Verbindungsteiles 9 ist um 1-6 mm geringer als das durch die Kokillenweite bestimmte Bandgieß­ format. Zur Erleichterung des Einführens und zur genauen Ein­ stellung des Abdicht- und Verbindungsteiles 9 mit einem Spiel von 0,5-3 mm zu den Breitseitenwänden 1, 2 der Kokille ist ein den Abdicht- und Verbindungsteil 9 u-förmig von unten umgreifendes Führungsprofil 18 aus Kunststoff oder weichem Metall vorgesehen.

Der Abdicht- und Verbindungsteil 9 bildet an den Schmalseiten gegenüber dem Unterteil 8 einen Absatz 19 als Dehnfuge zur Anordnung eines in einer Blechhülle 20 angeordneten feuer­ festen Vliesses 21 als Dichtung.

Claims (5)

1. Anfahrvorrichtung für eine Stahlbandgießanlage, die aus einem an einem Anfahrstrang angeordneten Unterteil und einem damit verbundenen Abdicht- und Verbindungsteil mit einer oberen Angießkontur besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdicht- und Verbindungsteil (9) untere Vorsprünge (12) mit Hinterschneidungen aufweist, denen im Unterteil (8) Ausnehmungen (13) mit entsprechenden Hinterschneidungs­ flächen und federbelastete Spannbolzen (14, 14a, 17) zuge­ ordnet sind.

2. Anfahrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Abdicht- und Verbindungsteiles (9) um 1 bis 6 mm geringer als die Gießformatdicke ist.

3. Anfahrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten des Abdicht- und Verbindungsteiles (9) gegenüber den Stirnseiten des Unterteiles (8) einen Absatz (19) zur Aufnahme einer feuerfesten Dichtung (21) bilden.

4. Anfahrkopf nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (21) mit einer Blechhülle (20) versehen ist.

5. Anfahrkopf nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein den Abdicht- und Verbindungsteil (9) u-förmig umgreifendes Führungsprofil (18) aus flexiblem Material.