DE4114507A1 - Schalldaemmende ueberbrueckung von dehnungsfugen - Google Patents
Schalldaemmende ueberbrueckung von dehnungsfugenInfo
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Description
Überbrückungskonstruktionen von Dehnungsfugen in Brücken, Park
decks und dergleichen Bauwerken verursachen durch den Abrollvor
gang von Fahrzeugreifen Schallemissionen, die ihrer Intensität
und Frequenzverteilung nach häufig eine starke Lärmbelästigung
für die Anwohner solcher Bauwerke darstellen.
Die meisten Überbrückungskonstruktionen bestehen nach dem Stand
der Technik aus zwei, quer zur Fahrbahnlängsrichtung verlaufen
den metallischen Randprofilen und ggf. einer beliebigen Anzahl
dazwischen liegender, parallel verlaufender metallischer Mittel
profile, wobei der durch die Randprofile bzw. durch ein Rand
profil und ein Mittelprofil gebildete Spalt mittels eines unter
halb der Profiloberkanten angeordneten Dehnungsstreifens aus
elastisch nachgiebigem Werkstoff abgedichtet ist, so daß solche
Überbrückungskonstruktionen mindestens einen quer zur Fahrbahn
längsrichtung verlaufenden, oben offenen Kanal aufweisen, der
seitlich durch die vertikalen Flächen der metallischen Profile
und unten durch den Dehnungsstreifen aus elastisch nachgiebigem
Werkstoff begrenzt wird.
Diese, im folgenden als Fugenkanal bezeichnete, oben offene Fuge,
kann je nach Ausformung der seitlichen Profile und des Dehnungs
streifens unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Da die Dehnungs
streifen jedoch in der Praxis in der ganz überwiegenden Zahl der
Fälle näherungsweise V-förmige Querschnitte aufweisen (DE-PS 28 08 386,
DE-AS 29 52 613, DE-OS 30 47 904, DE-PS 31 16 429, DE-PS 32 28 315,
DE-OS 38 02 217 oder DE-OS 38 11 219), besitzen die meisten
Fugenkanäle mehr oder minder unregelmäßige fünfeckige Quer
schnitte, selbst wenn der Dehungsstreifen komplizierter auf
gebaut ist (DE-OS 18 00 775, DE-GM G 81 32 558.4).
Nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse ist dieser offene
Fugenkanal die Hauptursache für die Schallemission von Über
brückungskonstruktionen für Dehnungsfugen, wobei bekannt ist,
daß die Schallemission auch bei absolut höhengleichen Metall
profilen auftritt und durch die Beschichtung der horizontalen
Oberflächen der Metallprofile allein nicht nennenswert vermin
dert wird. Es ist weiterhin bekannt, daß die Art der Verankerung
der metallischen Randprofile in den Dehnungsfugenrändern keinen
wesentlichen Einfluß auf die Schallemission hat. Desgleichen
führen stufenlose Überbrückungsvorrichtungen in Form fahrbahn
ebener Dichtkörper gemäß DE-PS 28 34 361, DE-PS 35 08 010,
DE-PS 36 22 253, US-PS 40 07 994 etc. nicht zu einer Herabsetzung
der Schallemission, während Abdeckungen aus starren Werkstoffen
gemäß DE-PS 30 15 011, DE-PS 38 11 082, DE-PS 38 26 514 etc. häu
fig sogar die entgegengesetzte Wirkung haben.
Es hat daher in der Praxis nicht an Versuchen gefehlt, die Schall
emission bei Überbrückungskonstruktionen für Dehnungsfugen in
Brücken, Parkdecks und dergleichen Bauwerken durch Sekundärmaß
nahmen zu reduzieren bzw. zu eliminieren, angefangen vom ein
fachen Ausfüllen des Fugenkanales mit losen Granulaten, über das
vollflächige Vergießen mit bituminösen Baustoffen und das Über
kleben des Fugenkanals mit bahnförmigen Elastomermaterialien in
einer auf die Schwarzdecke übergreifenden Weise, bis hin zum
fahrbahnebenen Ausgießen des Fugenkanals mit Polyurethanschaum,
Silikon- oder Polysulfiddichtmassen.
