DE411287C - Milchsauger - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 26. MÄRZ 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

-JVl 411287 -KLASSE 30 g GRUPPE

(D 43Q74 IX\3<3g)

Dr. Sylvain Dreyfus in Lausanne, Schweiz.

Milchsauger. Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juli 1923 ab.

Die Erfindung betrifft einen Milchsau ger und besteht darin, daß eine ziemlich halbkugelig geformte massive Saugwarze aus Gummi o. dgl. mit enger Durchbohrung auf einer eine elastische dünne Wandung besitzenden Haube aufsitzt, deren periphere Ausbauchung wulstartig den anschließenden Aufschiebestutzen für den Flaschenhals rings erheblich überragt.

Um noch genauer die Form der Mutterbrust im Munde des Kindes nachzubilden und den Lippen des Säuglings noch mehr Halt zu geben, ist erfindungsgemäß zwischen der massiven Saugwarze und der Haube ein in: Längsmittelschnitt etwa halbkreisförmiges Übergangsstück vorgesehen, welches in seiner Form dem Umrandungsteil der natürlichen Mutterbrustwarze entspricht und entweder hohl oder massiv mit Durchbohrung ausgebildet ist. Hierbei kann im Sinne der Erfindung das Übergangsstück entweder aus wei-

cherem Material als die Warze bestehen oder auch mit dickeren elastischen Wänden gegenüber der Haubenwandung hergestellt sein.

Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. ι einen gewöhnlichen Milchsauger und zeigt, wie der Säugling durch Druck mit der Zunge die darüberliegende Gaumenpartie nachteilig beeinflußt. Demgegenüber zeigt die Abb. 2 die Einstellung der Muskulatur bei Gebrauch des Erfindungsgegenstandes und zugleich eine ; Ausführungsform desselben.

Die Abb. 3, 4, 5, 6 und 7 sind Längsschnitte ! von anderen Ausführungsformen des neuen Milchsaugers.

»5 Der in der Abb. 2 dargestellte Milchsauger besitzt eine volle Warze a, deren Länge derart bemessen ist, daß der Säugling sie nicht mit der Zunge fassen kann. Diese Warze α ist von einem Führungskanal b für die auszusaugende Flüssigkeit durchdrungen und sitzt auf einer Haube c mit elastischer dünner Wandung, welche die äußere Form der Mutterbrust nachbildet. An diese Haube c schließt sich der Aufschiebestutzen d für den FIaschenhals, der von der peripheral Ausbauchung der Haube c wulstartig rings erheblich überragt wird.

Um die Nahrung aus einer mit diesem Lutscher ausgerüstete Flasche zu entnehmen, übt das Kind die gleichen Reflexbewegungen aus wie an der Mutterbrust: Es drückt seine Lippen auf den Kugelabschnitt, erzeugt ein Vakuum in der Mundhöhle, so daß die Mund-, Nasen-, Hals- und Kehlkopfteile sich unter den gleichen Bedingungen wie bei einer Stillung an der Mutterbrust entwickeln können. Es ist bedeutend leichter, ein Kind mit einem ! solchen Lutscher zu stillen, und die Gefahr der j Mißbildung des Gaumens durch den Druck i der Zunge ist ausgeschaltet. 1

Bei den in den Abb. 3, 4, 5, 6 und 7 dargestellten Milchsaugern sind die der in Abb. 2 ; dargestellten Ausführungsform ähnlichen Teile j mit den gleichen Buchstaben bezeichnet. In dem Beispiel der Abb. 3 besitzt die ; Haube c einen Umriß, der, in Richtung der : Längsrichtung des Milchsaugers gesehen, die Gestalt eines Kreises hat.

Die Haube c des in Abb. 4 dargestellten Milchsaugers ist dagegen oval, wenn man sie ; ebenfalls in Richtung der Längsachse des i Saugers betrachtet. Ein Wulst f ist vorgese- ■ hen, um die Lage des Lutschers gegenüber der Flasche festzustellen. Ist der Sauger aufgesteckt, so füllt sich die Haube mit Flüssigkeit, j Diese gibt unter dem Druck der Lippen ein wenig nach und ahmt so die Mutterbrust noch besser nach. Die Flüssigkeit fließt dann durch Saugwirkung und durch einen Druck, welchen das Kind in Richtung der Achse des Saugers auf die Haube ausübt, aus. Dieser elastische Druck, demjenigen der Mutterbrust ähnlich, begünstigt eine rationelle Entwicklung des Zahnhöhlenbogens.

Bai dem in Abb. 5 dargestellten Sauger ist zwischen Haube und Warze ein Zwischenstück g eingebaut, um noch genauer die Form der Mutterbrust im Munde des Kindes nachzubilden. Auf diesem Zwischenstück g finden die Lippen des Säuglings noch mehr Halt. Je nach Umständen und je nach gesuchter Wirkung kann dieses Zwischenstück g entweder voll (Abb. 6) oder konisch ausgehöhlt (Abb. 7) sein. In dem Falle der Abb. 6 kann die Füllung des Zwischenstückes aus einem weicheren Material gemacht werden als dasjenige der Warze a. Das mit einem der dargestellten .Sauger sich ernährende Kind wird mehr Zeit brauchen, um seine Mahlzeit einzunehmen, als mit einem gewöhnlichen Sauger. Das ist ein Vorteil in bezug auf die Verdauung. Nebstdem werden die Speicheldrüsen durch die wiederholten Bewegungen des Unterkiefers mehr erregt und ein bedeutend größeres Quantum .Speichel erzeugen. Dieser, mit der Milch gemischt, wird ebenfalls die Verdauung begünstigen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Milchsauger, dadurch gekennzeichnet, daß eine ziemlich halbkugelig geformte massive Saugwarze (a) aus Gummi o. dgl. mit enger Durchbohrung (b) auf einer eine elastische dünne Wandung besitzenden Haube (c) aufsitzt, deren peripherische Ausbauchung wulstartig den anschließenden Aufschiebstutzen (d) für den Flaschenhals rings erheblich überragt.

2. Milchsauger nach Anspruch τ, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ιοί massiven Saugwarze (a) und der Haube (c) ein im Längsmittelschnitt ziemlich halbkreisförmiges Übergangsstück (g) vorgesehen ist, das in seiner Form dem Umrandungsteil der natürlichen Mutter- 10, brustwarze entspricht und entweder hohl oder massiv mit Durchbohrung ausgebildet ist.

3. Milchsauger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das übergangsstück (g) entweder aus weicherem Material als die Warze oder auch mit dikkeren elastischen Wänden gegenüber der Haubenwandung hergestellt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.