DE3915535A1 - Mittel zur therapie von hauterkrankungen - Google Patents

Mittel zur therapie von hauterkrankungen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Therapie von Hauterkrankungen, wie z. B. Flechten, insbesondere Schuppenflechten.
Bei der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) treten die Hautveränderungen schubweise auf und nehmen zumeist einen hartnäckigen, chronischen Verlauf. Es kommt zur Bildung trockener, weißer, silberglänzender, festhaftender Schuppen auf mehr oder weniger umschriebenen, abgerundeten, geröteten und über die Umgebung etwas erhabenen Stellen. Entfernt man die Schuppen durch Abkratzen, tritt eine gerötete, aus zahlreichen Punkten blutende Haut zu Tage.
Die Erkrankung befällt insbesondere zuerst die Streckseiten der Gliedmaßen, insbesondere Ellenbogen und Knie, aber keine Körperfläche ist ausgeschlossen. Auch der Rumpf, das Gesicht, die Handteller, die Kopfbehaarung und Fußsohlen können Sitz von Herden sein. Oft ist eine erbliche Belastung nachweisbar.
Bislang findet eine medikamentöse Lokalbehandlung der Schuppenflechte zur Abschuppung des Körpers mit Salicyl-Vasiline (3-5%) statt. Die antipsoriatische Be­ handlung kann auch mit Cignolin (-Harnstoffcreme, -Vasiline, -Zinkpaste) in steigenden Konzentrationen geschehen. Glukokortikoid-Externa oder subläsionale Be­ handlung, Photochemoteraphie und selektive UV-Photo­ therapie sind weitere Ansätze einer Therapie. Bei der systematischen Anwendung werden Vitaminpräparate in zum Teil hoher Dosierung angewendet (Beispiel Vitamin A), Hormonpräparate oder essentielle Phospholipide deren Wirkung umstritten ist. Insgesamt sind die zahlreichen Therapieeinsätze wenig erfolgversprechend.
Die Erfinder haben sich zum Ziel gesetzt, ein Mittel gegen Hauterkrankungen zu entwickeln bzw. finden, welches ein Naturheilmittel ist und trotzdem eine hohe Wirksamkeit besitzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß das Mittel das Alkaloid-Trigonellin bzw. Trigonellin-Säure enthält.
Das Trigonellin kann künstlich hergestellt werden. Bevorzugt wird aber ein Extrakt aus Pflanzen der Unter­ familie Trigonella und hier insbesondere aus Bockshorn­ klee (Trigonella foenum graecum). Dieser Extrakt kann in besonders wirkungsvoller Weise aus dem Samen des Bockshornklees gewonnen werden, indem man den Samen aufquellen läßt und damit mit Wasser extrahiert.
Die Substanz bewirkt eine Vasodilation durch Angriff an der glatten Gefäßmuskulatur, so daß beispielsweise eine bessere Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nähr­ stoffen postuliert wird.
Es wird angenommen, daß die verbesserte Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoff auch zu einer Heilung (oder deutlichen symptomatischen Verbesserungen) der Schuppenflechte führt.
Daß der Bockshornklee eine sehr ausgeprägte heilende Wirkung aufweist, wird bereits in Lehrbüchern beschrie­ ben. Als Beispiel wird auf das Lehrbuch der biologi­ schen Heilmittel von Gerhard Madaus, Band 2, Seiten 1362 bis 1368 verwiesen. Ferner auch auf das Buch "Heilpflanzen-Lexikon für Ärzte und Apotheker" von Privatdozent Dr. med. Hans Braun, 3. erweiterte Auf­ lage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart und New York 178, Seite 219.
Dort wird der Gebrauch von Bockshornklee in Form von heißen Breiumschlägen oder als Tee für den inneren Gebrauch angegeben. In der DE-OS 32 25 056 wird der zerkleinerte Samen von Bockshornklee zur Verbesserung der Leberfunktion bzw. der protektiven Wirkung auf die Leber und/oder zur Absenkung von Blutalkoholwerten in oral verabreichbaren Arzneimittel-Zubereitungen er­ wähnt.
Allerdings war seine Wirkung als Mittel zur Bekämpfung von Hauterkrankungen bisher unbekannt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Trigo­ nellin bevorzugt,welches Coffearin, N-Methyl­ nicotinyl-3-Carboxyl Betainsäure und N-Methyl­ pyridin-3-Carboxyl Betainsäure enthält. Weiterhin können steroidale Glycoside und/oder Proteine mit einem hohen Anteil an Lysin und Tryptophan vorhanden sein, ebenso galaktoseartige Mucilago. Weiterhin sollte dem Extrakt ein Alkohol und ein Konservierungsmittel zuge­ geben werden.
Das Trigonellin kann andererseits auch mit einem weiteren wäßrigen Bockshornklee-Extrakt gemischt werden, wodurch nicht nur seine Wirkung verbessert, sondern auch sein Wirkungsspektrum verbreitert wird.
Als Darreichungsform bietet sich einmal eine Lösung in Tropfflaschen an. Das Mittel kann aber auch zur oralen Einnahme in Kapseln konfektioniert werden. Ferner ist auch daran gedacht, das Mittel als Tee zu verabreichen. Andere Möglichkeiten sind denkbar und sollen von dem Erfindungsgedanken umfaßt werden. Für die kapselierte Form wird in der Regel auf die Anteile Alkohol und Nipastat verzichtet. Stattdessen wird die vitaminisierte Form von Riboflavin, Nicotinamid, Calciumpantothenat und Folsäure angeboten.
Eine bevorzugte Zusammensetzung ist insbesondere in der Europäischen Patentanmeldung 87 106 650.2, dort allerdings für einen anderen Zweck, zu finden.

