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Verfahren zur Herstellung farbiger Asphalte. Die Erfindung betrifft
einen farbigen Asphalt und ein Verfahren zu dessen Herstellen` ans natürlichem oder
synthetischem Bitumen, Asphalt, Erdpech, wie z. B. mexikanischem Asphalt, Trinidad,
Gilsonit u. clgl. Gemäß der Erfindung wird der farbige .\splialt dadurch hergestellt,
daß natürliches oder svtithetisches Bitumen, welchem gegebenenfalls bekannte mineralische
Füllstoffe beigegeben werden, mit gepulverten, farbigen Metalloxyden vereinigt wird.
Die bis jetzt verwendeten Färbungsmittel für Asphalte bestanden aus Pflanzenkohle
und verliehen dem Asphalt nur eine graue Färbung. Wenn anderseits Metalloxyde, wie
Bleioxyd, verwendet wurden, so war der Zweck des Zusatzes nicht Färbung, da der
Prozentsatz (i Prozent) hierzu nicht genügend war. Gemäß der Erfindung 1':ßt sich
eine Mannigfaltigkeit der Färbungen erzielen. Beispielsweise eignen sich das rotbraune
Eisenoxyd (Fe304), das gelbe Bleichromat, das grüne Chromoxyd (Cr=O"), das rote
Bleioxyd (Pb304) usw. mit oder ohne Zusatz von mineralischen Füllstoffen zu diesem
Zweck. Zwecks Ausführung des Verfahrens wird das natürliche Bitumen oder Felsenasphalt
in einem Teerkessel geschmolzen und umgerührt, bis es dünnflüssig geworden ist,
worauf die erforderliche Menge des gepulverten '-l:etalloxydes hinzugefügt wird.
Eine bestimmte 'Menge von reinem Bitumen oder Bitumen und Öl wird entweder gleichzeitig
mit dem Farbstoff oder unmittelbar vor dem Zusatz hinzugefügt, um die Leichtflüssigkeit
der Masse zu erhöhen. Die Menge des natürlichen Bitumens oder Öles wird derart bemessen,
daß die Masse nach dem Zusatz des Farbstoffes die gleiche Leichtflüssigkeit bei
der gleichen Temperatur besitzt, wie der ursprünglich geschmolzene _-'Asphalt.
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Einige von den feinverteilten Oxydfarben liefern lediglich trübbraune
Schattierungen von geringem Wert, während das fellrote kalzinierte Eisenoxyd, bestehend
im wesentlichen aus Fe=O3, sehr volle, braunrote Färbungen liefert. Der Wert des
Eisenoxydes für diesen Zweck scheint von dem physikalischen Zustand und von der
Herstellungsart beim Kalzinieren eher abzuhängen als von der chemischen Zusammensetzung.
Es eignet sich besonders gut dasjenige Eisenoxyd, welches unter den Bedingungen
für die Herstellung von Hellrot kalziniert wurde, während das für Blaurot bestimmte
weniger geeignet ist. Wird wasserfreies Chromoxyd von der Zusammensetzung Cr.03
verwendet, so können dunkel olivfarbige bis grüne Färbungen erzielt werden, entsprechend
der Menge des Oxydes und der Beschaffenheit des natürlichen Bitumens in dem ursprünglichen
Asphalt oder der Zusammensetzung des synthetischen Asphalts. Bei der l'erwendung
von rotem Bleioxyd von der Zusammensetzung ?'b;04 wird eine dunkle Braunfärbung
erzielt. Werden hellfarbige Eisenoxyde verwendet, welche als Gelbocker bekannt sind,
und bei
verhältnismäßig niedriger Temperatur hinzu-Ir so werden
dunkle Rehfarben erhalten, welche sich für Bodenbelag eignen.
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Die farbigen Asphalte können mit gleicher Leichtigkeit umgeschmolzen
werden wie der gewöhnliche schwarze Asphalt von gleicher Beschaffenheit.
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Folgende Beispiele geben annähernde Verhältnisse bei der Herstellung
der unterschiedlichen Asphalte gemäß der Erfindung.
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Beispiel i.
