DE4121992C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung an einem Podest einer Druckmaschine, bestehend aus einem maschinenfest verankerten Handlauf und einer Knieleiste unterhalb dieses Handlaufes.

Solche Absturzsicherungen erfüllen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutze von Personen bei Arbeiten auf dem Podest und entsprechen Unfallverhütungsvorschriften. Bei Arbeiten an der Druckmaschine vom Boden aus sind die Absturzsicherungen jedoch hinderlich, weil sich die Knieleiste etwa in Kopfhöhe der die Arbeiten ausführenden Personen befindet. Die Knieleiste behindert Arbeiten vom Boden aus und stellt dann auch eine gewisse Gefahrenquelle dar. Bisher sind die Teile solcher Absturzsicherungen fest angebracht. Bekannt ist auch eine teilweise abnehmbare Befestigung, wodurch jedoch der Zweck einer solchen Absturzsicherung umgangen wird, weil die abnehmbaren Teile nach Abschluß der durchzuführenden Arbeiten häufig nicht wieder eingebaut werden.

Aus dem DE-GM 83 18 293 ist eine bewegliche Tür in einer Lücke eines Schutzgeländers von Metallrohrgerüsten bekannt, die ebenfalls einen oberen Handlauf und eine Knieleiste aufweist, einseitig angelenkt und um diese Anlenkung mit vertikaler Gelenkachse gegen Federspannung verschwenkbar ist, so daß die Tür anschließend selbsttätig in die Schließlage zurückkehrt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Absturzsicherung für Podeste an Druckmaschinen in der Weise auszubilden, daß wenigstens der die Arbeiten an der Druckmaschine vom Boden aus behindernde Teil beweglich verankert ist und bei einer Verlagerung den Zugang zum Podest versperrt.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

Durch diese Merkmale wird erreicht, daß die Knieleiste aus ihrer die Arbeiten an der Druckmaschine vom Boden aus behindernden Normallage in eine davon abweichende Schwenklage bewegt werden kann, in der sie aber den Zugang zum Podest versperrt. Es wird dadurch ausgeschlossen, daß Personen das Podest betreten und durch unachtsames Verhalten in Gefahr geraten können. Für die Benutzung des Podestes muß die Knieleiste aus dieser Schwenklage in ihre Normallage zurückgeschwenkt werden, so daß sie beim Betreten des Podestes wieder als zusätzliche Absturzsicherung wirksam ist. Die Verriegelung der Knieleiste in ihrer Normallage und in ihrer oberen Schwenklage kann durch handbetätigte Verriegelungsmittel erfolgen. Die Schwenklage der Knieleiste läßt sich nur stabilisieren, wenn die Verriegelung eingerastet wird. Die untere Normallage der Knieleiste läßt sich durch Verriegelungselemente sichern, die durch das Eigengewicht der Knieleiste selbsttätig wirksam sind. Vorteilhaft ist jedoch eine Ausbildung der Verriegelungen mit Elementen, die selbsttätig einrasten und von Hand oder durch andere Hilfsmittel wieder gelöst werden können. Dazu geeignete Verriegelungselemente sind handelsüblich. Die Verriegelung der Knieleiste in der Normallage und in der Schwenklage sowie das Schwenken der Knieleiste kann aber auch durch motorisch, zum Beispiel elektrisch oder pneumatisch betätigbare Mittel erfolgen. Bei Ausfall der automatischen Mittel muß der Handbetrieb voll gewährleistet sein.

Besonders zweckmäßig ist eine Ausbildung nach einem weitergehenden Erfindungsgedanken, bei der die Knieleiste um die Längsachse des Handlaufs schwenkbar und mit Schwenklagern auf dem Handlauf durch Streben verbunden ist, die in der oberen Schwenklage den Zugang zum Podest versperren. Anstelle solcher Streben für die Verbindung der Knieleiste mit dem Handlauf ist auch eine u-bügelförmige Ausbildung der Knieleiste möglich, so daß die Enden des U-Bügels mit den Schwenklagern am Handlauf befestigt sind. In der Normallage befindet sich dieser U-Bügel in einer etwa vertikalen Ebene, während er sich in der Schwenklage in einer etwa horizontalen Ebene befindet, so daß er das Betreten des Podestes unmöglich macht.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines Druckwerks mit einem Podest und einer Absturzsicherung und

Fig. 2 in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab die Ausbildung einer mechanisch wirksamen Verriegelung der beweglich angeordneten Knieleiste.

Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Absturzsicherung an einem Podest 1 oberhalb einer sich an ein Druckwerk 2 anschließenden Auslage 3 angeordnet. Arbeiten am Farbwerk des Druckwerkes oder anderen Organen im oberen Bereich des Druckwerkes erfolgen vom Podest 1 aus. Zum Schutze der auf dem Podest 1 befindlichen Person besteht die Absturzsicherung aus dem sich etwa horizontal erstreckenden Handlauf 4, welcher an mehreren Stellen mit der Druckmaschine fest verbunden ist, und aus einer Knieleiste 5, die sich im Bereich des Podestes 1 unterhalb des Handlaufes 4 mit einem gewissen Abstand von diesem und parallel zu diesem erstreckt. Die Knieleiste 5 ist u-bügelförmig gestaltet, wobei die Enden des U-Bügels in Schwenklagern 6 auf dem Handlauf 4 befestigt sind. Die Fig. 1 zeigt mit vollen Linien die Knieleiste 5 in der Normallage und mit strichpunktierten Linien in der Schwenklage, in der sie den Zugang zum Podest 1 versperrt. Die Absperrung des Zugangs zum Podest 1 hat zur Folge, daß die Knieleiste 5 erst in die Normallage zurückgeschwenkt werden muß, in der sie ihre absturzsichernde Funktion erfüllt, bevor eine Person das Podest 1 betreten kann. Umgekehrt kann die Knieleiste 5 bei Arbeiten an der Druckmaschine vom Boden aus in die strichpunktierte Linie hochgeschwenkt und verriegelt werden, um Arbeiten an dem Druckwerk ohne Behinderung durch die Knieleiste durchzuführen.

Für die Verriegelung der Knieleiste in der Normallage und in der den Zugang zum Podest 1 sperrenden Schwenklage ist in der Fig. 2 eine mechanische Lösung dargestellt. Hiernach sind die Enden der u-bügelförmigen Knieleiste 5 mit Schwenklagern 6 auf dem Handlauf 4 um dessen Längsachse drehbeweglich und außerdem begrenzt axial verschiebbar angeordnet. Zur Begrenzung der Drehbewegung ist in wenigstens einem der beiden der Schwenklager 6 auf dem Handlauf 4 ein Anschlagstift 7 wirksam, der den Handlauf 4 durchdringt und mit seinem einen Ende in eine Ausnehmung 11 des Schwenklagers 6 eingreift, wobei die Wandungen dieser Ausnehmung in parallel zur Längsachse des Handlaufs verlaufenden Endbereichen 12 eine gegen Verschwenkung gesicherte Aufnahme für das in die Ausnehmung 11 hineinragende Ende des Stiftes bilden. In der jeweiligen Schwenklage wird die Knieleiste 5 durch eine Druckfeder 8 gehalten, deren Federkräfte über ein Druckstück 9 und einen Zylinderstift 10 auf das Schwenklager 6 übertragen werden. Die Druckfeder 8 verschiebt somit die Knieleiste 5 und die Schwenklager 6 in Richtung des Eingriffs des Anschlagstiftes in den Endbereich 12 der Ausnehmung 11, so daß die Knieleiste 5 in der einen oder der anderen Schwenklage gesichert ist. Durch axiale Verschiebung der Knieleiste gegen die Federwirkung kann die Sperrlage entriegelt und die Knieleiste anschließend verschwenkt werden. Anstelle solcher Verriegelungselemente können auch andere Verriegelungselemente vorgesehen sein, die entweder mechanisch, elektrisch oder pneumatisch betätigt werden können. Anstelle der u-bügelförmigen Ausbildung der Knieleiste 5 kann auch eine gerade Knieleiste Verwendung finden, die über Streben mit den Schwenklagern 6 verbunden ist.

Teileliste

 1 Podest
 2 Druckwerk
 3 Auslage
 4 Handlauf
 5 Knieleiste
 6 Schwenklager
 7 Anschlagstift
 8 Druckfeder
 9 Druckstück
10 Zylinderstift
11 Ausnehmung
12 Endbereich

Claims (6)

1. Absturzsicherung an einem Podest einer Druckmaschine, bestehend aus einem maschinenfest verankerten Handlauf und einer Knieleiste unterhalb dieses Handlaufes, dadurch gekennzeichnet, daß die Knieleiste (5) schwenkbar angeordnet und sowohl in einer den Zugang zu dem Podest (1) sperrenden Schwenklage als auch in ihrer Normallage unterhalb des Handlaufes (4) lösbar verriegelbar ist.

2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung der Knieleiste (5) in der Schwenklage und in ihrer Normallage unter dem Handlauf (4) selbsttätig einrastet.

3. Absturzsicherung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Knieleiste (5) um die Längsachse des Handlaufs (4) schwenkbar und mit Schwenklagern (6) auf dem Handlauf (4) durch Streben verbunden ist, die in der oberen Schwenklage den Zugang zum Podest (1) versperren.

4. Absturzsicherung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Knieleiste (5) und die Streben einen U-Bügel bilden, dessen Enden mit den Schwenklagern (6) am Handlauf (4) gelagert sind.

5. Absturzsicherung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben bzw. die Bügelenden sich in der oberen Schwenklage der Knieleiste (5) in Höhe des Handlaufs (4) quer über die Grundfläche des Podestes (1) erstrecken.

6. Absturzsicherung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken der Knieleiste in die beiden Schwenklagen automatische Mittel derart einsetzbar sind, daß bei deren Ausfall die Wirksamkeit der Absturzsicherung weiterhin gewährleistet ist.