DE4113650A1

DE4113650A1 - Verpackungsteil und herstellungsverfahren

Info

Publication number: DE4113650A1
Application number: DE4113650A
Authority: DE
Inventors: Jens Kaupert; Gerd Quaschningk
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-04-26
Filing date: 1991-04-26
Publication date: 1992-10-29

Description

Die Erfindung betrifft ein Verpackungsteil und ein Verfah ren zur Herstellung solcher Verpackungsteile. Die Erfin dung befaßt sich genauer mit Innenverpackungen im Zwi schenraum zwischen einem einen Gegenstand aufnehmenden Umkarton und dem in dem Umkarton befindlichen Gegenstand selbst.

Es sind Verpackungsteile für Innenverpackungen sowohl als schützfähiges Material als auch in Form von Strukturform teilen bekannt geworden. Als Material wird in beiden Fällen Polystyrol verwendet. Die Nachteile von Polystyrolverpackungs elementen in ökologischer Hinsicht sind bekannt.

Neuerdings wurde schon vorgeschlagen, die Verpackungsteile aus Altpapier herzustellen. Dies hat zunächst den Nachteil, daß Altpapier aufgrund des enthaltenden Binders oder Leims relativ schwer ist. Darüber hinaus ist das Altpapier in der Regel bedruckt. Die Druckfarben können toxisch sein, so daß beispielsweise nicht Lebensmittel mit derartigen Ma terialien verpackt werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verpackungs teile vorzuschlagen, die unter Vermeidung der vorgenann ten Nachteile möglichst wenig zusätzlichen Ballast bewir ken, umweltfreundlich und ungefährlich sind, so daß auch Lebensmittel durch sie verpackt werden können. Erfin dungsgemäß wird die genannte Aufgabe gelöst durch ein Verpackungsteil in Form eines aus reinem Zellstoff gepreß ten Formkörpers sowie durch ein Verfahren zum Herstellen von Verpackungsteilen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß reiner Zellstoff schwimmend in einem Überschuß an Wasser getränkt und weitgehend homogen verteilt wird, daß der nasse Zellstoff in mit Durchlässen versehenen Preßformen eingefüllt und in diesen eigenstabile Form körper gepreßt sowie dieser anschließend getrocknet wird.

Erfindungsgemäße Verpackungsteile aus reinem fabrikneu en vorzugsweise auch ungebleichtem Rohzellstoff weisen keine nachteiligen Binder- oder Leimanteile auf. Es sind keine schädlichen, gegebenenfalls toxischen Druckfarben enthalten. Die Teile bestehen aus reinem natürlichem Ma terial und sind daher biologisch abbaufähig bzw. verrott bar. Sie weisen, mangels Binder bzw. Leimzusatzes, lediglich ein geringes Eigengewicht bzw. ein geringes spezifisches Gewicht auf.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackungsteile geschieht derart, daß Zellstoff schwimmend in Wasser ein gegeben wird. Soweit als Ausgangsmaterial Zellstoff in Bahnen oder Bogen verwendet wird, so wird der Zellstoff zunächst zerkleinert. Es wird eine gute Durchmischung von Wasser und Zellstoff, beispielsweise mittels eines Rührwerks erreicht. Anschließend wird das Wasser abge schüttet und der verbleibende Zellstoff frei in sieb- oder gitterförmige Preßformen gegeben, in denen die Form teile mit ihren gewünschten Konturen gepreßt werden, in dem eine Gegenform gegen den Zellstoffbrei drückt, so daß das Wasser durch die Durchbrüche der sieb- oder git terartigen Preßform ausgedrückt wird. Nach Trocknung ver bleiben die stabilen gewünschten Verpackungsteile. Die Trocknung kann unter Wärmezufuhr erfolgen.

