DE4123062A1 - Verfahren zur herstellung von calciumformiat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von calciumformiatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Calciumformiat in wäßriger Phase durch Umsetzung
von Formaldehyd mit Calciumhydroxid in Gegenwart von
Inhibitoren zur Inhibierung der
Formaldehydkondensation zu Formosen.
Calciumformiat, das Calciumsalz der Ameisensäure, wird
praktisch ausschließlich als Nebenprodukt bei der
Herstellung der mehrwertigen Alkohole (Polyole)
Pentaerythrit, Trimethylolethan, Trimethylolpropan und
Neopentylglykol gewonnen. Es bildet sich bei der
Umsetzung der durch Aldolkondensation zugänglichen
3-Hydroxyaldehyde mit Formaldehyd in Gegenwart von
Calciumhydroxid; Calciumformiat ist somit das
Oxidationsprodukt einer gemischten
Cannizzaro-Reaktion.
Calciumformiat wird für vielfältige Zwecke eingesetzt,
wie beispielsweise als Hilfsmittel in der Gerberei,
zur Erzeugung von Ameisensäure, als
Abbindebeschleuniger in der Zementindustrie, als
Silierhilfsmittel sowie in steigendem Maß als nutritiv
wirksames Futtermitteladditiv in der Tierernährung.
Das letztgenannte Einsatzgebiet - Calciumformiat dient
zur Verbesserung der Futterverwertung, zur Reduzierung
von Verdauungsstörungen, Vermeidung von mikrobiellem
Futterverderb (siehe Broschüre der Degussa AG,
"Calciumformiat" - Ch 609-1-105-988 DD) - stellt
besondere Qualitätsanforderungen, damit das
Calciumformiat enthaltende Futter von den Tieren nicht
verweigert wird.
Nachteilig an der Herstellung von Calciumformiat als
Nebenprodukt der Polyolsynthese ist, daß eine Erhöhung
der Formiatproduktion nur zusammen mit einer Erhöhung
der betreffenden Polyolproduktion erreicht werden
kann: dies setzt entsprechende Absatzmöglichkeiten des
Polyols voraus.
Bekannt sind auch Verfahren zur Herstellung von
Calciumformiat durch Carbonylierung des
Calciumhydroxids (vgl. beispielsweise Gmelin-Handbuch,
Band Ca(B), Seiten 161-162 sowie Ullmann′s
Encyclopedia, 4th ed., Vol. A 12, Seiten 23-24).
Diese Verfahren erfordern im allgemeinen technisch
aufwendige Anlagen, hohe Drücke, hohe Temperaturen und
meist lange Reaktionszeiten.
Die Cannizzaro-Reaktion von Formaldehyd mit starken
anorganischen Basen wird durch folgendes Schema
wiedergegeben:
Me (OH)n + 2nCH2O → Me(OOCH)n + nCH3OH
n = 1 für Me = K, Na
n = 2 für Me = Ca, Ba.
n = 1 für Me = K, Na
n = 2 für Me = Ca, Ba.
Hierbei ist der Verlauf dieser Reaktion vom
verwendeten Metallhydroxid abhängig. Zahlreiche
Untersuchungen haben gezeigt, daß gewisse
Metallhydroxide nicht die Cannizzaro-Reaktion
begünstigen, sondern eine Autokondensation des
Formaldehyds. Obwohl das Formaldehyd-Molekül kein
α-H-Atom besitzt und deshalb keine normale
Aldolkondensation eingehen kann, werden
Hydroxyaldehyde und Ketone, besonders Pentosen und
Hexosen, die sogenannten Formosen, durch eine
praktisch analoge Reaktion gebildet (T. Mizuno, A.
Weiss, Adv. Carbohyd. Chem. Biochem. 29, 173 (1974)).
Zu den formosebildenden Hydroxiden gehören
insbesondere Pb(OH)2, Sn(OH)2, TlOH und Ca(OH)2.
Es bereitete daher Schwierigkeiten, Calciumformiat aus
Calciumhydroxid und Formaldehyd geruchsfrei und in
hoher Ausbeute zu gewinnen, weil durch die
autokatalytische Formaldehydkondensation Formaldehyd
der gewünschten Formiatbildung entzogen wird.