Alle diese Versuche zur Herabsetzung bzw. Eliminierung der Schall
emission von Überbrückungskonstruktionen für Dehnungsfugen führ
ten zu keinem nachhaltigen Erfolg. Lose Schüttungen wandern bei
der üblichen Neigung von Dehnungsfugen quer zur Fahrtrichtung
schnell aus dem Fugenkanal aus und lagern sich im Bereich des
Schrammbords ab.
Den Fugenkanal überbrückende bituminöse Vergüsse reißen bei der
funktionsbedingten Bewegung der Dehnungsfuge und brechen all
mählich aus. Überlappend verklebte Gummibahnen lösen sich kleb
technisch bedingt oder infolge von Sekundäreinwirkungen, wie
Beschädigungen durch Schneepflüge und Streusalzeinwirkung. Poly
urethanschäume sind zu wenig stabil, während Silikon- und Poly
sulfiddichtmassen entweder eine zu geringe Haftung oder eine zu
geringe Rückstellfähigkeit besitzen, so daß sie bei der Erwei
terung der Dehnungsfuge von den vertikalen Flanken der Profile
abreißen und bei der Verengung der Dehungsfuge wegen ihrer zu
geringen Kompressibilität unregelmäßig aufgefaltet werden.
Aufgrund der Entwicklungsarbeiten, die zu der Erfindung
geführt haben, ist es für die Reduzierung der Schall
emission bei Überbrückungskonatruktionen für Dehnungs
fugen von Bedeutung, daß der Fugenkanal in einer solchen Weise
mit einem rückstellfähigen Elastomersystem ausgefüllt wird, daß
die funktionsbedingte Volumenänderung des Fugenkanals weitgehend
kompensiert wird, damit sich die Zug- und Druckkräfte an den Grenz
flächen zwischen den metallischen Profilen und dem den Fugenkanal
ausfüllenden rückstellfähigen Elastomersystem in Grenzen halten
und auf der Fahrbahnoberfläche keine zu einer Schallemission Ver
anlassung gebenden Verformungen auftreten.
Als für diese Zwecke ungeeignet haben sich Fugenkanalfüllungen
unter Verwendung von Dehnungsfugen-Dichtungen aus Zellkautschuk
mit rundem oder halbrundem Querschnitt erwiesen, wie sie in Form
von geschlossenzelligen Polyethylenen nach dem Stand der Technik
im Hoch- und Tiefbau zum Hinterfüttern von Fugen hinter Fugen
kitten verwendet werden. Die Kompressibilität derartiger Zell
kautschukschnüre ist zu gering, um als Bestandteil einer dauer
elastischen Fugenfüllung die Volumenänderungen in dem Fugen
kanal näherungsweise zu kompensieren, so daß an der Oberfläche
dieser Vollprofile so hohe Kräfte auftreten, daß die Adhäsion
nicht ausreicht, um den Verbund mit einem dauerelastischen Sub
strat auf Dauer aufrecht zu erhalten.
Es wurde nun gefunden, daß die Schallemission bei Überbrückungs
konstruktionen für Dehnungsfugen dadurch entscheidend reduziert
werden kann, daß der Fugenkanal ganz oder teilweise mit einem
rückstellfähigen Elastomersystem bündig ausgefüllt wird, beste
hend aus einer dauerelastischen Vergußmasse, in die in
Fugenkanallängsrichtung verlaufende hohlraumbildende
Strukturschaumprofile mit geschlossenzelliger bzw. par
tiell geschlossenzelliger Struktur eingebettet sind,
welche zun Druckausgleich bei Formänderung eine oder mehrere,
vorzugsweise am Ende angeordnete Öffnungen aufweisen.