Claims (11)

1. Mittel zur Bekämpfung von Hauterkrankungen, wie z. B. Flechten, insbesondere Schuppenflechten, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel das Alkaloid Trigoneilin bzw. Trigo­ nellinsärre enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel aus einem Extrakt einer Pflanze der Unterfamilie Trigonella besteht.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Extrakt der Pflanze Bockshornklee (Tri­ gonella foenum graecum) besteht.
4. Mittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß es aus einem Extrakt des Samens der Pflanze aus der Unterfamilie Trigonella besteht.
5. Mittel nach wenigstens einem der Anspüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Trigonellin Coffearin, N-Methylnicotinyl-3-Carboxyl Betainsäure und N-Methylpyridin-3-Carboxyl Betainsäure enthalten ist.
6. Mittel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mittel steroidale Glycoside enthalten sind.
7. Mittel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Proteine mit einem hohen Anteil an Lysin und Tryptophan enthalten sind.
8. Mittel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß galaktoseartige Mucilago enthalten sind.
9. Mittel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Äthanol enthalten ist.
10. Mittel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Konservierungs­ mittel Nipastat enthalten ist.
11. Mittel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich insbe­ sondere für die kapselierte Form Riboflavon und/oder Nicotinamid und/oder Calciumpantothenat und/oder Folsäure enthalten ist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2005097047A1 (de) * 2004-03-20 2005-10-20 Wella Aktiengesellschaft Verwendung von mitteln zur kosmetischen behandlung von keratin enthaltenden material
EP2186419A1 (de) * 2008-11-13 2010-05-19 Tchibo GmbH NMP-haltiges Extrakt, Verfahren zu dessen Herstellung und Verwendungen damit
EP2601844A1 (de) 2011-12-05 2013-06-12 Plantextrakt GmbH&Co. Kg Verfahren zur Herstellung eines mit Trigonellin (TRIG) und/oder Chlorogensäuren (CQA) angereicherten Extrakts, mit Trigonellin (TRIG) und/oder Chlorogensäuren (CQA) angereicherter Extrakt und seine Verwendung

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EP2601844A1 (de) 2011-12-05 2013-06-12 Plantextrakt GmbH&Co. Kg Verfahren zur Herstellung eines mit Trigonellin (TRIG) und/oder Chlorogensäuren (CQA) angereicherten Extrakts, mit Trigonellin (TRIG) und/oder Chlorogensäuren (CQA) angereicherter Extrakt und seine Verwendung

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