DE10032169A1 - Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsvorrichtung sowie Winkelprofil einer Dichtungsvorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsvorrichtung sowie Winkelprofil einer DichtungsvorrichtungInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge, die zwei sich in Längsrichtung der Bewegungsfuge erstreckende Winkelprofile und eine die Bewegungsfuge überbrückende Dichteinlage aufweist, ist durch die folgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet: DOLLAR A a) die Bewegungsfuge wird mittels eines Verschlußmittels gegenüber einem Eindringen einer fließfähigen Dichtmasse abgeschlossen; DOLLAR A b) an gegenüberliegenden Randstreifen der Bewegungsfuge wird jeweils ein Winkelprofil mit dem zugeordneten Bauwerksteil verbunden; DOLLAR A c) ein seitlich von den Winkelprofilen und nach unten von dem Verschlußmittel begrenzter erster Zwischenraum wird mittels einer ersten fließfähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt; DOLLAR A d) ein seitlich von Stirnseiten eines Bodenbelags und nach unten von der Oberfläche der ersten Dichtmasse begrenzter und sich durch Durchbrüche in den Winkelprofilen hindurch erstreckender zweiter Zwischenraum wird mittels einer zweiten fließfähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, deren Elastizität größer als die der ersten Dichtmasse ist; DOLLAR A e) ein seitlich von den Winkelprofilen und nach unten von der Oberfläche der zweiten Dichtmasse begrenzter dritter Zwischenraum wird mit einer dritten fließfähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, deren Elastizität geringer als die der zweiten Dichtmasse ist; DOLLAR A f) zwei jeweils seitlich von den Stirnseiten des Bodenbelags sowie den ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsvorrichtung sowie ein
Winkelprofil einer Dichtungsvorrichtung.
Zum Stand der Technik zählt ein Verfahren zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Dich
tungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge, die zwei Bauwerksteile voneinander trennt, wobei
die Dichtungsvorrichtung zwei jeweils mit einem Bauwerksteil verbundene und sich in
Längsrichtung der Bewegungsfuge erstreckende Winkelprofile und mindestens eine sich zwi
schen diesen erstreckende und an die Bauwerksteile flüssigkeitsdicht anschließbare Dichtein
lage aufweist.
Es ist bekannt, eine derartige Bewegungsfuge zunächst mit einem Schaumstoffprofil, bei
spielsweise in Form einer Polyethylen-Rundschnur, zu verschließen, um die Tiefe eines späte
ren Abdichtbereichs zu begrenzen. In einem nächsten Schritt werden gegebenenfalls die Fu
genflanken mit einem speziellen Primer vorbehandelt, um die Anhaftung der späteren Dicht
einlage zu verbessern. Schließlich wird die Fuge mittels eines fließfähigen, aushärtenden,
dauerelastischen Dichtstoffs, der beispielsweise aus speziellen Kartuschen ausgespritzt wird,
ausgefüllt. Allgemein bekannt ist des weiteren die Benutzung zweier Metallwinkel, die mit
einem Dichtstoff gefüllt sind. Dabei stellt sich jedoch das Problem, daß die stirnseitigen Stoß
stellen der Metallwinkel nicht wasserdicht ausgebildet werden können, weshalb Dichtungs
vorrichtungen, die nach diesem Verfahren hergestellt werden, nicht als "flüssigkeitsdicht"
angeboten werden können.
Wasserdichte Bewegungsfugenausbildungen werden nach dem Stand der Technik z. B. da
durch erzielt, daß die Metallträgerkonstruktion, die die elastische Dichteinlage aufnimmt, an
den Stößen wasserdicht verschweißt wird. Alternativ hierzu kann die Dichteinlage auch ein-
oder mehrteilig über die Stoßstellen der Metallkonstruktion hinweg geführt und an die Ab
dichtung des Bodens angeschlossen werden. Beide zuvor genannten Verfahrensweisen erfor
dern einen sehr hohen Verlegeaufwand mit entsprechen hohem Fehlerrisiko bei nicht voll
ständig fachgerechter Ausführung.
Ein Sonderfall einer Fugenabdichtung wird ferner von einer Fugenausbildung gebildet, wie
sie bei Tankstellen gemäß § 19 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) vorgeschrieben ist.
