DE4122550A1 - Niederdruck-giessanlage mit waermeisoliertem angusstopf - Google Patents
Niederdruck-giessanlage mit waermeisoliertem angusstopfInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D18/00—Pressure casting; Vacuum casting
- B22D18/04—Low pressure casting, i.e. making use of pressures up to a few bars to fill the mould
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Description
Die Erfindung betrifft eine Niederdruck-Gießanlage mit
einem zwischen einem Speiserrohr eines Schmelzofens sowie
einer Gießform-Grundplatte liegenden wärmeisolierten An
gußtopf, der ein Reservoir für das flüssige Gußmaterial
bildet.
Beim Niederdruck-Gießverfahren wird durch einen relativ
geringen, auf die Oberfläche der Schmelze im Schmelzofen
einwirkenden Gasdruck die flüssige Schmelze, so bei
spielsweise Flüssigaluminium, über das sog. Speiserrohr
sowie einen eine Verteilfunktion ausübenden Angußtopf in
den Hohlraum der zumeist geodätisch oberhalb liegenden
Gußform gedrückt. Nach Abschluß der Erstarrungsphase des
zu produzierenden Gußteiles wird der Schmelzofen belüf
tet, wodurch das im Speiserrohr sowie im Angußtopf be
findliche Gußmaterial in den Schmelzofen zurückfließt. Um
jedoch die Wärmeverluste des flüssigen Gußmateriales wäh
rend der Befüllung der Gießform sowie während der Erstar
rungsphase des Gußteiles auszugleichen, wird bei einer
bekannten Niederdruck-Gießanlage der Angußtopf kontinu
ierlich beheizt. Eine derartige Beheizung ist jedoch auf
wendig und kostenintensiv und stellt eine vermeidbare
Ressourcenverschwendung dar. So zeigt nämlich beispiels
weise die US 40 76 070 einen Angußtopf mit einer Isolati
onsschicht, die die Wärmeverluste herabsetzt.
Da der aus der US 40 76 070 bekannte Angußtopf jedoch
noch nicht ausreichend isoliert ist und darüber hinaus
zahlreiche Wärmebrücken enthält, über die die Wärme des
im Angußtopf befindlichen flüssigen Gußmaterials abge
führt werden kann, hat sich die Erfindung die Aufgabe ge
stellt, einen demgegenüber verbessert wärmeisolierten An
gußtopf aufzuzeigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß der Anguß
topf als ein geschlossenes, lediglich mit Übertrittsöff
nungen für das Gußmaterial versehenes Gehäuse aus einem
Wärmeisolationsstoff ausgebildet ist, das unter Zwischen
lage von Dichtungen am Speiserrohr und an der Grundplatte
anliegt. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfin
dung beschreiben die Unteransprüche.
Ein erfindungsgemäß gestalteter Angußtopf besitzt keine
Wärmeleitbrücke beispielsweise zum Gehäuse des Schmelz
ofens, da sich das rundum aus Isolationsmaterial beste
hende Gehäuse vom hochtemperierten Speiserrohr bis zur
ebenfalls heißen Gießform-Grundplatte erstreckt. Für den
Übertritt vom Speiserrohr in den Angußtopf sowie vom An
gußtopf in eine Grundplatten-Durchtrittsöffnung weist das
Angußtopf-Gehäuse abgedichtete Übertrittsöffnungen auf.
Diese Abdichtung wird durch insbesondere flexible Dicht
elemente gebildet, die zwischen dem Speiserrohr bzw. der
Grundplatte und dem Gehäuse des Angußtopfes liegen. Zur
sicheren Abdichtung ist ein gewisser Anpreßdruck erfor
derlich, der andererseits jedoch die maximal zulässige
Druckbelastung des Angußtopfes nicht überschreiten darf.