Werden die hohlraumbildenden Strukturschaumprofile in Mittel
stellung der Fugenkanäle unter Vorspannung so eingegossen, daß
ihr innerer horizontaler Durchmesser in einer dieser Mittelstel
lung entsprechenden Weise verkleinert ist, dann werden die Volu
menänderungen infolge der Verbreiterung bzw. Verengung des Fugen
kanals bei richtiger Abstimmung zwischen Profil und Spaltänderung
soweit kompensiert, daß die Verformungen der darüberliegenden
dauerelastischen Vergußmasse so gering sind, daß daraus keine stö
rende Schallemission mehr herrührt.
Der Verbund zwischen dem rückstellfähigen Elastomersystem und
den angrenzenden metallischen Profilen muß trotz der Wechselbe
anspruchung durch das häufige Überrollen mit unterschiedlichen
Radlasten für einen für Verschleißteile im Straßenbau üblichen
Zeitraum erhalten bleiben. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß einerseits das rückstellfähige Elastomersystem
zur senkrechten Achse spiegelbildlich aufgebaut ist, um eine
symetrische Krafteinleitung sicher zu stellen, und daß anderer
seits das rückstellfähige Elastomersystem so ausgebildet ist,
daß die dauerelastische Vergußmasse die angrenzenden, horizon
talen Oberflächen der metallischen Profile zumindest teilweise
überdeckt, um die mechanische Beanspruchung des Elastomersystems
im Bereich der Profilvorderkanten herabzusetzen, wobei der ela
stische Verguß fallweise in einer, die Profilvorderkanten über
deckenden Weise, durch Einlagen aus Metall, Kunststoff, Glas
etc. in Form von Matten, Rovings oder Gewebe verstärkt wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine schalldämmende
Füllung der Fugenkanäle von Überbrückungskonstruktionen für Deh
nungsfugen, bei denen der von den metallischen Randprofilen (1)
bzw. von einem Randprofil und einem metallischen Mittel
profil (2) bzw. zwei metallischen Mittelprofilen (2)
sowie einem Dehnungsstreifen (3) aus nachgiebig elastischem Werk
stoff gebildete, nach oben offene Fugenkanal (4) mit einem rück
stellfähigen Elastomersystem ganz oder teilweise ausgefüllt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß dieses Elastomersystem aus einer
dauerelastischen Vergußmasse (5) besteht, in die ein oder mehrere,
in Kanallängsrichtung verlaufende, mindestens eine Öff
nung zur Umgebung aufweisende hohlraumbildende Struktur
schaumprofile (6) so eingebettet sind, daß die Verguß
masse zumindest teilweise über die angrenzenden Oberseiten (7)
der metallischen Profile reicht.
Hohlraumbildende Strukturschaumprofile im Sinne der vorliegenden
Erfindung bestehen aus Naturkautschuk, Ethylen-Propylen-Kautschuk,
Acryl-Nitril-Kautschuk, Chloropren, Silikon oder deren Mischpoly
merisaten, wie sie unter dem Oberbegriff "Moosgummi" in Form von
Zellkautschuk, Zellpolyethylen etc. im Handel sind. Die erfin
dungsgemäßen Schaumstoffhohlraumprofile können in Abhängigkeit
vom jeweiligen Querschnitt des Fugenkanals beliebige
Querschnitts aufweisen, besitzen jedoch vorzugsweise
einen derartigen Querschnitt, daß sich ihre Oberseite
bei sich erweiternder Dehnungsfuge mindestens bereichs
weise anhebt und bei sich verengender Dehnungsfuge ab
senkt, also die Formänderung des Hohlraumprofils so
stattfindet, daß die Volumenänderung im darüber befind
lichen, mit Vergußmasse ausgefüllten Fugenkanal im we
sentlichen kompensiert wird. Besonders bevorzugt haben die
Schaumstoffhohlraumprofile einen Querschnitt gemäß Fig. 1
oder 2 mit einer konkaven (9) oder polykonkaven (10)
Oberseite und einer konvexen (11) oder bikonkaven (12)
Unterseite oder sind Bündel aus einzelnen Moosgummi
schläuchen mit rundem oder polygonem Querschnitt, vor
zugsweise unterschiedlichen Durchmessers und unter
schiedlicher Wandstärke, vorgesehen. Die hohl
raumbildenden Strukturschaumprofile bzw. Strukturschaumprofil
systeme können untereinander mittels Klebstoffen fixiert und
ggf. an ihrer Oberfläche mit einem Haftvermittler versehen sein,
um eine optimale Adhäsion zwischen diesen Profilen und der sie
umgebenden dauerelastischen Vergußmasse sicher zu stellen.
