DE4106797A1 - Chirurgisches instrument - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument,
insbesondere Absaugstanze zur Entnahme von Gewebe
proben, mit einem Scherenmaul, welches von einem
Griffstück od. dgl. aus mittels zumindest einer Schub
stange od. dgl. betätigbar ist.
Eine Vielzahl chirurgischer Instrumente besitzen ein
Scherenmaul, damit beispielsweise im menschlichen
Körper eine Gewebeprobe entnommen oder andere operative
Eingriffe, wie insbesondere Trennschnitte, vollzogen
werden können. All diese chirurgischen Instrumente
werden üblicherweise manuell betätigt, wobei ein oder
beide Elemente des Scherenmauls über eine Schubstange,
Zugseil, Drahtstange od. dgl. mit scherenartigen
Griffen in Verbindung stehen.
Vor allem wenn eine Mehrzahl von Gewebeproben entnommen
werden sollen, ist die Handbetätigung mühsam und
kraftraubend. Auch die aufzubringende Schnittkraft ist
von den Fähigkeiten des Bedieners abhängig und manuell
nur schwer bestimmbar.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf
alle klemmenden und durchschneidenden chirurgischen
Instrumente, wie Scheren, Stanzen, Zangen, Klemmen usw.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein chirurgisches Instrument der o.g. Art zu
entwickeln, bei welchem Schnittkraft und Schnittfolge
automatisch gesteuert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die Schubstange
od. dgl. mit einem Antrieb in Verbindung steht.
Hierdurch wird die Betätigung des chirurgischen
Instrumentes unabhängig von den Fähigkeiten des
Bedieners gemacht, so daß eine Vielzahl von Schnitt
folgen stattfinden können, ohne daß die Kraft des
Bedieners erlahmt. Hierzu besitzt der Antrieb, der
vorteilhafterweise als Elektromotor ausgebildet ist,
einen Rechts-/Links-Lauf. Er soll so ausgelegt sein,
daß ein Wechsel der Antriebsrichtung jeweils auf
Tastendruck erfolgt, oder aber daß ein Wechsel laufend
oder nach einer vorbestimmten Zeit erfolgen kann.
Hierzu werden bekannte elektronische Hilfsmittel
angesetzt.
Zur Schnittkraftsteuerung besitzt der Antrieb
entsprechende Regeleinrichtungen, welche den Antrieb
bei Überschreiten einer bestimmten Schnittkraft ab
oder umschalten.
Selbstverständlich ist dies auch durch entsprechende
Auslegung eines dem Antrieb zugeordneten Getriebes
möglich.
Bevorzugt soll der Antrieb eine Antriebswelle
aufweisen, welche ihre Drehung auf mechanischem Wege
auf die Schubstange überträgt. Beispielsweise sind hier
entsprechende Spindelantriebe mit Gewindespindel sowie
Kugelumlaufspindelantriebe od. dgl. denkbar. Bevorzugt
wird jedoch ein Zahnritzel, welches auf der Antriebs
welle sitzt und mit einer entsprechenden Zahnung an der
Schubstange in Eingriff steht. Hierdurch erfolgt eine
Umsetzung der Rotationsbewegung der Antriebswelle in
eine Linearbewegung der Schubstange.
In der Regel wird ein Motor mit einer relativ hohen
Drehzahl zu bevorzugen sein. Im Versuchsstatium wurde
ein DC-Motor mit 12 000 Umdrehungen pro Minute
verwendet. Um diese hohe Drehzahl auf eine relativ
langsame Bewegung der Schubstange umzusetzen, ist ein
Reduktionsgetriebe notwendig. Beispielsweise bietet
sich hier ein Getriebe mit einer Übersetzung von 2000 : 1
oder 1000 : 1 an. Auch dadurch erfolgt die
Steuerung der Schnittkraft. Es genügt, wenn das
Getriebe in einzelnen Stufen umschaltbar ist. Die
gesamte Regelung erfolgt durch eine entsprechende
Steuerungselektronik.