Die maximal zulässige Druckbelastung des Angußtopfes ist
dabei relativ gering, da übliche Wärmeisolationsstoffe
keine hohen Festigkeitswerte besitzen. Vorgesehen sein
kann deshalb eine die Druckbelastung des Angußtopfes be
grenzende Stütze, die zwischen der Gießform-Grundplatte
sowie dem Schmelzofen eingespannt sein kann.
In einer vorteilhaften Ausbildung ist diese Stütze ein
den Angußtopf lose umgebendes Stahlgehäuse, das den An
gußtopf zugleich vor Beschädigungen schützt. Während An
spruch 4 eine einfach zu fertigende Ausführungsform des
Angußtopfes beschreibt, nennt Anspruch 5 ein wirkungs
volles Isolationsmaterial. Diese sowie weitere Vorteile
werden auch aus der folgenden Beschreibung eines bevor
zugten Ausführungsbeispieles ersichtlich. Es zeigt:
Fig. 1 einen Prinzipschnitt durch eine erfindungsge
mäße Niederdruck-Gießanlage mit einem Anguß
topf, sowie
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Anguß
topfes im Detail, sowie
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen An
gußtopf.
Auf der gezeigten Niederdruck-Gießanlage soll ein Gußteil
1 gefertigt werden. Vorgesehen ist hierzu eine Gießform 2
mit einer Grundplatte 3, die Durchtrittsöffnungen 4 auf
weist, über die das flüssige Gußmaterial in die Gießform
2 gelangen kann.
Die Gießform 2 ist oberhalb des Schmelzofens 5 angeord
net, der mit flüssigem Gießmaterial 6 befüllt ist. Wird
der auf die Oberfläche des flüssigen Gießmateriales 6
einwirkende Luftdruck erhöht, so wird flüssiges Gießmate
rial 6 durch das Speiserrohr 7 des Schmelzofens 5 geodä
tisch nach oben in einen Angußtopf 8 gefördert. Hierzu
mündet das Speiserrohr 7 in einer Übertrittsöffnung 9a
des Angußtopfes 8. Der Angußtopf 8 besitzt weitere Über
trittsöffnungen 9b, die mit den Durchtrittsöffnungen 4 in
der Grundplatte 3 korrespondieren, so daß vom Angußtopf 8
aus das flüssige Gießmaterial in die Gießform 2 gelangen
kann. Der Angußtopf 8 bildet somit ein Reservoir für das
flüssige Gießmaterial und verteilt dieses gleichzeitig
auf eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen 4 in der
Grundplatte 3. Die Übergänge zwischen dem Angußtopf 8 so
wie dem Speiserrohr 7 bzw. der Grundplatte 3 sind im Be
reich der Übertrittsöffnungen 9a, 9b durch zwischenge
legte Dichtungen 10a, 10b abgedichtet.
Um die Wärmeverluste im Angußtopf 8 sowohl während der
Befüllung der Gießform 2 als auch während der Erstar
rungsphase des Gußteiles 1 gering zu halten, ist der An
gußtopf 8 aus einem Wärmeisolationsstoff gefertigt. Indem
der Angußtopf 8 unter Zwischenlage der Dichtungen 10a,
10b lediglich am Speiserrohr 7 sowie an der eine hohe
Temperatur aufweisenden Grundplatte 3 anliegt, liegen
keine nennenswerten Wärmebrücken vor, über die die Wärme
des im Angußtopf 8 befindlichen Gußmateriales abgeführt
werden könnte. Die im Versuchsbetrieb einer erfindungsge
mäßen Niederdruck-Gießanlage ermittelten Wärmeverluste
über den Angußtopf 8 lagen über dem Erstarrungszeitraum
des Gußteiles in der Größenordnung von lediglich 20°.
