DE4118029C2 - Verfahren zum mustergerechten Zusammennähen zweier Nähgutlagen - Google Patents
Verfahren zum mustergerechten Zusammennähen zweier NähgutlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Um beim mustergerechten Zusammennähen von zwei gleich gemusterten
Nähgutlagen schon am Nahtbeginn eine korrekte Übereinstimmung der
z. B. linienförmigen Musterelemente zu erzielen, ist es erforderlich,
daß die Nähgutlagen im Bereich ihrer vorderen Kanten möglichst exakt
ausgerichtet in die Nähmaschine eingelegt werden. Demgemäß ist es bei
der durch die DE 33 46 163 C1 bekannten Einrichtung zum
mustergerechten Nähen, die einen unteren Stoffschieber und einen in
Abhängigkeit vom Ergebnis der Musterversatzüberprüfung einstellbaren
oberen Stoffschieber aufweist, zweckmäßig, den zur Einstellung der
Vorschubgröße des oberen Stoffschiebers dienenden Schrittmotor nach
der Durchführung eines jeden Nähvorganges in eine neutrale
Ausgangslage zurückzuführen.
Hierbei zeigt sich, daß bei exakt gleicher Einstellung der
Vorschubgröße des oberen und des unteren Stoffschiebers aufgrund
vielfältiger Einflußfaktoren nur in Ausnahmefällen ein synchroner
Vorschub der beiden Stofflagen erzielt wird. Der sich hierbei am
stärksten auswirkende Einflußfaktor ist das unterschiedliche
Transportverhalten verschiedener Textilien.
In der DE 39 10 870 A1 wird auf diese Gegebenheit hingewiesen und
aufgezeigt, daß zur Erzielung eines synchronen Vorschubes beider
Nähgutlagen bei bestimmten Materialien (z. B. dickes Wollgewebe) der
obere Stoffschieber mit geringerer Vorschubgröße als der untere
Stoffschieber und bei anderen Materialien (z. B. nichtwollenes dünnes
Gewebe) mit höherer Vorschubgröße als der untere Stoffschieber
betrieben werden muß. Diejenige Einstellung des oberen Stoffschiebers,
die einen synchronen Vorschub der beiden Nähgutlagen herbeiführt, wird
auch als Neutraltransporteinstellung bezeichnet.
Da ein derart unterschiedliches Transportverhalten des Nähgutes zu
entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen bei der
Musterversatzkorrektur und dadurch bedingt zu einem unschön
aussehenden unregelmäßigen Nahtbild führen kann, wird durch die
DE 39 10 870 A1 ein Verfahren zur Vergleichmäßigung der
Musterversatzkorrektur vorgeschlagen. Demgemäß soll als erste Maßnahme
von der Bedienungsperson ein derartiger Anfangswert Ho der
Vorschubgröße des oberen Stoffschiebers von Hand eingestellt werden,
daß die tatsächliche Vorschubgröße beider Nähgutlagen nahezu gleich
ist. Es ist allerdings nichts darüber ausgesagt, woher die
Bedienungsperson diese Einstellwerte erfährt. Da das
Transportverhalten der Nähgutlagen nicht nur von der vorstehend
erwähnten Materialart, sondern darüber hinaus u. a. auch von der
Oberflächenbeschaffenheit der Nähgutlagen, der Richtung der
Gewebefäden, der Geschwindigkeit der Nähmaschine, dem Presserfußdruck
der Vorschubgröße und dem Zustand der beiden Stoffschieber beeinflußt
ist, dürfte es sehr schwierig sein, all diese Parameter
berücksichtigende Vorschlagswerte für eine halbwegs genaue Einstellung
des Anfangswertes Ho zu bestimmen.
