DE4117887C2 - Verwendung von pharmazeutisch/kosmetisch als Vaselin definierten gesättigten Kohlenwasserstoffen als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen - Google Patents
Verwendung von pharmazeutisch/kosmetisch als Vaselin definierten gesättigten Kohlenwasserstoffen als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen ReaktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von an sich bekannten,
bei Raumtemperatur gelartigen Gemischen vorwiegend
gesättigter Kohlenwasserstoffe zur Prophylaxe von
inhalationsallergischen Reaktionen, insbesondere der
atopischen Rhinitis in der Erscheinungsform "Heuschnupfen".
In den westlichen Industriezivilisationen spielen Inhala
tionsallergien in den Krankheitsstatistiken eine steigende
Rolle.
Besonders sind es dabei die durch Pollen, Pilzsporen,
verschiedene Stäube (z. B von Holz, Mehl) chemische oder
tierische (Federn, Haare) Reizstoffe inhalativ ausgelösten
Formen der atopischen Rhinitis, die mit ihren Begleit
erscheinungen das Befinden des Patienten bis zur Arbeitsun
fähigkeit beeinträchtigen kann.
Das quälende Jucken von Nase, Pharynx, Rachendach und Augen,
dem Tränenfluß, Nießen und wässrige Sekretion aus der Nase
folgen, ist häufig begleitet von Kopfschmerz, Reizbarkeit,
Appetitlosigkeit, Depressionen und Schlaflosigkeit. Im wei
teren Verlauf können sich Hustenanfälle und asthmatisches
Keuchen entwickeln.
Als saisonale, durch Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern
Wild- oder Zierpflanzen ausgelöste Reaktion steht unter den
atopischen Rhinitiden der sogenannte "Heuschnupfen" an erster
Stelle. Die Pollenwarndienste der örtlichen Rundfunksender
sind ein Hinweis auf die weite Verbreitung dieser Form der
Inhalationsallergie.
Bisher übliche therapeutische und prophylaktische Maßnahmen
zur Kontrolle oder Ausschaltung inhalationsallergischer
Reaktionen weisen sämtlich mehr oder weniger schwerwiegende
Nachteile in Bezug auf Kosten, Effizienz, gesundheitliche
Nebenwirkungen und Anwendungskomfort auf.
Als klassische gesundheitlich risikolose Prophylaxe wird die
Vermeidung des Allergens durch Entfernung des Patienten aus
dem Expositionsgebiet empfohlen; im Fall des "Heuschnupfens"
etwa durch Aufenthalt in pollenarmen Gebieten wie Hochgebirge
oder vegetationsarmen Inseln während der Pollensaison am
Wohnort. Abgesehen von den Kosten einer solchen, jährlich
wiederkehrenden Aktion ist sie für im Erwerbsleben stehende
Pollen-Allergiker in der Regel nicht einfach durchzuführen.
Ebensowenig ist eine Wohnungsänderung oder ein Berufswechsel
zur Vermeidung einer Exposition für den Patienten in jedem
Fall einfach zu verkraften.
Der Einbau von Allergen-Filtern in Belüftungs- und
Klimaanlagen von Wohnungen, Arbeitsstätten und Autos kann nur
die Exposition in diesen speziell geschützten Bereichen
verhindern und ist ebenfalls mit nicht vernachlässigbaren
Kosten verbunden.
Das Tragen eines Atemfilters über Mund und Nase ist
kostengünstig und wirksam, aber unbequem. Mit normaler
Lebensführung läßt sich diese Art der Prophylaxe nur in
Einklang bringen, wenn die zu vermeidenden Allergene in
geeigneten berufsspezifischen Situationen auftreten. So
können etwa inhalative Berufsallergien bei Ärzten, Tierärzten
und bei Laborpersonal auf diese Weise beherrscht werden. In
der Mehrzahl der Berufsfelder ist ein Atemfilter jedoch nicht
akzeptabel, vor allem da nicht, wo es auf sprachliche
Kommunikation ankommt und ein "ansprechendes" Erscheinungs
bild gefordert wird.