Es können unterschiedliche Formen gewählt werden. Beson ders vorteilhaft ist eine Kalottenform der erfindungs gemäßen Verpackungsteile. Diese weist eine äußerst hohe Eigenstabilität bei einfacher Herstellungsmöglichkeit auf. Statt dessen können die Formteile auch Pyramidenman telform oder aber die Form des Mantels eines Pyramiden stumpfes aufweisen. Diese Verpackungsteile können als schüttfähiges Verpackungsmaterial eingesetzt werden, das in den Zwischenraum zwischen einem in einem Umkarton ein gesetzten Gegenstand und dem Umkarton eingeschüttet wird. In gleicher Weise können auch Verpackungsteile in Form von Tetraedermantelteilen eingesetzt werden, die drei geschlossene Wände und eine offene Wand aufweisen. Wenn die Kanten zwischen den geschlossenen Wänden an ihrer Spitze des Tetraeders in einem rechtwinkligen Dreibein zusammenlaufen, so kann ein solcher Tetraedermantel auch als Eckenschutz eingesetzt werden. Hierzu werden die Tetraedermäntel auf die Ecken des zu schützenden Gegen standes aufgesteckt.

In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß der Formkörper als Winkelleiste ausgebildet ist. Hierdurch können insbesondere Kanten von quaderförmigen Gegenstän den geschützt werden. Andere Ausgestaltungen sehen vor, daß der Formkörper an die Außenform des zu verpackenden Gegenstandes angepaßt ist und/oder daß es an die Innen kontur des den Gegenstand verpackenden Umkartons angepaßt ist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, daß der Formkörper aus mindestens zwei ineinandergesteckten Ein zelteilen besteht. Zwischen den beiden einzelnen Elemen ten des Verpackungsteils wird hierdurch ein Lufthohlraum gebildet, wodurch das Gewicht leicht gehalten wird. Den noch ist eine sehr hohe Stabilität gewährleistet, die den verpackten Gegenständen einen guten Schutz insbesondere gegenüber Stößen bietet.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschrei bung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt bzw. zeigen:

Fig. 1-4 verschiedene Konfigurationen des erfindungsgemäßen Verpack ungsmaterials insbesondere zur Verwendung in schüttfähi ger Form;

Fig. 5 die Ausgestaltung der Fig. 4 als Eckenschutz an einem zu schützenden Gegenstand;

Fig. 6 einen Kantenschutz in Form ei nes Winkelprofils;

Fig. 7 den Kantenschutz der Fig. 6 an einem zu schützenden Gegen stand; und

Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel des er findungsgemäßen Verpackungsma terials zum Schutz einer Kaffee maschine.

Das erfindungsgemäße Verpackungsmaterial besteht aus rei nem, fabrikneuem Zellstoff. Je nach der Konstitution des vorliegenden Zellstoffes, der beispielsweise als Vliese erhältlich ist, wird der Zellstoff zerkleinert und in Wasser vermischt, beispielsweise mittels eines Rührwerks. Anschließend wird die Wasser-Zellstoffmasse in eine gitter- oder siebartige Form gegeben, die der gewünschten Endform des gewünschten Verpackungsteils angepaßt ist. Durch eine Gegenform wird das Material in der Ausgangsform gepreßt, so daß das Wasser durch die Durchbrechungen des Siebs oder Gitters austritt. Anschließend wird der gepreßte Zellstoff getrocknet. Es entstehen stabile Formkörper in der ge wünschten Ausgestaltung. So zeigt die Fig. 1 Verpackungs material in Kalottenform. Das Material weist einen festen Mantel 1 auf, ist aber im Inneren 2 hohl. In gleicher Weise zeigt die Fig. 2 eine Pyramide mit dem Mantel 1 und dem inneren offenen Hohlraum 2; der Boden oder die Basis der Pyramide 1 ist ebenfalls offen. Gleiches gilt für die Ausgestaltung der Fig. 3, in der ein Pyramidenstumpf dargestellt ist. Die Ausgestaltung der Fig. 4 zeigt ei nen symmetrischen Tetraeder mit drei geschlossenen Wan dungen 3, während eine der Seitenflächen 4 offen ist. Grundsätzlich können die vorstehend dargestellten und erläuterten erfindungsgemäßen Verpackungsteile als schützfähiges Verpackungsmaterial verwendet werden, die in den Zwischenraum zwischen dem zu verpackenden Gegen stand und einem ihn aufnehmenden Umkarton eingeschüttet werden, um Stoßbelastungen des verpackten Gegenstandes beim Transport zu dämpfen. Die Ausgestaltung des einsei tig offenen Tetraeders der Fig. 4, dessen von seiner Spitze 6 ausgehende Kanten ein rechtwinkliges Dreibein bilden, kann aber in gleicher Weise zum Eckenschutz ei nes zu verpackenden Gegenstandes 7 verwendet werden, in dem die Tetraeder auf die Ecken des zu verpackenden Ge genstandes aufgesetzt werden.