Als zweite Maßnahme zur Vergleichmäßigung der Musterversatzkorrektur
wird der Mikrocomputer der Nähmaschine bei der Berechnung eines
Musterversatzausgleichswertes für die Stelleinrichtung des oberen
Stoffschiebers mit einem von insgesamt drei vorbestimmten an das
Transportverhalten des Nähgutes angepaßten Korrekturfaktoren G1, G2
oder G3 beaufschlagt, um einerseits ein Überschießen und ein dadurch
bedingtes starkes Schwanken des Musterversatzes zu vermeiden und
andererseits einen schnelleren Ausgleich eines Musterversatzes zu
erzielen. Der Korrekturfaktor G kann entweder durch die
Bedienungsperson anhand empirischer oder tabellarischer Werte
ausgewählt und am Bedienfeld der Nähmaschine von Hand eingestellt oder
automatisch bestimmt werden, indem der Mikrocomputer nach einem ersten
Nahtabschnitt, der mit dem mittleren der drei Korrekturfaktoren
gebildet wurde, den Musterversatz überprüft, worauf er für die
restliche Naht in Abhängigkeit vom Ergebnis der
Musterversatzüberprüfung entweder den mittleren Korrekturfaktor G2
beibehält oder den kleineren bzw. größeren Korrekturfaktor G1 bzw. G3
auswählt.
Die Auswahl eines geeigneten Korrekturfaktors G verändert nicht die
Einstellung des Anfangswertes Ho der Vorschubgröße des oberen
Stoffschiebers, sondern bewirkt nach der Ermittlung des
Musterversatzes und der Berechnung eines von diesem abhängigen
theoretischen Einstellwertes für den oberen Stoffschieber, lediglich
eine Anpassung der Vorschubgröße des oberen Stoffschiebers an das
jeweilige Transportverhalten des zu bearbeitenden Nähgutes. Auf diese
Weise wird bei exakt mustergenau eingelegtem Nähgut aber ungenau
eingestelltem Anfangswert Ho dem Entstehen eines Musterversatzes nicht
vorgebeugt, sondern nur der Ausgleich des u. a. durch den
ungleichmäßigen Vorschub der beiden Nähgutlagen entstehenden
Musterversatzes vergleichmäßigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
mustergerechten Nähen zweier Nähgutlagen aus einer Serie gleicher
Nähgutlagen zu schaffen, bei dem zur Vergleichmäßigung der Nahtbildung
durch entsprechende Einstellung der Vorschubgröße der Vorschubmittel
der Nähmaschine dem Entstehen eines Musterversatzes vorgebeugt wird.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Beim mustergerechten Nähen wird je nachdem wie genau die Nähgutlagen
im Bereich der Vorderkante mustermäßig ausgerichtet in die Nähmaschine
eingelegt wurden, sowie ferner in Abhängigkeit vom Transportverhalten
der Nähgutlagen und der Nähmaschine sowie dem Abstand
detektionsfähiger Musterelemente zu einem früheren oder späteren
Zeitpunkt eine Übereinstimmung von Musterabschnitten der beiden
Nähgutlagen bzw. ein Musterversatzausgleich erreicht werden. Bei
längeren Nahtabschnitten mit exakter Musterausrichtung, d. h. nicht
vorhandenem Musterversatz, kann davon ausgegangen werden, daß der
dabei vom einstellbaren oberen Vorschubmittel bewirkte Vorschub der
oberen Nähgutlage derart auf den vom unteren Vorschubmittel bewirkten
Vorschub der unteren Nähgutlage abgestimmt ist, das alle vorstehend
genannten auf das Transportverhalten der Nähgutlagen und der
Nähmaschine Einfluß ausübenden Parameter sowie auch eventuelle
unterschiedliche Dehnungen der Nähgutlagen berücksichtigt und
ausgeglichen sind. Daher stellt der den entsprechenden Vorschub des
oberen Vorschubmittels herbeiführende Einstellwert des Stellmittels
den vorstehend definierten Neutraltransport-Einstellwert EN dar, bei
dem der auf das Nähgutmuster bezogene Durchsatz der beiden Nähgutlagen
genau gleich groß ist. Sofern bei einer Serie gleicher Nähgutlagen die
verschiedenen, das Transportverhalten beeinflussenden Parameter von
Nähgutlage zu Nähgutlage im wesentlichen gleich bleiben, kann mit
Hilfe des in erfindungsgemäßer Weise ermittelten Neutraltransport-
Einstellwertes EN vor Beginn des nächsten und aller weiteren
Nähvorgänge der Vorschubbetrag des oberen Vorschubmittels auf einen
solchen Wert eingestellt werden, daß die beiden Nähgutlagen von
Nähbeginn an mit auf das Nähgutmuster bezogenem exakt gleichem
Durchsatz vorgeschoben werden, so daß bei mustergenau eingelegten
Nähgutlagen dem Entstehen eines Musterversatzes vorgebeugt wird.