Hierbei handelt es sich jedoch in der Regel nicht um Fugen, die einer ständigen nennenswer
ten Bewegung unterliegen. Eine flüssigkeitsdichte Fugenausbildung wird in diesem Fall da
durch erreicht, daß die Flanken der Fugen, die von Betonbauteilen begrenzt werden, angefast
sind und der Dichtstoff selbst eine derart in seiner Höhe zurückgesetzte Oberfläche besitzt,
daß der Dichtstoff durch die Fuge überfahrende Fahrzeuge nicht belastet wird. Eine Voraus
setzung für die Flüssigkeitsdichtheit bei derartigen Fugenausbildungen besteht darin, daß die
Oberfläche der Betonbauteile selbst absolut wasserdicht ist. In Verbindung mit einer Be
schichtung der Betonbauteile ist ein derartiges Verfahren nicht anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsvor
richtung für eine Bewegungsfuge vorzuschlagen, mit dem sich auf einfache Weise eine flüs
sigkeitsdichte Fugenabdichtung erreichen läßt, wobei die Gefahr einer fehlerhaften Vorge
hensweise bei der Durchführung des Verfahrens minimiert werden soll. Außerdem soll die
nach dem Verfahren hergestellte Dichtungsvorrichtung von Fahrzeugen belastbar sein. Des
weiteren besteht ein Ziel darin, das Verfahren sowohl bei Dichtungsvorrichtungen anzuwen
den, die an unbeschichtete, von sich aus wasserdichte Bauwerksteile einschließen, als auch
bei solchen, die in Verbindung mit wasserdicht beschichteten Bauwerksteilen verwendet wer
den.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe durch
die folgenden Verfahrensschritte gelöst:
- a) Die Bewegungsfuge wird mittels eines Verschlußmittels gegenüber einem Eindringen einer fließfähigen Dichtmasse abgeschlossen.
- b) An gegenüberliegenden Randstreifen der Bewegungsfuge wird jeweils ein Winkelpro fil mit dem zugeordneten Bauwerksteil verbunden.
- c) Ein seitlich von den Winkelprofilen und nach unten von dem Verschlußmittel begrenz ter erster Zwischenraum wird mittels einer ersten fließfähigen, aushärtbaren, dauerela stischen Dichtmasse ausgefüllt.
- d) Ein seitlich von Stirnseiten eines Bodenbelags und nach unten von der Oberfläche der ersten Dichtmasse begrenzter und sich durch Durchbrüche in den Winkelprofilen hin durch erstreckender zweiter Zwischenraum wird mittels einer zweiten fließfähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, deren Elastizität größer als die der ersten Dichtmasse ist.
- e) Ein seitlich von den Winkelprofilen nach unten von der Oberfläche der zweiten Dichtmasse begrenzter dritter Zwischenraum wird mit einer dritten fließfähigen, aus härtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, deren Elastizität geringer als die der zweiten Dichtmasse ist.
- f) Zwei jeweils seitlich von den Stirnseiten des Bodenbelags sowie den Winkelprofilen und nach unten von der Oberfläche der ersten Dichtmasse begrenzte Zwischenräume werden mit einer fließfähigen vierten Dichtmasse ausgefüllt.
Die geringere Elastizität, d. h. größere Härte, der die unterste Lage bildenden ersten Dicht
masse bewirkt, daß diese Lage einen stabilen Unterbau der gesamten Dichtlage bildet. Die
gleichfalls eine geringere Elastizität, d. h. größere Härte, als die Mittellage aufweisende und die
oberste Lage bildende dritte Dichtmasse bewirkt einen verhältnismäßig geringen Abrieb, d. h.
