DE4119993A1 - Ofenauskleidung - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Ofenauskleidung insbesondere für industrielle Brenn- und Glühöfen mit einzeln auswechsel­ baren Keramikplatten.

Bei den herkömmlichen Ofenauskleidungen treten immer wieder Probleme bezüglich Verschleiß und Haltbarkeit auf, wie z. B.:

• a) Verschleiß durch chemischen Angriff aggressiver Gase aus der Verbrennung selbst oder aus dem Brenngut,
• b) Verunreinigung der Brennraumatmosphäre, z B. durch Aus­ gasungsvorgänge aus der Ofenauskleidung,
• c) Befall des Brenngutes durch Faserteilchen oder Ab­ platzungen von der Ofenwand,
• d) Freisetzung von Faserteilchen in die Atmosphäre, die unter Umständen gesundheitsschädlich sein können.

Da diese Probleme innerhalb des Ofens mit räumlich unter­ schiedlicher Häufigkeit auftreten können, legt man schon seit langem auf die Auftauschbarkeit einzelner Platten Wert, die wegen der vorteilhaften Eigenschaften derselben häufig aus Keramik oder keramischen Fasern bestehen. Bei bekannten Ausführungen stellen sie aber die ganze Ofen­ auskleidung bzw. -wand dar, außerhalb deren sich dann nur noch ein Stahlgerüst (DE 26 01 002) oder das Mauerwerk befindet.

So ist es bekannt, wellenförmig geformte Isolierstoffmatten aus feuerfestem Material parallel zur Wand mit Tragestangen zu durchstechen, die der Befestigung an einer Basisplatte dienen, in der sich arretierbare Haken zum Einhängen an der Ofenwand befinden und die mit einer kantenartig hochge­ bogenen Umrandung zugleich der dichten Verbindung der Basisplatten mit ihren Isolierstoffmatten untereinander dienen (EP 00 13 039). Diese Verschraubung der rückwärtigen Metallplatten untereinander ergibt ein starres, dichtes Abdecksystem und ist durch eine gewisse Aufbauschung der Matten an ihren Rändern sicherlich auch gegen die Ofen­ atmosphäre abgedeckt. Diese Anordnung erschwert aber zugleich die Auswechslung einzelner Plattenelemente.

Es ist auch eine Ofenauskleidung mit Platten aus kerami­ schen Fasern bekannt, die in kompliziert geformte Haken eingehängt und bei der eine verbleibende Fuge mit gerollten Isolierstreifen ausgefüllt wird (DE 30 21 261). Hierbei ist die erforderliche komplizierte und präzise Formung des Plattenrandes nachteilig.

Schließlich sind keramische Befestigungselemente für Ofen­ auskleidungen nach dem Prinzip "Verdrehen einer ge­ schlitzten Scheibe gegenüber Nasen auf einem Bolzen" be­ kannt, die dem Ofeninneren ausgesetzt sind (DE 20 10 674). Funktionell handelt es sich hier aber um ein Verklemmen (starres Fügen) im Gegensatz zum "Einhängen". Es kann leicht zu Schäden infolge geringfügiger Unterschiede der Temperatur selbst oder des Wärmedehnungskoeffizienten führen. Im übrigen sind diese relativ komplizierten Formen eher der Herstellungstechnik von Metall als derjenigen von Keramik angepaßt.

Auch eine schindelartige Anordnung von Wandelementen in Industrieöfen ist bekannt (DE 28 13 676). Da diese Wand­ elemente aber aus Stahl sind, können sie temperaturmäßig und hinsichtlich der Korrosionswirkung der Ofenatmosphäre nur in einem sehr engen Anwendungsgebiet eingesetzt werden.

Aufgabe der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich der Auswechselbarkeit einzelner Platten äußerst flexible und einfach zu handhabende Ofenauskleidung für ein brenn­ technisch weites Einsatzgebiet zu schaffen.

Vorteile der Erfindung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine permanente Ofenauskleidung mit nur 0,2 . . . 3 mm dicken Keramikplatten abgedeckt ist, die in Keramikelemente ein­ gehängt sind, welche in der permanenten Ofenauskleidung befestigt und dem Ofeninneren ausgesetzt sind.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Keramikplatten Bohrungen auf, mit denen sie an stift­ förmigen Keramikelementen der senkrechten Wände aufgehängt sind.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er­ findung sind die Keramikelemente als Bolzen mit Köpfen ausgeführt, die benachbarte Keramikplatten an ihren Ecken oder Kanten umgreifen.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er­ findung sind insbesondere für Ofendecken die Keramik­ elemente als Führungsschienen ausgebildet, in die die Keramikplatten eingeschoben sind. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Ofenaus­ kleidung in Form einer schindelartigen Verlegung der Keramikplatten herzustellen.

Vorteilhafterweise bietet außer der Beseitung der eingangs erwähnten Mängel die Erfindung die Möglichkeit, bestehende Öfen nachzurüsten, um dadurch mit einer reflektierend ge­ wählten Abdeckung geringer Wärmekapazität die Energieaus­ nutzung zu verbessern.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er­ findung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.

Zeichnung

Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Ofenauskleidung,

Fig. 2 die Draufsicht auf eine Ofenauskleidung,

Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer anderen Ofenausklei­ dung,

Fig. 4, 5 und 6 die Draufsichten von weiteren Ausführungsbei­ spielen von Ofenauskleidungen

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Wie in der Zeichnung dargestellt, trägt die permanente Ofen­ auskleidung 1, beispielsweise aus Schamottesteinen, stab­ artige Keramikelemente 2, beispielsweise aus Korundkeramik, in die die in diesem Falle 1,5 mm dicken Keramikplatten 3 gleichfalls aus Korundkeramik eingehängt sind. Dies gilt prinzipiell für alle weiteren Abbildungen. Zur Verdeut­ lichung des Erfindungsprinzips sind die Fugen zwischen den Abdeckplatten übertrieben groß dargestellt. Selbstver­ ständlich müssen diese Fugen klein gehalten werden, damit nicht die oben geschilderten Nachteile an der eigentlichen Dauerauskleidung des Ofens wirksam werden können.

Claims (5)

1. Ofenauskleidung mit einer Dauerauskleidung des Ofens und an dieser angeordneten einzelnen auswechselbaren Keramik­ platten, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramikplatten (3) 0,2 . . . 3 mm dick sind und an Keramikelementen (2) eingehängt sind, welche an der Dauerauskleidung (1) be­ festigt und der Hitze des Ofeninneren ausgesetzt sind.

2. Ofenauskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für senkrechte Wände an der Dauerauskleidung (1) stiftförmige Keramikelemente (2) befestigt sind, daß die Keramikplatten (3) Bohrungen aufweisen, mit denen sie auf die stiftförmigen Keramikelementen aufgehängt sind (Fig. 1, 2).

3. Ofenauskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramikelemente (2) als Bolzen mit Köpfen aus­ geführt sind, die benachbarte Keramikplatten (3) an ihren Ecken oder Kanten umgreifen (Fig. 3, 4, 5 und 6).

4. Ofenauskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere auch für Ofendecken die Keramikelemente (1) als Führungsschienen ausgebildet sind, in die die Keramikplatten einschiebbar sind (Fig. 7).

5. Ofenauskleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine schindelartige Verlegung der Keramikplatten.