DE4104353A1 - Verfahren und anordnung zur radpruefung - Google Patents
Verfahren und anordnung zur radpruefungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren und
eine Anordnung zum Prüfen statischer Charakteristiken wie
z. B. eines Neigungswinkels und dynamischer Charakteristiken
wie z. B. des Flatterns und des Lenkungswinkels eines Rades
an einem Fahrzeug wie etwa einem Automobil. Speziell
betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung zur
hochgenauen Radprüfung mit der Möglichkeit einer Durchfüh
rung statischer Messungen, bei denen sich das Rad nicht
dreht, und dynamischer Messungen, bei denen das Rad in
einem rotierenden Zustand ist.
Anordnungen zum Prüfen des Aufhängezustandes und/oder der
Ausrichtung eines Rades eines Kraftfahrzeuges oder derglei
chen sind allgemein bekannt. Ein Rad, das an einem Fahrzeug
wie z. B. einem Automobil befestigt ist, hat verschiedene
"statische" Charakteristiken, zu denen die sogenannten
Neigungswinkel wie der Vorspurwinkel, der Radsturz und der
Nachlauf gehören. Diese Neigungswinkel werden geprüft,
bevor ein Fahrzeug nach seiner Herstellung ausgeliefert
wird und auch nach Wartungs- oder Reparaturarbeiten, bei
denen Räder ausgetauscht werden. Damit ein Fahrzeug
ausgezeichnete Laufeigenschaften hat, ist es wichtig, daß
die Neigung eines Rades genau eingestellt ist. Von
Bedeutung sind außerdem die "dynamischen" Charakteristiken
eines Rades, d. h. das Verhalten des Rades in rotierendem
Zustand, wozu das Flattern des Rades nach links und rechts
und der Winkel eines gelenkten Rades gehören. Die
Laufeigenschaften eines Fahrzeuges werden wesentlich durch
dieses dynamische Verhalten beeinflußt, so daß es wichtig
ist, auch das dynamische Verhalten mit hoher Präzision
messen zu können.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 63-2 86 744, die
der US-Patentschrift 49 01 560 entspricht,
ist eine Anordnung zur
Radprüfung bekannt, mit welcher das dynamische Verhalten
eines Fahrzeugrades gemessen werden kann, indem das Rad auf
zwei Stützrollen gesetzt wird und die beiden Seiten des
Rades zwischen Klemmrollen eingespannt werden. Einer der
Miterfinder der bekannten Anordnung nach der erwähnten US-
Patentschrift zählt auch zu den Erfindern des Gegenstandes
der vorliegenden Anmeldung. Das Radprüfgerät nach der
besagten US-Patentschrift enthält einen mit einem Stützrol
lenpaar versehenen Stützrollenaufbau 30, der in einer Ebene
sowohl translatorisch verschiebbar als auch drehbar ist,
und einen Mechanismus zum Abfangen bzw. Absorbieren eines
von einem drehbaren Objekt ausgeübten Schubes. Wie in der
Fig. 1 und insbesondere in den Fig. 13 und 14 der
besagten US-Patentschrift gezeigt ist, weist der Stützrol
lenaufbau 30 einen Rahmen 32 mit einer ersten Eingriffsvor
richtung 32a auf, und ferner ist eine Positioniervorrich
tung 34a-34b vorgesehen, die außerhalb fest angeordnet ist
und eine zweite Eingriffsvorrichtung 33 aufweist, die in
und außer Eingriff mit der ersten Eingriffsvorrichtung 32a
gebracht werden kann. Wenn die erste Eingriffsvorrichtung
32a und die zweite Eingriffsvorrichtung 33 miteinander in
Eingriff gebracht worden sind, schwenkt der Stützrollenauf
bau 30 um einen Drehpunkt, der durch den Eingriff zwischen
der ersten und der zweiten Eingriffsvorrichtung 32a und 33
definiert ist, so daß der vom rotierenden Rad 1 ausgeübte
Schub absorbiert bzw. aufgefangen wird.
Wie ebenfalls in der Fig. 1 der erwähnten US-Patentschrift
dargestellt, ist der Stützrollenaufbau 30 drehbar auf einem
freibeweglichen (schwimmenden) Auflagetisch 20 angeordnet,
und da dieser Tisch translatorisch in einer Ebene mittels
Gradführungen bewegt werden kann, die in Längs- und
Querrichtung verlaufende Schienen aufweisen, kann der
Stützrollenaufbau 30 nicht nur eine translatorische
Bewegung, sondern auch eine rotatorische Bewegung in einer
Ebene durchführen. Die Folge ist, daß der Stützrollenaufbau
30 jede zweidimensionale Bewegung in einer Ebene frei
ausführen kann. Wenn also die beiden Seiten eines auf den
Stützrollen 31 aufsitzenden Rades 1 durch Klemmrollen 47
eingeklemmt werden, richtet sich das Zentrum des Rades 1
mit der geometrischen Mitte einer die Klemmrollen 47
enthaltenden Klemmvorrichtung aus. Wenn in diesem Fall der
Stützrollenaufbau 30 in seiner Bewegung uneingeschränkt
ist, wird die Mitte des Rades 1 genau in Ausrichtung mit
der geometrischen Mitte der Klemmvorrichtung gebracht,
egal, ob sich das Rad 1 in der Mitte der Stützrollen 31
befindet oder an irgendeinem Ort, der gegenüber dieser
Position leicht versetzt ist.
Wenn das Rad 1 bei dem bekannten Gerät nach der erwähnten
US-Patentschrift außermittig auf den Stützrollen 31 sitzt,
nachdem es auf den Stützrollenaufbau 30 gebracht und mit
den Klemmrollen 47 beidseitig festgeklemmt worden ist, kann
es sein, daß die erste Eingriffsvorrichtung 32a nicht mehr
mit der zweiten Eingriffsvorrichtung 33 ausgerichtet ist.