Verschleiß der Dichteinlage, wenn diese direkt von Fahrzeugen befahren wird. Hingegen ist
die mittlere Lage, die von der zweiten Dichtmasse gebildet wird, im Vergleich mit den beiden
vorgenannten Dichtmassen elastischer, so daß diese Lage in hervorragender Weise die Funktion
einer sich durchgängig zwischen den abzudichtenden Bauwerksteilen erstreckenden Ab
dichtschicht erfüllen kann. Zu diesem Zweck erstreckt sich diese Schicht durch die Winkel
profile im Bereich von speziell zu diesem Zweck vorgesehenen Durchbrüchen hindurch, um
auch die Räume zwischen dem Winkelprofil und den Stirnseiten des Bodenbelags vollständig
auszufüllen und somit abzudichten. In den letztgenannten Räumen erstreckt sich die zweite
Dichtmasse vorzugsweise bis auf einen Befestigungsschenkel des Winkelprofils, da in diesem
Bereich eine härtere Grundlage für die Dichteinlage - im Gegensatz zu dem eigentlichen Fu
genzwischenraum - nicht erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich extrem einfach, schnell und kostengünstig ausfüh
ren, wobei eine Kombination mit sämtlichen Arten der Abdichtung des eigentlichen Fußbo
denbereichs möglich ist. Da die Gefahr einer fehlerhaften Durchführung des Verfahrens auf
grund der vergleichsweise einfach durchzuführenden Verfahrensschritte gegenüber den ver
gleichsweise komplizierten Verfahren nach dem Stand der Technik deutlich reduziert ist, läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren auch von weniger spezialisierten und erfahrenen Ar
beitskräften ausführen. Hierdurch werden wiederum die Kosten für eine dermaßen hergestell
te Dichtungsvorrichtung reduziert.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, daß in
den ersten und/oder zweiten Zwischenraum vor dem Einfüllen der jeweiligen Dichtmasse
jeweils eine sich in Längsrichtung der Bewegungsfuge erstreckende Einlage aus einem kom
pressiblen Material eingebracht wird.
Eine derartige Einlage bewirkt eine Reduzierung der im Falle einer Dehnung der Dichteinlage
auftretenden Zugkräfte, so daß die Gefahr einer Ablösung der Dichtmasse von den Anschluß
stellen im Bereich der Stirnseiten des Bodenbelags verhindert wird.
Vorzugsweise wird dabei als Einlage eine Rundschnur oder Halbrundschnur aus einem ge
schäumten Polyethylen verwendet.
Die Erfindung weiter ausgestaltend, wird vorgeschlagen, daß eine obere Längsschmalseite der
Winkelprofile bündig mit der Oberseite der dritten Dichtmasse und/oder einer flüssigkeits
dichten Gewässerschutzbeschichtung und/oder einem flüssigkeitsdichten Bodenbelag ab
schließt.
Hierdurch kann eine durchgängig absolut glatte und rillenfreie Dichtungsvorrichtung erzielt
werden. Hieraus ergibt sich wiederum die Eignung einer derartigen Vorrichtung für Anwen
dungen in Reimräumen oder im Lebensmittelbereich. Durch die absolut ebene Oberfläche ist
es des weiteren auch möglich, die Vorrichtung durch Luftkissenhubfahrzeuge zu befahren,
was im Falle von Dichtungsvorrichtungen nach dem Stand der Technik, bei denen Rillen,
Stege oder sonstige Unregelmäßigkeiten im Oberflächenverlauf vorhanden sind, nicht mög
lich war.
Aus verfahrensökonomischen Gründen sollte das Verschlußmittel ein Streifen aus selbstkle
bender Folie, d. h. insbesondere ein handelsübliches Klebeband, sein.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird des weiteren durch ein Winkelprofil einer flüssigkeits
dichten Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge gelöst, die einen Befestigungsschen
kel, der an einem Bauwerksteil verankerbar ist, und einen Anschlußschenkel aufweist, an den
eine fließfähige, aushärtbare, elastische Dichtmasse anschließbar ist und der mit Durchbrü
chen versehen ist, durch die die Dichtmasse hindurchtreten kann, wobei die Stirnseiten der
Anschlußschenkel in einer Anschlagstellung zweier in Längsrichtung benachbarter Winkel
profile mindestens einen Durchbruch einschließen, durch den die Dichtmasse hindurchtreten
kann.
