DE19627468A1 - Rillenschiene - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen und/oder Einbetten einer Schiene für
Schienenfahrzeuge, insbesondere einer Rillenschiene für beispielsweise Straßenbahnen, und
eine dadurch erhältliche Schiene, insbesondere Rillenschiene.
Zum Verlegen von Schienen werden diese auf einer Tragplatte oder ähnlichem, beispiels
weise einer Betontragplatte mit Hilfe von Verbundankern etc. befestigt. Die Tragplatte kann
dabei so ausgestaltet sein, daß beide Schienen eines Schienenstranges auf ihr befestigt wer
den. Natürlich ist es auch möglich, die Tragplatte derart auszugestalten, daß sie nur eine Art
Streifenfundament darstellt und zur Lagerung nur einer Schiene eines Schienenstranges
dient.
Bei Schienen, die in eine Fahrbahn oder ähnliches, beispielsweise einen Boden eingepfla
stert oder eingelassen werden, setzt man üblicherweise eine sogenannte Rillenschiene ein.
Dies gilt insbesondere bei den Gleisen von Straßenbahnen. Derartige Rillenschienen sind
mit der Oberfläche der Fahrbahn oder des Bodens, in den sie eingelassen sind, in etwa
bündig.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Rillenschiene näher erläutert. Es ist für einen
Fachmann jedoch ohne weiteres möglich, das nachstehend gesagte auch auf eine "übliche"
Eisenbahnschiene zu übertragen.
Zwischen dem Fuß einer Rillenschiene und der Tragplatte kann eine Isolierplatte, beispiels
weise eine Gummipreßplatte oder ähnliches, vorhanden sein. Die Räume beidseits des
Steges wurden früher mit Sandbeton ausgefüllt. Oberhalb des Sandbetons und seitlich des
Kopfes der Rillenschiene wurde eine Vergußmasse angebracht, um dem Abschluß zu der
Fahrbahndecke oder ähnlichem herzustellen und um die Rillenschiene in etwa flächenbündig
mit der Fahrbahn auszugestalten.
Derart verlegte Rillenschienen haben den Nachteil, daß die Geräusche und die Schwingun
gen eines Schienenfahrzeuges auf die Straße bzw. Fahrbahn übertragen werden. Eine Ge
räuschdämmung findet nicht statt.
Um nun derartige Resonanzen, Schwingungen und Schallübertragungen zu dämmen, wurde
der Sandbeton durch einen sogenannten Kammerfüllkörper aus einem mehr oder weniger
elastischen Material ersetzt, der den Raum seitlich des Steges der Rillenschiene ausfüllt. Die
Rillenschiene ist beidseits mit diesem Kammerfüllkörper kraftschlüssig verklebt. Dieser
Kammerfüllkörper kann nicht vor Ort hergestellt werden sondern wird als Fertigteil geliefert
und dann mit den Seitenflanken des Steges vor Ort verklebt. Dies ist zeit-, arbeits- und ko
stenintensiv.
Aus der GB-A 2 272 01 1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verlegen einer Rillen
schiene bekannt. Diese Vorrichtung stellt eine die eigentliche Rillenschiene bis auf die Lauf
fläche in etwa formkomplementär und in einem gewissen Abstand umgebende Schalung dar.