Vorzugsweise haben die Schaumstoffhohlprofile an beiden
Endseiten offene Enden, wie sie durch Abschneiden ent
stehen.
Das rückstellfähige Elastomersystem kann über die horizontalen
Oberflächen der metallischen Profile hinausgehend einen Teil
des angrenzenden Betons oder Polymerbetons (13) bzw. der angrenzenden
Schwarzdecke überdecken, um darunterliegende vertikale Stöße (14)
abzudichten. Die dauerelastische Vergußmasse muß daher neben ei
ner guten Metallhaftung auch eine gute Haftung an im Straßen
und Brückenbau verwendeten Polymerbetonen und bituminösen Bau
stoffen aufweisen, sowie auf den auf Stahlprofilen ggf, vorhan
denen Korrosionsschutzbeschichtungen auf Zinkstaubbasis.
Die dauerelastischen Vergußmassen im Sinne der vorlie
genden Erfindung können bestehen aus weichmacherfreien
kalt- oder warmhärtenden 2-K-Epoxid-Systemen, 2-K-Poly
urethan-Systemen oder 2-K Epoxid/Polyurethan-Systemen auf
der Basis amino- und/oder polyaminoamidfunktioneller
Härter, die in der Harzkomponente flüssige blockierte
Isocyanatprepolymere und/oder flüssige elastomermodifi
zierte Epoxide sowie in der Härterkomponente fallweise
flüssige animofunktionelle Kautschuke enthalten. Diese
Polymersysteme können darüberhinaus Beschleuniger nach dem Stand
der Technik, insbesondere mercaptofunktionelle Beschleuniger, ent
halten.
Als elastomermodifizierte Epoxide im Sinne der vorliegenden Er
findung sind flüssige Epoxide mit einer mittleren Funktionali
tät von mindestens zwei und einem Elastomergehalt von 10-50 m.-%,
vorzugsweise mit einem solchen von 20-40 m.-%, zu verstehen. Die
Epoxidgruppen können endständig und/oder in der Seitenkette des
Moleküls angeordnet sein. Der elastomere Strukturanteil dieser
flexibilisierten Epoxide besteht aus Polyenen, Dienmischpolymeren
und Polyurethanen, vorzugsweise aus Polybutadien, Butadien-Styrol
oder Butadien-Acrylnitril-Mischpolymeren.
Unter aminofunktionellen Kautschuken sind flüssige Polyene oder
Dienmischpolymere mit mindestens 2 primären oder sekundären Amino
gruppen im mittleren Molekül, vorzugsweise aminofunktionelle Poly
butadiene, Butadien-Styrol- oder Butadien-Acrylnitril-Mischpoly
mere zu verstehen. Die Aminogruppen können endständig und/oder in
der Seitenkette des Moleküls angeordnet sein. Der Gehalt derarti
ger aminofunktioneller Kautschuke an den erfindungsgemäßen dauer
elastischen Vergußmassen ist auf maximal 20 m.-% begrenzt.