Sofern sich bei einer Serie an sich gleicher Nähgutlagen oder während
des Betriebes der Nähmaschine einer oder mehrere das
Transportverhalten beeinflussenden Parameter verändern, ist es
zweckmäßiger, als Neutraltransport-Einstellwert EN für den Nähbeginn
den am Ende des jeweils vorangegangenen Nähvorganges zuletzt wirksam
gewesenen Einstellwert EA der Stelleinrichtung zu verwenden, wobei
vorausgesetzt wird, daß am Ende eines jeden Nähvorganges ein
Musterversatzausgleich erreicht wurde, zumindest aber nur noch ein
geringer Musterversatz vorhanden ist.
Ein weiterer Beitrag zur Vergleichmäßigung der Nahtbildung wird durch
die Maßnahme nach Anspruch 2 geleistet, indem für die Zeit nach dem
Erkennen eines Musterversatzausgleiches bis zum Erkennen eines erneut
auftretenden Musterversatzes der Neutraltransport-Einstellwert EN als
Einstellwert für das regelbare obere Vorschubmittel verwendet wird.
Durch diese Maßnahme wird ein eventuelles, durch die
diskontinuierliche Musterversatzüberprüfung und das dadurch bedingte
zeitdiskrete Regelverhalten der Signalverarbeitungseinrichtung
verursachtes Überschwingen und Pendeln des von der
Signalverarbeitungseinrichtung gebildeten Regelkreises und damit ein
entsprechendes Pendeln der Einstellwerte EA für das regelbare obere
Vorschubmittel reduziert.
Da bei einem Überschwingen und Pendeln des Regelkreises auch die
jeweils beim Erkennen eines Musterversatzausgleiches ermittelten
Einstellwerte EA für das regelbare obere Vorschubmittel um den
theoretischen Neutraltransport-Einstellwert ENT pendeln werden, wird
durch die Maßnahme nach Anspruch 3, wonach der Neutraltransport-
Einstellwert EN durch Mittelwertbildung der jeweils bei Feststellung
eines Musterversatzausgleiches eingestellten Einstellwerte EA gewonnen
wird, der auf diese Weise berechnete Neutraltransport-Einstellwert EN
dem theoretischen Neutraltransport-Einstellwert ENT sehr nahekommen
und eine eventuelle minimale Abweichung ohne spürbare Auswirkung
bleiben.
Sofern sich beim Abarbeiten einer Serie gleicher Nähgutlagen der eine
oder andere auf das Transportverhalten Einfluß ausübende Parameter
oder beispielsweise der Dehnungszustand der Nähgutlagen ändern sollte,
wird diesem Umstand durch die Maßnahme nach Anspruch 4 Rechnung
getragen, indem die Ermittlung des Neutraltransport-Einstellwertes EN
bei jedem Nähvorgang aufs neue durchgeführt wird.