Der Zwischenraum zwischen der Rillenschiene und der Schalung wird mit einem isolieren
den elastomeren Polymer ausgefüllt. Zum Verlegen dieser bekannten Rillenschiene wird
diese zusammen mit der Schalung als komplette Einheit verlegt. Dies ist aufwendig und da
her kostenträchtig. Insbesondere ist es nach dieser bekannten Lehre nicht möglich, erst ein
mal die Schiene als solche auf einer Tragplatte in der gewünschten Länge und insbesondere
endlos zu verlegen und erst dann die eigentliche Einbettung vorzunehmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum einfachen Ver
legen und/oder Einbetten einer besser resonanz-, schwingungs- und schallgedämpften
Schiene, insbesondere Rillenschiene, sowie eine derartige Schiene bereitzustellen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehren der Ansprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verlegen und/oder Einbetten einer Ril
lenschiene wird diese auf übliche Weise mit Verbundankern oder anderen Verankerungssy
stemen auf einer Tragplatte befestigt. Bei dieser Tragplatte handelt es sich insbesondere um
eine Betontragplatte. Allerdings sollte dafür Sorge getragen werden, daß die Rillenschiene
mit der Unterseite ihres Fußes nicht auf einer Platte, beispielsweise einer Gummipreßplatte,
oder einem Schienenunterguß, aufliegt, damit der erfindungsgemäß zum Einsatz gebrachte
Dämmstoff auch den Bereich und Raum unterhalb des Fußes ausfüllen kann. Es muß somit
lediglich dafür Sorge getragen werden, daß die Rillenschiene vor Einbringen des Dämpfstof
fes von den Verbundankern am richtigen Ort und Platz gehalten und gelagert wird. Dazu ist
es natürlich erforderlich, daß der Fuß der Rillenschiene im Bereich der Verbundanker mit
diesen auf bekannte Weise verbunden ist, worauf nachstehend noch näher eingegangen wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit das Dämmstoff-Reaktionsgemisch beid
seits vom Steg der Rillenschiene und vorzugsweise auch unter den Fuß derart eingebracht,
daß nach Ausreagieren des Reaktionsgemisches der Fuß und der Steg der Rillenschiene all
seits im wesentlichen in den entstandenen Dämmstoff in Form eines Kunststoffes eingebettet
sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei bereits längere Zeit vorher verlegten Schienen
(beispielsweise bei Reparaturen) oder auch bei neu zu verlegenden Schienen Anwendung
finden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit auch bei bereits verlegten Schienen
eingesetzt werden, soweit sie nicht seitlich durch Baumaterialien verschlossen sind. Auch
sollte im Fußbereich sowie unterhalb des Fußes der Rillenschiene ausreichend Freiraum
vorhanden sein, damit das Dämmaterial dort eingebracht werden kann. In diesem Zusam
menhang sei darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß auch eine derartige Rillenschiene
und ein derartiges Verfahren umfaßt sind, bei dem die fertig eingebettete Rillenschiene im
Fußbereich und insbesondere unterhalb des Fußes nur teilweise in den Dämmstoff ein
gebettet ist. Im Grenzfall kann sogar eine Ausbildung des Dämmstoffes unterhalb des Fußes
vollständig unterbleiben. Auch letztere Ausführungsform ist erfindungsgemäß umfaßt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bringt man das Reaktionsgemisch derart ein, daß der
ausreagierte Dämmstoff nahtlos ist. Es fehlen somit die Grenzflächen zwischen den
verschiedenen Dämmstoffbereichen, wie dies bereits oben angesprochen ist.
Mit dem Begriff "nahtlos" soll zum Ausdruck gebracht werden, daß es sich hier nicht um
einzelne, diskrete isolierende Schaumstoffkörper oder ähnliches handelt, die irgendwo an
der Schiene angebracht und beispielsweise damit verklebt werden, wie das beim Stand der
Technik der Fall ist. Vielmehr wird beim erfindungsgemäßen Verfahren die Rillenschiene
entsprechend der Länge des gewünschten Arbeitsabschnittes insgesamt in das entsprechende
Material eingebettet.
Zudem erfolgt die Einbettung beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht in einer Werkstatt
oder ähnlichem sondern vor Ort und somit am Einsatzort direkt. Es ist also möglich, erst
einmal die Schiene als solche auf der Betontragplatte in der gewünschten Art und Weise zu
befestigen und auch in ihre endgültige Position zu bringen, bevor das Dämmstoff-Reakti
onsgemisch zur Anwendung gelangt und die Schiene darin eingebettet wird.
