DE4119823C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von Drucktüchern auf Übertragungs- und Gummituchzylindern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Es ist bekannt, unter den Gummi- oder Drucktüchern eine oder mehrere Lagen Papier anzuordnen, um den Durchmesser der Zylinder dem Durchmesser der Schmitzringe anzupassen, in Abhängigkeit von der Dicke des aufzuziehenden Gummituches.

Durch die DD-PS 1 28 886 ist eine Einrichtung zum Befestigen der untersten Lage oder der unteren Lagen mehrlagiger Bezüge für Übertragungs- und Gummituchzylinder bekannt, bei der die Drucktuchunterlage durch eine trapezförmige Leiste mittels Federkraft gegen eine Klemmfläche des Zylinderkanals gedrückt und so zwischen Kanalwand und Klemmfläche der Leiste eingeklemmt wird.

Nachteilig hierbei ist, daß die Leiste von Hand mittels Schraubenschlüssel eingestellt werden muß.

Die JP 62-21 547 A zeigt eine Vorrichtung zum Spannen einer Druckplatte und Klemmen eines Druckplattenendes auf einem Formzylinder einer Druckmaschine. Zu diesem Zweck wird in einen sich radial und axial erstreckenden Schlitz einer Spannspindel das zu spannende Druckplattenende zusammen mit einem ersten Schenkel einer L-förmigen Schiene gesteckt. Ein zweites Ende der Druckplatte ist in eine Einhängespitze der Kanalgrube eingehängt. Zwischen zweitem Ende der Druckplatte und der Spannspindel wird durch Verdrehen der Spannspindel der zweite Schenkel des Winkels gänzlich hineingezogen und liegt am Druckplattenende an. Hierdurch wird verhindert, daß die Plattenabkantung beim Spannen der Druckplatte aufgebogen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen von Drucktüchern auf Übertragungs- oder Gummituchzylindern bei Druckmaschinen zu schaffen, mit der beim Spannen eines obenliegenden Drucktuches ein selbsttätiges und sicheres Klemmen einer darunter liegenden Drucktuchunterlage ermöglicht wird und dazu kein zusätzliches Werkzeug erforderlich ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung liegt insbesondere darin, daß ein selbsttätiges und sicheres Klemmen der Drucktuchunterlage beim Spannen des Drucktuches erfolgt, ohne daß ein zusätzlicher Arbeitsgang oder der Einsatz von Werkzeugen erforderlich ist. Die Drucktuchunterlage hat durch die Ausgestaltung der Befestigungseinrichtung keine Möglichkeit zum Verrutschen oder zum Verschieben. Durch die Anordnung eines Verstärkungsprofils auf der Klemmleiste ist ein gleichmäßiges Anliegen der Klemmkante und der Steuerkante gewährleistet. Infolgedessen, daß die Klemmleiste radial angeordnete Schlitze aufweist, wird die Federwirkung der Klemmleiste erhöht.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Die zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 den Teil des Querschnittes durch einen Gummituchzylinder mit der Teildarstellung des Kanals in der Stellung der Einführung der unteren Lage des Aufzuges in die Befestigungseinrichtung,

Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch in der Stellung Klemmen der Drucktuchunterlage,

Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch in der Stellung Klemmen der Drucktuchunterlage sowie Spannen des Drucktuches,

Fig. 4 die Ansicht A aus Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Teilquerschnitt eines Gummituchzylinders 1 für Bogenoffsetdruckmaschinen. Parallel zur nicht dargestellten Achse des Gummituchzylinders 1 verläuft ein Kanal 2, in welchem eine Spannwelle 3 mit einem Schlitz 4 angeordnet ist. An einer Kanalseitenfläche 6 ist mittels Schrauben 7 eine in axialer Richtung verlaufende Klemmleiste 8 befestigt, welche einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt aufweist.

Die Klemmleiste 8 besitzt einen parallel zur Kanalseitenfläche 6 verlaufenden Klemmschenkel 9 und einen tangential zur Spannwelle 3 verlaufenden Steuerschenkel 11. Ein Winkel zwischen den beiden Schenkeln des L-Profiles, nämlich der Winkel zwischen einem Klemmschenkel 9 und einem Steuerschenkel 11, im Querschnitt gesehen, beträgt etwas mehr als 90°. Die Klemmleiste 8 ist aus federndem Material hergestellt. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, ist eine Drucktuchunterlage 12 in eine Klemmstelle der Klemmleiste 8 eingeführt.

In Fig. 2 ist dargestellt, wie infolge Drehung der Spannwelle 3 in Pfeilrichtung B um wenige Grad der Steuerschenkel 11 in Wirkverbindung tritt mit einem Außenumfang 10 der Spannwelle 3. Hierbei legt sich der Klemmschenkel 9 der Klemmleiste 8 an ein Ende der Drucktuchunterlage 12 an und hält dieses durch Druck gegen die Kanalseitenfläche 6 fest.