Im Falle der Übertragung der Drehbewegung einer
Antriebswelle auf eine Linearbewegung der Schubstange
bietet es sich an, wenn die Antriebswelle quer zur
Schubstange bzw. deren Zahnung verläuft. Dabei kann die
Zahnung, welche im Eingriff mit dem Zahnritzel steht
entweder der Schubstange selbst eingeformt sein oder
aber einer Hülse, welche dann der Schubstange
aufgesetzt ist.
Hier soll der Erfindung keine Grenze gesetzt sein.
Zur kompakteren Ausgestaltung des chirurgischen In
strumentes bietet es sich an, den Antrieb mit einem
Griffstück zu verbinden, in welchem dann die
Übertragung der Rotationsbewegung des Zahnritzels auf
die Zahnstange und damit die Umsetzung in die Linear
bewegung der Schubstange stattfindet.
Je nach Anwendungszweck wird die Schubstange unter
schiedlich ausgebildet sein. Soll nur ein Trennen
stattfinden, so besteht die Schubstange aus
Vollmaterial. Wird dagegen beispielsweise eine
Gewebeprobe nach dem Abschneiden abgesaugt, so ge
schieht dies vorteilhafterweise durch eine hülsenförmig
ausgebildete Stange, deren Inneres einen Absaugkanal
ausbildet. Bekanntermaßen gleitet diese Hülsenstange in
einer äußeren Hülsenstange und bildet mit dieser
zusammen das Scherenmaul aus. Bei diesem
Ausführungsbeispiel steht dann die innere Hülsenstange
mit einer Vakuumquelle in Verbindung, mittels der die
Gewebeprobe durch den Absaugkanal in der inneren
Hülsenstange abgesaugt werden kann.
Bei Verwendung eines Griffstückes bietet es sich an,
wenn die innere Hülsenstange das Griffstück durchsetzt
und andererseits in einen Anschlußnippel für die
Vakuumquelle einmündet. Dies ist jedoch nur ein
Ausführungsbeispiel für den Einsatz des
erfindungsgemäßen Antriebes. Auch andere Anwendungs
möglichkeiten sollen vom vorliegenden
Erfindungsgedanken umfaßt sein.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Er
findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der
Zeichnung; diese zeigt in
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen
Antrieb für ein chirurgisches Instrument;
Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Antriebs gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Ausführungs
beispiel eines chirurgischen Instrumentes,
welches in Zusammenhang mit dem Antrieb gemäß
Fig. 1 benutzt wird;
Fig. 4 eine Draufsicht auf einzelne Elemente des
erfindungsgemäßen Antriebes gemäß Fig. 1;
Fig. 5 eine blockschaltbildliche Darstellung der
Steuerung des Antriebes.
In Fig. 3 ist als Beispiel für ein chirurgisches
Instrument eine Absaugstanze 1 gezeigt, welche zwei
ineinander geschobene Hülsenstangen aufweist. Eine
äußere Hülsenstange 2 ist relativ zu einer
Verschraubung 3 od. dgl. ortsfest, während eine innere
Hülsenstange 4 einen geringeren Durchmesser aufweist
als die äußere Hülsenstange 2, und in der äußeren
Hülsenstange 2 gleitet. Dabei betätigt die innere
Hülsenstange 4 ein Schneidelement 5 eines Scherenmaules
6, wobei ein Gegenelement 7 zum Schneidelement 5 Teil
der äußeren Hülsenstange 2 ist.
Die innere Hülsenstange 4 ist mit dem Schneidelement 5
über einen Drehbolzen 8 gelenkig verbunden, während das
Schneidelement 5 mit der äußeren Hülsenstange 2 ein
Drehgelenk 9 ausbildet.
Um dieses Drehgelenk 9 dreht das Schneidelement 5 und
kann so im Zusammenspiel mit dem Gegenelement 7 eine
Gewebeprobe od. dgl. aus dem Inneren eines menschlichen
Körpers entnehmen.