Die Einbettung ist daher unterbrechungsfrei. Eine Unterbrechung ist allenfalls dadurch ge
geben, daß der zu bearbeitende Abschnitt nur eine gewisse Länge hat etc.
Als Dämmstoff-Reaktionsgemisch kann man jedes bekannte Mehrkomponenten-Reaktions
gemisch einsetzen, welches in der Lage ist, einen zelligen oder nicht-zelligen Kunststoff zu
bilden. Vorzugsweise setzt man ein Zweikomponenten-Polyurethan-Reaktionsgemisch ein.
Derartige Reaktionsgemische sind hinsichtlich ihrer Eigenschaften daraufhin einstellbar, daß
sie unterschiedlichen Dämmansprüchen Rechnung tragen können. Das Reaktionsgemisch
reagiert in einer stufenlos einstellbaren Zeit zu einem zelligen oder nicht-zelligen
Kunststoff. Das Reaktionsgemisch geht während der Reaktion mit den Schienenflächen eine
Klebeverbindung ein.
Beim Einsatz von insbesondere Zweikomponenten-Polyurethan-Reaktionsgemischen wird
ohne Lösungsmittel gearbeitet. Somit entstehen keine Abfälle, die als Sondermüll entsorgt
werden müssen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit umweltfreundlich.
Die Dämmaterialien und insbesondere das Polyurethan sind resistent gegen Mineralöle. Die
mechanischen Eigenschaften (beispielsweise Zugfestigkeit, Bruchdehnung und
Weiterreißfestigkeit) sind sehr hoch und können innerhalb eines bestimmten Bereiches
variiert werden.
Das Dämmaterial ist zudem in unterschiedlichen Raumgewichten frei einstellbar, um den
geltend gemachten Erfordernissen hinsichtlich der zu dämmenden Resonanzen, Schwingun
gen und sonstigen Schallabgaben Rechnung zu tragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann man sehr schnell durchführen. Dadurch ist es mög
lich, bei bereits bestehenden Gleisanlagen die Unterbrechung des Schienenverkehrs zeitlich
eng zu begrenzen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit beispielsweise bei fahrplan
bedingten Fahrpausen durchgeführt werden, ohne daß es zu Fahrtunterbrechungen kommt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform setzt man eine Schalung mit einer glatten, ge
schlossenen Oberfläche ein. Die Schalung besteht dabei vorzugsweise aus Kunststoff oder
einem Metallblech. Bedingt dadurch daß die Schalung eine glatte, geschlossene und somit
loch- und porenfreie Oberfläche hat, besitzt auch das Dämmstoff-Reaktionsgemisch nach
dem Aushärten bzw. Ausreagieren eine glatte, geschlossene Oberfläche, die beispielsweise
ein Eindringen von Wasser und eine dadurch hervorgerufene Korrosion verhindert. Auch
werden Pumpeffekte vermieden, die auftreten, wenn sich die Schiene bei Belastung durch
biegt und dabei bereits vorhandenes Wasser verdrängt etc.
Beim Einbetten einer Rillenschiene bringt man die Schalung vorzugsweise derart an, daß die
obere horizontale Kante der Schalung in etwa bündig ist mit der Oberkante der Schiene oder
2-3 cm tiefer liegt. Auf diese Weise wird die Schiene dann soweit eingebettet, daß nur die
Lauffläche oder nur der obere Bereich frei ist. Sollte die Menge an eingebrachtem Dämm
stoff-Reaktionsgemisch irrtümlicherweise zu groß sein, dann kann überschüssiges Gemisch
über die obere Kante der Schalung überlaufen.
Die Schalung kann im Prinzip ein beliebiges Querschnittsprofil besitzen. Je enger die Scha
lung an der Rillenschiene zu liegen kommt, desto geringer ist natürlich der Verbrauch an
Därmmstoff-Reaktionsgemisch. Es ist jedoch durchaus möglich, die Schalung weiter von der
Rillenschiene zu beabstanden, um beispielsweise die Isolationseigenschaften noch weiter zu
verbessern.
Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform entfernt man die Schalung nach dem
Einbringen und zumindest teilweisen Aushärten/Ausreagieren des Dämmstoff-Reaktionsge
misches wieder. Auf diese Weise kann man die Schalung wieder verwenden.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform fräst man eine Fuge seitlich beabstan
det zur Schiene sowie parallel zur Schiene in die Tragplatte. Vorzugsweise fräst man die
Fuge derart, daß ihr Boden einen vorher festgelegten Abstand zur Lauffläche besitzt. In
diese Fuge setzt man dann ein Metallblech oder eine Kunststoffplatte mit beliebigem Profil
ein. Sofern die Tiefe der Fuge und die Größe der Kunststoffplatte bzw. des Metallbleches,
die als Schalung dienen, festgelegt sind, wird auf diese Weise erreicht, daß die horizontale
obere Kante der Schalung immer auf der gleichen Höhe bezüglich der Rillenschiene ange
ordnet ist.
Die Fräsvorrichtung plaziert man vorzugsweise auf einem Wagen, der auf der Schiene
(genauer auf den beiden Schienen eines Schienenstranges) verfahren wird. Senkt man nun
beispielsweise ein Fräsblatt von dieser Vorrichtung bis zur gewünschten Tiefe ab und ver
fährt dann diesen Wagen auf dem Schienenstrang, dann erhält man eine Fuge, deren Boden
von der Lauffläche der Schiene immer den gleichen Abstand hat, und zwar unabhängig von
Unebenheiten etc. der Tragplatte und der Art und Weise der Befestigung der Schiene auf
dieser Tragplatte.
Sofern man die Schalung nach Einbringen des Dämmstoff-Reaktionsgemisches wieder ent
fernen möchte, bringt man zweckmäßigerweise auf die Schalung ein Trennmittel auf, um die
Schalung nach dem Aushärten des Reaktionsgemisches leichter entfernen zu können und um
eine Schädigung des ausgehärteten Schaumes zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im übrigen auch anwendbar, wenn die Tragplatte be
reits eine vorgefertigte Schalung, beispielsweise in Form einer Mulde besitzt, in die die
Schiene eingelegt bzw. eingesetzt wird. Der Hauptzweck der Schalung besteht nämlich pri
mär darin, ein seitliches Wegfließen des Dämmstoff-Reaktionsgemisches zu verhindern. Um
dies zu erreichen, sind lediglich seitliche Begrenzungen erforderlich, die auf beliebige Art
und Weise ausgestaltet sein können, wie dies oben beschrieben ist. Auch ist es möglich, die
beiden parallelen Schienen eines Schienenstranges insgesamt in ein Kunststoffmaterial ein
zubetten und somit nur eine Schalung jeweils rechts und links des Schienenstranges und so
mit nicht der einzelnen Schiene anzubringen. Dies führt jedoch zu einem erheblichen Ver
brauch an Dämmstoff-Reaktionsgemisch.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der bevorzugte Ausfürungsformen darstellenden
Figuren näher erläutert. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rillenschiene, die in
eine Fahrbahn eingebettet wurde und
Fig. 2 eine der Fig. 1 analoge Rillenschiene mit einer Schalung aus einem
Metallblech, das in eine in die Tragplatte gefräste Fuge eingesetzt ist.
Die in der Fig. 1 gezeigte Rillenschiene 1 besitzt einen Fuß 2, einen Steg 3 und einen Kopf 4
mit einer Rille 5. Eine derartige Rillenschiene 1 ist bekannt.
Die Rillenschiene 1 ist in eine Fahrbahn eingebettet, deren obere Schicht 6 ein Gußasphalt
oder ähnliches sein kann. Die obere Fläche des Kopfes 4 ist in etwa flächenbündig mit der
Oberseite dieser oberen Schicht 6. Seitlich vom Kopf 4 kann zwischen der oberen Schicht 6
noch ein Fugenverguß angebracht sein, der in der Fig. 1 jedoch nicht gezeigt ist.
