Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Zusammensetzung, die Bestandteile
des Krauts der Gattung Equisetum und Bestandteile des Krauts
und/oder der Blüte der Gattung Lavandula enthält, zur
Bekämpfung von Erregern von Dermatomykosen und Erregern, die
das klinische Erscheinungsbild von Tinea pedis hervorrufen
können, in Bekleidungsstücken.
Dermatomykosen und speziell Dermatophytosen sind Krankheiten,
die nicht nur weit verbreitet sind, sondern wegen ihrer
häufigen kosmetischen Implikationen den Patienten auch
psychisch sehr beeinträchtigen können. Insbesondere Tinea
pedis ("Fußpilz") ist eine als Volkskrankheit zu bezeichnende
Dermatomykose, die als sehr unangenehm empfunden wird. Ihre
Häufigkeit wird in Europa und Nordamerika auf 15-30% der
Bevölkerung geschätzt. Verursacht wird sie hauptsächlich von
allgegenwärtigen Dermatophyten, am häufigsten von Trichophyton
rubrum, Trichophyton mentagrophytes und Epidermophyton
floccosum. Sie kann sich auf Nägel (Tinea unguium), Hände
(Tinea manus) und andere Körperteile ausdehnen und mit
bakteriellen Infektionen und/oder einer Pilzinfektion durch
Candida einhergehen, oder ein Hauterkrankung mit einem von
Tinea pedis praktisch nicht zu unterscheidenden klinischen
Erscheinungsbild, die ebenfalls auf andere Körperstellen
ausgedehnt sein kann, kann gänzlich von den einer oder beiden
der letzteren Infektionen verursacht sein. Die
Differentialdiagnose zum Nachweis von Dermatophyten ist
schwierig (die Kultur von Dermatophyten erfordert 2-4 Wochen
bei Raumtemperatur) und wird meistens nicht gestellt. Sehr
häufig ist die Krankheit von Bromhidrosis (übelriechendem
Schweiß), die nach allgemeiner Ansicht von Bakterien
verursacht wird, begleitet und bildet so auch ein ernsthaftes
kosmetisches Problem.
Prädisponierende Faktoren, insbesondere für Tinea pedis, sind
Hyperhidrosis (übermäßige Schweißabsonderung) und Akrozyanose,
die häufig mit örtlicher Hyperhidrosis einhergeht.
Die Krankheit verläuft ohne Behandlung meist chronisch. Aber
auch mit den derzeit zur Verfügung stehenden (meist
langwierigen) Behandlungsmethoden und unter Beachtung aller
notwendigen Hygienevorschriften ist sie manchmal kaum
ausheilbar, und Rezidive sind, insbesondere wenn die oben
erwähnten prädisponierenden Faktoren vorhanden sind, sehr
häufig (zu einer Übersicht der derzeitigen Behandlungsmethoden
von Dermatomykosen siehe O. Braun-Falco et al., Dermatology,
Springer Verlag, Berlin, 1991, Seiten 219 bis 246,
insbesondere Differentialdiagnose von Tinea pedis Seite 228
und Behandlungsmethoden dafür Seiten 230 bis 232).
Auch die erforderliche Desinfektion der Bekleidung,
insbesondere der Schuhe, ist nicht unproblematisch. Meist
werden Formaldehyd-haltige Lösungen empfohlen, die jedoch
Allergien auslösen können und auch wegen der bekannten
Gesundheitsrisiken von Formaldehyd nicht als Ideallösung
betrachtet werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Mittel zu schaffen,
das zur Desinfektion von Bekleidung wirksam ist,
die mit Erregern von Dermatomykosen, insbesondere Dermatophytosen, und
Hauterkrankungen mit einem Tinea pedis gleichenden klinischen
Erscheinungsbild, infiziert ist.
Demgemäß betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Zusammensetzung, die Bestandteile des Krauts von Pflanzen der Gattung Equisetum
und des Krauts und/oder der Blüte von Pflanzen der Gattung
Lavandula sowie ein Trägermittel enthält,
zur Bekämpfung der Erreger von Dermatomykosen und Krankheiten,
die das klinische Erscheinungsbild von Tinea pedis hervorrufen
können, in Bekleidungsstücken.
