DE4108386A1 - Schaltbarer antrieb fuer elektrisch angetriebene fahrzeuge - Google Patents
Schaltbarer antrieb fuer elektrisch angetriebene fahrzeugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen schalt
baren Antrieb für elektrisch angetriebene Fahrzeuge, wo
bei insbesondere an elektrisch angetriebene fernge
steuerte Modell- und Spielzeugautos gedacht ist.
Die meisten Fahrzeuge der betrachteten Art haben ein
festes Übersetzungsverhältnis zwischen dem elektrischen
Antriebsmotor und den angetriebenen Rädern, das nur
durch Auswechseln von Zahnrädern geändert werden kann,
z. B. der Zahnräder des Differentialgetriebes, das die
Antriebskraft des Motors auf die jeweils angetriebenen
Räder verteilt. Eine Kraftübertragung schnell und ein
fach umschaltbaren Übersetzungsverhältnisses ist nicht
vorhanden. Dadurch ist eine Anpassung der Kraftüber
tragung an wechselnde Fahrbedingungen nicht oder nur
schwierig möglich.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines schalt
baren Antriebs für elektrisch angetriebene Fahrzeuge,
der mit geringem Bauaufwand drei Fahrbetriebszustände
("Gänge") zu schalten erlaubt. Dabei soll in den ein
zelnen Gängen die Antriebskraft auch noch in zu dem je
weiligen Gang passender Weise auf die Räder verteilt
werden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die in
den Patentansprüchen angegebene Ausbildung des Antriebs.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hand der beigegebenen
Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein übliches Differentialgetriebe;
Fig. 2 den Umlaufmotor des vorliegenden Antriebs;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines elektrisch
angetriebenen Spielzeugautos mit teilweisen Ausbrüchen;
Fig. 4 die Draufsicht auf das Spielzeugauto gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine der in den Antriebssträngen der Abtriebs
welle des Motors verwendeten Fliehkraftkupplung;
Fig. 6 eine Werkzeugratsche als Illustration einer
Überholkupplung.
Ein Differentialgetriebe der in Fig. 1 gezeigten Art
findet beim beipielsgemäßen Spielzeugauto gemäß Fig. 3,
4 ebenfalls in jeder der Achsen Verwendung und illu
striert darüber hinaus, wie eine Antriebskraft gleich
mäßig auf zwei Abtriebswellen übertragen wird, welches
Prinzip beim erfindungsgemäßen Antrieb auch bezüglich
des Antriebsmotors genutzt wird.
Die die Antriebsbewegung vom Motor her übertragende
Kardanwelle D2 hat ein Wellengelenk D1 und treibt
mittels des Antriebsritzels D3 das Tellerrad D4, an dem
zwei Ausgleichskegelräder D5 gelagert sind, welche mit
zwei Achswellenkegelrädern D7 der Achswellen D61, D62
in Eingriff stehen, auf welche das eingeleitete Moment
gleichmäßig verteilt wird.
In entfernt vergleichbarer Weise ist der Motor des vor
geschlagenen Antriebs ein Umlaufmotor 1, dessen Ständer
gehäuse 11 ebenfalls drehbar ist und mit einer Ständer
abtriebswelle 111 versehen ist, so daß das vom Motor
entwickelte Drehmoment sowohl in der Läuferwelle 121 des
Läufers 12 als auch in der Ständerabtriebswelle 111
wirkt und für einen Abtriebsstrang benutzt werden kann.
Das Ständergehäuse 11 ist umgeben von zwei Schleifkon
taktringen 141, 142, in die mittels Kohlebürsten 13 der
elektrische Strom eingespeist wird. Im übrigen ist der
Motor von üblicher Bauart und hat zwei Lager 15 zur
Lagerung der Läuferwelle 121 in seinem Gehäuse. Gehalten
ist der Motor mittels zweier Lagerböcke 16, deren einer
an einem außerhalb des Gehäuses liegenden Abschnitt der
Läuferwelle 121 und deren anderer an der mit dem Gehäuse
11 starr verbundenen Ständerabtriebswelle 111 angreift.
Das im Betrieb vom Motor entwickelte Drehmoment verteilt
sich gleichmäßig auf beide Abtriebswellen 111 und 121.
Wird eine derselben festgesetzt, so dreht die andere mit
voller Drehzahl. Bei teilweisem Abbremsen einer der
Wellen durch ein Lastmoment dreht sich die andere gegen
läufig mit entsprechend geringerer Drehzahl.
Ein solcher Umlaufmotor 1 ist im Fahrzeug gemäß Fig. 3,
4 eingebaut.
Die zur Hinterachse des Fahrzeugs gerichtete Läufer
welle 121 hat in der Nähe des Motors einen Bremsflansch
52 und endet in einer Überholkupplung 42, von der eine
Transmissionswelle 22 zum Differentialgetriebe 2D der
Hinterachse weitergeht, welches die Achswellen 33, 34
der Hinterräder 83, 84 treibt.