Unterhalb der Rillenschiene 1 befindet sich eine Tragplatte 7, bei der es sich insbesondere
um eine Betonplatte handelt. Auf dieser Tragplatte 7 ruhen sich nach oben erstreckende,
beidseitig von der Rillenschiene 1 sowie parallel dazu verlaufende und auch seitlich davon
beabstandete Formsteine 8, die an ihrem unteren Ende auf beliebige Weise mit der Trag
platte 7 verbunden sein können, beispielsweise durch Einsetzen beim Betonieren, durch
Verkleben etc.
Die Rillenschiene 1 ist mit Hilfe von Verbundankern 9 mit der Tragplatte 7 verbunden. Die
Rillenschiene 1 weist in einem Abstand von 3 bis 6 m, je nachdem, ob sie gerade oder ge
krümmt verläuft, ein Paar von Verbundankern 9 auf; die rechte Seite der Fig. 1 zeigt einen
Schnitt durch einen derartigen Bereich, in dem sich ein Verbundanker 9 befindet. Der linke
Teil der Fig. 1 zeigt einen Schnitt zwischen diesen Verbundankern bzw. Befestigungspunk
ten.
Die Rillenschiene 1 liegt zwischen zwei Verbundankern 9 auf einer Platte, beispielsweise
einer Kunststoffpreßplatte 10 auf. In den Abschnitten zwischen diesen Verbundankern exi
stiert keine derartige Kunststoffpreßplatte. Diese Kunststoffpreßplatten erstrecken sich somit
bei jedem Befestigungspunkt von dem linken Verbundanker zum rechten.
Der Verbundanker 9 besitzt eine Gewindestange 11, die in die Tragplatte 7 hineinragt. Der
Fuß 2 der Rillenschiene 1 wird mit Hilfe einer Zwischenlage 12, die am seitlichen Rand des
Fußes 2 in etwa klauenförmig angreift, einer Klemmplatte 13, einer Unterlegscheibe 14 und
einer auf die Gewindestange 1 1 aufgeschraubten Mutter mit der Tragplatte 7 verbunden und
dadurch ortsfest fixiert.
Die Formsteine 8 bilden zusammen mit der Tragplatte 7 eine nach oben hin offenen, U-för
migen Kanal, in dem die Rillenschiene 1 verläuft. Der Bereich rechts und links von diesem
Kanal kann mit fahrbarem Unterbeton oder ähnlichem ausgefüllt sein.
Im Bereich der Verbundanker 9 müssen die Formsteine 8 natürlich eine Ausnehmung oder
ähnliches besitzen, damit die Verbundanker 9 ausreichend Platz haben. Auch ist es möglich,
die Formsteine 8, die normalerweise in Reihe hintereinander angeordnet sind und mit ihren
Stirnseiten aneinander anstoßen, damit der genannte U-förmige Kanal zur Seite hin mög
lichst dicht ist, im Bereich der Verbundanker 9 wegzulassen. Die Formsteine 8 können auch
durch eine Schalung oder ähnliches ersetzt werden. Auch die Schalung kann aus mehreren
hintereinander angeordneten Teilen bzw. Abschnitten aufgebaut sein. Durch die Formsteine
bzw. Schalungsteile 8 sollen lediglich die Seitenwände des genannten U-förmigen Kanals
gebildet werden, in den das Dämmstoff-Reaktionsgemisch auf die nachstehend beschriebene
Weise eingebracht wird, so daß der fertige Dämmstoff diesen U-förmigen Kanal ausfüllt und
die Rillenschiene 1 im Bereich des Fußes 2, des Steges 3 und gegebenenfalls auch im unte
ren Abschnitte des Kopfes 4 umhüllt bzw. einbettet. Es ist sogar möglich, die Rillenschiene
wie oben beschrieben zu verlegen und zu befestigen, dann den Dämmstoff unterhalb des
Fußes der Schiene 1 einzubringen, nach dem Aushärten der eingebrachten Schicht die Ver
bindanker 9 oder die anderen entsprechenden Befestigungsmittel zu entfernen und im An
schluß daran, die Bereiche seitlich des Steges 3 auszufüllen, so daß die Schiene 1 aus
schließlich und alleine von dem Dämmaterial gehaltert wird und keine Schallbrücke mehr
zum Beton besteht.