Die in Anschlagstellung einen Durchbruch einschließenden Anschlußschenkel benachbarter
Winkelprofile bewirken eine besonders unproblematische Abdichtung der Dichtungsvorrich
tung im Bereich der stirnseitigen Stoßstellen der Winkelprofile. Während bei einer einfachen
rechtwinkligen, d. h. stumpfen Ausbildung der Stirnseiten entweder eine besonders gründliche
Einbringung der Dichtmasse in die u. U. sehr kleinen Spalte zwischen den Stirnseiten der
Winkelprofile oder aber ein sehr zeitaufwendiges stirnseitiges Verschweißen der metallischen
Winkelprofile erforderlich ist, bedürfen die bei Vorrichtungen nach dem Stand der Technik
als besonders kritisch einzustufenden Stoßstellen zwischen benachbarten Profilabschnitten bei
dem erfindungsgemäßen Winkelprofil keiner besonderen Aufmerksamkeit, da durch die im
Stoßbereich nach der Erfindung vorgeschlagenen Durchbrüche selbst bei Dichtmassen mit
großer Viskosität ein Durchtritt durch den Durchbruch und somit die Ausbildung einer durch
gängigen Dichtebene sichergestellt ist.
Vorzugsweise sind die Durchbrüche oval geformt, wobei es sinnvoll ist, daß jeweils an den
stirnseitigen Enden der Winkelprofile in den Anschlußschenkeln halbovalförmige Durchbrü
che angeordnet sind, deren Länge der halben Breite der übrigen Durchbrüche in den An
schlußbereichen entspricht, so daß sich die randseitigen Durchbrüche im montierten Zustand
der Winkelprofile jeweils zu den im übrigen Bereich der Winkelprofile vorhandenen Durch
brüchen ergänzen.
Das erfindungsgemäße Winkelprofil weiter ausgestaltend, ist vorgesehen, daß die Anschluß
schenkel eine C-förmige Ausformung besitzen, die in Richtung des Befestigungsschenkels
weist. Hierdurch kann zum einen eine Formschlußkomponente in bezug auf eine vertikale
Krafteinleitung zwischen der Dichteinlage und den Winkelprofilen geschaffen werden. Zum
anderen wird die Kontaktfläche zwischen der Dichtmasse und dem Winkelprofil vergrößert.
Vorzugsweise befinden sich die Durchbrüche im Bereich der vorgenannten C-förmigen Aus
formung.
Des weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge gelöst, die zwei Bauwerksteile voneinander
trennt, wobei die Dichtungsvorrichtung zwei jeweils mit einem Bauwerksteil verbundene,
sich in Längsrichtung der Bewegungsfuge erstreckende Winkelprofile und mindestens eine
sich zwischen diesen erstreckende, an die Bauwerksteile flüssigkeitsdicht anschließbare
Dichteinlage aufweist, das die folgenden Verfahrensschritte umfaßt.
- a) Die Bewegungsfuge wird mittels eines Verschlußmittels gegenüber einem Eindringen einer fließfähigen Dichtmasse abgeschlossen.
- b) An gegenüberliegenden Randstreifen der Bewegungsfuge wird jeweils ein Winkelpro fil mit dem zugeordneten Bauwerksteil verbunden.
- c) Zumindest ein Zwischenraum zwischen den Winkelprofilen wird mit einer fließfähi gen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, die um eine zuvor in den Zwischenraum eingebrachte und sich durchgängig in dessen Längsrichtung erstrec kende Einlage aus einem kompressiblen Material herum so eingebracht oder in die in noch fließfähigem Zustand in eine Einlage aus einem kompressiblen Material so ein gedrückt wird, daß die Einlage vollständig von der Dichtmasse umschlossen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert somit ein Hohlkörperprofil aus einem dauerelasti
schen Werkstoff, das vor Ort bei der Montage des Profils hergestellt wird und daher optimal
an die jeweilige Einbaukonstellation angepaßt ist. Die Einlage bewirkt dabei eine
Querschnittsreduzierung der aus der dauerelastischen Dichtmasse bestehenden Schicht, so daß
bei einer gegebenen Dehnung die Spannung d. h. auch die Kräfte innerhalb der Dichtmasse,
reduziert würden, die bestrebt sind, die Dichtmasse an den Stirnseiten von den Winkelprofilen
abzulösen.