Die innere Hülsenstange 4 bildet zudem einen
Absaugkanal 10 aus, der, nicht näher dargestellt, mit
einer Vakuumquelle in Verbindung steht. Auf diese Weise
gelangt eine abgeschnittene Gewebeprobe aus dem
Scherenmaul 6 in Pfeilrichtung x durch den Absaugkanal
10 in eine ebenfalls nicht näher gezeigte Auffangvor
richtung.
Die äußere Hülsenstange 2 kann zusammen mit der
Verschraubung 3 einem Griffstück 11 aufgesetzt sein,
wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Nicht
gezeigt ist, daß die innere Hülsenstange 4 das Griff
stück 11 durchfährt und in einen Anschlußnippel 12 zum
Anschließen von beispielsweise einem Absaugschlauch
einmündet. Mit dem Grifftstück 11 steht ein Antrieb 13
in Verbindung, welcher über einen Taster 14 in Betrieb
gesetzt werden kann. Dabei verläuft eine in Fig. 4
angedeutete Antriebswelle 15, des Antriebes 13 senk
recht zur inneren Hülsenstange 4, welche, wie vorher
beschrieben, als Schubstange ausgebildet ist. Auf die
Antriebswelle 15 ist ein Zahnritzel 16 aufgesetzt,
welches mit einer Zahnung 17 an der inneren
Hülsenstange 4 zusammenwirkt. Möglich ist auch, daß
hierzu der inneren Hülsenstange 4 eine gesonderte, mit
der Zahnung 17 versehene Hülse 18 aufgeschoben wird.
Bei Betätigung des Antriebes 13 erfolgt über das
Zahnritzel 16 eine Übertragung der Rotationsbewegung
der Antriebswelle 15 in eine Linearbewegung der inneren
Hülsenstange 4, welche eine Betätigung des Scherenmauls
6 zur Folge hat. Hierdurch kann beispielsweise durch
einen elektronisch gesteuerten Wechsel der Drehbewegung
der Antriebswelle in bestimmten Abständen das Scheren
maul 6 geschlossen und damit Gewebeproben entnommen
werden. Möglich ist aber auch die Einstellung der
Schnittkraft, die ebenfalls elektronisch regelbar ist.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Antrieb um einen
DC-Elektromotor, dessen Versorgung über einen
entsprechenden Stecker 19 geschieht. Beispielsweise
sollte dieser Motor etwa 12 000 Umdrehungen pro Minute
leisten, wobei zwischen ihm und der Antriebswelle 15
ein Reduktionsgetriebe 20 angeordnet ist. Dieses
Getriebe 20 hat ein Übersetzungsverhältnis von 2000 : 1
oder 1000 : 1.
Zur Steuerung des gesamten Instrumentes ist unter
Bezugnahme auf Fig. 4 noch folgendes hinzuzufügen:
Das Einschalten des Antriebes erfolgt mittels des Tasters 14. Hierdurch wird das gesamte System auf Reset gesetzt. Über den Taster 14 erfolgt auch dann die weitere Bedienung des Instrumentes. Durch Drücken des Tasters 14 schließt und öffnet das Scherenmaul 6. Dies geschieht dadurch, daß der Antrieb 13 in Links- oder Rechtsdrehung versetzt wird.
Das Einschalten des Antriebes erfolgt mittels des Tasters 14. Hierdurch wird das gesamte System auf Reset gesetzt. Über den Taster 14 erfolgt auch dann die weitere Bedienung des Instrumentes. Durch Drücken des Tasters 14 schließt und öffnet das Scherenmaul 6. Dies geschieht dadurch, daß der Antrieb 13 in Links- oder Rechtsdrehung versetzt wird.
Die elektronische Steuerung ist im übrigen so ausge
führt, daß durch eine Strom- bzw. Spannungsregelung die
Antriebskraft konstant bleibt. Zum Schutz des Antriebs
ist eine Überlastregelung mit eingebaut. Der Antrieb
wird als Stellglied definiert. Alle Funktionen gehen
von der Steuerung aus.