In entsprechender Weise hat die Ständerabtriebswelle 111
einen Bremsflansch 51 und endet in einer Überholkupplung
41, von der eine Transmissionswelle 21 zum vorderen
Differential 1D weiterführt, welches über die Achs
wellen 31, 32 die Vorderräder 81, 82 treibt.
Die Überholkupplungen 41, 42 sind so eingebaut, daß sie
bei laufender Abtriebswelle 111 bzw. 121 deren Drehung
übertragen, während bei stehender Abtriebswelle 111 bzw.
121 die jeweilige Transmissionswelle 21 bzw. 22 ent
kuppelt ist und frei drehen kann. Es kann sich um eine
Fliehkraftkupplung der in Fig. 5 illustrierten Art, um
eine Freilaufkupplung oder um eine Kupplung mit einem
Klinkengesperre handeln, wie es ähnlich z. B. in einem
Ratschenschlüssel der in Fig. 6 illustrierten Art An
wendung findet. Die letztere Ausbildung muß dann drei
Schaltstellungen ermöglichen, nämlich die Drehmoment
übertragung in der einen oder anderen Drehrichtung ent
sprechend der Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt und einen
entkuppelten Zustand.
Mit den Bremsflanschen 51, 52 wirkt zusammen ein um eine
Schwenkachse 72 schwenkbarer Schalthebel 7, der im
wesentlichen eine C-Form aufweist, wobei die Enden der
Schenkel Bremsklötze 711, 712 tragen oder als solche
ausgebildet sind. Mittels eines mittig aufragenden Hand
griffs kann der Schalthebel 7 verstellt werden, wobei
er in einer mittigen, mit ausgezogenen Linien gezeigten
Stellung unwirksam ist und in der einen Schwenkstellung
sein Bremsklotz 711 mit dem Bremsflansch 51 feststellend
zusammenwirkt und in der anderen Schwenkstellung sein
Bremsklotz 712 mit dem Bremsflansch 52 feststellend zu
sammenwirkt.
Es versteht sich, daß der Bremsklotz 711 auch am Ständer
gehäuse 11 unmittelbar angreifen könnte, wenn dies ge
eignet ausgebildet ist, und dadurch der Bremsflansch 51
entbehrlich wäre. Auch könnte die Feststellung der bei
den Abtriebswellen 111, 121 auf andere geeignete Weise,
beispielsweise formschlüssig geschehen.
Es ist zu sehen, daß bei festgestellter Ständerabtriebs
welle 111 die Antriebsleistung des Motors nur über die
Überholkupplung 42 auf die Hinterräder übertragen wird
(Hinterradantrieb), wobei die Transmissionswelle 21 und
damit die Vorderräder frei drehen können. Bei festge
stellter Läuferwelle 121 wird die Antriebsleistung nur
über die Überholkupplung 41 auf die Vorderräder über
tragen (Vorderradantrieb), wobei die Transmissionwelle
22 und damit die Hinterräder frei drehen können. Befin
det sich der Schalthebel 7 in seiner mittigen Neutral
stellung, so verteilt sich das Antriebsdrehmoment ent
sprechend den Übersetzungsverhältnissen der Differentiale
1D und 2D auf die Vorder- und Hinterräder (Allradan
trieb).
Das vordere Differential 1D hat eine Paarung von Ritzel
antriebsrad D3 und Tellerrad D4 mit einem Übersetzungs
verhältnis von 3 : 1. Das entsprechende Verhältnis beim
hinteren Differential 2D beträgt 3 : 2. Wenn der Motor 1
im Betrieb eine Drehzahl (Drehzahldifferenz zwischen
Ständer und Läufer) von 9000 min-1 (U/min) erreicht, so
ergeben sich in den drei Schaltstellungen des Schalt
hebels 7 folgende Fahrzustände:
Befindet sich der Schalthebel 7 in der Neutralstellung,
so können beide Abtriebswellen und 111, 121 sich drehen
und werden von ihren Überholkupplungen 41, 42 zur Lei
stungsübertragung eingekuppelt. Bei der sich einstellen
den Verteilung wird die Ständerabtriebswelle 111 mit
6000 min-1 drehen und die Läuferwelle 121 mit 3000 min-1,
was angesichts der Gegenläufigkeit die Motordrehzahl von
9000-1 min ergibt. Angesichts des Übersetzungsverhält
nisses im Differential 1D ergibt sich dort eine Rad
drehzahl von 6000·1/3=2000 min-1 der Vorderräder. Im
Differential 2D ergibt sich 3000·2/3=2000 min-1,
also die gleiche Drehzahl für die Hinterräder. Das Fahr
zeug fährt im Allradantrieb mit langsamster Geschwindig
keit, wobei 2/3 der Leistung auf die Vorderräder und 1/3
auf die Hinterräder gehen.