Um die bei der Polyolherstellung, etwa Pentaerythrit
aus Acetaldehyd, Formaldehyd und Kalk, auftretende
Verfärbung der Reaktionslösung und Formaldehydverluste
durch Formosebildung zu vermindern, wurde
verschiedentlich vorgeschlagen, die Umsetzung in
Gegenwart von Inhibitoren durchzuführen. Als
Inhibitoren eignen sich gemäß US-PS 21 86 272 Oxalate
der Elemente Cr, Mn, Fe, Co, Ni und Cu, gemäß US-PS
23 29 514 elementares Ni, Cu, Pt und Oxide oder
Hydroxide von Cu und Ag und gemäß US-PS 25 01 865
Borsäure und Borate.
Die tschechischen Patentschriften 1 69 105 und 1 82 576
richten sich auf die Retardierung der Formaldehyd-
Autokondensation unter Verwendung ähnlicher
Inhibitoren. Schließlich wird in der SU-PS 1 47 157 die
Herstellung von Calciumformiat aus Formaldehyd und
Ca(OH)2 in verdünnten wäßrigen Lösungen in Gegenwart
ausgewählter Metallsalz-Inhibitoren beschrieben. In
den vorgenannten CS- und SU-Dokumenten werden
Calciumhydroxid und Formaldehyd im Molverhältnis von
1 zu 3 bis 1 zu 4 umgesetzt. Wenn eine hohe
Selektivität der Umwandlung des Formaldehyds im Sinne
der Cannizzaro-Reaktion gewünscht wird, sind lange
Reaktionszeiten - um 5 Stunden - erforderlich, wodurch
die Raum-Zeit-Ausbeute erheblich beeinträchtigt wird.
Die SU-Patentschrift lehrt ferner, daß die besten
Ergebnisse nur unter Verwendung sehr verdünnter
wäßriger Lösungen erhalten werden - diese Maßnahme
mindert erneut die Raum-Zeit-Ausbeute und erfordert
zudem das Abdestillieren großer Mengen Wasser, wenn
Calciumformiat aus der wäßrigen Phase durch
Kristallisation gewonnen werden soll. Schließlich
werden in der SU-PS 1 47 157 keine Maßnahmen gelehrt,
wie der Restformaldehyd und Inhibitor aus der wäßrigen
Calciumformiatlösung abgetrennt werden, um ein
geruchsfreies und inhibitorfreies Calciumformiat zu
gewinnen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
technisches Verfahren aufzuzeigen, das es gestattet,
Calciumformiat in hoher Ausbeute und bezüglich der
eigentlichen Umsetzung verbesserter Raum-Zeit-Ausbeute
zu gewinnen. Zudem sollte ein Weg aufgezeigt werden,
auch zu inhibitorfreiem Calciumformiat zu gelangen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur
Herstellung von Calciumformiat durch Umsetzung von
Calciumhydroxid mit Formaldehyd in wäßriger Phase bei
40 bis 90°C in Gegenwart katalytischer Mengen eines
Inhibitors zur Inhibierung der Autokondensation des
Formaldehyds, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
Calciumhydroxid und Formaldehyd im Molverhältnis von
1 zu 5 bis 1 zu 10 umsetzt, nach beendeter Umsetzung
gebildetes Methanol und nicht umgesetzten Formaldehyd
abdestilliert und Calciumformiat aus der
resultierenden wäßrigen Lösung durch Kristallisation
gewinnt.
Die Unteransprüche richten sich auf bevorzugte
Ausführungsformen.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt gegenüber
vorbekannten Verfahren zu einer höheren
Raum-Zeit-Ausbeute, weil durch das gewählte
Molverhältnis Ca(OH)2 zu Formaldehyd von 1 zu 5 bis
1 zu 10, vorzugsweise 1 zu 6 bis 1 zu 8, die
Reaktionsdauer wesentlich verkürzt werden konnte. Im
Bereich der besonders bevorzugten Reaktionstemperatur
von 50 bis 70°C wird nach einer Reaktionszeit von 45
bis 75 Minuten eine praktisch vollständige Umsetzung
des Calciumhydroxids erzielt. Hierbei kann entweder
eine wäßrige Ca(OH)2-Suspension mit dem Inhibitor
vorgelegt und eine wäßrige Formaldehydlösung unter
Temperaturkontrolle zudosiert werden, oder die
Formaldehydlösung wird vorgelegt und die
Kalksuspension zudosiert. Schließlich können die
Reaktionspartner im gewünschten Molverhältnis direkt
zusammengeführt werden. Die letztgenannte
Ausführungsform ist beispielsweise für eine
kontinuierliche Prozeßführung zweckmäßig, wobei die
Reaktionspartner in das in einem Umlaufreaktor
umgewälzte Reaktionsgemisch eingetragen und eine
äquivalente Menge Reaktionsgemisch für eine
gegebenenfalls erforderliche Nachreaktion und
Aufarbeitung ausgeschleust wird.