Als Material für die Dichtmasse kommt insbesondere ein mehrkomponentiger Werkstoff in
Frage, der wahlweise dünnflüssig oder pastös appliziert werden kann und vor Ort durch ent
sprechende Rezepturen mit unterschiedlicher Endhärte bzw. -elastizität eingestellt werden
kann.
Als Einlage empfiehlt sich insbesondere eine Rundschnur aus einem geschäumten Polyethy
len, die zu geringen Kosten leicht verfügbar ist.
Schließlich wird noch vorgeschlagen, daß die Dichtmasse in mehreren Schichten zeitlich hin
tereinander eingebracht wird, wobei die Einlage auf die Oberfläche einer zuvor eingebrachten
Schicht aufgelegt und anschließend von einer zweiten Schicht seitlich umgossen wird, um
schließlich von einer dritten Schicht vollständig abgedeckt zu werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine danach herstellbare Dichtungsvorrichtung wird
nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Dichtungsvorrichtung
im Bereich einer Stoßstelle zwischen jeweils zwei benachbarten Win
kelprofilen und
Fig. 2 bis 7 unterschiedliche Stadien bei der Herstellung der Dichtungsvorrichtung
gemäß Fig. 1.
Der Fig. 1 läßt sich entnehmen, daß eine Dichtungsvorrichtung 1 zur Überbrückung und Ab
dichtung einer Bewegungsfuge zwei ungefähr L-förmige metallische Winkelprofile 2 sowie
eine sich zwischen diesen beiden erstreckende elastische Dichteinlage 3 aufweist, die eine aus
den Fig. 2 bis 7 ersichtliche, in Fig. 1 jedoch nicht dargestellte Bewegungsfuge 4 zwischen
zwei benachbarten Bauwerksteilen 5 überbrückt.
Anhand der Fig. 2 bis 7 wird nachfolgend das Verfahren zur Herstellung der Dichtungs
vorrichtung 1 beschrieben:
Auf einen von den Bauwerksteilen 5 gebildeten Rohbauboden 6 wird beidseitig der Bewe
gungsfuge 4 jeweils im Bereich von Randstreifen eine streichfähige Ausgleichsmasse 7 auf
gebracht, um eine möglichst plane Unterlage für waagerecht ausgerichtete Befestigungs
schenkel 8 der Winkelprofile 2 zu erhalten. Nach einem Aushärten der Ausgleichsmasse 7
wird die zuvor mit einem Füllmaterial 9 locker ausgefüllte Bewegungsfuge 4 mit Hilfe eines
Klebebandes 10 abgedeckt, um beim späteren Herstellen der Dichteinlage 3 ein Eindringen
von Dichtmasse in tiefere Bereiche der Fuge zu verhindern.
Sodann werden die Winkelprofile 2 mit Hilfe von Schrauben 11, die durch Löcher 12 in dem
Befestigungsschenkel 8 geführt sind, in den Bauwerksteilen 5 verankert. Die Winkelprofile 2
werden dabei in horizontale Richtung so positioniert, daß Stirnseiten 13 ihrer vertikal ausge
richteten Anschlußschenkel 14 im wesentlichen mit den Laibungen L der Bewegungsfuge 4
fluchten. Auf das Klebeband 10 wird schließlich noch eine sich in Längsrichtung der Bewe
gungsfuge durchgängig erstreckende Halbrundschnur 15 aus einem geschäumten Polyethylen,
und zwar mit ihrer ebenen Seite in Richtung auf das Klebeband 10, aufgelegt.
Fig. 3 zeigt, wie in einem nächsten Verfahrensschritt ein Fußbodenbelag 16 auf den Rohbau
boden 6 aufgebracht worden ist, wobei der Fußbodenbelag 16 sowohl die Ausgleichsmasse 7
als auch die Befestigungsschenkel 8 teilweise überdeckt. Zwischen einer Stirnseite 17 des
Fußbodenbelags 16 und dem Anschlußschenkel 14 des Winkelprofils 2 verbleibt ein
Zwischenraum 18.