Die Desensibilisierung (Hyposensibilisierung, Immuntherapie)
bedarf einer sorgfältigen Anamnese und aufwendiger Tests für
die Wahl eines wirksamen Antigen-Extrakts. Ob eine klinische
Besserung durch die Behandlung eintritt, ist dennoch nicht
sicher vorhersehbar. Auch ist das Verfahren nicht frei von
der Gefahr gesundheitlich bedenklicher Begleiterscheinungen.
Nicht selten werden asthmatoide und urtikarielle Beschwerden
beobachtet. In Extremfällen kann es zum anaphylaktischen
Schock kommen. Todesfälle bei der Desensibilisierungsbe
handlung sind nachweisbar aufgetreten.
Für den Patienten stellt diese Methode auch im Erfolgsfall
eine erhebliche organische Belastung dar. Injektionsserien,
wie sie hierbei erforderlich sind, werden nicht als angenehm
empfunden.
Zudem sind die klinischen Resultate am befriedigendsten, wenn
die Injektionen sich - auch bei nur saisonaler Exposition
über das ganze Jahr erstrecken.
Der verhältnismäßig hohe Zeit- und Kostenaufwand einer
Desensibilisierungsbehandlung stellt einen weiteren Nachteil
dar.
Die symptomatische Behandlung der allergischen Reaktion mit
oralen Antihistaminika zur Schleimhautabschwellung ist bei
vielen dieser Präparate mit dem Risiko einer sedierenden
Wirkung behaftet, die sich auf die Reaktionsfähigkeit des
Patienten negativ auswirkt. Bei Antihistaminika ohne
signifikant ZNS-dämpfende Wirkung wurde auf gesteigerte
gastrointestinale Nebenwirkungen hingewiesen.
Für die lokale Anwendung als Tropfen oder Spray wurde
ähnliches festgestellt. Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und
Konzentrationsstörungen können auftreten. Auch eine haut- und
schleimhautreizende, im schlimmsten Fall sogar allergisieren
de Wirkung ist nicht auszuschließen.
Die Anwendung von Sympatikomimetika als Vasokonstriktoren zur
Schleimhautabschwellung wird durch ihre mögliche blutdruck
erhöhende Wirkung eingeschränkt. Daneben ist mit
unerwünschten ZNS-Erscheinungen zu rechnen, wenn derartige
Nasenzubereitungen im Überschuß eingesetzt werden, so daß
Resorption durch die Nasenschleimhaut erfolgt.
Lokal anzuwendende Präparate auf Cromoglicinsäure-Basis
gelten schon wegen der hohen Kosten nicht als Mittel der
ersten Wahl. Auch hier sind infolge der Behandlung Schleim
hautreizungen beobachtet worden.
Gegen die dauernde oder häufige Anwendung von Glukokorti
koiden (Kortikosteroiden) zur Unterdrückung der Symptome
einer inhalationsallergischen Reaktion (insbesondere
Heuschnupfen) sprechen deren Nebenwirkungen.
Trockenheitsgefühl und Reizung der Schleimhäute, Brennen und
Stechen im Nasen-Rachenraum, Schluckbeschwerden, Nasenbluten
und Kopfschmerz werden mit der Anwendung von Glukokortikoid-
Sprays für die Nase in Verbindung gebracht. Auch Überempfind
lichkeitsreaktionen wurden beobachtet.
In der Schwangerschaft und bei Kleinkindern sind sämtliche
der vorgenannten Substanzgruppen kontraindiziert oder können
nur mit äußerster Vorsicht unter ärztlicher Beobachtung
angewendet werden.
Nasensalben fanden zur Prophylaxe von inhalationsallergischen
Reaktionen bislang keine Anwendung. Nur zur begleitenden Lin
derung des Wundwerdens der Haut an den äußeren Nasenlöchern
durch das Nasensekret und die Reibung beim Gebrauch von
Taschentüchern wurde in der Vergangenheit auch bei atopischer
Rhinitis (z. B. Heuschnupfen) das Eincremen der Haut um die
äußeren Nasenlöcher mit Schutzcremes oder -salben
empfohlen.