Unter mercaptofunktionellen Beschleunigern sind vorzugsweise hy
droxylgruppenhaltige aliphatische Polymercaptane mit einer Funk
tionalität von mindestens 3 zu verstehen, wie sie zum Beispiel
unter der Bezeichnung Capcure und Umbrelink im Handel sind. Die
Konzentration solcher mercaptofunktioneller Beschleuniger beträgt
bei der erfindungsgemäßen dauerelastischen Vergußmasse maximal
20 m.-% und bleibt bei der stöchiometrischen Berechnung des
Harz/Härter-Systems außer Ansatz. Größere Beschleunigerkonzen
trationen führen zu einem überproportionalen Abfall der mecha
nischen Eigenschaften des dauerelastischen Vergusses im Ver
gleich zu der damit verbundenen Erhöhung der Elastizität. Ent
hält die Harzkomponente neben elastifizierten Epoxiden blok
kierte Isocyanatprepolymere, ist der Gehalt an Polymercaptan
harzen an der dauerelastischen Vergußmasse auf 10 m.-% be
schränkt.
Die dauerelastische Vergußmasse kann zur Erhöhung der
Konsistenz Stellmittel enthalten in einer Menge von maxi
mal 5 Teilen bezogen auf 100 Teile Harz plus Härter, vor
zugsweise in einer Menge von 1 bis 3 Teilen, damit diese
bei ihrer Einbringung wegen des üblicherweise in Fugenlängs
richtung vorliegenden Gefälles nicht abläuft. Als Stellmittel
werden faserförmige Produkte mit einer Faserlänge von 1-10 mm
eingesetzt, in Form von Mineral-, Kunststoff- oder Metallfasern,
ggf. in Verbindung mit Thixotropiermitteln nach dem Stand der
Technik.
Der Aufbau und die Konfiguration der erfindungsgemäßen
Dehnungsfugen-Überbrückungskonstruktion wird nachfolgend
anhand von zwei bevorzugten, zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1:
eine erste Ausführungsform einer Dehnungsfugen-
Überbrückungskonstruktion im Schnitt rechtwinklig zur
Erstreckungsrichtung der Dehnungsfuge;
Fig. 2:
eine zweite Ausführungsform der Dehnungsfugen-Über
brückungskonstruktion im Schnitt wie Fig. 1.
Fig. 3:
eine dritte Ausführungsform der Dehnungsfugen-Über
brückungskonstruktion im Schnitt wie Fig. 1.
Mit 20 ist eine Fahrbahn-Tragkonstruktion bezeichnet, auf
der bis zu einem gewissen Abstand von ihrem Ende eine
Fahrbahndecke 22 aufgebracht ist. In dem sich so erge
benden, stufenartigen Raum ist ein metallisches Rand
profil 1, von unten her und von der der Fahrbahndecke 22
zugewandten Seite her und von etwa dar Hälfte seiner
Oberseite her eingabettet in Polymerbeton, angeordnet.
Rechts in Fig. 1 ist ein metallisches Mittelprofil 2
dargestellt. Nicht eingezeichnet ist die Auflagerung der
Unterseite der Fahrbahn-Tragkonstruktion 20 und der Un
terseite des Mittelprofils 2 auf Gleit- oder Rollenlagern.
Zwischen der in Fig. 1 nach rechts weisenden Seite des
Randprofils 1 und der in Fig. 1 nach links weisenden
Seite des Mittelprofils 2 befindet sich eine Dehnungs
fuge mit einem Fugenkanal 4. Ein Dehnungsstreifen 3 aus
nachgiebig elastischem Werkstoff, vorzugsweise einem
Kautschukwerkstoff bzw. Gummiwerkstoff, ist mit seinen
verdickten Längsrändern in entsprechende, hinter
schnittene Ausnehmungen im Randprofil 1 und im Mittel
profil 2 eingefädelt. Der Dehnungsstreifen 3 hat bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 eine nach unten
ausgestülpte, im wesentlichen V-förmige und unten
abgerundete Gestalt.