Im einzelnen ist in einem ersten Beispiel nach Fig. 1
der im wesentlichen quaderförmige Angußtopf 8 aus
mehreren, miteinander verklebten und aus einem Wär
meisolationsstoff gefertigten Isolationsplatten zusammen
gesetzt. Neben einer Bodenplatte 8a sowie einer Deck
platte 8c sind vier Seitenwände 8b vorgesehen. Im Aus
führungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Angußtopf nach
einem Saugformverfahren gefertigt und besitzt Seitenwände
8d sowie ebenfalls eine mit diesen verklebte Deckplatte
8c. Vorteilhafterweise wird hierbei die Zahl der Klebe
fugen minimiert. Von Vorteil ist darüber hinaus die koni
sche Formgebung im Bereich der Übertrittsöffnung 9a. Für
die Seitenwände 8d, sowie die Isolationsplatten 8a, 8b,
8c kommen als Wärmeisolationsstoff jeweils geeignete,
marktübliche Faserkeramik-Materialien zum Einsatz.
Darüber hinaus sind zusätzliche Isolationsschichten mit
glasfaser-ummantelten Materialien möglich.
Die Druckbelastung des Angußtopfes 8 muß begrenzt werden,
da die Isolationsplatten 8a, 8b, 8c, 8d lediglich relativ
niedrig belastbar sind. Zwischen der Grundplatte 3 sowie
dem Schmelzofen 5 ist daher zumindest eine die Druckbela
stung des Angußtopfes 8 begrenzende Stütze vorgesehen,
die in Fig. 1 unter der Bezugsziffer 11 lediglich ab
strakt dargestellt ist. Im bevorzugten Ausführungsbei
spiel ist jedoch die Stütze 11 als ein den Angußtopf 8
lose umgebendes Stahlgehäuse 12 ausgebildet. Dieses
Stahlgehäuse 12 besitzt einen Boden 12a, vier den Seiten
wänden des Angußtopfes 8 angepaßte Vertikalwände 12b, so
wie eine Deckplatte 12c. Während die Deckplatte 12c mit
den Vertikalwänden 12b verschweißt ist, sind die Ver
tikalwände 12b in eine entsprechend gestaltete Nut 12d in
der Bodenplatte 12a eingesetzt. Dies gestattet es, das
Stahlgehäuse 12 zu öffnen und hiernach den lediglich lose
eingesetzten Angußtopf 8 zu entfernen. Zentriert wird
dieser Angußtopf 8 insbesondere durch Absätze 8′, 8′′ in
der Bodenplatte 8a bzw. in der Deckplatte 8c, mit denen
er in entsprechende Aussparungen 12′, 12′′ im Boden 12a
bzw. im Deckel 12c des Stahlgehäuses 12 eingesetzt ist.
Diese Aussparungen 12′, 12′′ fallen mit den Übertritts
öffnungen 9a, 9b des Angußtopfes 8 zusammen, so daß das
Isolationsmaterial des Angußtopfes 8 in diese Aussparun
gen 12′, 12′′ hineinragt, wodurch jegliche Wärmeleit
brücke vermieden wird. Der Angußtopf 8 kann somit - wie
bereits oben erläutert - lediglich unter Zwischenlage der
Dichtungen 10a, 10b sowohl am Speiserrohr 7 als auch di
rekt an der Grundplatte 3 anliegen.