Als Salbengrundlage finden dabei häufig, u. a. wegen ihrer
geringen Verderblichkeit, bei Raumtemperatur gelartige, also
leicht verstreichbare, Gemische von im wesentlichen
gesättigten Kohlenwasserstoffen Verwendung.
Entsprechende Kohlenwasserstoffgemische werden, z. B. unter
der Bezeichnung "Vaselin", in der einschlägigen Literatur
schon seit geraumer Zeit genannt.
Unterschieden wird dabei natürliches Vaselin verschiedener
Herkunft und Aufbereitungsweise und künstliches Vaselin, das
nach verschiedenen Rezepturen aus Paraffinöl durch Mischen
mit festem Paraffin erhalten wird.
Diese Vaseline weisen z. B hinsichtlich ihrer Dichte, ihrem
Erstarrungspunkt, ihrer Farbe, ihrer Viskosität und ihrer
Wasseraufnahmefähigkeit Unterschiede auf. Sie bilden jedoch
generell bei Raumtemperatur amorphe, gelartige Massen, für
die Erstarrungspunkte im Bereich von 38°C bis 56°C angegeben
werden (so z. B "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika" von
Karlheinz Schrader, Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg
1979).
Für derartige Gemische ist im technischen und kosmetisch/phar
mazeutischen Bereich eine Vielzahl von Einsatzfeldern
bekannt.
So wird in Römpps Chemie-Lexikon, 1977, 7. Auflage, Sp. 6857
der Einsatz zur Herstellung von Maschinenschmiermitteln,
Lederfett, Rostschutzmitteln, Fahrrad-, Waffen-, Walzen-,
Riemenadhäsions- und Huffett und dem Einsatz zu Schuhcremes,
zum Wasserdichtmachen von Geweben, als Abdeckfett für
Verzinnungsbäder, in Regenschutz-Abdeckpapieren bei Beton-
und Zementstraßen, Weichmacher für die Gummiindustrie, in
Lötfett, Melkfett, Stapellauffett, Polierpasten,
Textilhilfsmitteln, Drahtziehfett, Brilliantinen,
Druckerschwärze und dergleichen angeführt. An erster Stelle
der dort angegebenen Liste wird jedoch dort die Verwendung
Salbengrundlage für pharmazeutische und kosmetische Zwecke
erwähnt.
Hinweise auf eine Verwendung von "Vaselin" als Bestandteil
von Salbenrezepturen lassen sich weit in die Vergangenheit
zurückverfolgen:
Schon im "Handbuch der Kosmetischen Chemie", Hrsg. Dr.-Ing
Hans Truttwin, Verlag Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1920
führt der Beitrag von Adolf Jolles auf Seite 120 die
Verwendung von "gelbem und weißem Vaselin" als
Salbengrundlage bei der Bereitung von fettfreien Hautcremes
und Fettschminken, als Zusatz bei Mitteln gegen Haarausfall
und Haarfärbepräparaten an. Erwähnt wird an dieser Stelle
auch die Verwendung als Zusatz bei kosmetischen Seifen und
Rasiercremes.
Die Verwendung als Salbengrundlage wird auch heute noch in
den Pharmakopöen angegeben. Auch in der derzeit gültigen
9. Auflage des Deutschen Arzneibuchs ist "Vaselin" für den
Gebrauch als Salbengrundlage spezifiziert.
Weitere bei Raumtemperatur gelartige Gemische im wesent
lichen gesättigter Kohlenwasserstoffe werden durch Mischen
von Polyethylenen mit Paraffinöl erhalten. Auch diese Kohlen
wasserstoffgele finden als Salbengrundlage Verwendung.
Sowohl bei den technischen als auch beim bisher bekannten
pharmazeutisch/kosmetischen Einsatz von Kohlenwasserstoff
gelen beruht die erstrebte Wirkung auf den wasserabweisenden,
lipophilen und gleitfähig- oder geschmeidigmachenden Eigen
schaften dieser Stoffe.