Die Schrauben 7 sind in den Fig. 2 und 3 wegen der besseren Übersichtlichkeit weggelassen worden.

In Fig. 3 ist dargestellt, wie das Drucktuch 13 mit seinem Ende in dem Schlitz 4 der Spannwelle 3 steckt. Das Ende des Drucktuches 13 ist in einer Leiste 14 befestigt. Die Spannwelle 3 ist in Pfeilrichtung B gegenüber der Darstellung nach Fig. 2 in etwa um 90° bewegt worden und das Spannen des Drucktuches 13 hat begonnen. Die Drucktuchunterlage 12 wurde selbsttätig und ohne Einsatz von Werkzeug mittels der Klemmleiste 8 während der Bewegung der Spannwelle 3 festgeklemmt. Dabei ist die Drucktuchungerlage 12 bzw. sind die Drucktuchunterlagen 12 in ihrer Dicke so bemessen, daß diese zusammen mit dem Drucktuch 13 dem Durchmesser des Schmitzringes 16 angepaßt werden.

Das andere Ende des Drucktuches 13 ist um den Umfang des nicht dargestellten gesamten Gummituchzylinders 1 herumgelegt in etwa 280° ebenfalls mittels einer Spannwelle eingespannt. Eine gesonderte Klemmleiste für die untere Drucktuchunterlage 12 ist nicht erforderlich.

Fig. 4 zeigt eine Ansicht A aus Fig. 1. Hierbei ist zu sehen, daß die Klemmleiste 8 zwischen ihren L-förmig angeordneten Schenkeln 9, 11 ein Verstärkungsprofil 17 besitzt, welches z. B. im Querschnitt rohrförmig ausgebildet sein kann. Der Klemmschenkel 9 weist radiale, d. h. in Richtung des Gummituchzylinderzentrums laufende Schlitze 18 auf, was zu einer verbesserten Federwirkung derselben führt. Die Spannwelle 3 ist auf einer Seite mit einem Stellantrieb ausgestattet, der aus einem Schneckenrad 19 mit einer Schnecke 21 bestehen kann.

Die erfindungsgemäße Klemmeinrichtung kann auch für Rollenoffsetmaschinen verwendet werden.

Teileliste

 1 Gummituchzylinder
 2 Kanal
 3 Spannwelle
 4 Schlitz
 5 -
 6 Kanalseitenfläche
 7 Schraube
 8 Klemmleiste
 9 Klemmschenkel
10 Außenumfang (3)
11 Steuerschenkel
12 Drucktuchunterlage
13 Drucktuch
14 Leiste
15 -
16 Schmitzring
17 Verstärkungsprofil
18 Schlitz
19 Schneckenrad
20 -
21 Schnecke
B Pfeilrichtung

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Befestigen von Drucktuchunterlagen auf einem Übertragungs- oder Gummituchzylinder von Rotationsdruckmaschinen, insbesondere zum gesonderten Befestigen der untersten Drucktuchunterlage bzw. Lagen mehrlagiger Aufzüge mittels einer Klemmleiste, die in einem parallel zur Zylinderachse verlaufenden offenen Kanal des Gummituchzylinders angeordnet ist, mit einer verdrehbaren Spannwelle mit einem sich in axialer und radialer Richtung der Spannwelle erstreckenden Schlitz zur Aufnahme eines Gummituchendes, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8) einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt mit einem parallel zu einer Kanalseitenfläche (6) sich erstreckenden Klemmschenkel (9) und einem in den Schlitz (4) der Spannwelle (3) hineinragbaren Steuerschenkel (11) versehen ist, daß der Klemmschenkel (9) zusammen mit der Klemmleiste (8) in Richtung auf eine Kanalseitenfläche (6) des Kanals (2) bewegbar ist, daß der Steuerschenkel (11) durch Verdrehen der Spannwelle (3) aus dem Schlitz (4) von einem niedrigen auf ein höheres Niveau auf der Spannwelle (3) bringbar angeordnet ist, daß in einer ersten Stellung der Steuerschenkel (11) in den Schlitz (4) hineinragend und somit den Klemmschenkel (9) in eine kanalseitenflächenferne Stellung und in einer zweiten Stellung der Steuerschenkel (11) auf dem höheren Niveau der Spannwelle (3) und der Klemmschenkel (9) in einer kanalseitenflächen Stellung bringbar angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8) über ihre nahezu gesamte Länge in axialer Richtung ein Verstärkungsprofil (17) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil (17) aus einem Rohr besteht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8) an ihrem Klemmschenkel (9) mittels Schrauben (7) an der Kanalseitenfläche (6) befestigt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8) an ihrem Klemmschenkel (9) in radialer Richtung des Gummituchzylinders (1) verlaufende Schlitze (18) aufweist.