Vorteilhafterweise sind diese Dichtungen 10a, 10b relativ
dick und flexibel ausgebildet, so daß sie bis zu einem
gewissen Maße komprimiert werden können. Diese Gestaltung
macht einen ansonsten bei üblichen Niederdruck-Gießanla
gen zwischen der Grundplatte 3 sowie dem Schmelzofen 5
bzw. dem im Schmelzofen 5 aufgehängten Speiserrohr 7 vor
gesehenen Kompensator entbehrlich. Neben der Vermeidung
von Wärmebrücken zeichnet sich die erfindungsgemäße Nie
derdruck-Gießanlage ferner dadurch aus, daß der Angußtopf
8 äußerst einfach ausgetauscht werden kann. Bei einem De
fekt muß hierzu lediglich das Stahlgehäuse 12 geöffnet
werden, was äußerst einfach ist, da die Vertikalwände 12b
lediglich in die Nut 12d eingesetzt sind. Jedoch sind die
mechanischen Belastungen des Angußtopfes 8 ohnehin
äußerst gering gehalten, da die Druckbelastung durch die
Stütze 11 bzw. das Stahlgehäuse 12 auf ein vertretbares
Maß begrenzt wird und andererseits die Wärmeausdehnung
der einzelnen Komponenten und insbesondere die unter
schiedliche Wärmeausdehnung des Angußtopfes 8 sowie des
Stahlgehäuses 12 durch deren losen Verbund nicht be
hindert wird. Dabei ist trotz dieser relativ freien An
ordnung der Angußtopf 8 in der geschlossenen Niederdruck-
Gießanlage sicher fixiert, ohne daß hierzu aufwendige
Schraubverbindungen oder dgl. erforderlich wären. Darauf
hingewiesen werden soll noch, daß konstruktive Details
durchaus abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel ge
staltet sein können, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
Claims (6)
1. Niederdruck-Gießanlage mit einem zwischen einem
Speiserrohr (7) eines Schmelzofens (5) sowie einer
Gießform-Grundplatte (3) liegenden wärmeisolierten
Angußtopf (8), der ein Reservoir für das flüssige
Gießmaterial (6) bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Angußtopf (8) als
ein geschlossenes, lediglich mit Übertrittsöffnungen
(9a, 9b) für das Gießmaterial (6) versehenes Gehäuse
aus einem Wärmeisolationsstoff ausgebildet ist, das
unter Zwischenlage von Dichtungen (10a, 10b) am
Speiserrohr (7) und an der Grundplatte (3) anliegt.
2. Niederdruck-Gießanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Grundplatte
(3) und dem Schmelzofen (5) zumindest eine die
Druckbelastung des Angußtopfes (8) begrenzende
Stütze (11) vorgesehen ist.
3. Niederdruck-Gießanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (11) als ein
den Angußtopf (8) lose umgebendes Stahlgehäuse (12)
ausgebildet ist.
4. Niederdruck-Gießanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der im wesentlichen qua
derförmige Angußtopf (8) eine mit Absätzen (8′, 8′′)
versehene Bodenplatte (8a) und Deckplatte (8c) be
sitzt, die in entsprechende Aussparungen (12′, 12′′)
des als Stütze fungierenden Stahlgehäuses (12) ein
gesetzt sind.
5. Niederdruck-Gießanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der in einem Saugform
verfahren gefertigte Angußtopf (8) eine mit Absätzen
(8′) versehene Seitenwand (8d) sowie eine mit Ab
sätzen (8′′) versehene Deckplatte (8c) besitzt, die
in entsprechende Aussparungen (12′, 12′′) des als
Stütze fungierenden Stahlgehäuses (12) eingesetzt
sind.
6. Niederdruck-Gießanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeisolationsstoff
aus Keramikfasern besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122550 DE4122550C2 (de) | 1991-07-08 | 1991-07-08 | Niederdruck-Gießanlage mit wärmeisoliertem Angußtopf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122550 DE4122550C2 (de) | 1991-07-08 | 1991-07-08 | Niederdruck-Gießanlage mit wärmeisoliertem Angußtopf |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4122550A1 true DE4122550A1 (de) | 1993-01-14 |
DE4122550C2 DE4122550C2 (de) | 1998-10-15 |
Family
ID=6435673
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914122550 Expired - Fee Related DE4122550C2 (de) | 1991-07-08 | 1991-07-08 | Niederdruck-Gießanlage mit wärmeisoliertem Angußtopf |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122550C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997037797A1 (de) * | 1996-04-04 | 1997-10-16 | Gustav Ohnsmann | Giessanlage und verfahren zur herstellung von gussstücken |
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1991
- 1991-07-08 DE DE19914122550 patent/DE4122550C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4122550C2 (de) | 1998-10-15 |
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