Auf der Suche nach einem wirksamen und schnell wirkenden Mittel
gegen Darmatomykosen, insbesondere gegen die Volkskrankheit
mit dem klinischen Erscheinungsbild von Tinea pedis und damit
verwandten Hauterkrankungen, wurde überraschenderweise
gefunden, daß eine Zusammensetzung, die Bestandteile der
grünen Teile von Equisetum und Bestandteile des Strauchs
und/oder der Blüten von Lavandula enthält, nicht nur innerhalb
weniger Tage die Hautinfektion ausheilt, sondern darüber
hinaus ausgezeichnet Hyperhidrosis und Bromhidrosis bekämpft
und meist bereits nach einmaliger Anwendung Bekleidungsstücke,
insbesondere auch Schuhe, so wirksam desinfiziert, daß eine
Reinfektion nicht stattfindet.
Equisetum (Schachtelhalm), insbesondere die Arten Equisetum
arvense (im Volksmund auch Zinnkraut genannt, da diese Art,
die als Unkraut weit verbreitet ist, früher zum Reinigen von
Zinngeräten verwendet wurde) und Equisetum hiemale, wurden
vermutlich bereits im Altertum als Heilpflanzen verwendet. In
jüngerer Zeit wurde Equisetum vor allem durch Kneipp wieder
in Erinnerung gebracht.
Gerhard Madaus berichtet in seinem "Lehrbuch der biologischen
Heilmittel", Georg Thieme Verlag, Leipzig, 1938, Seiten 1267-
1278, über unzählige innere und äußere, im Volksbrauch
überlieferte Anwendungen von Equisetum-Arten, von denen im
vorliegenden Zusammenhang vor allem die adstringierende,
blutstillende Wirkung, die sich widersprechen erscheinenden
Berichte über eine schweißtreibende Wirkung (offensichtlich
bei innerer Anwendung; G. Madaus, a.a.O., Seite 1273) und über
eine Bekämpfung von Schweißfüßen mit Fußbädern und Umschlägen
sowie die Verwendung zur Bekämpfung von Fluor albus, Ozäna,
Rachitis und Gingivitis (G. Madaus, a.a.O., Seite 1273) mit
Aufgüssen und Abkochungen von Equisetum interessieren.
Auch ein neueres, volkstümliches Heilkräuterbuch (Maria
Treben, "Gesundheit aus der Apotheke Gottes", Eigenverlag
"Verein Freunde der Heilkräuter", ohne Jahr (aber nach 1978))
erwähnt ebenfalls die blutstillende Wirkung, die Wirkung gegen
Schweißfüße und die Verwendung bei entzündlichen Erkrankungen
im Mund- und Halsbereich von Zinnkraut (Maria Treben, a.a.O.,
Seiten 42 und 43). In Joseph Karl, "Phytotherapie", Verlag
Tibor Marczell, München, 4. Auflage 1983, Seite 133, wird die
äußerliche Anwendung von Equisetum arvense bei Dermatosen,
Pemphigus, Dekubitus, alten Wunden und Ulcus cruris erwähnt,
in Hans Braun, Dietrich Frohne "Heilpflanzen-Lexikon für Ärzte
und Apotheker", Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1987, Seite
105, werden Abkochungen bzw. ein Extrakt von Equisetum arvense
als äußerliches Mittel gegen Dekubitus und rheumatische
Beschwerden aufgeführt.
Die wirksamen Inhaltsstoffe des Krauts von Equisetum arvense
sind laut H. Braun, D. Frohne, a.a.O, Kieselsäure (zum Teil
in löslicher Form), Flavanoide (Quercetin und Kämpferol als
Aglyka), Kaliumsalze und, mit Fragezeichen versehen, Saponine,
während J. Karl, a.a.O., und G. Madaus, a.a.O., Seite 1275,
das Vorhandensein von Saponinen als gesichert ansehen.
Auch die Verwendung verschiedener Lavandula-Arten als
Heilpflanzen läßt sich zumindest bis ins 12. Jahrhundert
zurückverfolgen. Dabei steht die Art Lavandula officinalis
Chaix et Vill. (= Lavandula angustifolia Mill.; echter
Lavendel) im Vordergrund, aber auch andere Arten, insbesondere
Lavandula spica (= Lavandula latifolia Vill.), werden bei
verschiedenen Autoren erwähnt.
