DE4122363C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Automobilsitzheizung und ins­ besondere eine nachrüstbare Automobilsitzheizung.

Bekanntlich werden die Sitze einer zunehmenden Zahl von Personenkraftfahrzeugen und Nutzfahrzeugen als Serienaus­ stattung oder als Sonderzubehör ab Werk mit elektrischen Automobilsitzheizungen ausgestattet. Der nachträgliche Einbau einer solchen Sitzheizung in Originalausführung ist nur mit sehr großem Aufwand oder gar nicht möglich. Aus diesem Grund wurde eine Reihe von nachrüstbaren Automobil­ sitzheizungen entwickelt, die als Auflagesitzheizungen ähnlich elektrischen Heizkissen, die mit Bändern an der Sitzoberfläche befestigt werden, oder als Sitzschonbezüge mit integrierter Sitzheizung gehandelt werden, die paßgenau für die einzelnen Sitze der verschiedenen Fahrzeuge gefer­ tigt und über Sitz und Lehne gestülpt werden.

Diese bekannten Nachrüst-Automobilsitzheizungen verwenden relativ dicke isolierte Heizlitzen aus Kupfer, deren mecha­ nische Festigkeit relativ niedrig ist. Da die Automobil­ sitzheizung bei nicht fachgerechtem Einbau oder nicht exakt paßgenauen Heizelementen Falten bildet, kommt es zu Knicken in der Kupferlitze. Durch Fahrzeug- und Sitzschwin­ gungen entstehen hohe Biegewechselbeanspruchungen, die im Knickbereich zum Bruch von Einzeldrähten der Litze bereits nach kurzer Zeit führen. Daraus resultiert dann eine örtli­ che Überhitzung, die als Hot Spot bezeichnet wird, und die zum Entstehen von Bränden führen kann. Um dieser Gefahr zu begegnen, werden die Heizmatten sehr dick gebaut, um die Faltenbildung zu unterbinden. Ferner werden Spannrahmen aus Federstahldrähten eingesetzt. Bei dicken Heizmatten tritt zwar keine Faltenbildung mehr auf, die Aufwärmzeiten sind jedoch sehr lang. Ferner verändern und beeinträchtigen sie Sitzkomfort und Sitzklima.

Schonbezüge mit integrierten Sitzheizungen können entgegen vom Markt geforderten unterschiedlichsten Formen, Farben und Materialien aus wirtschaftlichen Gründen nur in wenigen Varianten angeboten werden.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, eine Automobilsitzheizung, insbesondere eine nach­ rüstbare Automobilsitzheizung zu schaffen, die als Massen­ artikel gefertigt werden kann und die sich ohne Sicher­ heitsrisiken und Komfortnachteile für jeden bekannten Automobilsitz eignet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Automobil­ sitzheizung, insbesondere durch eine nachrüstbare Automo­ bilsitzheizung gelöst, die ein dünnes, elektrisch isolie­ rendes, dreidimensional elastisches, luft- und feuchtig­ keitsdurchlässiges Trägermaterial, ein auf das Trägerma­ terial aufgebrachtes elastisches Flächenheizelement mit Freiräume aufweisender netzartiger Struktur in Parallellei­ teranordnung mit dreidimensionaler Verformbarkeit, einen luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen elastischen Klebefilm, der auf das Flächenheizelement aufgebracht ist und dieses mit dem Trägermaterial durch die Freiräume in der netz­ artigen Struktur hindurch haftend verbindet, und eine auf den Klebefilm aufgebrachte und davon lösbare Schutzfolie aufweist, wobei die Haftkraft des Klebefilms für die Haft­ befestigung an der Rückseite eines Automobilsitzbezugs ausgelegt ist.

Die erfindungsgemäße Automobilsitzheizung kann sehr dünn ausgeführt werden, da die Bildung von Falten aufgrund des verwendeten Flächenheizelements, das Gegenstand der Patent­ anmeldungen P 40 20 580.0 bzw. P 41 01 290.9 ist, keinerlei Sicherheitsrisiko darstellt. Aufgrund des dünnen Aufbaus wird die Heizwirkung in sehr kurzer Zeit fühlbar. Sitzkom­ fort und Sitzklima werden nur minimal beeinträchtigt.