Im Zusammenhang mit der Prophylaxe von inhalationsaller
gischen Reaktionen spielte der Gebrauch von Kohlenwasserstoff
gelen bislang keine Rolle.
Wie oben bemerkt, war es lediglich bekannt, wie bei anderen
Formen der Rhinitis auch, durch Auftragen von Vaselin um die
äußeren Nasenlöcher ein Wundwerden durch die Reibung beim
häufigen Naseputzen und die Reizung durch das wäßrige Sekret
zu verhindern oder zu lindern.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt damit die
Aufgabe zugrunde, die
- - wirkungssichere Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen, insbesondere des Heuschnupfens, auf eine Weise zu ermöglichen,
- - die für den Patienten keine gesundheitlichen Risiken beinhaltet,
- - ein breites Wirkungsspektrum gegen verschiedene Allergene in der Atemluft aufweist,
- - angenehm anzuwenden ist und
- - nur geringe Behandlungskosten verursacht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene
Maßnahme gelöst.
Das erfindungstragende überraschende Ergebnis liegt darin,
die bisher medizinisch und kosmetisch wegen ihrer Eignung zum
Gleitfähig- und Geschmeidigmachen und wegen ihrer lipophilen,
wasserabweisenden Eigenschaften eingesetzten Gemische nun
gemäß Anspruch 1 zur Ausschaltung der Allergen-Wirkung bei
Inhalations-Allergien zu nutzen, und zwar in Form von
Nasensalbe für das Auftragen auf die Innenwand des
Nasenvorhofs (Vestibulum nasi) an dessen oberem Ende im
Bereich der Nasenklappe (Limen nasi), wo das Plattenepithel
der Haut des Nasenvorhofs in das Flimmerepithel der
Nasenschleimhaut übergeht.
Das Auftragen des Kohlenwasserstoffgemischs nach Anspruch 1
kann mit dem Finger, einem Wattestäbchen oder mit einem
Applikationsspatel erfolgen. Für die Schutzwirkung gegen
inhalationsallergische Reaktionen ist aber der Ort des
Auftrags in der Nase wesentlich. Damit eine sichere
Prophylaxe erreicht wird muß gewährleistet sein, daß im
Bereich der beiden Nasenklappen die Naseninnenwände mit dem
Kohlenwasserstoff-Gemisch bedeckt sind.
Werden die in Anspruch 1 genannten gelartigen Gemische im we
sentlichen gesättigter Kohlenwasserstoffe nur am unteren Ende
des Nasenvorhofs im Bereich der äußeren Nasenlöcher aufge
tragen, so kann die inhalationsallergische Reaktion nicht
ausgeschlossen werden.
Mit Hilfe der in Anspruch 1 angegebenen Maßnahme ist es
möglich, unabhängig von der Art der auslösenden
Inhalationsallergene die allergische Reaktion sicher zu
verhindern.
Als besonderer Vorteil der Erfindung ist hervorzuheben, daß
allergische Reaktionen ausbleiben, ohne daß der Stoffwechsel
des Patienten durch systemische Wirkstoffe belastet werden
muß. Das chemisch weitgehend inerte Kohlenwasserstoffgel
wird nicht resorbiert.
Damit ist die Prophylaxe gemäß der Erfindung risikolos auch
bei Schwangeren, Kindern oder stoffwechselgeschädigten
Patienten einsetzbar.
Es fehlt zudem die Gefahr der weiteren Allergisierung durch
systemische Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Adjuvantien und
andere Zusätze.
Auch ein Nachlassen der Wirkung der erfindungsgemäßen
Maßnahmen durch Gewöhnung des Patienten-Organismus tritt
nicht ein.
Die Geruchs- und die damit gekoppelte Geschmacksempfindungs
fähigkeit bleibt unbeeinträchtigt.
Weitere Vorteile liegen im Kosten- und Compliance-Bereich.