Wenn der Schalthebel 7 so verschwenkt wird, daß seine
Bremsbacke 712 den Bremsflansch 52 und damit die Läufer
welle 121 feststellt, wird die Motordrehzahl von
9000 min-1 nur über die Ständerabtriebswelle 111 zu den
Vorderrädern abgegeben. Die Räderdrehzahl wird 9000·
1/3=3000 min-1 betragen. Das Fahrzeug fährt im 2. Gang
mit Vorderradantrieb mit höherer Geschwindigkeit.
Wird die Ständerabtriebswelle 111 festgestellt, so werden
die 9000 min-1 zum Hinterachsdifferential 2D übertragen
und ergeben eine Raddrehzahl von 9000·2/3=6000 min-1,
so daß das Fahrzeug mit Hinterradantrieb und mit Höchst
geschwindigkeit im dritten Gang fährt.
Der erste Gang mit Allradantrieb bietet sich an für das
Fahren in schwierigem Gelände, wo geringe Geschwindig
keit und hohes Drehmoment bei guter Traktion erforder
lich ist. Der zweite Gang mit Vorderradantrieb ist ge
eignet zur Beschleunigung und zum Fahren auf kurven
reichen Strecken. Der dritte Gang mit Hinterradantrieb
ist für Höchstgeschwindigkeit bei Geradeausfahrt ge
eignet.
Bei einer Umsteuerung des Motors 1 zur Drehung im ent
gegengesetzten Sinne für die Rückwärtsfahrt, etwa durch
Umpolung der Speisespannung, liegen die Dinge bei Ver
wendung von Fliehkraftkupplungen 41, 42 gleich. Werden
als Überholkupplungen solche mit Klinkengesperren in
der Art von Ratschenschlüsseln gemäß Fig. 6 verwendet,
so müssen diese, wie auch Ratschenschlüssel, zur Ände
rung des Vorzeichens des übertragenden Drehmoments um
schaltbar sein.
Claims (9)
1. Schaltbarer Antrieb für elektrisch angetriebene Fahr
zeuge,
gekennzeichnet durch einen elektrischen Umlaufmotor (1)
mit einer Ständerabtriebswelle (111) und einer Läufer
welle (121),
je einem Bremsflansch (51, 52) an der Ständerabtriebs welle (111) und der Läuferwelle (121), welche mit einem Schalthebel (7) zum schaltbaren Abbremsen der Ständerab triebswelle oder der Läuferwelle zusammenwirken,
je eine Überholkupplung (41, 42) am Ende der jeweiligen Abtriebswelle (111, 121), von der je eine Transmissions welle (21, 22) zu einem Radantriebsgetriebe (1D, 2D) zum Antrieb verschiedener Räder (81-84) abgeht, wobei die Radantriebsgetriebe (1D, 2D) verschiedene Übersetzungsverhältnisse aufweisen.
je einem Bremsflansch (51, 52) an der Ständerabtriebs welle (111) und der Läuferwelle (121), welche mit einem Schalthebel (7) zum schaltbaren Abbremsen der Ständerab triebswelle oder der Läuferwelle zusammenwirken,
je eine Überholkupplung (41, 42) am Ende der jeweiligen Abtriebswelle (111, 121), von der je eine Transmissions welle (21, 22) zu einem Radantriebsgetriebe (1D, 2D) zum Antrieb verschiedener Räder (81-84) abgeht, wobei die Radantriebsgetriebe (1D, 2D) verschiedene Übersetzungsverhältnisse aufweisen.
2. Schaltbarer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Radantriebsgetriebe Differentialge
triebe (1D, 2D) sind, deren eines auf die Vorderräder
(81, 82) und deren anderes auf die Hinterräder (83, 84)
wirkt.
3. Schaltbarer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Differentialgetriebe (1D) der Vorder
räder (81, 82) das höhere Untersetzungsverhältnis auf
weist.
4. Schaltbarer Antrieb nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Überholkupplungen (41, 42) Fliehkraftkupplungen sind.
5. Schaltbarer Antrieb nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Über
holkupplungen (41, 42) Klinkengesperre mit um- und ab
schaltbarer Wirkung aufweisen.
6. Schaltbarer Antrieb nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schalthebel (7) zur wahlweisen Feststellung einer der
Abtriebswellen (111, 121) ein C-förmiger schwenkbarer
Bügel ist, dessen Schenkelenden als Bremsklötze (711,
712) wirken und in der entsprechenden Schaltstellung
an einen Bremsflansch (51, 52) angedrückt sind.
7. Schaltbarer Antrieb nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ständer fest im rotierenden Gehäuse (11) eingebaut ist
und die Ständerabtriebswelle (111) starr mit diesem ver
bunden ist.
8. Schaltbarer Antrieb nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch je ein die
Abtriebswellen (111, 121) stützendes Lager (16).
9. Schaltbarer Antrieb nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei das
Ständergehäuse (11) des Umlaufmotors (1) umgebende
Schleifkontaktringe (141, 142), in die mittels Kohle
bürsten (13) die Speisespannung eingeleitet wird.
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