Oberhalb des Dehnungsstreifens 3 ist in dem Fugenkanal
4 ein Hohlprofil 6 mit Vorspannung zwischen dem Rand
profil 1 und dem Mittelprofil 2 eingebaut. Das Hohlpro
fil 6 hat im wesentlichen eine fünfeckige, zur vertikalen
Mittelebene symmetrische Gestalt, wobei zwei Ecken an dem
Randprofil 1 bzw. dem Mittelprofil 2 anliegen, die
untere, mittige "Ecke" abgerundet ist, die beiden oberen
Ecken ein Stück seitlich beabstandet von dem Randprofil 1
bzw. dem Mittelprofil 2 liegen, und der zwischen diesen
beiden Ecken befindliche Bereich der Oberseite des Hohlraum
profils 6 leicht nach unten gewölbt konkav ist. Die an
die beiden seitlichen Ecken nach unten anschließenden
Bereiche liegen jeweils für ein Stück an dem Dehnungs
streifen 3 an.
Eine dauerelastische Vergußmasse 5 ist von oben her in
den Raum oberhalb des Hohlprofils 6 und hinunterreichend
zwischen dem Hohlprofil 6 und dem Randprofil 1 bzw. dem
Mittelprofil 2 bis hin zu den beiden seitlichen Ecken des
Hohlprofils 6 und überdeckend etwa die Hälfte des Rand
profils 1 und die Oberseite des Mittelprofils 2 einge
bracht bzw. aufgebracht. Mit 8 ist beispielsweise ein
Einlagengewebe in der Vergußmasse 5 bezeichnet. Es ver
steht sich, daß die Oberseite der Vergußmasse 5 mit der
Oberseite des in Fig. 1 links angrenzenden Polymerbetons
und mit der Oberseite der Fahrbahndecke mindestens im
wesentlichen fluchtet. Die Grenzfläche zwischen der Ver
gußmasse 5 und dem Polymerbeton 13 liegt in der in Fig.
1 gezeichneten Weise schräg.
Wenn sich der Fugenkanal 4 bei ansteigender Umgebungs
temperatur entsprechend dem unteren Doppelpfeil in Fig.
1 verengt, wird das Hohlprofil 6 in Fig. 1 von links und
rechts her stärker zusammengedrückt; die konkave Ober
seite 9 des Hohlprofils 6 wölbt sich stärker nach unten
aus. Der mit der Vergußmasse 5 gefüllte Raum oberhalb
der Oberseite 9 des Hohlprofils 6 nimmt insbesondere im
mittleren Bereich an Höhe zu, so daß zusätzliches Volumen
zur Aufnahme der von den Seiten her zusammengeschobenen
Vergußmasse 5 entsteht.
Diese Vorgänge spielen sich in umgekehrter Richtung ab,
wenn sich der Fugenkanal 4 bei sinkender Umgebungs
temperatur erweitert.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 in erster Linie durch
die Gestalt des Dehnungsstreifens 3 und die Gestalt des
Kohlprofils 6. Der Dehnungsstreifen 3 hat eine stärker
ausgeprägt V-förmige Gestalt mit einer unteren, waage
rechten Begradigung und leicht nach innen gewölbten,
beidseitigen Hauptbereichen. Bei dem Hohlprofil 6 ist die
untere Ecke weiter nach unten geführt und nicht mehr ab
gerundet. Die Oberseite des Hohlprofils 6 weist nebenein
ander zwei konkave Bereiche auf.
Außerdem ist die Vergußmasse 5 über das Randprofil 1
hinaus bis etwa in die Mitte der Oberseite des Polymer
betons 13 geführt.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im wesentlichen da
durch, daß der Polymerbeton 13 die gesamte Oberseite 7
des Randprofils 1 bedeckt und daß die wesentlich schrä
ger verlaufende Grenzfläche 24 zwischen der Vergußmasse 5
und dem Polymerbeton unten bereits von der fugenkanal
seitigen, oberen Ecke des Randprofils 1 aus losgeht.