Die vorbeugende Behandlung kann durch den Patienten selbst
auf angenehme Weise, ohne großen Zeitaufwand und unauffällig
durchgeführt werden. Die Kosten für das erfindungsgemäß
einzusetzende Kohlenwasserstoffgemisch, selbst als
höchstreines Produkt in pharmazeutischer Qualität, sind im
Vergleich zu den Alternativen vernachlässigbar gering.
Überraschenderweise gelingt es mithilfe der Verwendung nach
Anspruch 1 nicht nur, die Schwellung, die Sekretabsonderung
und den Juckreiz im Naseninneren bei Allergen-Exposition zu
verhindern, sondern auch, die Reizreaktionen im Augen- und im
Halsbereich auszuschalten.
Zudem weist die Erfindung positive Nebeneffekte auf. Dabei
ist vor allem die pflegende Wirkung zu nennen, die das
regelmäßige Eintragen des Kohlenwasserstoffgemischs gemäß der
Erfindung in die Nase mit sich bringt. So wird durch diese
Maßnahme vor allem die sonst vernachlässigte Haut in der Nähe
der äußeren Nasenlöcher geschmeidig gehalten. Unangenehme
Krusten- und Borkenbildung auf der Naseninnenhaut wird eben
falls verhindert.
Es hat sich gezeigt, daß die Zwecke der Erfindung mit
beliebigen Gemischen im wesentlichen gesättigter
Kohlenwasserstoffe zu erreichen sind, sofern gelartige
Konsistenz bei Raumtemperatur gegeben ist. Handelsübliche
Weichparaffin-Sorten zeigen die erfindungsgemäße Wirkung
ebenso wie die verschiedenen Vaselin-Typen.
Mit bei Raumtemperatur gelartigen Salbengrundlagen anderer
Zusammensetzung (z. B. wollwachshaltige Salbengrundlage
[Eucerin]) konnten die positiven Wirkungen der Erfindung
jedoch nicht erzielt werden. Nach Eintragen üblicher Haut
schutzcremes in den Naseninnenraum kam es darüber hinaus zu
Reizerscheinungen wie Nasenrötung, Niesen und Augentränen.
Wegen der pharmakologischen Unbedenklichkeit und wegen der
günstigen Konsistenz wird für die Ausführung der Erfindung
- wie in Anspruch 1 angegeben - von einem reinen Vaselin
Gebrauch gemacht, das hinsichtlich seiner physika
lischen und chemischen Definition für den geltenden Bestim
mungen für pharmakologische und kosmetische Anwendungen ent
spricht. Derartiges Vaselin - entsprechend dem derzeit ver
bindlichen Deutschen Arzneibuch, 9. Auflage (DAB 9) - zeichnet
sich außerdem durch Farb- und Geruchlosigkeit aus, die als
ästhetische Vorteile den Anwendungskomfort mitbestimmen.
Bei Anwendung gemäß Anspruch 3 ist
die hohe Effizienz auch sehr kleiner Eintragmengen hervorzu
heben, die mit langanhaltender, zuverlässiger Schutzwirkung
verbunden ist. Kohlenwasserstoffgele mit den in Anspruch 1
angegebenen Merkmalen brauchen nur in Mengen von wenigen mg
(mit der Spitze eines Wattestäbchens aufgenommen) vor den
Nasenklappen verstrichen zu werden, um auch bei starkem
Pollenflug während mehrerer Stunden (Nachtruhe bei offenem
Fenster) Beschwerdefreiheit zu erzielen, ohne daß ein
erneutes Auftragen des Kohlenwasserstoffgemischs erforderlich
ist. Bei starker Tagesaktivität (Sport im Freien, Garten
arbeit) muß das Kohlenwasserstoffgemisch gemäß Anspruch 1 in
kürzeren Intervallen aufgetragen werden. Immerhin wird aber
auch unter solchen Bedingungen eine Schutzdauer von 3 bis 5
Stunden erreicht, ehe eine Erneuerung/Ergänzung des Kohlen
wasserstoffgels in der Nase erforderlich ist. Die zur
Prophylaxe gemäß der Erfindung wirksamen Kohlenwasserstoff
gemische, die im Anspruch 1 charakerisiert sind, sind sehr
angenehm anzuwenden.
