DE40965C

DE40965C - Selbstthätiger Hefeanstellapparat

Info

Publication number: DE40965C
Application number: DENDAT40965D
Authority: DE
Original assignee: R. GENGE in Vogelsburg b. Eschwege
Anticipated expiration: 1907-03-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In rationell betriebenen gröfseren Brennereien und Prefshefefabriken, wo die Hefe in der Nacht angestellt werden mufs, erfordert diese Arbeit einen besonderen Arbeiter, und kann derselbe, wenn er nicht ganz zuverlässig ist, durch zu spätes Anstellen des bezw. der Hefegefäfse grofse Verluste im Betriebe herbeiführen.

Durch den nachstehend beschriebenen Apparat wird das Anstellen der Hefegefäfse selbstthätig bewirkt, der Arbeiter wird entbehrlich, und es sind durch Nachlässigkeit im Betriebe hervorgerufene Verluste ausgeschlossen.

Der Eimerhalter e wird mit den gabelartigen Füfsen/" auf dem Maischbottich B durch die Klemmschrauben k befestigt und in denselben der verstellbare Hefeeimer H eingehängt. Der Eimer H ist zu diesem Zwecke auf beiden Seiten mit einer . durchlochten Schiene s belegt, in welche die Schraubenbolzen b eingreifen. Die Schienen s stehen sich gerade gegenüber, sind aber so angeordnet, dafs der Eimer nach dem Bottich B von selbst überkippen kann.

w ist eine der Länge nach geschlitzte, an dem Bottich B befestigte Schiene, b¹ ein in der Schiene w verschiebbarer Bolzen und r ein an dem Bolzen b¹ befestigter, in der Schiene w beweglich angeordneter Riegel, auf welchen eine Druckfeder aufgezogen ist. Am Fufs der Schiene w ist ein Uhrwerk befestigt, welches mittelst Wirbels ν mit dem in der Schiene w drehbar gelagerten Abzug h durch eine Schnur verbunden ist, welch letztere auf den Wirbel ν aufgewickelt werden kann.

Nach Beendigung des Betriebes, d. h. wenn die zu bemaischenden Bottiche bemaischt sind, wird der Hefeeimer JFbT in den Eimerhalter e eingehängt und durch den unter den Eimer geschobenen Riegel r gestützt, damit der Eimer eine senkrechte Stellung einnimmt. Das Uhrwerk wird nun durch den Wirbel ν aufgezogen, hierdurch die Schnur auf den Wirbel ν aufgewickelt und gleichzeitig der Abzug h mit dem inneren Hebelarm unter den Riegel r geführt, zum Zweck, den Riegel r in der gehobenen Stellung und den Eimer H in der senkrechten Lage zu erhalten. Damit der Wirbel sich nicht von selbst zurückdreht, ist zu seiner Feststellung eine Ärretirvorrichtung am Uhrwerk vorgesehen, welche wieder mit einer Ausrückvorrichtung in Verbindung steht. Die Ausrückvorrichtung wird durch einen bekannten Mechanismus im Uhrwerk in Thätigkeit gesetzt, wenn der Stundenzeiger die Zeit angiebt, zu welcher die Anstellung des Hefegefäfses erfolgen soll. Dadurch wird dann die Ärretirvorrichtung ausgelöst, der Wirbel ν zurückgedreht und die Schnur abgewickelt. In demselben Augenblick drückt die auf den Riegel r aufgezogene Feder den Bolzen b¹ abwärts und dieser nimmt den Riegel ν mit, indem er über den Abzug h abwärts gleitet,

wodurch der Eimer H seinen Halt verliert und nach dem Bottich B überkippt.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein selbstthätiger Hefeanstellapparat,· dadurch gekennzeichnet, dafs der über dem Maischbottichrand aufgehängte Hefeeimer H durch den Abzug h und Riegel r so lange in senkrechter Stellung erhalten bleibt, bis die Arretirvorrichtung des Wirbels ν ausgelöst und der Riegel r, durch eine Feder abwärts gedrückt, von dem Eimer H abgezogen wird und letzterer dann selbstthätig nach dem Maischbottich überkippt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.