Alternativ ist es bei allen Ausführungsformen möglich,
daß der Polymerbeton 13 die Oberseite 7 des Randprofils
1 mit einer zu der Oberseite 7 des Randprofils 1 im
wesentlichen parallelen Oberseite vollständig bedeckt und
daß darüber der über das Randprofil 1 reichende Bereich
der Vergußmasse 5 kommt.
Abschließend wird darauf hingewiesen, daß es nicht unbe
dingt erforderlich ist, das Randprofil 1 in der be
schriebenen Weise in Polymerbeton 13 einzubetten. Viel
mehr kann das Randprofil 1 auch auf andere Weise mit
dem zugeordneten Bauwerk verbunden sein, beispielsweise
durch Einbettung in den Beton der Fahrbahn-Tragkonstruk
tion 20.
Claims (12)
1. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle von Überbrückungs
konstruktionen für Dehnungsfugen in Brücken, Parkdecks und
dergleichen Bauwerken, bei denen der von den metallischen
Randprofilen (1) bzw. von einem metallischen Randprofil
und einem metallischen Mittelprofil (2) bzw. von zwei
metallischen Mittelprofilen (2) sowie einem Dehnungs
streifen (3) aus nachgiebig elstischem Werkstoff gebil
dete, nach oben offene Fugenkanal (4) mit einem rück
stellfähigen Elastomersystem ganz oder teilweise ausge
füllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Elastomer
system aus einer dauerelastischen Vergußmasse (5) besteht,
in die ein oder mehrere, in Kanallängsrichtung verlaufen
de mindestens eine Öffnung zur Umgebung aufweisende,
hohlraumbildende Strukturschaumprofile (6) so eingebettet
sind, daß die Vergußmasse zumindest teilweise über die
angrenzenden Oberseiten (7) der metallischen Profile reicht.
2. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die dauerelastische Verguß
masse in einer die Profilvorderkanten überdeckenden Weise
durch Matten, Rovings oder Gewebe (8) aus Metall, Kunst
stoff oder Glas verstärkt ist.
3. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hohl
raumbildenden Strukturschaumprofile Moosgummischläuche aus
Naturkautschuk, Ethylen-Propylen-Kautschuk, Acryl-Nitril-
Kautschuk, Chloropren, Silikon oder deren Mischpolymeri
sate darstellen.
4. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hohl
raumbildenden Schaumstoffprofile ein spezifisches Gewicht
von 0,2-0,8 g/ml, vorzugsweise ein solches von 0,4-0,6
g/ml aufweisen.
5. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hohl
raumbildenden Strukturschaumprofile eine konkave (9) bzw.
polykonkave (10) Oberseite und eine konvexe (11) oder bi
konkave (12) Unterseite aufweisen.
6. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hohl
raumbildenden Strukturschaumprofile Bündel aus einzelnen
Moosgummischläuchen mit rundem oder polygonem Querschnitt,
vorzugsweise unterschiedlichen Durchmessers und unter
schiedlicher Wandstärke, darstellen.
7. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dauer
2-K-Epoxid-, 2-K-Polyuyethan- oder 2-K-Epoxid/Polyurethan-
System auf der Basis amin und/oder polyaminoamidfunktio
neller Härter besteht.
8. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Harz
komponente der dauerelastischen Vergußmasse blockierte Iso
cyanatprepolymeren und/oder elastomermodifizierte Epoxide
enthält.
9. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Här
terkomponente der dauerelastischen Vergußmasse aminofunk
tionelle flüssige Kautschuke enthält.
10. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Här
terkomponente der dauerelastischen Vergußmasse ein hydro
xylgruppenhaltiges, aliphatisches Polymercaptanharz als
Beschleuniger enthält.
11. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hohl
raumbildenden Strukturschaumprofile mit einem polymeren
Haftvermittler versehen sind.
12. Schalldämmende Füllung der Fugenkanäle nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haft
vermittler aus einem hochflexiblen Polyaddukt eines nieder
molekularen bifunktionellen Epoxids und eines hydroxylgrup
penhaltigen, aliphatischen Polymercaptanharzes besteht.
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