Auch die Ruhelage ist einstellbar, wobei dies durch
eine elektronische Auswertung erfolgt.
Positionszahlenliste
1 Absaugstanze
2 äußere Hülsenstange
3 Verschraubung
4 innere Hülsenstange
5 Schneidelement
6 Scherenmaul
7 Gegenelement
8 Drehkolben
9 Drehgelenk
10 Absaugkanal
11 Griffstück
12 Anschlußnippel
13 Antrieb
14 Taster
15 Antriebswelle
16 Zahnritzel
17 Zahnung
18 Hülse
19 Stecker
20 Getriebe
x Absaugeinrichtung
2 äußere Hülsenstange
3 Verschraubung
4 innere Hülsenstange
5 Schneidelement
6 Scherenmaul
7 Gegenelement
8 Drehkolben
9 Drehgelenk
10 Absaugkanal
11 Griffstück
12 Anschlußnippel
13 Antrieb
14 Taster
15 Antriebswelle
16 Zahnritzel
17 Zahnung
18 Hülse
19 Stecker
20 Getriebe
x Absaugeinrichtung
Claims (14)
1. Chirurgisches Instrument, insbesondere Absaugstanze
zur Entnahme von Gewebeproben, mit einem Scheren
maul, welches von einem Griffstück od. dgl. aus
mittels zumindest einer Schubstange od. dgl.
betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange od. dgl. mit einem Antrieb (13)
in Verbindung steht.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (13) ein Elektromotor mit
Rechts-/Links-Lauf ist.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehkraft des Antriebes (13)
steuerbar ist.
4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb (13) eine Antriebs
welle (15) mit einem Zahnritzel (16) aufweist,
welches mit einer Zahnung (17) an der Schubstange in
Eingriff steht.
5. Instrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Antrieb (13) und Zahnritzel (16) ein
Getriebe (20) angeordnet ist.
6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe (20) unterschiedliche Stufen zur
Reduktion der Antriebsdrehzahl aufweist.
7. Instrument nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
(15) quer zur Schubstange bzw. deren Zahnung (17)
verläuft.
8. Instrument nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnung (17)
einer Hülse (18) angeformt und diese der Schubstange
aufgesetzt ist.
9. Instrument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (13)
einem Griffstück (11) angesetzt ist.
10. Instrument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange als
Hülsenstange (4) ausgebildet ist, welche in einer
äußeren Hülsenstange (2) gleitet und mit dieser zu
sammen das Scherenmaul (6) ausbildet.
11. Instrument nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Hülsenstange (4) einen Absaugkanal
(10) ausbildet, der mit einer Vakuumquelle in Ver
bindung steht.
12. Instrument nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Hülsenstange (4) das Griffstück (11)
durchsetzt und in einen Anschlußnippel (12) für die
Vakuumquelle einmündet.
13. Instrument nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine
Strom- bzw. Spannungsregelung eine Regelung des
Antriebes (13) so erfolgt, daß dessen Kraft
konstant bleibt.
14. Instrument nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß in der elektronischen Steuerung
eine Überlastregelung integiert ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4106797A DE4106797C2 (de) | 1990-11-05 | 1991-03-04 | Chirurgisches Instrument |
PCT/DE1991/000838 WO1992007516A1 (de) | 1990-11-05 | 1991-10-28 | Chirurgisches instrument |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4035088 | 1990-11-05 | ||
DE4106797A DE4106797C2 (de) | 1990-11-05 | 1991-03-04 | Chirurgisches Instrument |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4106797A1 true DE4106797A1 (de) | 1992-05-21 |
DE4106797C2 DE4106797C2 (de) | 1997-12-18 |
Family
ID=6417646
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4106797A Expired - Fee Related DE4106797C2 (de) | 1990-11-05 | 1991-03-04 | Chirurgisches Instrument |
Country Status (1)
Country | Link |
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