Sofern die zu verarbeitenden Nähgutlagen Muster mit sehr großer
Rapportlänge und/oder großen unifarbenen bzw. strukturlosen und daher
nicht für die Mustergewinnung detektierbaren Abschnitten zwischen
periodisch wiederkehrenden Musterelementen aufweisen und daher die
Musterversatzinformationen nur in größeren Zeitabständen erzeugt
werden, besteht die Gefahr, daß die Signalverarbeitungseinrichtung mit
zu großem Zeitversatz auf die Änderungen des Musterversatzes reagiert
und daher der Regelkreis der Signalverarbeitungseinrichtung über das
Ziel hinausschießt und infolgedessen einerseits zu große Schwankungen
der Musterausrichtung um den gewünschten Musterversatz "Null"
auftreten und andererseits bei der Ermittlung des Neutraltransport-
Einstellwertes EN nur ein recht ungenauer, vom theoretischen
Neutraltransport-Einstellwert ENT stärker abweichender Einstellwert
gefunden wird. Diese Gefahr wird durch die Maßnahme nach Anspruch 5
eliminiert, indem beim Auftreten eines größeren Zeitabstandes zwischen
zwei Musterversatzinformationen nach Ablauf eines vorwählbaren
Intervalles der zum Ausgleich des zuvor ermittelten Musterversatzes
festgelegte Einstellwert EA der Stelleinrichtung auf den
Neutraltransport-Einstellwert EN oder einen von diesem abhängigen
Einstellwert abgeändert wird. Dieses Intervall kann von der
Bedienungsperson anhand der Mustergegebenheiten festgelegt werden,
indem beispielsweise bei einem über acht Nähstiche laufenden Abstand
zwischen zwei Musterversatzinformationen die ersten vier Nähstiche mit
dem zum Ausgleich des zuvor ermittelten Musterversatzes berechneten
Einstellwert EA der Stelleinrichtung genäht und die restlichen vier
Nähstiche mit dem Neutraltransport-Einstellwert EN gebildet werden,
welcher in der in den Ansprüchen 1 bis 4 beanspruchten Weise gebildet
wurde. Durch die Maßnahme nach Anspruch 5 wird somit einem
überschießenden und dadurch zu stark pendelnden Regelverhalten der
Signalverarbeitungseinrichtung vorgebeugt und daher eine
vergleichmäßigte Nahtbildung sowie eine genauere Bestimmung des
Neutraltransport-Einstellwertes EN ermöglicht, wobei ein genauerer,
dem theoretischen Neutraltransport-Einstellwert ENT näherkommender
Einstellwert wiederum ein vergleichmäßigtes Musternähen im
Anfangsbereich bewirkt.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles erläutert.
Die für die Durchführung des Verfahrens verwendete Nähmaschine
entspricht der in der DE 33 46 163 C1 geoffenbarten Nähmaschine, so
daß hinsichtlich des Aufbaues und der Funktionsweise der Nähmaschine
auf die vorbekannte Nähmaschine Bezug genommen wird, wobei gleiche
Bauteile mit den in der DE 33 46 163 C1 verwendeten Bezugszeichen
bezeichnet wurden.
Dementsprechend weist die Nähmaschine eine Grundplatte 1 mit einer
Stichplatte 89 auf. Oberhalb der Stichplatte 89 befindet sich ein
Nähfuß 3. Die durch die nicht dargestellte Nadelstange auf- und
abbewegte Nadel 6 arbeitet mit einem gleichfalls nicht dargestellten
Greifer zusammen. Zum Vorschieben von zwei miteinander zu verbindenden
gemusterten Nähgutlagen W1, W2 enthält die Nähmaschine einen oberen
Stoffschieber 9 und einen unteren Stoffschieber 10.
Der untere Stoffschieber 10 ist mit einem hier nicht dargestellten
verstellbaren Antriebsmechanismus verbunden. Zum Antrieb des oberen
Stoffschiebers 9 steht dieser mit einem nur teilweise dargestellten
Schwinghebel 58 in Verbindung, der mit einem hier ebenfalls nicht
dargestellten verstellbaren Antriebsmechanismus gekoppelt ist. Um die
Vorschubgröße des oberen Stoffschiebers 9 einstellen und darüber
hinaus auch relativ zur Vorschubgröße des unteren Stoffschiebers 10
verändern zu können, ist eine in der Zeichnung schematisch
dargestellte Stelleinrichtung 80 vorgesehen, die u. a. einen ebenfalls
nur schematisch dargestellten Schrittmotor 81 aufweist.