Der Fig. 4 läßt sich entnehmen, daß der Raum zwischen den Anschlußschenkeln 14 der Win
kelprofile 2, der in Richtung auf die Bewegungsfuge 4 durch das Klebeband 10 begrenzt wird,
mit einer gießfähigen, aushärtbaren Zweikomponenten-Dichtmasse 19 ausgefüllt ist. Die
Dichtmasse 19 wird dabei bis zu einer solchen Höhe in den Zwischenraum eingefüllt, daß ihre
Oberfläche 20 bündig mit der Unterkante 21 von Langlöchern 22 abschließt, die regelmäßig
in Längsrichtung verteilt im Bereich einer C-förmigen Ausformung 23 in dem Anschlußschenkel
14 des Winkelprofils 2 angeordnet sind. Die Langlöcher 22 sind besonders deutlich
in Fig. 1 zu erkennen.
Die Dichtmasse 19 weist eine verhältnismäßig große Shore-Härte im Bereich zwischen ca. 60
und 65°A auf und wirkt daher als eine Art Pfropfen bzw. belastbare Grundschicht für den
weiteren Aufbau der Dichteinlage 3. Dabei kommt es zum einen zu einer Klebverbindung
zwischen der Dichtmasse 19 und der zugeordneten Stirnseite 13 des Anschlußschenkels 14
und zum anderen auch zu einer Formschlußverbindung, da die aus der Dichtmasse 19 beste
hende Schicht in ihrer Breite im Bereich der C-förmigen Ausformung 23 in dem Anschluß
schenkel 14 zunimmt.
Schließlich wird auf die Oberfläche 20 der Dichtmasse 19 noch eine Rundschnur 24 aus ei
nem geschäumten Polyethylen aufgelegt, die - wie sich aus der Fig. 5 ergibt - in einem näch
sten Schritt mit einer ebenfalls gießfähigen, aushärtbaren Zweikomponenten-Dichtmasse 26
ausgefüllt wird. Dabei fließt die Dichtmasse 26 durch die Langlöcher 22 in dem Anschluß
schenkel 14 hindurch in die Zwischenräume 18 seitlich neben den Anschlußschenkeln 14. Die
Oberfläche 27 der Dichtmasse 26 schließt sowohl ungefähr bündig mit der Oberkante der
Langlöcher 22 als auch im wesentlichen bündig mit der Oberseite der Rundschnur 24 ab. We
sentlich für die Dichtungsfunktion der Dichteinlage ist der Umstand, daß die Dichtmasse 26
an beide Stirnseiten 17 des Fußbodenbelags 16 dichtend anschließt. Aus Fig. 1 wird deutlich,
daß sich die Dichtmasse 26 auch im Bereich der Stirnseiten 28 der Winkelprofile 2 zwischen
aneinanderstoßenden Anschlußschenkeln 14 hindurch erstrecken kann, da die Langlöcher 22'
von der Stirnseite 28 der Winkelprofile 2 ausgehen. Es besteht somit nicht die Gefahr, daß
infolge eines zu schmalen Spaltes zwischen den Stirnseiten 28 benachbarter Winkelprofile 2
die Dichtmasse 26 aufgrund ihrer Viskosität diesen Bereich nicht ausfüllen kann, wodurch die
Möglichkeit eines vertikalen Flüssigkeitsdurchtritts im Stoßbereich der Winkelprofile 2 ge
schaffen würde. Die von den Stirnseiten 28 der Winkelprofile 2 ausgehenden Langlöcher 22'
besitzen die halbe Länge der übrigen, im Inneren der Anschlußschenkel 14 befindlichen
Langlöcher 22 und ergänzen sich somit in aneinandergestoßenem Zustand benachbarter Winkelprofile
2 zu einem Langloch, das die gleichen Abmessungen wie die übrigen Langlöcher
22 aufweist.
Um eine besonders haltbare und zuverlässig abdichtende Dichtungseinlage 5 zu erhalten,
weist die Dichtmasse 26 eine höhere Elastizität und eine geringere Shore-Härte auf, die im
Bereich von ca. 50 bis 55°A liegt. In dieser mittleren Dichtungslage spielen weniger Festig
keits-, sondern vielmehr Dehnungs- und Haltbarkeitseigenschaften die entscheidende Rolle.