Sie lassen sich sehr leicht und gleichmäßig im Inneren der Nase
verstreichen und neigt weder zum Austropfen (Feuchtigkeits
gefühl am Naseneingang, nur kurze Schutzwirkung) noch kommt
es zu störenden Fremdkörperempfindungen im Naseninneren.
Für die überraschende Wirkungsweise der Erfindung liegt noch
keine gesicherte medizinische Erklärung vor.
Ohne daß den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Unter
suchung vorgegriffen oder eine Einschränkung des Schutz
umfangs der Ansprüche bewirkt werden soll, wird vermutet, daß
das erfindungsgemäß angewendete Kohlenwasserstoff-Gemisch
eine unüberwindliche Barriere für mit dem Atemstrom trans
portierte Allergenträger (z. B. Staub, Pollen, Sporen)
darstellt. Diese werden so gehindert, mit den Gewebsmast
zellen der Schleimhäute in der Nasenhöhle (Cavum nasi) in
Kontakt zu treten und die Histamine freizusetzen, die
ihrerseits zu den Symptomen der akuten allergischen Reaktion
(Rhinits, Konjunctivitis, Alveolitis) führen.
Folgende Einzel-Beispiele aus den vorliegenden Testberichten
verdeutlichen die Wirkung der Erfindung:
Gelbes Vaselin (natürliches Vaselin, deutsches Handels
produkt) wurde während der Pollensaison von einem
Patienten mit langjähriger Allergie während der Saison
tagsüber alle 2 bis 4 Stunden auf der Kuppe des kleinen
Fingers in den oberen Teil des Nasenvorhofs gebracht und
im Bereich der beiden Nasenklappen
ringförmig verstrichen. Diese Maßnahme wurde von Mitte
März bis Ende April durchgeführt.
Bei dieser vorbeugenden Behandlung kam es während dreier
Testjahre zu keiner allergischen Reaktion
(Konjunktivitis, Rhinitis, Kopfschmerz). In den
Vorjahren waren diese Erscheinungen mit
Antihistamin-Nasenspray und -Augentropfen unter starken
Nebenwirkungen behandelt worden.
Weißes Vaselin nach DAB 6 (deutsches Handelsprodukt,
Sorte P 1520),
Dichte bei 70°C nach DIN 51 757: 0,822,
Viskosität nach DIN 51 462: 6 mm²/s (100°C),
Erstarrungspunkt nach DIN 51 556: 49°C-52°C,
Konuspenetration nach DIN 51 580: 150-170,
mittlere C-Zahl 26±1, C-Zahlbereich C₁₅-C₅₀ wurde auf die Kuppe eines Wattestäbchens aufgenommen und vor beiden "inneren Nasenlöchern" ringförmig aufgetragen.
Dichte bei 70°C nach DIN 51 757: 0,822,
Viskosität nach DIN 51 462: 6 mm²/s (100°C),
Erstarrungspunkt nach DIN 51 556: 49°C-52°C,
Konuspenetration nach DIN 51 580: 150-170,
mittlere C-Zahl 26±1, C-Zahlbereich C₁₅-C₅₀ wurde auf die Kuppe eines Wattestäbchens aufgenommen und vor beiden "inneren Nasenlöchern" ringförmig aufgetragen.
Diese Behandlung wurde während der Pollenflugzeit
morgens und abends wiederholt.
Bei normaler Aktivität (im wesentlichen sitzende
Tätigkeit) war die auf der Kuppe des Wattestäbchens
vorhandene Menge Kohlenwasserstoffgemisch nach Auftragen
auf die Innenwände des Nasenvorhofs für eine mehr als
12-stündige Schutzwirkung ausreichend.