Bei G. Madaus, a.a.O., Seiten 1723-1725, finden sich bei der
hier interessierenden äußerlichen Anwendung von Lavandula -
in Form eines Badezusatzes, des Öls, eines Extrakts, einer
Blütenverreibung und/oder einer Tinktur - Hinweise auf
antiseptische und eiterwidrige Eigenschaften, auf Wirkungen
bei Epilepsie und Ohnmachtsanfällen, bei Blutandrang, Rheuma,
Gicht, Neuralgien, Ischias und auch bei Skabies und Fluor
albus. Weiter sollen Flores Lavandulae bei Migräne und
nervöser Aufregung beruhigend wirken. J. Karl, a.a.O, Seite
203, führt Lavendelöl als mildes Sedativum und Neurostimulans,
und, bei äußerlicher Anwendung, als Geruchskorrigens mit
beruhigendem Einfluß und als Hyperaemikum auf; H. Braun und
D. Frohne, a.a.O., Seite 147, erwähnt es bei äußerlicher
Anwendung als Hautreizmittel.
Ältere Literatur führt als verwendeten Pflanzenteil neben der
Blüte auch das Kraut auf, während in jüngerer Zeit praktisch
nur noch die Blüten verwendet wurden. Die hauptsächlichen
wirksamen Inhaltsstoffe von Lavendelöl sind Linalylacetat und
weitere Terpene sowie Gerbstoffe.
In DE 32 07 005 A1 wird ein kosmetisches Mittel zur Behandlung
der Haare und der Haut beschrieben, welches unter
vielen anderen pflanzliche Substanzen in pulverisierter
Form Schachtelhalm und Lavendel enthalten kann. In CH 6982631
A5 wird ein Präparat offenbart, das neben Brennessel,
Stiefmütterchenkraut und Hühnerdarm Schachtelhalmkraut und
Lavendel enthalten kann. FR 2 599 253 betrifft ein flüssiges
Produkt zur ästhetischen Behandlung der Haut, das
Schachtelhalm und Lavendelöl (letzteres immer in Begleitung
von Kardamom-, Muskatnuß- und Orangenöl) einschließen kann.
Beim Testen von Equisetum arvense allein in Form eines
verdünnten Extraktes, der über mehrere Tage aufgetragen wurde,
zeigte sich, daß zwar die Bildung von Fußschweiß recht
wirkungsvoll unterbunden wurde, wobei allerdings ein starkes
Austrocknen der Haut zu beobachten war, die Hauterkrankung mit
dem klinischen Erscheinungsbild von Tinea pedis aber nicht
beseitigt wurde.
Auch Lavendel allein, mehrere Tage in Form von reinem oder mit
wäßrigem Isopropanol verdünntem Lavandulae aetheroleum
aufgetragen, ergab keine Besserung des klinischen
Erscheinungsbildes von Tinea pedis; lediglich eine
geruchskorrigierende und allgemein hautfreundliche Wirkung war
zu beobachten.
Erst die über einige Tage aufgetragene Mischung dieser beiden
Komponenten zeigte die überraschende synergistische Wirkung
bei der Bekämpfung dieser Erkrankung. Bromhidrosis war nach
wenigen Tagen beseitigt und trat nicht wieder auf, und die
Hautläsionen heilten vollständig ab. Hyperhidrosis wurde im
Behandlungszeitraum so gut wie vollständig unterbunden und
blieb auch anschließend signifikant verringert. Rezidive
traten im Beobachtungszeitraum (6 Monate) entweder überhaupt
nicht auf oder konnten durch erneutes Aufbringen der Mischung
im Keime erstickt werden. Eine wirksame Desinfektion der
Schuhe, erkennbar am vollständigen Verschwinden üblen Geruches
und dem Nicht-Auftreten von Rezidiven, konnte meist bereits
nach einmaliger Behandlung derselben mit der Mischung und
Einwirkenlassen über 24 Stunden erreicht werden.
Der biologische Wirkmechanismus des überraschenden, oben
beschriebenen Synergismus ist noch nicht aufgeklärt.
Die Arten Equisetum arvense, Equisetum hiemale und Lavandula
officinalis Chaix et Vill. (= Lavandula angustifiola Mill.),
Lavandula spica sowie Lavandula hybrida Rev. sind als
Ausgangspflanzen für die erfindungsgemäß verwendete Zusammensetzung
besonders bevorzugt.
Als Ausgangsmaterialien für eine galenische Zubereitung der
Mischung aus Equisetum- und Lavadulabestandteilen werden
bevorzugt ein ethanolisch-wäßriger (30 : 70 Vol/Vol) Extrakt
(1 : 1 Vol/Vol) des ersteren und das reine, z. B. durch
Wasserdampfdestillation gewonnene Blütenöl der letzteren
verwendet. Es sind jedoch auch andere Ausgangsmaterialien
möglich, z. B. das getrocknete, zerriebene Kraut, ein aus dem
Kraut ausgepreßter Saft oder ein wäßriger Aufguß von Equisetum
oder Lavandula oder die zerriebenen Blüten oder ein Extrakt
aus den Blüten der letzteren. Eine hervorragende Übersicht
über mögliche Aufbereitungsformen, die in diesem Zusammenhang
verwendet werden können, findet sich in Paul Heinz List und
Peter C. Schmidt, "Technologie pflanzlicher
Arzneizubereitung", Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH,
Stuttgart, 1984.