Zur bildmäßigen Erfassung des Musters der oberen Nähgutlage W1 dient
eine an sich bekannte, einen CCD-Zeilensensor aufweisende Zeilenkamera
200, der eine nicht dargestellte Beleuchtungseinrichtung zugeordnet
ist. Zur bildmäßigen Erfassung des Musters der unteren Nähgutlage W2
dient eine unterhalb einer Glasplatte 201 angeordnete zweite einen
CCD-Zeilensensor aufweisende Zeilenkamera 202, der eine ebenfalls
nicht dargestellte Beleuchtungseinrichtung zugeordnet ist. Wegen der
engen Platzverhältnisse unterhalb der Grundplatte 1 können zwischen
der Zeilenkamera 202 und der Beleuchtungseinrichtung einerseits und
der Glasplatte 201 andererseits nicht dargestellte Lichtleiter
vorgesehen werden, die es ermöglichen, die Zeilenkamera 202 und die
zugeordnete Beleuchtungseinrichtung an einer weniger beengten Stelle
unterzubringen.
Die mit Hilfe eines von der Nähmaschine angetriebenen Impulsgebers 203
(dieser entspricht dem Impulsgeber 109 aus der DE 33 46 163 C1), einer
Steuereinheit 204 und je einer Ansteuerschaltung 205; 206 im Takt der
Stichbildung betriebenen Zeilenkameras 200, 202 sind über je einen
A/D-Wandler 207; 208 mit je einem Bildspeicher 209; 210 verbunden.
Die Steuereinheit 204 steuert ein Korrelatormodul 211, das über zwei
Eingänge mit den beiden Bildspeichern 209, 210 in Verbindung steht.
Der Ausgang des Korrelatormoduls 211 ist mit dem Eingang eines
Versatzbestimmungsmoduls 212 verbunden. Ein erster Ausgang des
Versatzbestimmungsmoduls 212 ist mit einem ersten Eingang eines
Stellwertberechnungsmoduls 213 verbunden, von dem ein erster Ausgang
zu einer Schrittmotoransteuerung 214 für den Schrittmotor 81 führt.
Ein zweiter Ausgang des Versatzbestimmungsmoduls 212 ist mit einem
ersten Eingang eines Stellwerterfassungsmoduls 215 verbunden. Ein
zweiter Eingang des Stellwerterfassungsmoduls 215 ist mit einem
zweiten Ausgang des Stellwertberechnungsmoduls 213 und der Ausgang des
Stellwerterfassungsmoduls 215 ist mit einem zweiten Eingang des
Stellwertberechnungsmoduls 213 verbunden.
Die vorstehend genannten Datenverarbeitungseinheiten 204 bis 208,
Bildspeicher 209, 210, Module 211 bis 215 und die
Schrittmotoransteuerung 214 bilden gemeinsam eine als Regelkreis
arbeitende Signalverarbeitungseinrichtung 216. Zur manuellen
Einstellung der Vorschubgröße des oberen Stoffschiebers 9 dient ein
nicht näher dargestellter, mit dem Stellwertberechnungsmodul 213
verbundener Schalter des Bedienfeldes 217 der Nähmaschine.
Vor der Bearbeitung eines ersten Paares einer Serie bzw. eines Bündels
gleicher Nähgutlagen wird über das Bedienfeld 217 am
Stellwertberechnungsmodul 213 ein Einstellwert Eo gebildet, der über
die Schrittmotoransteuerung 214 und den Schrittmotor 81 die
Stelleinrichtung 80 so einstellt, daß der obere Stoffschieber 9 den
gleichen Vorschubbetrag ausführt wie der untere Stoffschieber 10.