Die Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Verpackungsteil in Form eines L-Profils. Das Teil 8 der Fig. 6 besteht aus zwei Einzelteilen, nämlich einem Innenteil 9 und ei nem Außenteil 11, die über Randstege 12, 13 ineinander gesteckt sind, so daß ihre Längswandungen 14 mit Abstand zueinander angeordnet sind und einen mit Luft ausgefüll ten Zwischenraum 17 bilden. Der Kantenschutz 8 der Fig. 6 wird auf Kanten 18 eines zu verpackenden Gegen standes 19 aufgesetzt, der wiederum (zusammen mit dem Kantenschutz 8) in einem Umkarton verpackt wird. Die Fig. 8 zeigt eine in einem Umkarton 21 verpackte Kaf feemaschine 22. Auch hier bestehen die Verpackungsteile 23 an jeder Seite der Kaffeemaschine 22 aus zwei einzel nen Teilen 24, 25, die wieder über Abstand haltende Ste ge 26, 27 sowie 28, 29 ineinandergesetzt bzw. verschach telt sind, um so den Zwischenraum zwischen dem zu ver packenden Gegenstand und dem Umkarton 21 auszufüllen. Obwohl das erfindungsgemäße Material eine hohe Eigen steifigkeit hat, kann weiterhin vorgesehen sein, wie in Fig. 8 dargestellt, daß an einem oder beiden Teilen 24, 25 Rippen vorgesehen sind, mit denen sich das eine Teil am anderen Teil abstützt, um so die Stabilität der Kom bination aus den Teilen 24, 25 zu erhöhen.

Claims

1. Verpackungsteil in Form eines aus reinem Zellstoff gepreßten Formkörpers (1).

2. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) Kalottengestalt aufweist.

3. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) Pyramidenmantelform aufweist.

4. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) die Form des Mantels eines Pyra midenstumpfes mit geschlossener Oberfläche aufweist.

5. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) die Form eines Kegelmantels auf weist.

6. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper die Form des Mantels eines Kegel stumpfes mit geschlossener Oberfläche aufweist.

7. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) Tetraedermantelform aufweist.

8. Teil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze des Tetraedermantels durch ein rechtwink liges Dreibein gebildet wird.

9. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) als Winkelleiste ausgebildet ist.

10. Teil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) an die Außenform des zu verpacken den Gegenstandes angepaßt ist.

11. Teil nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (1) an die Innenkontur eines den Gegenstand verpackenden Umkartons angepaßt ist.

12. Teil nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, daß der Formkörper (1) aus mindestens zwei ineinandergesteckten Einzelteilen besteht.

13. Verfahren zum Herstellen von Verpackungsteilen, da durch gekennzeichnet, daß reiner Zellstoff schwim mend in einem Überschuß an Wasser getränkt und weit gehend homogen verteilt wird, daß der nasse Zell stoff in mit Durchlässen versehenen Preßformen ein gefüllt und in diesen eigenstabile Formkörper ge preßt sowie dieser anschließend getrocknet wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß vliesförmig vorliegender Zellstoff zunächst zer kleinert wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn zeichnet, daß das den Zellstoff enthaltende Wasser mittels eines Rührwerks gerührt wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da durch gekennzeichnet, daß der Zellstoff in sieb artigen Preßformen zu Formkörpern gepreßt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da durch gekennzeichnet, daß der Zellstoff in gitter artigen Preßformen zu Formrippen gepreßt wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, da durch gekennzeichnet, daß die Formkörper unter Wärmezufuhr getrocknet werden.