Die Arbeitsschritte zum Einbetten der Rillenschiene 1 in den Dämmstoff werden nachste
hend anhand des vorzugsweise eingesetzten Zweikomponenten-Polyurethan-Reaktionsgemi
sches beschrieben.
Dieses Reaktionsgemisch wird in den Bereich 17 zwischen der Unterseite des Fußes 2 und
der Oberseite der Tragplatte 7 eingegossen. Die einzugießende Menge wird dabei so groß
gewählt, daß der sich bildende Dämmstoff seitlich zwischen dem Seitenrand der Fußplatte 2
und dem gegenüberliegenden Formstein 8 hindurchquillt. Auf diese Weise kann man
kontrollieren, ob der sich aus dem Polyurethan-Reaktionsgemisch gebildete Dämmstoff den
Bereich 17 vollständig ausgefüllt hat.
Anschließend werden die Seitenflanken zwischen Steg 3 und gegenüberliegendem Form
stein 8 durch Einsprühen des Polyurethan-Reaktionsgemisches ausgefüllt und auch gleich
zeitig beschichtet. Dies kann in einem einmaligen Arbeitsgang durchgeführt werden. Vor
zugsweise sprüht man jedoch Reaktionsgemisch mehrmals ein.
Man führt die Arbeitsgänge des Gießens und Sprühens in einer solchen zeitlichen Abfolge
durch, daß das Reaktionsgemisch bzw. der daraus resultierende Dämmstoff sich an den
Grenzflächen miteinander verbinden kann und eine Art durchgehenden zelligen oder nicht
zelligen Kunststoff bildet. Mit anderen Worten, es treten keine Grenzflächen auf und der
Dämmstoff ist "nahtlos".
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die Größe der auszugießenden oder zu besprü
henden Volumina nicht kritisch, da jede beliebige Schichtstärke mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren realisiert werden kann.
Zum Eingießen des Polyurethan-Reaktionsgemisches und zum Sprühen dieses Reaktions
gemisches bedient man sich zweckmäßigerweise einer mobilen Verarbeitungsmaschine, die
man gewünschtenfalls mehrmals entlang der Rillenschiene bzw. des aus zwei Rillenschienen
gebildeten Gleises hin und her fahren läßt und dabei das Reaktionsgemisch eingießt bzw.
gegen das Schienenprofil sprüht, beispielsweise nach dem Airless-Sprühverfahren. Nachdem
das Reaktionsgemisch aufgebracht bzw. eingebracht wurde, reagiert es in einer stufenlos
einstellbaren Zeit zu einem zelligen oder nicht-zelligen Kunststoff und hüllt die Rillen
schiene 1 fußseitig und stegseitig.
Der Auftrag des Reaktionsgemisches direkt am Schienenprofil und somit im kopfseitigen
Bereich wird zweckmäßigerweise mit einer Handspritzpistole durchgeführt, die mit einem
Schlauch geeigneter Länge mit einer Dosiermaschine verbunden ist.
Die Formsteine 8 erstrecken sich zweckmäßigerweise bis zu einer solchen Höhe, bis zu der
auch der fertige ausreagierte Dämmstoff reichen soll.
Das zum Einsatz gebrachte Zweikomponenten-Polyurethan-Reaktionsgemisch ist im übrigen
bekannter Natur und kann beispielsweise ein Isocyanat und ein Polyol aufweisen.