Dieser, das besondere Transportverhalten des Nähgutes und der
Nähmaschine unberücksichtigt lassende provisorische Einstellwert Eo
gilt nur für den Beginn des ersten Nähvorganges.
Sobald die von Hand im Anfangsbereich mustergerecht ausgerichteten
Nähgutlagen W1, W2 unter den Nähfuß 3 eingelegt worden sind, beginnt
mit dem Einschalten der Nähmaschine die durch die DE 33 46 163 C1
bekannte Musterversatzüberprüfung. Hierbei werden die von den
Zeilenkameras 200, 202 erzeugten Bilddaten, die ein der
Helligkeitsverteilung des Nähgutoberfläche entsprechendes Signalprofil
bilden, nach der Digitalisierung in den Bildspeichern 209, 210
zwischengespeichert. Im Korrelatormodul 211 wird aus den aus den
Bildspeichern 209, 210 entnommenen Signalwerten durch Berechnung der
Kreuzkorrelationsfunktion die größtmögliche Ähnlichkeit der
Signalprofile ermittelt und mit Hilfe des Versatzbestimmungsmoduls 212
die Größe eines eventuell bestehenden Musterversatzes festgestellt.
Wird bei der ersten Musterversatzüberprüfung festgestellt, daß kein
Musterversatz besteht, so wird dieses Ergebnis dem
Stellwerterfassungsmodul 215 mitgeteilt, das daraufhin den zu diesem
Zeitpunkt noch am Stellwertberechnungsmodul 213 anliegenden Anfangs-
Einstellwert Eo abspeichert und als ersten Summand für die spätere
Berechnung des Neutraltransport-Einstellwertes EN benutzt.
Sofern bei der ersten Musterversatzüberprüfung ein Musterversatz
festgestellt wurde, berechnet das Stellwertberechnungsmodul 213 den in
Abhängigkeit von der Größe und der Richtung des Musterversatzes
erforderlichen Einstellwert EA für die Stelleinrichtung 80, wobei das
vom Stellwertberechnungsmodul 213 ausgegebene Signal durch die
Schrittmotoransteuerung 214 in entsprechende Schrittmotorbefehle
umgewandelt wird. Der Schrittmotor 81 bewirkt daraufhin über die
Stelleinrichtung 80 eine Veränderung der Vorschubgröße des oberen
Stoffschiebers 9 dergestalt, daß der Musterversatz verringert bzw.
ausgeglichen wird.
Nach jeder Musterversatzüberprüfung wird der zu dessen Ausgleich
erforderliche Einstellwert EA berechnet und der obere Stoffschieber 9
in entsprechender Weise eingestellt. Sobald bei einer
Musterversatzüberprüfung festgestellt wurde, daß kein Musterversatz
mehr besteht, wird vom Stellwerterfassungsmodul 215 der zu diesem
Zeitpunkt am Stellwertberechnungsmodul 213 anliegende Einstellwert EA
abgespeichert und als erster oder weiterer Summand für eine Berechnung
des Neutraltransport-Einstellwertes EN benutzt.
Sofern im Sollwerterfassungsmodul 215 wenigstens zwei beim
Musterversatz "Null" festgehaltene Einstellwerte abgespeichert sind,
wird aus ihnen das arithmetische Mittel gebildet und der auf diese
Weise erhaltene Wert als Neutraltransport-Einstellwert EN benutzt.
Nach dem zuvor ermittelten Musterversatzausgleich wird dieser Wert EN
nunmehr der Einstellwert für die Stelleinrichtung 80 und bleibt es so
lange, bis wieder ein Musterversatz festgestellt wird. Zugleich wird
der berechnete Neutraltransport-Einstellwert EN in einem Speicher des
Stellwerterfassungsmoduls 215 abgespeichert.