Vor der Destillation des Formaldehyds, also meist
direkt nach beendeter Umsetzung, wird das
Reaktionsgemisch angesäuert, üblicherweise mit
Ameisensäure, und, sofern erforderlich, von ungelösten
Nebenbestandteilen des eingesetzten Kalks durch
Filtration oder Zentrifugieren gereinigt - erhalten
wird eine praktisch wasserklare Lösung, welche den
weiteren Prozeßstufen zugeführt wird.
Das bei der Umsetzung gebildete Methanol kann während
oder nach beendeter Umsetzung abdestilliert werden.
Der überschüssige Formaldehyd wird gemeinsam mit dem
Methanol oder nach dessen vorhergehender Abtrennung
destillativ, zweckmäßigerweise mittels einer
Druckdestillation, als wäßrige Lösung abdestilliert
und steht - sofern erforderlich, nach Abdestillieren
von Methanol - zur Rezyklierung bereit. Mittels einer
Druckdestillation, vorzugsweise bei einer Temperatur
von 120 bis 160°C und einem Druck von 2 bis 6 bar,
besonders bevorzugt bei 140 bis 150°C und 3 bis 4
bar, läßt sich der Formaldehydüberschuß bis auf
Restgehalte unter 0,1 Gew.-% aus dem Reaktionsgemisch
entfernen, wobei dieses gleichzeitig aufkonzentriert
wird. Aus der erhaltenen Calciumformiatlösung kann in
dem Fachmann bekannter Weise geruchsfreies
Calciumformiat auskristallisiert, abgetrennt und
getrocknet werden.
Als die Formosen-Bildung inhibierende Stoffe kommen
die in den eingangs gewürdigten Dokumenten genannten
Metalle und Metallverbindungen in Frage, darunter
insbesondere Mn(II)-salze, wie Mn(II)-acetat und
MnSO4, sowie Borsäure und Borate, insbesondere der
Alkali- und Erdalkalimetalle. Es wurde nun gefunden,
daß Molybdate und Wolframate, wie MenWO4 und MenMoO4
mit n = 2 für Me = Alkalimetall und n = 1 für Me =
Erdalkalimetall, ferner Zr(IV)- und Hf(IV)-
Verbindungen, insbesondere ZrCl4, Zr(OAlkyl)4 und
Zirkonylsalze - solche entstehen auch im Falle der
Verwendung von z. B. ZrCl4 in dem Reaktionsgemisch -
sowie Boranate herausragend wirksame Inhibitoren sind.
Üblicherweise werden die Inhibitoren in Mengen von 0,5
bis 20 mMol pro Mol Calciumhydroxid eingesetzt.
Die eingesetzten Inhibitoren lassen sich mittels einer
Ionenaustauscherbehandlung aus der zuvor angesäuerten
Reaktionslösung abtrennen. Hierdurch gelangt man zu
inhibitorfreiem Calciumformiat und zudem läßt sich der
Inhibitor rezyklieren. Kationische Inhibitoren lassen
sich mittels schwachsaurer, makroporöser
Kationenaustauscher mit chelatbildenden Ankergruppen
mit Amino- und Carboxylgruppen, insbesondere
Iminodiacetat-Ankergruppen, oder Amino- und
Phosphonsäuregruppen, wie beispielsweise
-N(CH2-PO3H)2-Ankergruppen, wobei die Säuregruppen
sinnvollerweise in der Ca-Form vorliegen, aus der
wäßrigen Calciumformiatlösung abtrennen. Das sich
trotz der hohen Konzentration an Ca2+-Ionen die
verwendeten Inhibitoren praktisch quantitativ am
Austauscherharz fixieren und durch Eluieren mit einer
Säure zurückgewinnen lassen, war nicht vorhersehbar.
Anionische Inhibitoren, wie insbesondere MoO4 2- und
WO4 2-, lassen sich durch Überleiten des angesäuerten
Reaktionsgemisches über basische Ionenaustauscher in
der Formiatform abtrennen.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das eingesetzte
Calciumhydroxid quantitativ umgesetzt; es lassen sich
zudem die Einsatzstoffe in hohen Konzentrationen
umsetzen, ohne daß es zu Ausbeute- oder
Qualitätsverlusten kommt. Auch in den vorbekannten
Verfahren mußten, ohne daß hierzu Angaben gemacht
wurden, Wasser und im Regelfall auch Rest-Formaldehyd
abdestilliert werden, weil auch ein Restgehalt von
0,6% Formaldehyd - vgl. Beispiel 1 der SU-PS 1 47 157 -
die Gewinnung von geruchsfreiem Calciumformiat
verhindert. Durch die Wahl des erfindungsgemäßen
Molverhältnisses von Calciumhydroxid zu Formaldehyd
gelingt es, Calciumformiat in praktisch quantitativer
Ausbeute, frei von anhaftendem Formaldehyd und
Inhibitoren in verbesserter Raum-Zeit-Ausbeute zu
gewinnen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das
erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern.