Weichparaffin (US-Handelsprodukt: Pure Petroleum-Jelly,
(Drugstore-Qualität) wurde jeweils vor Exposition
(Fellpflege der Hunde, 30 min) nach gründlichem
Händewaschen mit dem kleinen Finger in den
Naseninnenraum gebracht und vor den Nasenklappen gleich
mäßig verstrichen.
Während sonst die Hundepflege wegen des Nießreizes und
des Augentränens beim Kämmen und Bürsten nur mit
Atemfilter möglich war, kann unter der
Schutzwirkung des Weichparaffins ohne weitere
Schutzmaßnahmen beschwerdefrei gearbeitet werden.
Claims (1)
1. Verwendung von pharmazeutisch/kosmetisch als Vaselin
definierten gesättigten Kohlenwasserstoffen,
wobei das Vaselin einen Erstarrungspunkt nach DIN 51 556 von 49°C-52°C hat, seine Viskosität nach DIN 51 562 bei 6 mm²/s (100°C) liegt, seine Konuspenetration nach DIN 51 580 bei 150-170 liegt und die Kohlenwasserstoffe des Vaselins eine mittlere Kettenlänge von 26±1 C-Atomen aufweisen, wobei sich der C-Zahlbereich der Kohlenwasserstoffe von C₁₅-C₅₀ erstreckt,
als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen,
insbesondere der atopischen Rhinitis vom Typ Heuschnupfen.
wobei das Vaselin einen Erstarrungspunkt nach DIN 51 556 von 49°C-52°C hat, seine Viskosität nach DIN 51 562 bei 6 mm²/s (100°C) liegt, seine Konuspenetration nach DIN 51 580 bei 150-170 liegt und die Kohlenwasserstoffe des Vaselins eine mittlere Kettenlänge von 26±1 C-Atomen aufweisen, wobei sich der C-Zahlbereich der Kohlenwasserstoffe von C₁₅-C₅₀ erstreckt,
als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen,
insbesondere der atopischen Rhinitis vom Typ Heuschnupfen.
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---|---|---|---|
DE19914117887 DE4117887C2 (de) | 1990-06-09 | 1991-05-31 | Verwendung von pharmazeutisch/kosmetisch als Vaselin definierten gesättigten Kohlenwasserstoffen als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4018573 | 1990-06-09 | ||
DE19914117887 DE4117887C2 (de) | 1990-06-09 | 1991-05-31 | Verwendung von pharmazeutisch/kosmetisch als Vaselin definierten gesättigten Kohlenwasserstoffen als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117887A1 DE4117887A1 (de) | 1991-12-12 |
DE4117887C2 true DE4117887C2 (de) | 1993-12-16 |
Family
ID=25894009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914117887 Expired - Fee Related DE4117887C2 (de) | 1990-06-09 | 1991-05-31 | Verwendung von pharmazeutisch/kosmetisch als Vaselin definierten gesättigten Kohlenwasserstoffen als Nasensalbe zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen |
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---|---|---|---|---|
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DE10051858A1 (de) * | 2000-10-19 | 2002-06-06 | Guenther Beisel | Verwendung von biologisch abbaubaren, substituierten Kohlenwasserstoffen deren Ester, Ether und/oder Amide als Nasensalbe oder Nasentropfen zur Prophylaxe von inhalationsallergischen Reaktionen und zur Pflege der Nasenschleimhaut |
NL2001342C2 (nl) * | 2008-02-20 | 2009-08-24 | Cornelis Boegem | Balsem voor het afdekken van slijmvliezen tegen in de lucht aanwezige allergene stoffen, het gebruik van de balsem en een applicator voor de balsem. |
WO2013049539A1 (en) * | 2011-09-30 | 2013-04-04 | Mcneil-Ppc, Inc. | A method of blocking or trapping allergens |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3010572C2 (de) * | 1980-03-19 | 1982-05-06 | Süess, Hans R., Dr., Starrkirch | Hautpflege- und Hautschutzpräparate |
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1991
- 1991-05-31 DE DE19914117887 patent/DE4117887C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE4117887A1 (de) | 1991-12-12 |
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