Da es u. a. wegen der diskontinuierlich erfolgenden
Musterversatzüberprüfung bei der Ausregelung eines Musterversatzes zu
einem Überschwingen und Pendeln der einen Regelkreis bildenden
Signalverarbeitungseinrichtung 216 kommen kann, wobei sich nach einem
beispielsweise ursprünglich voreilenden Musterversatz der oberen
Nähgutlage ein nacheilender Musterversatz einstellt, der zu einer
entsprechenden Korrektur des Einstellwertes EA führt, werden die
jeweils beim erneuten Erreichen des Musterversatzausgleichs
festgestellten Einstellwerte EA ebenfalls um den theoretischen
Neutraltransport-Einstellwert ENT pendeln. Da jedesmal nach
Feststellung eines Musterversatzes "Null" mit den zuvor
abgespeicherten Einstellwerten EA und dem neuen aktuellen Einstellwert
EA eine erneute Berechnung des Neutraltransport-Einstellwertes EN
vorgenommen wird, nähert sich mit zunehmender Anzahl der Summanden der
jeweils neu berechnete Neutraltransport-Einstellwert EN dem
theoretischen Wert, bei dem alle das Transportverhalten der
Nähgutlagen W1, W2 und der Nähmaschine beeinflussenden Parameter
ausgeglichen sind und beide Nähgutlagen W1, W2 in bezug auf ihr Muster
mit exakt gleich großer Durchsatzgeschwindigkeit transportiert werden.
Der jeweils neu berechnete Neutraltransport-Einstellwert EN ersetzt
den zuvor berechneten Wert EN und wird nach jeder Festellung des
Musterversatzes "Null" während des weiteren Nähens als Einstellwert EA
für den oberen Stoffschieber 9 verwendet. Ebenso wird der jeweils
zuletzt berechnete Neutraltransport-Einstellwert EN beim nächsten
Nähvorgang als Anfangs-Einstellwert für den oberen Stoffschieber 9
benutzt.
Da davon ausgegangen werden kann, daß nach dem Nähen des ersten Paares
einer Serie gleicher Nähgutlagen der dabei ermittelte
Neutraltransport-Einstellwert EN dem theoretischen Neutraltransport-
Einstellwert ENT bereits entspricht zumindest aber sehr nahekommt,
wird beim Nähen des zweiten Nähgutlagenpaares bereits von Anfang an
dem Entstehen eines Musterversatzes vorgebeugt und ein wichtiger
Beitrag zur Vergleichmäßigung der Nahtbildung beim mustergerechten
Nähen erzielt. Ein weiterer Beitrag zur Vergleichmäßigung der
Nahtbildung wird dadurch erzielt, daß beim Nähen des zweiten
Nähgutlagenpaares nach jedem Ausgleich eines zuvor ermittelten
Musterversatzes die Stelleinrichtung 80 mit dem dem theoretischen
Neutraltransport-Einstellwert ENT entsprechenden bzw. sehr
nahekommenden Einstellwert betrieben wird, so daß der obere
Stoffschieber 9 Neutralstransportbewegungen ausführt und hierbei beide
Nähgutlagen mit gleicher Durchsatzgeschwindigkeit vorgeschoben werden.
Aufgrund dieser Verhältnisse wird einem Überschwingen und Pendeln des
Regelkreises vorgebeugt, bzw. werden die dabei auftretenden Amplituden
deutlich verringert.
Sofern die zu verarbeitenden Nähgutlagen Muster mit sehr großer
Rapportlänge, d. h. großen Musterwiederholabständen aufweisen und/oder
große musterfreie Abschnitte enthalten und somit größere Zeitabstände
zwischen zwei Musterversatzinformationen zu erwarten sind, kann am
Bedienfeld 217 ein hierzu passendes Intervall ausgewählt werden, nach
dessen Ablauf der zum Ausgleich eines zuvor ermittelten
Musterversatzes berechnete Einstellwert EA bis zum Vorliegen der
nächsten Musterversatzinformation auf den Neutraltransport-
Einstellwert EN abgeändert wird. Durch diese Maßnahme wird bei
kritischen Mustern der Gefahr des übermäßigen Überschwingens und
Pendelns des Regelkreises vorgebeugt und auch in diesem Fall ein
vergleichmäßigtes Nahtbild erzielt.