Auf die Oberfläche 27 der Dichtmasse 26 wird in einem nächsten Schritt eine weitere Schicht,
und zwar in Form einer ebenfalls gießfähigen, aushärtenden Zweikomponenten-Dichtmasse
29, aufgebracht. Die Oberfläche 30 dieser sogenannten Decklage schließt bündig mit oberen
Längsschmalseiten 31 der Winkelprofile 2 ab und läßt sich daher nach dem Eingießen der
Dichtmasse 29 sehr einfach und sauber abziehen. Die Shore-Härte der Dichtmasse 29 liegt im
Bereich von ca. 60°A, um einen Abrieb durch Befahrung der Vorrichtung 1 möglichst zu
vermeiden.
In einem letzten Arbeitsschritt der in Fig. 7 veranschaulicht ist, wird auf die Oberfläche 32
des Fußbodenbelags 16 eine flüssigkeitsdichte Gewässerschutzbeschichtung 33 aufgebracht.
Das Material dieser Gewässerschutzbeschichtung 33, die im flüssigen Zustand appliziert wird
und anschließend aushärtet, füllt auch einen oberen Zwischenraum 18' zwischen den An
schlußschenkeln 14 und den Stirnseiten 15 des Fußbodenbelags 16 aus. Ein Eindringen von
Flüssigkeit in Bereiche zwischen dem Fußbodenbelag 16 und den Winkelprofilen 2 wird hier
durch sicher verhindert.
Kommt es zu einer Bewegung der durch die Bewegungsfuge 4 voneinander getrennten Bau
werksteile 5 relativ zueinander, so werden diese Bewegungen aufgrund der dauerelastischen
Materialeigenschaften der Dichteinlage 3 ausgeglichen. Eine Reduzierung der Materialspan
nung wird dabei durch die eingelegte Halbrundschnur 15 sowie die eingelegte Rundschnur 24
bewirkt, da der Restquerschnitt des durch diese Einlagen gebildeten Hohlkammerprofils reduziert
ist und somit auch große Spannungen bereits die erforderliche Dehnung erlauben. Die
geschäumten (Halb-)Rundschnüre 15 bzw. 24 setzen einer Verformung bzw. Kompression
infolge einer Dehnung der Dichteinlage 3 keinen nennenswerten Widerstand entgegen. Ein
Ablösen der Dichteinlage 3, insbesondere der mittleren Dichtungsschicht, aus der Dichtmasse
26 wird dabei sowohl durch den mittels der Langlöcher 22, 22' bewirkten Formschluß als
auch durch die durch die C-förmige Ausformung 23 verursachte Vergrößerung der Anhaftflä
che verhindert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Dichtungsvorrichtung für eine Be
wegungsfuge, die zwei Bauwerksteile voneinander trennt, wobei die Dichtungsvorrich
tung zwei jeweils mit einem Bauwerksteine verbundene, sich in Längsrichtung der Be
wegungsfuge erstreckende Winkelprofile und mindestens eine sich zwischen diesen
erstreckende und an die Bauwerksteile flüssigkeitsdicht anschließbare Dichteinlage
aufweist, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- a) die Bewegungsfuge wird mittels eines Verschlußmittels gegenüber einem Eindrin gen einer fließfähigen Dichtmasse abgeschlossen;
- b) an gegenüberliegenden Randstreifen der Bewegungsfuge wird jeweils ein Winkel profil mit dem zugeordneten Bauwerksteil verbunden;
- c) ein seitlich von den Winkelprofilen und nach unten von dem Verschlußmittel begrenzter erster Zwischenraum wird mittels einer ersten fließfähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt;
- d) ein seitlich von Stirnseiten eines Bodenbelags und nach unten von der Oberfläche der ersten Dichtmasse begrenzter und sich durch Durchbrüche in den Winkelprofi len hindurch erstreckender zweiter Zwischenraum wird mittels einer zweiten fließ fähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, deren Elastizität größer als die der ersten Dichtmasse ist;
- e) ein seitlich von den Winkelprofilen und nach unten von der Oberfläche der zwei ten Dichtmasse begrenzter dritter Zwischenraum wird mit einer dritten fließfähi gen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, deren Elastizität gerin ger als die der zweiten Dichtmasse ist;
- f) zwei jeweils seitlich von den Stirnseiten des Bodenbelags sowie den Winkelprofi len und nach unten von der Oberfläche der ersten Dichtmasse begrenzte Zwischen räume werden mit einer fließfähigen vierten Dichtmasse ausgefüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten und/oder zwei
ten Zwischenraum vor dem Ausfüllen mit der jeweiligen Dichtmasse jeweils eine sich
in Längsrichtung der Bewegungsfuge erstreckende Einlage aus einem kompressiblen
Material eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage eine Rundschnur
oder eine Halbrundschnur aus geschäumtem Polyethylen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußmittel ein Streifen aus selbstklebender Folie ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine obere
Längsschmalseite der Winkelprofile bündig mit der Oberseite der dritten Dichtmasse
und/oder einer flüssigkeitsdichten Gewässerschutzbeschichtung und/oder einem flüs
sigkeitsdichten Fußbodenbelag abschließt.