Zweckmäßigerweise ist der Klebefilm eine beidseitig kleben­ de Klebefolie. Solche permanent haftenden Kleber, die eine hohe Berührungshaftung aufweisen, sind im Handel erhält­ lich.

Bevorzugt wird als Trägermaterial ein durch ein textiles Flächengebilde gestütztes dünnes Polstermaterial (z. B. Schaumstoff.

Die Automobilsitzheizung eignet sich insbesondere für die haftende Befestigung auf der Rückseite eines Schonbezugs, der in der gewünschten Form, Farbe und Größe bereitge­ stellt wird und auf den die Automobilsitzheizung nach Entfernen der Schutzfolie in einfacher Weise gut haftend aufgebracht werden kann.

Die nachrüstbare Automobilsitzheizung kann aus einem für Sitz und Lehne durchgehenden Trägermaterial bestehen, wobei die Flächenheizelemente im Sitz- und Lehnenbereich vor­ gesehen sind, während der dazwischen liegende Mittelbereich eine unbeheizte Fläche ist, die sich für die Aufnahme der elektrischen Anschlüsse und deren seitliches Herausführen eignet.

Anhand einer Zeichnung, die einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der Automobilsitzheizung zeigt, wird die Erfindung näher erläutert.

Die in der Zeichnung gezeigte nachrüstbare Automobilsitz­ heizung besteht aus einem dünnen bahnförmigen Trägermateri­ al 4 aus textilverstärktem Schaumstoff. Auf dieses Träger­ material wird ein Flächenheizelement 2 mit netzartiger Struktur aufgelegt, das Freiräume 5 aufweist und drei­ dimensional verformbar ist. Auf das Flächenheizelement 2 wird nun ein elastischer, luft- und feuchtigkeitsdurch­ lässiger Kunstharzklebefilm 3 aufgedrückt, der einseitig mit der Schutzfolie abgedeckt ist. Der Kunstharzklebefilm 3 geht durch die Freiräume 5 in der maschenartigen Struktur des Flächenheizelements 2 hindurch und verbindet das Flä­ chenheizelement 2 haftend mit dem Trägermaterial 4. Die zu Lager- und Versandzwecken auf diesem Verbund aufgebrachte Schutzfolie 1, die an dem Klebefilm 3 haftet, ist davon leicht abziehbar.

Für die Montage der Automobilsitzheizung wird die Schutz­ folie 1 abgezogen. Die Automobilsitzheizung wird dann mit Hilfe des Klebefilms 3 haftend an der Innenseite eines Automobilsitzbezugs oder an der Rückseite eines Schonbezugs befestigt, wobei die Haftkraft für eine nicht verrutschbare Befestigung ausreicht.

Claims (6)

1. Automobilsitzheizung, insbesondere nachrüstbare Automo­ bilsitzheizung, bestehend aus

• - einem dünnen, elektrisch isolierenden, dreidimensional elastischen, luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen Trägermaterial (4),
• - einem auf das Trägermaterial (4) aufgebrachten elasti­ schen Flächenheizelement (2) mit Freiräume (5) aufwei­ sender netzartiger Struktur und paralleler Heizlei­ teranordnung mit dreidimensionaler Verformbarkeit,
• - einem luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen elastischen Klebefilm (3), der auf das Flächenheizelement (2) aufgebracht ist und dieses mit dem Trägermaterial durch die Freiräume (5) in der netzartigen Struktur hindurch haftend verbindet, und
• - einer auf den Klebefilm (3) aufgebrachten und davon lösbaren Schutzfolie (1), wobei die Haftkraft des Klebefilms (3) für die Haftbefestigung an der Rücksei­ te eines Automobilsitzbezugs ausgelegt ist.

2. Automobilsitzheizung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Klebefilm (3) eine beidseitig klebende Klebefolie ist.

3. Automobilsitzheizung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (4) ein textilverstärkter dünner Schaumstoff ist.

4. Automobilsitzheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Automobilsitzbezug ein Schonbezug oder ein Original­ bezug ist.

5. Automobilsitzheizung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine einteilige, ein beheiztes Lehnenteil, ein unbeheiztes Mittelteil und ein beheiztes Sitzteil aufweisende Anord­ nung.

6. Automobilsitzheizung nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Mittelteil elektrische Anschlüsse und Verschaltungen für das Flächenheiz­ element (2) angeordnet sind.