152 g (2,0 Mol) Calciumhydroxid 97%ig und 2600 g H2O
wurden in einem Reaktor vorgelegt und unter Rühren
1,4 g (0,006 Mol) Zirkon-IV-chlorid zugegeben. Das
Gefäß wird durch ein äußeres Wasserbad auf 50 bis
55°C temperiert. Man läßt 972 g (12 Mol) 37%igen
Formaldehyd zulaufen und rührt eine Stunde. Durch die
exotherm verlaufende Cannizzaro-Reaktion steigt die
Temperatur im Reaktionsmedium auf ca. 63 bis 65°C an
und fällt gegen Reaktionsende wieder ab. Die Lösung
wird durch Zusatz von 6 g Ameisensäure angesäuert und
filtriert. Man erhält eine wasserklare Lösung mit
einem restlichen Formaldehydgehalt von 3,3%
Formaldehyd. Das entspricht 4,1 Mol, entsprechend
einer Umsetzung von ca. 98%, bezogen auf Formaldehyd.
Die komplexometrische Bestimmung ergibt einen Gehalt
von 255 g Calciumformiat, das aus der Cannizzaro-
Reaktion stammt, also vermindert um den Betrag der
durch die Zugabe der Ameisensäure gebildet wurde. Die
Ausbeute beträgt 98%, bezogen auf Ca(OH)2.
Als Inhibitor werden 1,25 g (0,005 Mol) Wolframsäure,
H2WO4 eingesetzt. Der Restformaldehydgehalt liegt bei
3,2% und entspricht der Theorie. Der
Ameisensäureverbrauch liegt bei 3 g; die
komplexometrische Titration ergibt 257 g
Calciumformiat (99% der Theorie).
Als Inhibitor werden 0,5 g (0,013 Mol)
Natriumborhydrid eingesetzt. Der Restformaldehydgehalt
liegt bei 3,3%. Die analytischen Daten sind den aus
Beispiel 1 analog.
385 kg Wasser und 217 kg Formaldehyd 37%ig
methanolfrei werden in einem Reaktionskessel
vorgelegt. Dazu gibt man 330 g NaBO2×4H2O gelöst in
5 kg Wasser und heizt den Kessel auf 55°C. Die
Badtemperatur wird auf 54 bis 56°C eingeregelt.
Innerhalb von 45 min werden 34 kg Kalk (97%ig)
suspendiert in 200 kg Wasser zudosiert. Man rührt
15 min nach. Die Reaktion wird durch Zugabe von 1,3 l
Ameisensäure (pH = 6,5) abgebrochen. Man erhält 840 kg
Lösung mit einem Restformaldehydgehalt von 3,3%. Die
Ausbeute an Calciumformiat beträgt 57,0 kg, das sind
ca. 98,5% der Theorie.
152,8 g Kalk 97%ig, 1200 ml Wasser und 0,40 g ZrCl4
werden in einem geeigneten Reaktionsgefäß vorgelegt
und auf ca. 50 bis 54°C temperiert. Badtemperatur auf
50 bis 52°C einstellen und regeln. Nun werden rasch
1296 g Formaldehyd 37%ig methanolfrei zulaufen lassen
und 30 bis 40 min gerührt, wobei die Temperatur bis
auf 67°C ansteigt und dann wieder fällt. Nach Zugabe
von 2,2 ml Ameisensäure (pH Reaktionslösung = 6,5 bis
7,0) wird die Lösung klar filtriert und man erhält
2530 ml einer Cafo-Lösung, die ca. 10% Cafo, 9,4 g
Formaldehyd und 4,8 g Methanol/100 ml enthält. Die
Ausbeute an Cafo beträgt 258 g, das sind ∼99% der
Theorie.