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2131.g natürlichen Felsenasphalts werden in einem Teerkessel mit Rührer
bis zum Schmelzen erhitzt. Nach dem Steigern der Temperatur bis auf 2oo° C werden
7 kg von raffiniertem, mexikanischem Bitumen hinzugefügt. Die Masse wird dann so
lange umgerührt, bis das Bitumen vollständig geschmolzen und vermischt wird. Es
werden nun ,4o kg von hellrotem Eisenoxyd als urifühlbares Pulver auf iio° C erhitzt
und langsam unter Umrühren hinzugefügt. Die Temperatur sinkt mit dem Zusatz des
gepulverten Oxydes, muß jedoch genügend hoch gehalten werden, um die Masse zwecks
Umrührens genügend plastisch zu halten. Im allgemeinen sind i 8o bis 2oo° C genügend
zu diesem Zweck. Die fertige Masse besitzt eine dunkel rotbraune Färbung und ist
flüssig, um vergossen zu werden. Dieselbe wird in eine Form eingegossen und die
Oberfläche mit heißem Eisen geglätfet. Benn Abkühlen setzt sich die Masse zu einem
Asphaltformling von voller Färbung, welcher im übrigen die Eigenschaften des natürlichen
Felsenasphalts besitzt.
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Beispiel 2.
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I 12 kg eines gewöhnlichen Flußsandes, dessen gröbsteTeilchen durch
ein3o-Mascheil-Sieb angehalten werden, werden innig mit io kg fein gemahlenem Kalkstein
oder Kreide und 5o kg kalziniertem Eisenoxyd von hellroter Färbung in Pulverform
vermischt. Das Gemisch wird auf Zoo' C unter Umrühren vermischt. 28 kg eines mäßig
harten Texasbitumens vom Schmelzpunkt, etwa 17o° C, werden ohne Zusatz irgendeines
Schmelzöles auf i8o' C erhitzt und geschmolzen. Diese Flüssigkeit wird dann in die
erstgenannte Mineralmasse auf Zoo' C eingegossen und das Ganze umgerührt, his eine
gleichmäßig teigige 1lasse Ilei r 80 bis 2oo° C erhalten wird. Diese
Masse wird in die Form eingegossen und wie oben behandelt. Die Färbung ist eine
rötlichbraune.
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Beispiel 3.
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ioo kg Gilsonit werden geschmolzen und auf 16O° C erhitzt.
50 kg schweren TexasschmeIzöls werden auf i I o° C erhitzt und zu dem geschmolzenen
Gilsonit hinzugefügt. Das Gemisch wird heftig während 2 bis 3 Stunden hei 16o bis
i70" C umgerührt. Die Masse setzt sich zu einem bröckligen, glänzenden Kuchen. welcher
beim Erwärmen zähe wird. 30 kg der wie oben dargestellten Asphaltmasse
werden geschmolzen und auf i8o° C erhitzt. i i2 kg Sand werden mit 56k- gemahlener
Kreide und 2o kg feingemahlenem wasserfreien Chromoxyd gemischt und auf 20o° C erhitzt.
Die geschmolzene Asphaltmasse wird zu dem Mineralgemisch hinzugefügt und bei i8o
bis 2oo° C gerührt, bis ein gleichmäßiger Teig erhalten wird.
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Für große Massen ist es vorteilhaft, die Herstellung der Asphaltmasse
durch eine getrennte Arbeitsstufe zu vermeiden, in welchem Falle das feste, natürliche
Bitumen in einem gewöhnlichen Mischkessel mit mechanischem Rührer durch vorsichtiges
Erhitzen geschmolzen wird. Das nötige Öl wird dann hinzugefügt und die Temperatur
bis zur erforderlichen Höhe gebracht, je nach der 2eschaffenheit des natürlichen
Bitumen:, z. B. bis auf 13o bis 15o° C. Der trockene mineralische Füllstoff wird
während etwa sechs Stunden hinzugefügt, wobei das farbige Metalloxyd entweder mit
dem Füllstoff gemischt oder getrgnnt hinzugefügt wird. Die Temperatur wird im allgemeinen
so hoch gehalten, wie zum wirksamen Umrühren erforderlich ist. Die Mischung ist
fertig, wenn die Bestandteile gleichmäßig verteilt sind.