Die Ausgangsmaterialien werden weiter in
alle Formen für die desinfizierende
Anwendung gebracht, wie z. B.
Lotionen, Emulsionen, Lösungen, beispielsweise als Sprays
auftragbar, und Sprays mit Treibmittel (Aerosole). Eine
Übersicht über mögliche Galeniken ist in Karl Thoma,
"Dermatika", 2. Auflage, München, 1983 (zu beziehen über
Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker m.b.H.,
Frankfurt) sowie in Remington′s Pharmaceutical Sciences, 18.
Auflage, Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 1990,
insbesondere auch Seiten 1694-1712 (Aerosole) zu finden.
Als für die beanspruchte Anwendung geeignete Form
der erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzung wird eine Lösung eines
wie oben zusammengesetzten ethanolisch-wäßrigen Extrakts von
Equisetum und Blütenöl von Lavandula in einer Mischung von
Ethanol oder Isopropanol und Wasser, insbesondere 35%
(Vol/Vol) Isopropanol/Wasser, die bequem mit Hilfe eines
Zerstäubers aufgetragen werden kann, besonders bevorzugt.
Das Verhältnis von Equisitumbestandteilen zu
Lavandulabestandteilen liegt vorzugsweise im Bereich von
20 : 100 bis 100 : 20 Volumenteilen bzw. Gewichtsteilen, wenn
feste Stoffe beteiligt sind. Die Konzentrationen der
Pflanzenbestandteile in der erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzung richten sich in erster Linie nach der galenischen Form. Für
Desinfektionszwecke sind Konzentrationen von jeweils ungefähr
1 bis 40% (Vol/Vol) im oben angegebenen Mischungsbereich in
einem Trägermittel vorteilhaft.
In 35%iger (Vol/Vol) wäßriger Isopropanollösung haben sich
ungefähr 1,25-10 Vol% Schachtelhalmextrakt (1 : 1 (Vol/Vol)
in 30%-igem (Vol/Vol) wäßrigem Ethanol) und etwa genauso viel
unverdünntes Lavendöl als eine in den meisten Fällen
vorteilhafte Konzentration für die Therapie von
Hauterkrankungen mit dem klinischen Erscheinungsbild von Tinea
pedis erwiesen. Zur Desinfektion der Schuhe wird eine Lösung der wie oben
beschriebenen Konzentration in dieselben gesprüht, bis sie
vollständig damit befeuchtet sind. Nach 24stündigem Einwirken
ist im allgemeinen bereits nach dem ersten Einsprühen jeder
unangenehme Geruch verschwunden, und die Schuhe können ohne
Gefahr einer Reinfektion weiter getragen werden.
Die erfindungsgemäß verwendete Zusammensetzung kann neben Trägerstoffen
und anderen pharmazeutischen Hilfsstoffen auch noch weitere
Beistoffe enthalten. Z.B. kann Phthalsäure zugesetzt werden,
was ein längeres Anhalten des Duftes von Lavendelöl bewirkt.
Auch andere Pflanzenbestandteile, wie z. B. Fichtennadelöl als
weitere Geruchs- und Gerbkomponente, oder Parfümstoffe können
beigemischt sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen weiter
erläutert.
Herstellungsbeispiel
Bestandteile des Krauts von Equisetum arvense wurden in Form
eines Extrakts eingesetzt (Schachtelhalmkraut-Extrakt,
Fluidextrakt 1 : 1 (Vol/Vol), Auszugsmittel 30%-iges( Vol/Vol)
wäßriges Ethanol, erhältlich von Dr. Hetterich KG, Fürth).
Bestandteile von Lavandula officinalis wurden in Form von
durch Wasserdampfdestillation gewonnenem Blütenöl mit einem
Linanylacetatgehalt von 42,1 Gew.-% (DAB) [Deutsches
Arzneibuch] eingesetzt (Lavendöl (Lavandulae aetheroleum) DAB
Mont Blanc 38-45%, erhältlich von Vaselin-Werke Wasserfuhr
GmbH, Bonn).