Wenn man dann, bevor das Rad 1 in Drehung versetzt wird,
die zweite Eingriffsvorrichtung 33 vorwärts bewegt, um sie
in Eingriff mit der ersten Eingriffsvorrichtung 32a zu
bringen, kann wegen der erwähnten Fehlausrichtung die
zweite Eingriffsvorrichtung 33 die erste
Eingriffsvorrichtung 32a verfehlen. Wenn also der den
Stützrollenaufbau 30 tragende schwimmende Auflagetisch 20
in seiner anfänglichen Ruhestellung ist, bevor er
freibeweglich gemacht wird, muß die zweite Eingriffsvor
richtung 33 in Vorwärtsrichtung bewegt werden, damit sie in
Eingriff mit der ersten Eingriffsvorrichtung 32a des
Stützrollenaufbaus 30 gebracht werden kann.
In der Fig. 5 der hier beigefügten Zeichnungen sind in
einem Zeitdiagramm die aufeinanderfolgenden Schritte einer
Radprüfung für das aus der erwähnten US-Patentschrift
bekannte Gerät dargestellt. wenn man das zu prüfende Rad
auf den Stützrollenaufbau 30 setzt, dann ist es wegen der
anfänglichen Verriegelung des Auflagetisches 20 und damit
auch des Stützrollenaufbaus 30 in deren vorbestimmter
Anfangsposition notwendig, die zweite Eingriffsvorrichtung
33 in Vorwärtsrichtung zu bewegen, um sie in Eingriff mit
der ersten Eingriffsvorrichtung 32a des Stützrollenaufbaus
30 zu bringen, während der schwimmende Auflagetisch 20 in
seinem verriegelten Zustand ist. Anschließend wird das Rad
1 durch die Klemmrollen 47 von beiden Seiten eingeklemmt,
um dadurch die Mitte des Rades 1 zu positionieren. Da der
schwimmende Auflagetisch 20 und somit auch der Stützrollen
aufbau 30 wegen des gegenseitigen Eingriffs der ersten und
der zweiten Eingriffsvorrichtung 32a und 33 teilweise in
seiner Bewegung eingeschränkt ist, kann man nicht davon
reden, daß der Auflagetisch 20 in einem vollständig
freibeweglichen (d. h. schwimmenden) Zustand wäre. Daher ist
mit der vorstehend beschriebenen Struktur die Positionie
rung der Mitte des Rades hinsichtlich Zuverlässigkeit und
Genauigkeit nicht voll zufriedenstellend.
Wie ferner in der Fig. 5 der beigefügten Zeichnungen
dargestellt, wird bei dem aus der genannten US-
Patentschrift bekannten Radprüfgerät das Rad 1 im
verriegelten Zustand des Stützrollenaufbaus 30 und des
Auflagetischs 20 auf den Stützrollenaufbau 30 gesetzt, und
dann werden die erste und die zweite Eingriffsvorrichtung
32a und 33 in Eingriff gebracht, um einen schubabsorbieren
den Mechanismus zu schaffen, wodurch ein Zustand erhalten
wird, bei welchem ein Schubauffangbetrieb durchgeführt
werden kann. Dann werden der Stützrollenaufbau 30 und der
Auflagetisch 20 entriegelt und dadurch in einen freibeweg
lichen Zustand versetzt. Anschließend werden die Klemmrol
len 47 aktiviert, um das Rad 1 von beiden Seiten einzuklem
men. Dann wird das Rad 1 in Drehung versetzt, um Messungen
durchzuführen, die dann entsprechend einem vorbestimmten
Programm verarbeitet werden. Der resultierende Wert des
Vorspurwinkels wird wiedergegeben, und notwendigenfalls
werden Ausrichtjustierungen durchgeführt.
In diesem Fall wird der Vorspurwinkel eines Rades dadurch
ermittelt, daß zunächst eine Bezugs-Längsmittellinie eines
Fahrzeuges bestimmt wird, und zwar auf der Grundlage der
Mittelpunkte aller (typischerweise vier) Räder des
Fahrzeugs, wie sie durch das beidseitige Einspannen der
einzelnen Räder mit Hilfe der Klemmrollen festgelegt sind.
Dann wird als Vorspurwinkel eines jeden Rades derjenige
Winkel bestimmt, den die Bezugs-Längsmittellinie mit der
Richtung bzw. der Mittellinie des betreffenden Rades
bildet. Wenn der gemessene Vorspurwinkel eines Rades von
einem gewünschten Wert abweicht, dann wird die Ausrichtung
des Rades nachgestellt. In diesem Falle verschiebt sich
jedoch bei der Nachausrichtung des Rades der Ort des
Radmittelpunktes, so daß sich die Bezugs-Längsmittellinie
des Fahrzeuges ebenfalls verschiebt. In den Fig. 6 und 7
der beigefügten Zeichnungen sind verschiedene Parameter
eines Rades 1 dargestellt, nämlich der Versatz des Achs
schenkelbolzens (Lenkrollhalbmesser) und der Nachlauf. Ein
weiterer vorbestimmt eingestellter Parameter für das Rad
ist bekanntlich der Radsturz. Wenn das Rad aufgrund von
Meßwerten nachjustiert wird, dann verschiebt sich der
Radmittelpunkt, wie es die Fig. 8 der beigefügten Zeichnun
gen zeigt, so daß der neue Ort des Radmittelpunktes nicht
mehr derselbe wie vor der Justierung ist. Diese Abweichung
kann zu einem Fehler bei der Messung des Vorspurwinkels
führen. Außerdem ist die Bewegung eines Rades während
solcher Justierungen eine wirklich sehr komplizierte
dreidimensionale Bewegung, so daß die Fühlrollen, die in
Kontakt mit den beiden Seiten des Rades sind, nicht genau
der Radbewegung folgen können. Hierdurch kann es Diskrepan
zen hinsichtlich des Berührungspunktes zwischen dem Rad und
den Fühlrollen geben, was seinerseits wiederum zur
Verschiebung des Ortes der Radmitte beitragen kann, weil
der Ort der Radmitte bestimmt wird als die Mitte der
beidseitig an das Rad geklemmten Klemmrollen. Die besagte
Abweichung kann auch zu einem Fehler bei der Messung des
Vorspurwinkels führen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Radprüfver
fahren, das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist: das
zu prüfende Rad wird auf eine Radauflage gesetzt, die
innerhalb einer Ebene frei beweglich ist; bei nicht
rotierendem Rad wird eine statische Charakteristik des
Rades gemessen; wenn ein gemessener Wert der besagten
statischen Charakteristik von einem vorbestimmten Wert
abweicht, wird eine Justierung der statischen Charakteri
stik durchgeführt; bei sich drehendem Rad wird eine
dynamische Charakteristik des Rades gemessen; notwendigen
falls wird eine Justierung der besagten dynamischen
Charakteristiken durchgeführt. In einer besonderen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei
der statischen Messung der Vorspurwinkel eines jeden Rades
gemessen, und notwendigenfalls wird eine Justierung des
Vorspurwinkels eines jeden Rades vorgenommen; dann wird ein
dynamischer Meßbetrieb eingerichtet, in welchem das Rad in
Drehung versetzt wird, um das Flattern des Rades oder
dergleichen zu messen, notwendigenfalls gefolgt von einer
Justierung der betreffenden dynamischen Charakteristik. Auf
diese Weise wird die Prüfung eines Rades in einen
statischen und einen dynamischen Meßbetrieb unterteilt,
wobei Grobjustierungen im statischen Meßbetrieb und
Feinjustierungen im dynamischen Meßbetrieb durchgeführt
werden, so daß die Prüfung und Justierung eines Rades mit
sehr hoher Genauigkeit erfolgen kann.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Anordnung, mit
welcher ein Rad mit hoher Genauigkeit geprüft werden kann.
Die Anordnung enthält einen Stützrollenaufbau, der
mindestens eine Stützrolle zur drehbaren Auflagerung eines
Rades aufweist. Der Stützrollenaufbau ist in einer Ebene
frei beweglich und kann sowohl translatorische als auch
rotatorische Bewegungen ausführen. Die erfindungsgemäße
Anordnung enthält ferner einen Klemmrollenaufbau mit einer
Vielzahl von Klemmrollen, die das Rad von beiden Seiten
einklemmen können. Der Ort der Mitte des Klemmrollenaufbaus
wird mit dem Ort der Mitte eines Rades in einer vertikalen
Richtung ausgerichtet, wenn das Rad von den Klemmrollen
beidseitig eingeklemmt wird. Im eingeklemmten Zustand ist
also die Mitte des Rades vertikal mit dem Ort der Mitte des
Klemmrollenaufbaus ausgerichtet. Der Stützrollenaufbau und
der Klemmrollenaufbau können so konstruiert sein, wie es in
der oben genannten US-Patentschrift beschrieben ist,
alternativ können aber auch beliebige andere gewünschte
Strukturen verwendet werden.
Der Stützrollenaufbau ist in einer Anfangsposition
verriegelbar und im entriegelten Zustand in einer Ebene
frei beweglich. Wie in der oben genannten US-Patentschrift
beschrieben, kann der Stützrollenaufbau z. B. drehbar auf
einer schwimmenden Auflageplatte angeordnet sein, die
ihrerseits z. B. mit Hilfe von Gradführungen oder derglei
chen in beliebig gewünschten Richtungen innerhalb einer
Ebene bewegbar ist. Ferner ist eine Festpunkt
Einstellvorrichtung vorgesehen, die gegenüber dem Stützrol
lenaufbau stationär ist und ständig über eine Verbindungs
einrichtung mit dem Stützrollenaufbau verbunden ist. Die
Verbindungseinrichtung erstreckt sich zwischen dem Stütz
rollenaufbau und der Festpunkt-Einstellvorrichtung und kann
wahlweise in einen gespannten bzw. straffen Zustand oder in
einen lockeren bzw. schlaffen Zustand gebracht werden. In
einer bevorzugten Ausführungsform wird beispielsweise
während des statischen Meßbetriebs die Verbindungseinrich
tung in ihren lockeren Zustand gebracht, und während der
dynamischen Messung wird sie unter Spannung in ihren
straffen Zustand gebracht. Mit dieser Struktur kann daher
eine Betriebsartenänderung zwischen statischem und
dynamischem Meßbetrieb einfach dadurch erreicht werden, daß
man die Verbindungseinrichtung wahlweise in ihren lockeren
oder ihren strammen Zustand versetzt. Eine derartige
Struktur erlaubt es, den Aufbau eines Radprüfgeräts sehr
viel einfacher zu machen und einen Prüfbetrieb mit hoher
Geschwindigkeit durchzuführen.
Es ist somit eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Anordnung
zu schaffen, um eine vorbestimmte Charakteristik eines
Rades mit hoher Genauigkeit prüfen zu können. Gemäß einer
weiteren Aufgabe soll die Radprüfung leicht und mit hoher
Geschwindigkeit durchgeführt werden können. Außerdem soll
die zur Radprüfung verwendete Anordnung einfach im Aufbau,
leicht herstellbar und billig sein.
Weitere Aufgaben, Vorteile und neue Merkmale der Erfindung
gehen aus nachstehender Beschreibung hervor, in der
Ausführungsbeispiele anhand von Zeichnungen näher erläutert
werden.
Fig. 1 zeigt in einem Zeitdiagramm die Schrittfolge eines
Radprüfverfahrens nach einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, womit die Meßgenauigkeit
gegenüber dem Radprüfgerät nach der genannten US-
Patentschrift verbessert werden kann;
Fig. 2 und 3 zeigen schematisch eine Schubauffangvor
richtung, die gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung aufgebaut ist und bei dem Radprüfgerät
nach der genannten US-Patentschrift verwendet werden
kann;
Fig. 4 zeigt in einem Zeitdiagramm die Schrittfolge eines
Radprüfverfahrens gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung unter Verwendung der in den Fig. 7 und
8 dargestellten Schubauffangvorrichtung;
Fig. 5, auf die bereits Bezug genommen wurde, zeigt in
einem Zeitdiagramm eine typische Folge von Schritten
für eine Radprüfung, wenn hierzu ein Radprüfgerät
verwendet wird, wie es in der oben erwähnten US-
Patentschrift 49 01 560 beschrieben ist;
Fig. 6 bis 8, auf die ebenfalls bereits Bezug genommen
worden ist, zeigen schematisch, wie sich die
geometrische Mitte eines Rades verschiebt, wenn
verschiedene Parameter wie Neigungswinkel durch
Justierung der Radorientierung verändert werden.
Die in der Fig. 6 dargestellte Schrittfolge eines
erfindungsgemäßen Radprüfverfahrens kann unter Verwendung
eines Radprüfgerätes durchgeführt werden, wie es in der US-
Patentschrift 49 01 560 beschrieben ist. Die in der
nachfolgenden Beschreibung benutzten Bezugszahlen für die
Teile eines Radprüfgerätes entsprechen daher den in der
erwähnten US-Patentschrift benutzten Bezugszahlen.
Das vorliegende Radprüfverfahren hat im Grunde eine
zweischrittige Struktur, bestehend aus einer statischen
Betriebsart in der ersten Hälfte und einer dynamischen
Betriebsart in der letzten Hälfte. Bei der Durchführung von
Messungen wird in der statischen Betriebsart ein auf einem
Stützrollenaufbau 30 aufliegendes Rad in einem nicht
drehenden Zustand gehalten, während in der dynamischen
Betriebsart das Rad 1 in Drehung versetzt wird. Vorzugs
weise werden Grobmessungen am Rad 1 während der statischen
Betriebsart durchgeführt, und anschließend werden Feinmes
sungen am Rad während der dynamischen Betriebsart durchge
führt. Durch eine derartige Unterteilung der Radprüfung in
zwei Betriebsarten kann das Rad mit einer extrem hohen
Genauigkeit geprüft werden.
Das erfindungsgemäße Radprüfverfahren sei nun anhand der
Fig. 1 ausführlich beschrieben. Als erstes wird, während
der Stützrollenaufbau 30 in seiner Anfangsposition verrie
gelt ist, ein zu prüfendes Rad 1 auf diesen Stützrollenauf
bau 30 gesetzt. Dann wird der schwimmende Auflagetisch 20
entriegelt, wodurch der verriegelte Zustand des Stützrol
lenaufbaus 30 gelöst wird. Die Folge ist, daß sich der
Stützrollenaufbau 30 in einer Ebene frei bewegen kann. Es
sei erwähnt, daß bei dem bekannten Verfahren, wie es in der
Fig. 1 veranschaulicht ist, zunächst die erste und die
zweite Eingriffsvorrichtung in gegenseitigen Eingriff
gebracht werden und daß dann der schwimmende Auflagetisch
20 und damit der Stützrollenaufbau 30 entriegelt werden.
Bei der hier beschriebenen Ausführungsform ist der
Stützrollenaufbau 30 nicht in Eingriff mit irgendeinem
Schwenklager und befindet sich in einem vollständig
uneingeschränkten Zustand. Dann werden die Klemmrollen 47
aktiviert, um das Rad 1 von beiden Seiten einzuklemmen. Bei
eingeklemmtem Rad 1 wird ein gewünschter Neigungswinkel,
wie z. B. der Vorspurwinkel des Rades 1 gemessen, und falls
notwendig wird die Orientierung des Rades justiert
(Grobeinstellung), womit die statische Betriebsart der
Prüfung abgeschlossen wird. Während dieser statischen
Betriebsart wird das Rad 1 in einem nicht-rotierenden
Zustand gehalten.
Anschließend wird der Betrieb von der statischen Betriebs
art in die dynamische Betriebsart geändert. Das heißt, die
Klemmrollen 47 werden von den beiden Seiten des Rades 1
abgenommen, um das Rad 1 in einen unverklemmten Zustand zu
versetzen. Dann wird der schwimmende Auflagetisch und damit
auch der Stützrollenaufbau 30 verriegelt, um den Stützrol
lenaufbau 30 in seine Anfangsposition zurückzubringen. Der
Grund, warum der Stützrollenaufbau 30 durch Verriegelung in
seine Anfangsposition zurückgebracht werden muß, liegt in
der Tatsache, daß bei dem bekannten Radprüfgerät nach der
oben erwähnten US-Patentschrift die erste und die zweite
Eingriffsvorrichtung 32a und 33 voneinander lösbar sind und
daher häufig nicht mehr miteinander ausgerichtet sind, weil
sich die Orientierung des Stützrollenaufbaus 30 durch die
Vorgänge während der statischen Betriebsart geändert hat.
Bei Verriegelung des Stützrollenaufbaus 30 in der
dynamischen Betriebsart wird die zweite Eingriffsvorrich
tung 33 zu einer Bewegung in Vorwärtsrichtung veranlaßt, um
in Eingriff mit der ersten Eingriffsvorrichtung 32a zu
kommen, damit ein Schubauffangbetrieb eingerichtet werden
kann. Dann wird der Stützrollenaufbau 30 entriegelt, und
anschließend werden die Klemmrollen 47 aktiviert, um das
Rad 1 von beiden Seiten einzuklemmen. Nachdem es nun wieder
eingeklemmt ist, wird das Rad 1 in Drehung versetzt, und
nach einem vorbestimmten Programm werden Messungen
vorgenommen und verarbeitet. Auf der Grundlage der
Ergebniswerte wird notwendigenfalls die Orientierung des
Rades 1 nochmals justiert. In diesem Fall ist die
Justierung eine Feineinstellung. Vor dieser Feineinstellung
muß der gegenseitige Eingriff der ersten und der zweiten
Eingriffsvorrichtung 32a und 33 gelöst werden. Nach
Beendigung der Feineinstellung werden die Klemmrollen 47
vom Rad 1 abgenommen, der Stützrollenaufbau 30 wird in
seiner Anfangsposition verriegelt, und das Rad 1 wird vom
Stützrollenaufbau 30 genommen.
Mit der vorstehend beschriebenen Methode kann ein Rad eines
Fahrzeuges mit hoher Genauigkeit geprüft werden; da jedoch
der Stützrollenaufbau 30 verriegelt werden muß, damit er
während des Übergangs von der statischen Betriebsart zur
dynamischen Betriebsart in seine Anfangsposition zurück
kehrt, ist ein besonderer Betriebsschritt erforderlich, was
den Nachteil hat, daß die Gesamtbetriebsdauer verlängert
wird. Unter Umständen ist es erwünscht, eine Struktur zu
haben, die eine unmittelbare Umwandlung der statischen
Betriebsart in die dynamische Betriebsart erlaubt. Gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird einem
Radprüfgerät eine Struktur gegeben, die einen direkten
Übergang aus der statischen in die dynamische Betriebsart
erlaubt, ohne daß der Stützrollenaufbau einmal in seine
Anfangsposition zurückkehrt.
In den Fig. 2 und 3 ist ein Schubauffangmechanismus
gezeigt, der gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
aufgebaut ist und vorteilhafterweise in das Radprüfgerät
nach der oben genannten US-Patentschrift eingebaut werden
kann, um ein verbessertes Radprüfgerät mit einem gewünsch
ten Leistungsvermögen zu schaffen. Im folgenden wird der
Schubauffangmechanismus nach den Fig. 2 und 3 in seiner
Anwendung beim Radprüfgerät nach der genannten US-Patent
schrift beschrieben, jedoch kann der Schubauffangmechanis
mus auch in Verbindung mit anderen Radprüfgeräten benutzt
werden.
Ein Radprüfgerät nach einer Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung läßt sich erhalten, indem man den in den
Fig. 13 und 14 der genannten US-Patentschrift gezeigten
Schubauffangmechanismus durch den in den Fig. 2 und 3
der vorliegenden Anmeldung gezeigten Mechanismus ersetzt.
Der Einfachheit halber sind daher in den hier beigefügten
Fig. 2 und 3 die gleichen Bezugszahlen verwendet wie in
den Fig. 13 und 14 der besagten US-Patentschrift.
Zunächst sei der in den Fig. 2 und 3 dargestellte
Schubauffangmechanismus beschrieben. Wie in diesen Figuren
gezeigt, hat der Stützrollenaufbau 30 eine allgemein U-
förmige Querschnittsform in Querrichtung, er enthält einen
flachen Boden 32 und zwei Seitenwände 32b, die sich von
gegenüberliegenden Seiten des Bodens 32 nach oben
erstrecken. Zwei Stützrollen 31 sind parallel zueinander
und drehbar zwischen den beiden Seitenwänden 32b gelagert
und können ein Auflager für das zu prüfende Rad 1 bilden.
Am vorderen und am hinteren Ende des Bodens 32 ist jeweils
ein Eingriffsloch 32a vorgesehen. Außerdem ist ein
Stellantrieb mit einem Betätigungszylinder 34a vorhanden,
der fest an einer vorbestimmten Stelle wie z. B. am
Hauptrahmen des Radprüfgerätes sitzt und somit stationär
gegenüber dem beweglichen Stützrollenaufbau 30 ist. Der
Betätigungszylinder 34a enthält eine Kolbenstange 34b, die
nach außen gedrückt oder zurückgezogen werden kann. Am
vorderen Ende der Stange 34b ist ein erster Eingriffsteil
33 gebildet. An diesem ersten Eingriffsteil 33 ist ein Ende
eines Verbindungsgliedes 35 wie z. B. eines Drahtseils
angeschlossen, und wenn das Verbindungsglied 35 durch
Bewegung der Stange 34 in deren zurückgezogene Position in
seinen strammen oder gespannten Zustand gebracht ist,
definiert ein Punkt der Kopplung zwischen dem ersten
Eingriffsteil 33 und dem Verbindungsglied 35 einen Fixpunkt
für den Stützrollenaufbau 30. Der Betätigungszylinder 34a,
die Stange 34b und der erste Eingriffsteil bilden also
gemeinsam eine Festpunkt-Einstellvorrichtung bei der
vorliegenden Ausführungsform der Erfindung.
Das andere Ende des Verbindungsgliedes 35 ist an einem
zweiten Eingriffsteil 32a befestigt, der am vorderen Ende
des Bodens 32 des Stützrollenaufbaus 30 gebildet ist. Am
hinteren Ende des Bodens 32 ist ein weiterer zweiter
Eingriffsteil 32a gebildet, der gewünschtenfalls über ein
weiteres Verbindungsglied mit einer weiteren Festpunkt-
Einstellvorrichtung verbunden werden kann. Obwohl also die
Festpunkt-Einstellvorrichtung über das Verbindungsglied 35
stets mit dem Stützrollenaufbau 30 verbunden ist, läßt sich
der Stützrollenaufbau 30 in einen Zustand eingeschränkter
Bewegungsfreiheit (unfreier Zustand) oder einen Zustand
uneingeschränkter Bewegungsfreiheit (freibeweglicher
Zustand) bringen, je nachdem, ob das Verbindungsglied 35
stramm gespannt oder locker ist. Bei der Ausführungsform
nach den Fig. 2 und 3 kann die Stange 34b entweder eine
vorgerückte Position einnehmen, wie es mit den gestrichel
ten Linien gezeichnet ist, oder eine zurückgezogene
Position, wie es mit den durchgezogenen Linien dargestellt
ist. Wenn die Stange 34b in der vorgerückten Position
steht, ist das Verbindungsglied 35 im lockeren oder
schlaffen Zustand, und wenn sich die Stange 34b in ihrer
zurückgezogenen Position befindet, ist das Verbindungsglied
35 in seinem strammen Zustand. Im strammen Zustand des
Verbindungsgliedes 35 ist der Stützrollenaufbau 30 über das
Verbindungsglied 35 im wesentlichen operativ mit der
Festpunkt-Einstellvorrichtung gekoppelt, so daß der
Stützrollenaufbau 30 innerhalb eines Maximalbereichs
beweglich ist, der definiert ist durch die Länge des
Verbindungsgliedes 35 und einen festen Punkt, welcher dem
Verbindungspunkt zwischen dem ersten Eingriffsteil 33 und
dem Verbindungsglied 35 entspricht. Wenn sich andererseits
das Verbindungsglied 35 im gelockerten Zustand befindet,
ist die operative Kopplung zwischen dem Stützrollenaufbau
30 und der Festpunkt-Einstellvorrichtung praktisch gelöst,
und trotzdem bleibt der Stützrollenaufbau 30 über das
nunmehr schlaffe Verbindungsglied 35 mit der Festpunkt-
Einstellvorrichtung verbunden. Unter dieser Bedingung ist
die Bewegungseinschränkung im Grunde aufgehoben, und der
Stützrollenaufbau 30 ist in jeder beliebigen Richtung
innerhalb einer Ebene beweglich.
Der Stützrollenaufbau 30 wird so getragen, daß er in einer
Ebene frei beweglich ist, und wenn er z. B. am Radprüfgerät
nach der oben erwähnten US-Patentschrift benutzt wird, ist
er drehbar auf dem schwimmenden Auflagetisch 20 gehalten,
der seinerseits mit Hilfe von Gradführungen so gelagert
ist, daß er sich in einer Ebene translatorisch bewegen
läßt. Es sei jedoch erwähnt, daß der Stützrollenaufbau 30
auch durch irgendwelche anderen geeigneten Mittel innerhalb
einer Ebene beweglich gelagert sein kann.
Im Betrieb wird zunächst ein zu prüfendes Rad auf die
Stützrollen 31 gesetzt, wobei der Stützrollenaufbau 30 in
seiner Anfangsposition verriegelt ist, wie mit den gestri
chelten Linien in Fig. 2 gezeigt. Die Stange 34b befindet
sich in ihrer vorgerückten Position, so daß das Verbin
dungsglied 35 in seinem schlaffen, gelockerten Zustand ist.
In diesem Fall wird, da am Rad 1 ein Neigungswinkel wie
z. B. ein Vorspurwinkel eingestellt ist, die Richtung der
Drehachse des auf die Stützrollen 31 gelegten Rades 1, wie
es mit den ausgezogenen Linien in Fig. 2 gezeigt ist, nicht
mit der Richtung der Drehachse der Stützrollen 31 überein
stimmen, so daß das Rad 1 typischerweise schräg zu den
Stützrollen 31 liegt. Dann wird der Stützrollenaufbau 30
entriegelt, wodurch dieser Aufbau frei beweglich innerhalb
einer Ebene wird. Anschließend wird das Rad 1 von beiden
Seiten durch Klemmrollen (nicht gezeigt) eingeklemmt, wie
es in der erwähnten US-Patentschrift beschrieben ist.
Hierdurch wird die Mitte des Rades 1 mit der Mitte des
Klemmrollenaufbaus ausgerichtet, womit die Positionierung
des Rades 1 beendet ist.
Dann wird die Stange 34b in ihre zurückgezogene Position
bewegt. Hierdurch wird das Verbindungsglied 35 in seinen
strammen Zustand gebracht, so daß der Stützrollenaufbau 30
operativ mit der Festpunkt-Einstellvorrichtung gekoppelt
ist. Wenn dann das Rad 1 in Drehung versetzt wird, werden
zwischen dem Rad und dem Stützrollenaufbau 30 Kräfte wie
z. B. ein Schub erzeugt, so daß sich der Stützrollenaufbau
30 allgemein in Richtung des in Fig. 2 eingezeichneten
Pfeils A bewegt, wobei der Verbindungspunkt zwischen dem
ersten Eingriffsteil 33 und dem Verbindungsglied 35 als
Festpunkt wirkt. Wenn der Stützrollenaufbau 30 eine
Position erreicht hat, wo die Drehachsen der Stützrollen 31
im wesentlichen parallel zur Drehachse des Rades 1 liegen,
d. h. bei der mit den durchgezogenen Linien in Fig. 6
gezeichneten Position des Stützrollenaufbaus 30, sind im
allgemeinen die zwischen dem Rad 1 und den Stützrollen 31
wirkenden Kräfte ausbalanciert, so daß der Stützrollenauf
bau 30 mit seiner Bewegung aufhört und in seinem Gleichge
wicht bleibt. Falls die Richtung des Stützrollenaufbaus 30
unter dieser Bedingung als übereinstimmend mit dem Vorspur
winkel des Rades 1 angesehen werden kann, kann der Vorspur
winkel des Rades 1 gemessen werden, indem man die Orientie
rung des Stützrollenaufbaus 30 unter dieser Bedingung mißt.
Da sich das Rad 1 dreht, läßt sich außerdem das Maß des
Flatterns des Rades 1 nach links und rechts dynamisch
messen.
Wenn die Positionierung der geometrischen Mitte des Rades 1
bei beidseitig eingeklemmtem Rad durchgeführt werden soll
oder wenn Justierungen der Orientierung des Rades 1
vorgenommen werden, sollte der Stützrollenaufbau 30 in
einer Ebene frei beweglich sein, d. h. er sollte sich
uneingeschränkt sowohl translatorisch als auch rotatorisch
in einer Ebene bewegen können. Da bei der vorliegenden
Ausführungsform der Erfindung das Verbindungsglied 35
einfach durch Vorrücken der Stange 34b in seinen schlaffen
Zustand versetzt wird, ist der Stützrollenaufbau 30
praktisch in seinem freibeweglichen Zustand.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der
Erfindung wird als Verbindungsglied 35 ein Stück eines
Drahtes oder Drahtseils verwendet, jedoch ist das
Verbindungsglied 35 nicht auf diese Ausgestaltung
beschränkt, es können auch irgendwelche anderen Materialien
verwendet werden, solange sie einen praktisch gekoppelten
Zustand herbeiführen, wenn eine Verbindung erforderlich
ist, und einen praktisch entkoppelten Zustand, wenn eine
Abtrennung gefordert ist. So können z. B. verschiedenartige
Ketten wie etwa Schlangenketten verwendet werden, oder
verschiedene elastische Materialien wie z. B. Gummi.
Außerdem können als Festpunkt-Einstellvorrichtung statt
eines Bestätigungszylinders (Kolben/Zylinder-Einheit), wie
er bei der oben beschriebenen Ausführungsform benutzt wird,
auch andere geeignee Einrichtungen verwendet werden. So
läßt sich z. B. eine Auf- und Abwickeleinrichtung wie etwa
eine Winde benutzen, oder eine Vorrichtung mit einer Haspel
oder dergleichen, die ein Verbindungsglied auf- und
abwickeln kann. Im Falle der Verwendung eines Betätigungs
zylinders kann auch seine Kolbenstange selbst als Verbin
dungsglied benutzt werden. In diesem Fall solle der Aufbau
so sein, daß das vordere Ende der Stange direkt und normal
mit dem Stützrollenaufbau 30 verbunden ist, und während des
inaktiven Zustandes des Betätigungsszylinders sollte sich
die Stange frei in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung bewegen
lassen, um den uneingeschränkten Zustand des Stützrollen
aufbaus 30 herbeizuführen; wenn andererseits aber die
Stange in ihre zurückgezogene Position bewegt ist, sollte
sie dort unbeweglich gehalten werden, um den Stützrollen
aufbau 30 in seinen eingeschränkten Zustand zu bringen. In
diesem Fall muß die Kopplung des vorderen Stangenendes mit
dem Stützrollenaufbau 30 nicht unbedingt eine direkte
Verbindung sein, sondern kann auch über irgendeinen
gewünschten Zwischenmechanismus erfolgen. Bei einer solchen
Ausführungsform dient dieser Zwischenmechanismus als
Verbindungsglied 35.
Anhand der Fig. 4 sei nun ein erfindungsgemäßes Radprüfver
fahren beschrieben, das ein Radprüfgerät mit der in den
Fig. 2 und 3 gezeigten Schubauffangvorrichtung
verwendet. Es sei zunächst angenommen, daß der Stützrollen
aufbau 30 in seiner Anfangs-Ruheposition verriegelt ist,
wie sie gestrichelt in der Fig. 2 dargestellt ist. In
diesem Zustand des Stützrollenaufbaus 30 wird ein Rad 1 auf
die Stützrollen 31 gesetzt, was z. B. dadurch geschehen
kann, daß das mit dem betreffenden Rad versehene Fahrzeug
an die entsprechende Stelle gefahren wird. In diesem Fall
ist, wie oben beschrieben, die Drehachse des Rades 1
normalerweise nicht parallel zu den Drehachsen der
Stützrollen 31. Nun wird der verriegelte Zustand des
schwimmenden Auflagetisches gelöst. Da der Stützrollenauf
bau 30 drehbar auf dem schwimmenden Auflagetisch sitzt, der
seinerseits translatorisch in einer Ebene bewegbar ist, und
da der verriegelte Zustand des Stützrollenaufbaus 30 gelöst
ist, kann sich nun der Stützrollenaufbau 30 frei in einer
Ebene bewegen, und zwar sowohl translatorisch als auch
rotatorisch.
Dann werden die Klemmrollen, die auch als Fühl- oder
Detektorrollen dienen, in Kontakt mit den beiden Seiten des
Rades 1 gebracht, so daß das Rad von beiden Seiten
eingeklemmt ist. Hierdurch wird die geometrische Mitte des
Rades 1 mit einer vorbestimmten Mitte des Klemmrollenauf
baus in Vertikalrichtung ausgerichtet, womit die Positio
nierung des Rades 1 beendet ist. Der Zustand für den
statischen Prüfbetrieb ist nun hergestellt. Unter
Verwendung der Klemmrollen und/oder irgendwelcher anderen
Detektoren werden die Parameter des Rades statisch
gemessen, und die Meßergebnisse werden wiedergegeben. Falls
die Meßergebnisse von erwarteten Werten abweichen, werden
die statischen Charakteristiken des Rades 1 nachjustiert.
Dies entspricht der sogenannten Grobjustierung. Da bei der
hier beschriebenen Ausführungsform der Erfindung die
Schubauffangvorrichtung noch in ihrem gelösten Zustand und
somit das Verbindungsglied 35 in seinem lockeren Zustand
ist, befindet sich der Stützrollenaufbau 30 in seinem
Zustand uneingeschränkter Bewegungsfreiheit, so daß die
statische Prüfung des Rades 1 mit äußerst hoher Genauigkeit
durchgeführt werden kann.
Nach Beendigung des statischen Prüfbetriebs wird die Stange
34b in ihre zurückgezogene Position bewegt, um das
Verbindungsglied 35 in seinen gestrafften oder strammen
Zustand zu versetzen. Unter dieser Bedingung ist der
Stützrollenaufbau 30 in seiner Bewegung eingeschränkt, und
das vordere Ende der Stange 34b des als Festpunkt-
Einstellvorrichtung verwendeten Betätigungszylinders
definiert einen Festpunkt. Auf diese Weise wird der
Betriebszustand für eine dynamische Prüfung hergestellt,
bei welchem der Schubauffangbetrieb für den Stützrollenauf
bau 30 erfolgen kann und auch irgendwelche anderen
unerwünschten unausgeglichenen Kräfte aufgefangen werden
können. Auf diese Weise kann bei der vorliegenden
Ausführungsform der Erfindung der Stützrollenaufbau 30
einfach dadurch in seinen Betriebszustand für die
dynamische Prüfung versetzt werden, daß das Verbindungs
glied 35 in seinen straffen Zustand gebracht wird, ohne den
Stützrollenaufbau 30 wieder in seiner Anfangsposition zu
verriegeln und die Klemmrollen abzunehmen. So kann die
dynamische Prüfung schnell und mit hoher Genauigkeit
durchgeführt werden.
Nach der vorstehend beschriebenen Einstellung des
Betriebszustandes für die dynamische Prüfung wird das Rad 1
in Drehung versetzt, um nach einem vorbestimmten Programm
dynamische Messungen vorzunehmen und die Meßergebnisse zu
verarbeiten. Die resultierenden verarbeiteten Werte werden
wiedergegeben. Wenn die resultierenden Werte nicht mit
erwarteten Werten übereinstimmen, werden die dynamischen
Charakteristiken des Rades 1 nachjustiert. Diese Justierung
ist die sogenannte Feinjustierung. Es sei erwähnt, daß der
dynamische Prüfbetrieb nicht auf Messungen und Justierungen
der dynamischen Charakteristiken des Rades beschränkt ist,
sondern auch Messungen der statischen Charakteristiken des
Rades 1 umfassen kann. Genauer gesagt können auf der
Grundlage der während des dynamischen Prüfberiebs
gewonnenen Messungen zusätzlich Justierungen der statischen
Charakteristiken des Rades 1 vorgenommen werden. In diesem
Sinne werden die im dynamischen Prüfbetrieb durchgeführten
Justierungen als Feinjustierungen bezeichnet. Das heißt,
die hier verwendeten Beiwörter "grob" und "fein" für die
Justierungen sind in diesem Sinne zu verstehen. Ferner sei
erwähnt, daß vor der Durchführung der Feinjustierungen in
dieser Betriebsart die Stange 34b in ihre vorgerückte
Position bewegt wird, um das Verbindungsglied 35 in seinen
lockeren oder schlaffen Zustand zu versetzen, so daß der
Stützrollenaufbau 30 in seinen Zustand uneingeschränkter
Bewegung gebracht wird.
Nach Beendigung des dynamischen Prüfbetriebs werden die
Klemmrollen vom Rad 1 genommen und in ihre Anfangspositio
nen gebracht, und sowohl der schwimmende Auflagetisch als
auch der Stützrollenaufbau 30 werden in ihre Anfangsposi
tionen zurückgebracht und dort verriegelt. Dann wird das
Rad 1 von den Stützrollen 31 genommen, z. B. durch Wegfahren
des mit dem Rad 1 versehenen Fahrzeuges, und das System ist
bereit zur Prüfung eines Rades eines nächsten Fahrzeugs.
Wie oben beschrieben, braucht man bei der vorliegenden
Ausführungsform der Erfindung, wenn die Prüfung vom
statischen auf den dynamischen Betrieb übergehen soll,
lediglich das Verbindungsglied 35 in seinen schlaffen
Zustand zu versetzen; es ist nicht notwendig, den
Stützrollenaufbau 30 in seine Anfangsposition zurückzubrin
gen und dort zu verriegeln, so daß die Anzahl der Betriebs
schritte reduziert wird und der Prüfbetrieb in kürzerer
Zeit durchgeführt werden kann. Da außerdem der statische
und der dynamische Prüfbetrieb nacheinander durchgeführt
werden, lassen sich Messungen und Justierungen an einem
Rad, z. B. hinsichtlich der Ausrichtung des Rades, mit
äußerst hoher Genauigkeit durchführen.
Neben den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der
Erfindung sind natürlich auch verschiedene Modifikationen,
alternative Konstruktionen und Äquivalente möglich, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Die vorstehend
beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Einzel
heiten sind also nur als Beispiele anzusehen und nicht als
Einschränkung des von der Erfindung umfaßten Bereichs
aufzufassen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Prüfen eines Rades eines Fahrzeugs,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
das Rad (1) eines Fahrzeuges wird auf eine Radauflage (30) gesetzt, die in einer Ebene frei beweglich ist;
erste vorbestimmte Parameter des Rades werden gemessen, wobei das Rad von beiden Seiten eingeklemmt und im nicht rotierenden Zustand gehalten wird;
wenn die gemessenen Werte der ersten vorbestimmten Parameter von ersten erwarteten Werten abweichen, wird das Rad zur Eliminierung dieser Abweichungen justiert;
zweite vorbestimmte Parameter des Rades werden gemessen, wobei das Rad um seine Drehachse gedreht wird.
das Rad (1) eines Fahrzeuges wird auf eine Radauflage (30) gesetzt, die in einer Ebene frei beweglich ist;
erste vorbestimmte Parameter des Rades werden gemessen, wobei das Rad von beiden Seiten eingeklemmt und im nicht rotierenden Zustand gehalten wird;
wenn die gemessenen Werte der ersten vorbestimmten Parameter von ersten erwarteten Werten abweichen, wird das Rad zur Eliminierung dieser Abweichungen justiert;
zweite vorbestimmte Parameter des Rades werden gemessen, wobei das Rad um seine Drehachse gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgenden weiteren Schritt:
falls die gemessenen Werte der zweiten vorbestimmten
Parameter von zweiten erwarteten Werten abweichen, wird das
Rad zur Eliminierung dieser Abweichungen justiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schritte der Messung der ersten vorbestimmten
Parameter und der Messung der zweiten vorbestimmten
Parameter ohne Lösen des eingeklemmten Zustandes des Rades
durchgeführt werden.
4. Anordnung zum Prüfen eines Rades eines Fahrzeuges,
gekennzeichnet durch:
eine zur Auflage eines Fahrzeugrades (1) ausgelegte Stützvorrichtung (30), die eine Drehung des aufliegenden Rades erlaubt und in einen Zustand versetzbar ist, in welchem sie in einer Ebene frei beweglich ist;
eine Klemmvorrichtung zum Einklemmen des auf der Stützvorrichtung aufliegenden Rades von beiden Seiten;
eine Detektionsvorrichtung zum Detektieren einer vorbestimmten Charakteristik des auf der Stützvorrichtung aufliegenden Rades;
eine zum Einstellen eines festen Punktes ausgelegte Einstellvorrichtung (33, 34a, 34b), die gegenüber der Stützvorrichtung (30) fest ist, wenn die Stützvorrichtung im freibeweglichen Zustand ist;
eine Verbindungseinrichtung (35), welche die Stützvorrichtung (30) ständig mit der Einstellvorrichtung (33, 34a, 34b) verbindet.
eine zur Auflage eines Fahrzeugrades (1) ausgelegte Stützvorrichtung (30), die eine Drehung des aufliegenden Rades erlaubt und in einen Zustand versetzbar ist, in welchem sie in einer Ebene frei beweglich ist;
eine Klemmvorrichtung zum Einklemmen des auf der Stützvorrichtung aufliegenden Rades von beiden Seiten;
eine Detektionsvorrichtung zum Detektieren einer vorbestimmten Charakteristik des auf der Stützvorrichtung aufliegenden Rades;
eine zum Einstellen eines festen Punktes ausgelegte Einstellvorrichtung (33, 34a, 34b), die gegenüber der Stützvorrichtung (30) fest ist, wenn die Stützvorrichtung im freibeweglichen Zustand ist;
eine Verbindungseinrichtung (35), welche die Stützvorrichtung (30) ständig mit der Einstellvorrichtung (33, 34a, 34b) verbindet.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung (33, 34a, 34b) einen
Betätigungszylinder (34) aufweist, der eine hin- und
herbewegliche Stange (34b) enthält, deren vorderes
herausstehendes Ende (33) den festen Punkt definiert und
operativ mit einem Ende der Verbindungseinrichtung (35)
gekoppelt ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungseinrichtung (35) ein Stück eines Drahtes
oder Drahtseils ist.
7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmvorrichtung eine Mehrzahl von Klemmrollen
enthält, die in Berührung mit beiden Seiten des Rades (1)
gebracht werden können, um das Rad von beiden Seiten
einzuklemmen.
8. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützvorrichtung (3) mindestens eine Stützrolle
(31) zur drehbaren Unterstützung des Rades (1) aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützvorrichtung (30) in einer Ebene sowohl
translatorisch als auch rotatorisch bewegbar ist.
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