Die in der Fig. 2 gezeigte Rillenschiene 1 entspricht bezüglich Verankerung etc. der in der
Fig. 1 gezeigten Rillenschiene. Der Unterschied besteht darin, daß der Formstein der in der
Fig. 1 gezeigten Rillenschiene ersetzt wurde durch eine Schalung 8′, die in eine in die Be
tontragplatte 7 gefräste Nut 20 eingesetzt ist. Bei dieser Schalung 8′ handelt es sich um ein
Metallblech. Obwohl dieses Metallblech 8′ in der Fig. 2 auf der rechten Seite aus Erläute
rungsgründen gezeigt ist, wird es vorzugsweise nach Ausreagieren des Polyurethan-Reakti
onsgemisches 18 entfernt. Dabei bildet das Polyurethan-Reaktionsgemisch an der Grenzflä
che zu dem Metallblech 8 eine glatte, geschlossene Oberfläche aus, an die das danach einge
brachte Material 21 beliebiger Art direkt anliegt; dieser Zustand ist in der Fig. 2 auf der lin
ken Seite gezeigt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verlegen und/oder Einbetten einer Schiene für Schienenfahrzeuge,
insbesondere einer Rillenschiene für beispielweise Straßenbahnen, wobei die Schiene
mit Hilfe von Verbundankern oder ähnlichem auf einer Tragplatte, insbesondere Be
tontragplatte, befestigt ist und wobei man, sofern erforderlich und/oder noch nicht
vorhanden, parallel zur Schiene sowie beidseits und seitlich beabstandet eine Scha
lung bzw. einen Formstein anbringt, die bzw. der sich in etwa senkrecht nach oben,
insbesondere bis über den Steg der Schiene hinaus, erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man vor Ort ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch in den von der Schalung um
grenzten Raum und somit beidseits vom Steg der Schiene und gegebenenfalls auch
zumindest teilweise unter den Fuß der Schiene derart einbringt, daß nach Aus
reagieren des Reaktionsgemisches der Steg der Schiene beidseits und gegebenenfalls
auch der Fuß zumindest teilweise in den entstandenen Kunststoff bzw. Kunststoff
schaum nahtlos eingebettet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Reaktionsgemisch ein Zweikomponenten-Polyurethan.Reaktionsgemisch
einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Bereich unter dem Fuß der Schiene im Gießverfahren auffüllt und an
schließend die Seitenflanken des Steges im Sprühverfahren zumindest einmal be
schichtet bzw. auffüllt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Seitenflanken mehrmals besprüht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Schalung mit einer glatten, geschlossenen Oberfläche einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Schalung nach Einbringen und zumindest teilweisem Aushär
ten/Ausreagieren des Dämmstoff-Reaktionsgemisches entfernt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Schalung aus Kunststoff oder einem Metallblech einsetzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in die Tragplatte seitlich beabstandet zur Schiene sowie parallel dazu eine
Fuge einfräst und die Schalung in die Fuge einsetzt sowie später nach Einbringen des
Dämmstoff-Reaktionsgemisches wieder daraus entfernt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Fräsen der Fuge auf einer Einrichtung montiert ist, die auf
der Schiene verfahrbar ist.
10. Schiene für Schienenfahrzeuge, insbesondere Rillenschiene für beispielsweise eine
Straßenbahn, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden An
sprüche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127468 DE19627468A1 (de) | 1995-07-06 | 1996-07-08 | Rillenschiene |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE19524684 | 1995-07-06 | ||
DE1996127468 DE19627468A1 (de) | 1995-07-06 | 1996-07-08 | Rillenschiene |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19627468A1 true DE19627468A1 (de) | 1997-01-16 |
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ID=7766200
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996127468 Ceased DE19627468A1 (de) | 1995-07-06 | 1996-07-08 | Rillenschiene |
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Country | Link |
---|---|
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1996
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