6. Winkelprofil (2) einer flüssigkeitsdichten Dichtungsvorrichtung (1) für eine Bewe
gungsfuge (4), mit einem Befestigungsschenkel (8), der an einem Bauwerksteil (5)
verankerbar ist, und einem Anschlußschenkel (14), an den eine fließfähige, aushärtbare,
dauerelastische Dichtmasse (26) anschließbar ist und der mit Durchbrüchen versehen
ist, durch die die Dichtmasse (26) hindurchtreten kann, wobei die Stirnseiten (28) des
Anschlußschenkels (14) in einer Anschlagstellung jeweils zwei in Längsrichtung be
nachbarter Winkelprofile (2) mindestens einen Durchbruch (22') einschließen, durch
den Dichtmasse (26) hindurchtreten kann.
7. Winkelprofil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (22) oval
geformt sind.
8. Winkelprofil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß
schenkel (14) eine C-förmige Ausformung (23) besitzt, die in Richtung des Befesti
gungsschenkels (14) weist.
9. Winkelprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Durchbrüche (22,
22') im Bereich der Ausformung (23) befinden.
10. Winkelprofil nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
an den stirnseitigen Enden der Winkelprofile (2) in den Anschlußschenkeln (14) halb
ovalförmige Durchbrüche (22') eingearbeitet sind, deren Länge der halben Länge der
übrigen Durchbrüche (22) in den Anschlußschenkeln (14) entspricht.
11. Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge, die
zwei Bauwerksteile voneinander trennt, wobei die Dichtungsvorrichtung zwei jeweils
mit einem Bauwerksteil verbundene, sich in Längsrichtung der Bewegungsfuge erstrec
kende Winkelprofile und mindestens eine sich zwischen diesen erstreckende und an die
Bauwerksteile flüssigkeitsdicht anschließbare Dichteinlage aufweist, mit den folgenden
Verfahrensschritten:
- a) die Bewegungsfuge wird mittels eines Verschlußmittels gegenüber einem Ein dringen einer fließfähigen Dichtmasse abgeschlossen;
- b) an gegenüberliegenden Randstreifen der Bewegungsfuge wird jeweils ein Winkelprofil mit den zugeordneten Bauwerksteilen verbunden;
- c) zumindest ein Zwischenraum zwischen den Winkelprofilen wird mit einer fließfähigen, aushärtbaren, dauerelastischen Dichtmasse ausgefüllt, die um eine zuvor in den Zwischenraum eingebrachte und sich in dessen Längsrichtung erstreckende Einlage aus einem kompressiblen Material herum so eingebracht oder in die in noch fließfähigem Zustand eine Einlage aus einem kompressiblen Material so eingedrückt wird, daß die Einlage vollständig von der Dichtmasse umschlossen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmasse in mehreren
Schichten zeitlich hintereinander eingebracht wird, wobei die Einlage auf die Oberflä
che einer zuvor eingebrachten Schicht aufgelegt und anschließend von einer zweiten
Schicht seitlich umgossen wird, um schließlich von einer dritten Schicht vollständig
abgedeckt zu werden.
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