152,8 g Kalk 97%ig, 1000 ml Wasser und 0,66 g MnSO4×H2O
bei RT vorlegen, auf ca. 52°C vortemperieren (Bad
bei 50 bis 54°C halten) und rasch 972 g Formaldehyd
37%ig methanolfrei zulaufen lassen. Innentemperatur
steigt im Verlauf von 45 min bis auf 68°C an und
fällt wieder auf ca. 55 bis 58°C ab. Es werden noch
ca. 15 min bei dieser Temperatur nachgerührt und dann
durch Zugabe von 2,4 ml Ameisensäure die Reaktion
gestoppt (pH 6,5). Nach dem Klarfiltrieren erhält man
1850 ml Lösung mit der Dichte - 1,090, also ca.
2020 g. Die Lösung enthält 255 g Cafo, das entspricht
12,6 Gew.-%. Des weiteren enthält sie ca. 5,9% freien
Formaldehyd und ca. 6,0% Methanol.
1 l der filtrierten, klaren Calciumformiatlösung aus
Beispiel 1 mit einem pH von 6,8 und einem restlichen
Gehalt von 65 mg Zirkon-(IV) wird über 100 ml eines
mit Ca2+-Ionen beladenen Kationenaustauschers des Typs
Lewatit® TP-207 (Firma Bayer AG) gegeben. Die
durchlaufende Lösung enthält weniger als 0,1 mg/l
Zirkon-(IV) bestimmt mittels Atomabsorptionsanalyse.
1 l einer filtrierten Calciumformiatlösung von pH 6,8,
die analog Beispiel 1 mit 1,2 g Mangan-II-sulfat ×H2O
als Inhibitor (d. h. mit 322 mg MnSO4×H2O pro l
entsprechend ca. 105 mg Mn2+ pro l) hergestellt wurde,
werden über 100 ml des Ionentauschers TP-207
(Ca2+-Form) geleitet. Die Lösung enthielt vor der
Austauscherbehandlung 53,5 mg Mn-II, nachher noch
0,15 mg/l, das sind nur noch ca. 0,3%.
1 l der filtrierten Calciumformiatlösung aus Beispiel
2 mit einem pH von 7,0 und einem restlichen
Wolframatgehalt von 55 mg Wolfram-VI (ca. 20% der
eingesetzten Menge) wird über 100 ml eines mit
Formiat-Ionen beladenen handelsüblichen basischen
Ionenaustauschers gegeben. Die durchlaufende Lösung
enthält noch 4,5 mg/l Wolfram-VI, das sind 8%.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumformiat durch
Umsetzung von Calciumhydroxid mit Formaldehyd in
wäßriger Phase bei 40 bis 90°C in Gegenwart
katalytischer Mengen eines Inhibitors zur
Inhibierung der Autokondensation des Formaldehyds,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Calciumhydroxid und Formaldehyd im
Molverhältnis von 1 zu 5 bis 1 zu 10 umsetzt, nach
beendeter Umsetzung gebildetes Methanol und nicht
umgesetzten Formaldehyd abdestilliert und
Calciumformiat aus der resultierenden wäßrigen
Lösung durch Kristallisation gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Calciumhydroxid und Formaldehyd im
Molverhältnis von 1 zu 6 bis 1 zu 8 einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Calciumhydroxid und Formaldehyd bei 50 bis
70°C umsetzt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Inhibitor mindestens eine Verbindung
aus der Reihe Mangan(II)salze, Wolframate und
Molybdate, Zirkon(IV)verbindungen, Borsäure, Borate
und Boranate einsetzt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Inhibitor in einer Menge von 0,5 bis
20 mMol pro Mol Calciumhydroxid einsetzt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach dem Abdestillieren von Formaldehyd
erhaltene wäßrige Calciumformiatlösung zur
Abtrennung der Inhibitoren mit Ionenaustauschern
behandelt, wobei zur Abtrennung kationischer
Inhibitoren schwachsaure, makroporöse
Kationenaustauscher mit chelatbildenden
Ankergruppen in der Ca-Form und zur Abtrennung
anionischer Inhibitoren basische Ionenaustauscher
in der Formiat-Form eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914123062 DE4123062A1 (de) | 1991-07-12 | 1991-07-12 | Verfahren zur herstellung von calciumformiat |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914123062 DE4123062A1 (de) | 1991-07-12 | 1991-07-12 | Verfahren zur herstellung von calciumformiat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4123062A1 true DE4123062A1 (de) | 1993-01-14 |
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ID=6435969
Family Applications (1)
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DE19914123062 Withdrawn DE4123062A1 (de) | 1991-07-12 | 1991-07-12 | Verfahren zur herstellung von calciumformiat |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4123062A1 (de) |
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1991
- 1991-07-12 DE DE19914123062 patent/DE4123062A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |