DE4102211A1 - Kruemmungseinrichtung fuer ein endoskop - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Krümmungsein­ richtung für ein Endoskop, bei welchem ein am Einfüh­ rungsteil dieses Endoskopes angeordneter, verbiegbarer Abschnitt durch Spannen von Steuerseilen nach Art einer Fernbedienung gekrümmt werden kann.

Der verbiegbare Abschnitt eines Endoskopes umfaßt im allgemeinen eine Vielzahl dünnwandiger kurzer Zylinder­ glieder, die hintereinanderliegend miteinander verbun­ den sind, indem axial abstehende Fortsätze je zweier benachbarter kurzer Zylinderglieder schwenkbar mitein­ ander vernietet sind, so daß die Zylinderglieder gegen­ einander gekippt werden können.

Steuerseile sind durch zylindrische Seilführungen hin­ durch geführt, die an der inneren Umfangsfläche jedes der kurzen Zylinderglieder beispielsweise durch Punkt­ schweißen befestigt sind, so daß die Steuerseile vom proximalen Ende des Endoskopes her fernbetätigt werden können.

Ein Endoskop, dessen Einführungsteil sehr dünn sein muß, damit man ihn in eine Bronchialröhre oder derglei­ chen einführen kann, erfordert zur Bildung eines ver­ biegbaren Abschnittes kurze Zylinderglieder mit extrem dünnen Wänden.

Es ist jedoch sehr schwierig, axial abstehende Fortsät­ ze an den kurzen, einen kleinen Durchmesser und eine geringe Wandstärke aufweisenden Zylindergliedern auszu­ bilden, so daß die Kosten der Teile unerwartet hoch werden. Außerdem ist der Montagewirkungsgrad extrem niedrig. Wenn auf den verbiegbaren, aus derartigen Zy­ lindergliedern bestehenden Abschnitt eine Torsionskraft aufgebracht wird, kann er sehr leicht brechen. Eine derartige Konstruktion hat deshalb nur eine geringe Le­ bensdauer.

Um diese Probleme zu lösen, sind bei einer bekannten Konstruktion je zwei benachbarte kurze Zylinderglieder anstatt über von diesen abstehende Fortsätze mittels eines flexiblen Metallsteges miteinander so verbunden, daß die Zylinderglieder um die zugeordneten Stege ge­ kippt werden können.

Bei dieser bekannten Lösung werden jedoch die Stege selbst wiederholt jedesmal gebogen, wenn der verbiegba­ re Abschnitt gekrümmt wird, so daß die Stege infolge einer Materialermüdung brechen. Die Lebensdauer ist deshalb extrem kurz.

Beim Zusammennieten kurzer Zylinderglieder wird eine beträchtliche Querschnittfläche gebraucht, so daß es schwierig wird, den Durchmesser des verbiegbaren Abschnittes zu verringern. Es ist insbesondere schwie­ rig, einen dünnen verbiegbaren Abschnitt zu schaffen, welcher in vier Richtungen gebogen werden kann, d. h. nach oben, nach unten, nach links und nach rechts.

Wenn kurze Zylinderglieder zusammengenietet werden, muß der Nietkopf jeweils so verstemmt werden, daß die kur­ zen Zylinderglieder gegeneinander leicht verschwenkt werden können. Dieses Verstemmen erfordert einen extrem hohen Grad an Genauigkeit und erfordert deshalb viel Arbeitszeit und Arbeitskraft, was einen Hauptgrund für den Anstieg der Kosten darstellt.

Da es nicht leicht ist, die Steuerseile mit den jewei­ ligen kurzen Zylindergliedern ohne Fehlausrichtung zu verbinden, muß die Anordnungsgenauigkeit äußerst sorg­ fältig kontrolliert werden, um sicherzustellen, daß die Steuerseile widerstandsarm durch die Seilführungen ge­ führt sind. Darin liegt ein weiterer Grund für eine Ko­ stensteigerung.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Krümmungseinrichtung für ein Endoskop zu schaffen, wel­ che es erlaubt, den Durchmesser des verbiegbaren Ab­ schnittes weiter zu verringern und die Herstellungs- und Montagekosten der Teile niedrig zu halten, wobei gleichzeitig eine lange Lebensdauer erreicht werden soll.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale gelöst.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Patentansprüchen, der folgenden Beschrei­ bung und der Zeichnung, auf die bezüglich der Offenbarung aller nicht im Text beschriebenen Einzel­ heiten ausdrücklich verwiesen wird.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrie­ ben. Es zeigt

Fig. 1 perspektivisch ein Endoskop in einer ersten Ausgestaltung;

Fig. 2 perspektivisch eine Teildarstellung des in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispieles;

Fig. 3 eine Teildarstellung des ersten Aus­ führungsbeispieles in einem Längs­ schnitt;

Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung des er­ sten Ausführungsbeispieles;

Fig. 5 in einer Teildarstellung einen Längs­ schnitt des ersten Ausführungsbei­ spieles in gekrümmtem Zustand;

Fig. 6 eine teilweise geschnittene Seitenan­ sicht eines zweiten Ausführungsbei­ spieles;

Fig. 7 einen Querschnitt des in Fig. 6 dar­ gestellten zweiten Ausführungsbei­ spieles;

Fig. 8 eine Seitenansicht eines dritten Aus­ führungsbeispieles eines Endoskopes;

Fig. 9 eine Teildarstellung des dritten Aus­ führungsbeispieles in einem Längs­ schnitt;

Fig. 10 perspektivisch eine Teildarstellung des dritten Ausführungsbeispieles;

Fig. 11 eine Teildarstellung des dritten Aus­ führungsbeispieles in einem Längs­ schnitt, und zwar während seiner Be­ tätigung;

Fig. 12 eine Teildarstellung eines vierten Ausführungsbeispieles in einem Längs­ schnitt;

Fig. 13 perspektivisch eine Teildarstellung des vierten Ausführungsbeispieles.

Die Fig. 1 bis 5 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Fig. 1 ist die Gesamtanordnung eines Endoskopes dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Betätigungsteil bezeichnet und mit dem Bezugszeichen 2 ein Einführteil, welcher von einem flexiblen Schlauch umhüllt ist; dieser wiederum ist mit einem Kunstharzma­ terial ummantelt, beispielsweise Polyurethan oder Flu­ orkohlenstoff-Harzmaterial. Ein verbiegbarer Abschnitt 3 ist am distalen Ende des Einführungsteils 2 so ausge­ bildet, daß er durch Fernbedienung gekrümmt werden kann. Ein distales Endstück 4 nimmt ein optisches Ob­ jektivsystem und andere Einbauelemente auf.

Am Betätigungsteil 1 ist eine Steuerwelle 6 drehbar ge­ lagert. Durch Drehen der Steuerwelle 6 wird eine im Betätigungsteil 1 angeordnete (nicht dargestellte) Krümmungssteuerungseinrichtung betätigt, mit der Steu­ erseile 10 gezogen werden, wodurch der verbiegbare Ab­ schnitt 3 gekrümmt wird. Mit dem herausstehenden Ende der Steuerwelle 6 ist ein Steuerhebel 5 verbunden, über welchen diese gedreht werden kann. Mit dem Bezugszei­ chen 7 ist ein Okular bezeichnet.

Fig. 2 zeigt den Aufbau des verbiegbaren Abschnittes 3. Fig. 3 ist eine Teildarstellung des verbiegbaren Ab­ schnittes 3, teilweise im Längsschnitt, und Fig. 4 ist eine Querschnittsdarstellung davon.

Mit dem Bezugszeichen 11 sind dünnwandige kurze Zylin­ derglieder bezeichnet, die beispielsweise dadurch ge­ bildet werden, daß von einem dünnwandigen zylindrischen Rohr aus rostfreiem Stahl Ringe abgeschnitten werden. Zwei einander diametral gegenüberliegende Bereiche (beispielsweise der obere und der untere Bereich im dargestellten Ausführungsbeispiel) jedes der kurzen Zy­ linderglieder 11 sind teilweise ausgestanzt und ein­ wärts gedrückt, so daß sie Seilführungen 12 zum Führen der Steuerseile 10 bilden.

Der verbiegbare Abschnitt 3 umfaßt eine Vielzahl (beispielsweise etwa zehn) kurzer Zylinderglieder 11, die alle den gleichen Durchmesser haben und mit vorge­ gebenen, regelmäßigen Abständen koaxial zueinander an­ geordnet sind. Ein Paar eng gewickelter Wendel 13 (mit aneinanderliegenden Windungen) sind durch Punktschwei­ ßen an der linken und rechten Seite der inneren Um­ fangsfläche der kurzen Zylinderglieder 11 an Stellen befestigt, die um 180° versetzt sind und symmetrisch zur Mittelachse der Zylinderglieder 11 liegen. Mit 15 sind Punktschweißungen bezeichnet. Alle kurzen Zylin­ derglieder 11 sind demnach hintereinanderliegend durch zwei enggewickelte Wendel 13 miteinander verbunden, die sich in Richtung der Achse der hintereinanderliegenden Zylinderglieder 11 erstrecken.

Jede enggewickelte Wendel 13 ist beispielsweise durch enges Wickeln eines biegsamen dünnen Drahtes aus rost­ freiem Stahl gebildet derart, daß die entstehende Wen­ del einen gleichmäßigen Durchmesser über ihre ganze Länge hat. Infolgedessen können sich die enggewickelten Wendel 13 nicht zusammenziehen, so daß der verbiegbare Abschnitt 3 nicht in Längsrichtung zusammengedrückt wird. Es sei bemerkt, daß nicht unbedingt alle Zylin­ derglieder 11 durch ein Paar durchgehender enggewickel­ ter Wendel 13 miteinander verbunden sein müssen, daß vielmehr einzelne enggewickelte Wendel 13 jeweils für eine Verbindung oder für einen mehrere Verbindungen um­ fassenden Abschnitt verwendet werden können.

Das distale Ende jedes der Steuerseile 10 ist entweder am vordersten Zylinderglied 11 oder am distalen End­ stück 4 befestigt. Außerdem sind die Zylinderglieder 11 außen mit einem Geflecht und einer schlauchförmigen Gummihaut umhüllt (die nicht dargestellt sind) .

Fig. 5 zeigt einen verbiegbaren Abschnitt 3, welcher durch Ziehen eines Steuerseils 10a in Richtung zum Be­ tätigungsteil 1 hin gekrümmt ist. Dabei sind jeweils zwei benachbarte Zylinderglieder 11 gegeneinander um Achsen gekippt, die durch die linke und rechte enggewic­ kelte Wendel 13 hindurch verläuft. Die enggewickelten Wendel 13 sind so flexibel, daß sie sich leicht ela­ stisch verformen lassen, auch wenn sie mit einem extrem kleinen Kurvenradius gekrümmt werden, im Gegensatz zu massiven Metalldrähten oder geflochtenen Seilen. Des­ halb brechen die enggewickelten Wendel 13 nicht infolge plastischer Verformungen oder Materialermüdung.

Die Fig. 6 und 7 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Bei diesem Ausführungsbeispiel ist jedes der kurzen Zy­ linderglieder 21 mit Lötbohrungen 25 versehen; ein Lot­ material, beispielsweise Silberlot oder Weichlot, wird in die Bohrungen 25 von der Außenseite der Zylinder­ glieder 21 eingefüllt, so daß die enggewickelten Wendel 13 mit der inneren Umfangsfläche der Zylinderglieder 21 verbunden werden.

Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Seil­ führungen 22 durch dünne Metallrohre gebildet, die mit­ tels eines Lotmaterials, beispielsweise Silberlot oder Weichlot, in der gleichen Weise wie bei den enggewik­ kelten Wendeln 13 mit der inneren Umfangsfläche der Zylinderglieder 21 verbunden sind. Mit 26 sind Lötbohrungen für die Seilführungen 22 bezeichnet.

Es sei bemerkt, daß die enggewickelten Wendel außer durch Punktschweißen oder Löten auch durch Verstemmen oder eine andere Weise an den Zylindergliedern befe­ stigt werden können. Auch wenn die enggewickelten Wen­ del durch massive Drähte oder geflochtene Seile, bei­ spielsweise als federnde oder superelastische Metall­ seile dienende Hartstahlseile, ersetzt werden, kann die Haltbarkeit im Vergleich zu früheren, Stege verwenden­ den Lösungen erheblich verbessert werden.

Die Fig. 8 bis 11 zeigen ein drittes Ausführungsbei­ spiel der vorliegenden Erfindung.

Fig. 8 zeigt eine Gesamtanordnung eines Endoskopes gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, bei welchem ein verbiegbarer Abschnitt 32 am distalen Ende eines flexiblen Rohres 31 befestigt ist, welches einen Ein­ führungsteil bildet. Ein Betätigungsteil 33 ist mit dem proximalen Ende des flexiblen Rohres 31 verbunden.

Zwei Steuerseile 34a und 34b für eine Krümmungssteue­ rung nach oben und nach unten sowie zwei Steuerseile 34c und 34d für eine Krümmungssteuerung nach links bzw. nach rechts erstrecken sich vom verbiegbaren Abschnitt 32 bis zum Betätigungsteil 33 durch das flexible Rohr 31 hindurch, so daß die Steuerseile 34a, 34b, 34c und 34d wahlweise durch Verdrehen eines Auf-Ab-Steuerknop­ fes 36 bzw. eines Links-Rechts-Steuerknopfes 37, die am Betätigungsteil 33 angeordnet sind, wahlweise gezogen werden können, so daß der verbiegbare Abschnitt 32 um einen erwünschten Winkel in einer gewünschten Richtung gekrümmt werden kann.

Ein distales Endstück 38, mit welchem die distalen Enden verschiedener, nicht dargestellter Einbauelemente verbunden sind, nämlich beispielsweise optische Faser­ bündel oder ein Zangenkanal, ist am distalen Ende des verbiegbaren Abschnittes 32 befestigt.

Die Fig. 9 und 10 zeigen schematisch die Anordnung des verbiegbaren Abschnittes 32 und dessen angrenzende Be­ reiche. Der verbiegbare Abschnitt 32 umfaßt mehrere dünnwandige kurze Zylinderglieder 51, die koaxial und mit regelmäßigen Abständen zueinander angeordnet sind; die Zylinderglieder 51 sind durch Abschneiden kurzer zylindrischer Stücke von einem zylindrischen Rohr aus rostfreiem Stahl gebildet. Die Zylinderglieder 51 sind hintereinanderliegend durch vier Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d miteinander verbunden, die beispielsweise mittels Silberlot oder Weichlot fest an der inneren Um­ fangsfläche der Zylinderglieder 51 befestigt sind.

Die Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d sind aus biegsa­ mem Federdraht aus rostfreiem Stahl gebildet. Die Wen­ del 52a, 52b, 52c und 52d sind in vier Reihen an den inneren Umfangsflächen der Zylinderglieder 51 anliegend und parallel zu deren Achse an Stellen angeordnet, die in Umfangsrichtung ungefähr 90° gegeneinander versetzt sind.

Ein Paar Federwendel 52a bzw. 52b für die Auf- und Ab- Krümmung und ein Paar Federwendel 52c bzw. 52d für die Links-Rechts-Krümmung sind jeweils abwechselnd mit den Zylindergliedern 51 verbunden. Mit 53 sind Bohrungen bezeichnet, in die Silberlot oder Weichlot von außen eingefüllt werden kann. Der Außendurchmesser der Feder­ wendel 52a, 52b, 52c und 52d liegt in der Größenordnung von 1/5 bis 1/10 des Innendurchmessers der kurzen Zy­ linderglieder 51.

Jede der Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d ist in Be­ reichen, die mit Zylindergliedern 51 verbunden sind, eng gewickelt. Infolgedessen fließt kein Silberlot oder Weichlot von außen ins Innere der Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d.

Andererseits sind die Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d lose mit verhältnismäßig großer Steigung in Bereichen gewickelt, die zwischen den mit Zylindergliedern ver­ bundenen Bereichen liegen.

Steuerseile 34a, 34b, 34c und 34d erstrecken sich längsverschiebbar durch die Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d hindurch. Die Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d dienen demnach als Seilführungen. Die distalen Enden der Steuerseile 34a, 34b, 34c und 34d sowie diejenigen der Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d sind mit dem vor­ deren Zylinderglied 51 des verbiegbaren Abschnittes 32 verbunden. Die Zylinderglieder 51 sind außen mit einem Geflecht und einer schlauchförmigen Gummihaut überzogen (die in den Fig. 9 und 10 nicht dargestellt sind).

Fig. 11 zeigt den verbiegbaren Abschnitt 32 in einem Zustand, bei welchem das obere Steuerseil 34a über das Betätigungsteil 33 gezogen wird.

In dieser Figur ist mit 55 ein Geflecht und mit 56 eine schlauchförmige Gummihaut bezeichnet. Die distalen Enden der vier Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d sind mit dem vorderen Zylinderglied 51a fest verbunden. Ein Anschlagröhrchen 57 ist an dem distalen Ende jedes der vier Steuerseile 34a, 34b, 34c und 34d beispielsweise mittels Silberlot befestigt, wobei das Anschlagröhrchen einen Außendurchmesser hat, welcher größer als der In­ nendurchmesser der jeweiligen Federwendel 52a, 52b, 52c und 52d ist.

Wenn demnach das obere Steuerseil 34a gezogen wird, wird auf die obere Federwendel 52a eine diese zusammen­ drückende Kraft aufgebracht, so daß deren lose gewic­ kelten Abschnitte zusammengedrückt werden mit der Folge, daß der verbiegbare Abschnitt 32 nach oben ge­ krümmt wird.

Dabei werden die linke und rechte Federwendel 52c bzw. 52d ebenfalls etwas zusammengedrückt. Da jedoch die di­ stalen Enden der Steuerseile 34a, 34b, 34c und 34d mit dem vorderen Zylinderglied 51a verbunden sind und die untere Federwendel 52b durch das zum Abbiegen nach unten dienende Steuerseil 34b zu einer Expansion veran­ laßt wird, können die linke und rechte Federwendel 52c und 52d im wesentlichen infolge eines Kräftegleichge­ wichtes ihre normale Länge beibehalten.

Der verbiegbare Abschnitt 32 kann in jeder gewünschten Richtung gekrümmt werden, indem ein Steuerseil oder zwei nebeneinanderliegende Steuerseile über das Betäti­ gungsteil 33 gezogen werden.

Die Fig. 12 und 13 zeigen ein viertes Ausführungsbei­ spiel der vorliegenden Erfindung, bei welchem je zwei benachbarte Zylinderglieder 51 durch kurze, enggewik­ kelte Federwendel 59a, 59b, 59c und 59d miteinander verbunden sind, deren Länge ausreicht, um zwei benach­ barte kurze Zylinderglieder 51 zu verbinden; die Steu­ erseile 34a, 34b, 34c und 34d erstrecken sich längsver­ schiebbar durch die Federwendel 59a, 59b, 59c und 59d.

Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Federwendel 59a und 59b für die Auf-Ab-Krümmung und zwei Federwen­ del 59c und 59d für die Links-Rechts-Krümmung abwech­ selnd mit zwei benachbarten Zylindergliedern 51 so ver­ bunden, daß keine der Federwendel 59a, 59b, 59c und 59d über die Zylinderglieder 51 in den Bereichen überste­ hen, wo diese Federwendel keine Zylinderglieder 51 mit­ einander verbinden. Infolgedessen ist jeweils eine obere und eine untere Lücke sowie eine linke und eine rechte Lücke abwechselnd zwei benachbarten Zylinder­ gliedern 51 zugeordnet. Wenn demnach beispielsweise das Steuerseil 34a für die Aufwärtskrümmung gezogen wird, wird der verbiegbare Abschnitt 32 um Achsen nach oben gekrümmt, die durch die Federwendel 59c bzw. 59d für die Links-Rechts-Biegesteuerung hindurchgehen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung sind jeweils zwei be­ nachbarte Zylinderglieder einfach durch Wendel mitein­ ander verbunden, ohne daß es nötig wäre, sie zusammen­ zunieten. Auch wenn ein verbiegbarer Abschnitt mit ex­ trem geringer Dicke gebildet werden soll, ist die Bear­ beitung und Montage der Teile sehr einfach und die Her­ stellungskosten sind verhältnismäßig niedrig. Da zudem die Wendel keiner Ermüdungsbeanspruchung unterliegen, auch wenn sie häufig gebogen werden, kann in einfacher Weise ein verbiegbarer Abschnitt mit einer ausgezeich­ neten Lebensdauer hergestellt werden.

Wenn die Steuerseile durch die Wendel hindurchgezogen werden, dann wird der Innenraum innerhalb des verbieg­ baren Abschnittes nur durch die Wendel eingeengt, so daß eine Durchmesserverringerung des verbiegbaren Ab­ schnittes bei gleichzeitig besserer Stabilität erreicht wird. Es ist ohne weiteres möglich, einen verbiegbaren Abschnitt mit kleinem Durchmesser herzustellen, welcher eine Krümmung in vier Richtungen erlaubt.

Da die Steuerseile durch die Wendel hindurchgelegt wer­ den können, sind diese im Inneren des verbiegbaren Ab­ schnittes weniger ausgesetzt, so daß die Gefahr gerin­ ger ist, daß sie andere Einbauelemente, beispielsweise optische Faserbündel, verletzen.

Die Erfindung wurde anhand spezifischer Ausführungsbei­ spiele beschrieben, die der besseren Illustration die­ nen; es versteht sich, daß durch den Fachmann auch Ab­ weichungen und Änderungen vorgenommen werden können, ohne daß dadurch das Grundkonzept und der Umfang der Erfindung verlassen werden.

Claims (12)

1. Krümmungseinrichtung für ein Endoskop, mit fernbe­ dienbaren Steuerseilen zum Verbiegen der Krüm­ mungseinrichtung, gekennzeichnet durch eine Viel­ zahl von Zylindergliedern (11), die mit regelmäßi­ gen Abständen koaxial zueinander angeordnet sind, und wenigstens ein Paar Metallwendel (13) zum Ver­ binden je zweier benachbarter Zylinderglieder (11) miteinander, die an Stellen der jeweiligen Zylin­ derglieder befestigt sind, welche um annähernd 180° gegeneinander versetzt symmetrisch zu einer gemeinsamen Mittelachse der Zylinderglieder (11) liegen.

2. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Zylinderglieder (11) eine kreiszylindrische Form haben.

3. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß alle Zylinderglieder (11) den gleichen Durchmesser haben.

4. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwendel (13) aneinan­ derliegende Windungen haben und einen gleichmäßi­ gen Durchmesser über ihre gesamte Länge aufweisen.

5. Krümmungsabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwendel (13) mit den Innenumfangsflächen der jeweiligen Zylinderglieder (11) fest verbunden sind.

6. Krümmungsabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle Zylinderglie­ der (11) durch gemeinsame Metallwendel miteinander (13) verbunden sind.

7. Krümmungsabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerseile (34a, 34b, 34c, 34d) durch die Metallwendel (52a, 52b, 52c, 52d) hindurch geführt sind.

8. Krümmungsabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vier Metallwendel (52a, 52b, 52c, 52d) vorgesehen sind, die sich je­ weils parallel zur Achse der Zylinderglieder (51) erstrecken und in Umfangsrichtung jeweils annä­ hernd um 90° gegeneinander versetzt angeordnet sind.

9. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Metallwendel (52a, 52b, 52c, 52d) an den inneren Umfangsflächen der Zylinder­ glieder (51) anliegend angeordnet sind.

10. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jeweils jedes Paar (34a, 34b; 34c, 34d) zweier um 180° gegeneinander symmetrisch versetzt angeordneter Metallwendel mit denselben Zylindergliedern (51) verbunden sind.

11. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die beiden Paare (34a, 34b; 34c, 34d) der Metallwendel jeweils abwechselnd mit den Zylindergliedern (51) verbunden sind, wobei jede Metallwendel in den Bereichen, die nicht mit einem Zylinderglied (51) verbunden sind, jeweils lose und mit einer verhältnismäßig großen Steigung ge­ wickelt ist.

12. Krümmungsabschnitt nach Anspruch 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jede Metallwendel (59a, 59b, 59c, 59d) mit aneinanderliegenden Windungen in einer Länge gewickelt ist, die zum Verbinden zwei­ er benachbarter Zylinderglieder (51) ausreicht, und daß diese Zylinderglieder (51) durch die Me­ tallwendel (59a, 59b, 59c, 59d) so miteinander verbunden sind, daß ein Paar Metallwendel (59a, 59b) für eine Biegung nach oben und unten sowie ein Paar Metallwendel (59c, 59d) für eine Biegung nach links und rechts an abwechselnd aufeinander­ folgenden Paaren benachbarter Zylinderglieder (51) befestigt sind.