Die obigen Bestandteile wurden in 35%-igem (Vol/Vol) wäßrigem
Isopropanol unter Schütteln in einer Zerstäuberflasche gelöst.
Die Lösung war in einigen Fällen leicht getrübt, was darauf
hinwies, daß ein Teil der Ausgangsmaterialien als Emulsion
vorlag. Die Emulsion entmischte sich jedoch auch bei längerer
Aufbewahrung nicht.
Zubereitungen der folgenden Konzentrationen der obigen
Ausgangsmaterialien in 35%-igem (Vol/Vol) wäßrigem Isopropanol
wurden hergestellt:
Den Proben 1 und 3 wurde zusätzlich jeweils 0,8%
(Gew/Vol) Phthalsäure zugesetzt, um die olefaktorische Wirkung
von Lavendöl zu verlängern.
Bezugsbeispiel
Vier Probanden mit einem ausgeprägten klinischen
Erscheinungsbild von Tinea pedis, die sich bereits über die
Zehenzwischenräume hinaus ausgebreitet hatte und ohne Erfolg
mit im Handel befindlichen Medikamenten behandelt worden war
(eine Differentialdiagnose war in keinem der Fälle gestellt
worden), wurde morgens, mittags und abends nach gründlichem
Waschen und Abtrocknen der Füße die erfindungsgemäße
Zubereitung Nr. 1 vom Herstellungsbeispiel auf die befallenen Stellen
des Fußes gesprüht, bis diese von einem Film der Zubereitung
überzogen waren. Nach vollständiger Verflüchtigung der
Lösungsmittel wurden Strümpfe und Schuhe angelegt.
Bromhidrosis und Juckreiz/Brennen waren nach 3, 4 (2
Probanden) bzw. 7 Tagen vollständig verschwunden. Die
Hautläsionen heilten vollständig ab. Während des
Behandlungszeitraums war die Bildung von Fußschweiß praktisch
vollständig unterbunden und auch nach Beendigung der
Behandlung berichteten alle Probanden von einer beachtlichen
Verringerung der Schweißbildung. Im Beobachtungszeitraum (6
Monate) trat ein Rezidiv auf (vermutlich durch Infektion in
einem Schwimmbad), das jedoch durch eine Wiederholung der
obigen Behandlung über 3 Tage im Keime erstickt wurde.
Beispiel 1
Sämtliche Schuhe der Probanden des Bezugsbeispiels wurden bis zur
guten Befeuchtung mit der erfindungsgemäßen Zubereitung Nr.
1 vom Herstellungsbeispiel eingesprüht und 24 Stunden stehengelassen.
Lediglich in einem Fall war der typische Tinea-pedis-Geruch
nicht ganz beseitigt, und die Behandlung wurde wiederholt. Die
Schuhe wurden nach Ausheilen der Tinea pedis wieder getragen,
und bis auf den einen oben erwähnten Fall, der aber vermutlich
nicht auf die Schuhe zurückzuführen war, fand keine
Reinfektion statt.
Vergleichsbeispiel 1
Zwei der Probanden des Bezugsbeispiels wurden vor der Behandlung
mit der Zubereitung Nr. 1 von Beispiel 1 mit
der Zubereitung Nr. 2 (Vergleichszubereitung) 7 Tage auf
gleiche Weise wie im Bezugsbeispiel behandelt. Die Schweißbildung
wurde auf ähnliche Weise wie im Bezugsbeispiel unterbunden,
allerdings von einem ausgeprägten Austrockenungsgefühl
begleitet, der Geruch nach Tinea pedis sowie Juckreiz und
Brennen verschwanden jedoch nicht vollständig. Nach Beendigung
der Behandlung kehrten die Symptome von Tinea pedis
vollständig zurück.
Vergleichsbeispiel 2
Zwei weitere Probanden des Bezugsbeispiels wurden vor der
Behandlung mit der Zubereitung Nr. 1 von
Beispiel 1 mit der Zubereitung Nr. 3 (Vergleichszubereitung)
7 Tage auf gleiche Weise wie im Bezugsbeispiel behandelt. Eine
signifikante Schweißverminderung trat nicht ein, Juckreiz und
Brennen waren, wenn auch in reduziertem Umfang, noch
vorhanden, lediglich der Geruch von Tinea pedis wurde durch
den Lavendel-Geruch übertönt. Nach Beendigung der Behandlung
kehrten die Symptome von Tinea pedis vollständig zurück.