Claims (5)
1. Verfahren zum mustergerechten Zusammennähen zweier gleich
gemusterter Nähgutlagen mittels einer Nähmaschine mit einem
oberen und einem unteren Vorschubmittel, einer wenigstens einem
der Vorschubmittel zugeordneten Stelleinrichtung zur relativen
Veränderung der Vorschubgröße dieses einstellbaren
Vorschubmittels gegenüber der Vorschubgröße des anderen
Vorschubmittels, mit je einem bildaufnehmenden Sensor für jede
Nähgutlage und einer Signalverarbeitungseinrichtung, die aus den
musterabbildenden Sensorsignalen die gegenseitige Relativlage
zweier Musterabschnitte der beiden Nähgutlagen hinsichtlich
Größe und Richtung ermittelt und zum Ausgleich eines ggf.
vorhandenen Musterversatzes die Stelleinrichtung zur
entsprechenden Änderung der relativen Vorschubgröße des
einstellbaren Vorschubmittels beaufschlagt, gekennzeichnet durch
folgende Schritte,
- a) beim Verarbeiten einer Serie gleicher Nähgutlagen wird vor Beginn des ersten Nähvorganges die Vorschubgröße des einstellbaren Vorschubmittels auf die Vorschubgröße des anderen Vorschubmittels eingestellt,
- b) während des ersten Nähvorganges wird derjenige Einstellwert der Stelleinrichtung ermittelt, bei dem die Vorschubgröße des einstellbaren Vorschubmittels einen Wert annimmt, der einen im wesentlichen mustergerechten Vorschub der beiden Nähgutlagen gewährleistet, und
- c) bei dem jeweils nächsten Nähvorgang wird als Neutraltransport-Einstellwert EN zum Einstellen des bei Nähbeginn wirksamen Anfangswertes der Vorschubgröße des einstellbaren Vorschubmittels entweder der so ermittelte Einstellwert oder der am Ende des jeweils vorangegangenen Nähvorganges zuletzt wirksam gewesene Einstellwert EA der Stelleinrichtung verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Zeit zwischen dem Erkennen eines Musterversatzausgleiches und
dem Erkennen eines nachfolgenden Musterversatzes der
Neutraltransport-Einstellwert EN als Einstellwert für das
einstellbare Vorschubmittel dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Neutraltransport-Einstellwert EN durch Mittelwertbildung
mehrerer, jeweils bei Feststellung eines Musterversatzausgleichs
ermittelter Einstellwerte EA gewonnen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung des Neutraltransport-
Einstellwertes EN gemäß Merkmal b des Anspruches 1 bei jedem
Nähvorgang durchgeführt wird und bei Veränderung dieses
Einstellwertes die Größe des beim nächsten Nähbeginn wirksamen
Anfangswertes der Vorschubgröße des einstellbaren
Vorschubmittels entsprechend angepaßt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftreten eines größeren
Zeitabstandes zwischen zwei Musterversatzinformationen nach
Ablauf eines vorwählbaren Intervalles der zum Ausgleich des
zuvor ermittelten Musterversatzes festgelegte Einstellwert der
Stelleinrichtung auf den Neutraltransport-Einstellwert EN oder
einen von diesem abhängigen Einstellwert abgeändert wird.
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---|---|---|---|---|
DE10260451B3 (de) * | 2002-12-21 | 2004-05-19 | Beisler Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Hosenbund-Teilen und Nähanlage zur Durchführung des Verfahrens |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH05184751A (ja) | 1993-07-27 |
DE4118029A1 (de) | 1992-12-03 |
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