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Stoffwasserbereitungsanlage für Papierstoff verarbeitende Maschinen.
Die Erfindung betrifft eine Stoffwasserbereitungsanlage für Papierstoff verarbeitende
Maschinen zur Herstellung von Gegenständen aus Papiermasse, insbesondere auch von
Papierhohlkörpern nach dem Gautschverfahren. Das aus etwa 99 Prozent Wasser und
z Prozent Faserstoff bestehende Stoffwasser wird dabei in einer Mischbütte hergestellt
und dann den Verarbeitungsmaschinen nach Bedarf zugeführt.
Die der
Erfindung zugrunde liegende selbsttätig arbeitende Stoffwasserbereitungsanlage gemäß
der Erfindung ergibt unter Benutzung der bei derartigen Anlagen zum Teil bereits
vorhandenen Mittel und Einrichtungen eine im wesentlichen stets gleiche Zusammensetzung
und Beschaffenheit des Stoffwassers. so daß auch die daraus hergestellten Gegenstände
gleichmäßig ausfallen.
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Bei der Stoffwasserbereitungsanlage gemäß der Erfindung wird zerfaserter
Papierstoff bzw. Holzfaserstoff aus einer mit verschließbarem Riicklaufkanal zum
Vorratsbehälter versehenen Förderrinne in eine drehbar und schwingbar gelagerte,
mehrteilige offene Trommel von bei selbsttätigen Waagen finit umlaufenden Lastschalen
bekannter Art in einstellbare:- Menge so lange gefördert, bis z. B. durch Öffnung
eines Kontaktes infolge Ladeübergewichtes . der Trommel eine elektrisch gesteuerte
Klappe unter gleichzeitiger Abschließung der Förderrinne den Rücklaufkanal öffnet.
Eine Teildrehung und Entleerung in die Mischbütte erfolgt erst, wenn eine besondere
elektrische Sperrung der Trommel von einem in Abhängigkeit vom Betriebe der den
Papierstoff verarbeitenden Maschine erregten Elektromagneten zeitweilig aufgehoben
ist.
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1rn Gegensatz zu bekannten, finit kippbaren Meß- bzw. Wägeeinrichtungen
arbeitenden "Zuführungsvorrichtungen für Stoffe verschiedener Art in gewissen Mengen
bzw. Gewichtsverhältnissen, bei denen die Stoff7ufuhr zum Sammel- oder --\Iisclibeliälter
schon in dein Augenblick erfolgt, in welchem die gewollte Gewichtsmenge des Stoffes
im 'Meßliz,#v. Wägebehälter erreicht ist, erfolgt also die Stbffzuteilung bei der
vorliegenden Anlage unabhängig vom Stoffgewicht im Meßbehälter zu einem von der
Verarbeitungsniaschine selbst bestimmten Zeitpunkt.
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Ferner wird das Gewicht bzw. die Menge (les ZuteilungsniateTials bei
den bekannten Einrichtungen dadurch begrenzt, daß die Trommel o. dgl. umkippt. wenn
genügend Stoff voll der Trommel aufgenommen worden ist, daß (las Gegengewicht überwunden
wird. Bei der vorliegenden neuen Anlage wird dadurch (las Gewicht des Zuteilungsinaterials
(lunch Schließen der Zuführungsrinne begrenzt.
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Für die maschinelle Herstellung von Gegenstän(len aus Papiermasse
bedeutet die selbsttätige Stoffwasserbereitungsanlage in Abhängigkeit von der dieses
Stoffwasser verarbeitenden Maschine zufolge Ersparnis von Arbeits- und Überwachungskosten
und Verbesserung der Fabrikationsergebnisse einen beträchtlichen Fortschritt.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer Stoffwasserbereitungsanlage
gemäß der Erfindung.
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Aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter wird z. B. mittels eines
Becher Werkes (z (las angesammelte Altpapiermaterial, das bereits zerfasert wurde,
zugeführt. Das Hebewerk a hebt es hoch und schüttet es in eine Rinne b, von der
eine zweite Rinne b, abzweigt, die wieder zum Vorratsbehälter zurückführt. Der Zugang
zu der Rinne b, kann mittels einer um c drehbaren Klappe d geschlossen oder geöffnet
werden. Die Bewegung der Klappe d erfolgt durch einen hier nur punktiert angedeuteten
Öldruckzylindere.
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Es sei angenommen, daß die Rinne b1 verschlossen ist, so daß der vom
Hebewerk a kommende Faserstoff durch eine Rinne b abwärts rutscht. Aus dieser gelangt
er in eine Trommel f, die durch Zwischenwände g in vier gleiche Kammern geteilt
ist. Die Troniiliel ist um die Achse i drehbar am Ende eines bei k gelagerten Hebels
la angebracht, der am anderen Ende finit einem verschiebbaren Gegengewicht l versehen
ist. Am äußeren Umfange der Trommel f ist an jeder Zwischenwand g eine Rolle m gelagert,
von denen jeweils die höchststehende gegen eine Zunge sr. anliegt, die durch einen
Elektroinagneten o hochgezogen werden kann, worauf die Rolle m. frei wird, so Klaß
sich infolge des Übergewichtes des in die davorliegende Kaminer der Trommel f gerutschten
Faserstoffes (lieselbe drehen kann, wodurch der Faserstoff durch die Rinne A zur
:Tischbütte gefördert wird.
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Um diese Anordnung vollkommen selbsti tig zti machen, ist ein Zusammenarbeite
i l 'i von Schalter, Elektromagneten und Öldruckzvlindern vorgesehen; Öldruckzylinder
(leswegen, weil häufig die betreffenden Maschinen durch Öldruck in Betrieb gehalten
-,ver-(len. Es ist daher z. B. neben der Rundmaschine eine Schaltwalze aufgestellt,
die so viel Stromschlußschienen hat, als die Maschine Arbeiten in einem Arbeitsvorgang
ausfuhrt. Durch jeden Stromschluß wird ein Magnet bewegt, der seinerseits ein (@Idruckventil
öffnet und schließt, wodurch der Öl-
druck zugelassen oder abgestellt wird.
Der Magnet o ist mit der Schaltwalze verbunden und wird bei jeder Arbeitsstufe der
Maschilie finit Strom beschickt.
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Am Lager IL des Hebels h ist ein zweiter Schalter p angeordnet, der
in elektrischer Verbindung mit einem Magneten neben der Verarbeitungsmaschine steht.
Dieser Magnet steuert den OldruckzN-linder (: zum öffnen bzw. Schließen der Rinne
b, mittels der Klappe d. Solange die Füllung einer Kam-21 der Trommel dauert, ist
der Schalter geschlossen, wie auf der Zeichnung dargestellt,
und
durch den Magneten wird der Öldruckzylinder e unter Öldruck gehalten, wodurch die
Rinne b1 verschlossen gehalten wird. Wenn genügend Faserstoff in der Kammer ist,
d. h. wenn das Gewicht des Easerstoffes« größer wird, als das verstellbare Gegengewicht
-i halten kann, senkt sich die Trommel etwas nach unten, wobei jedoch der Hebel
lt gegen einen Anschlag r an seinem Lager stößt, so (iaß die Rolle in wohl
an der "Zunge x etwas heruntergleitet, diese jedoch noch nicht verläßt. Dabei wird
gleichzeitig der Schalter p geöffnet, vorauf unter Mitwirkung des 'Magneten der
Öldruck rin ÖI-druckzylinder e aufhört, so daß die Klappe d zum Verschließen der
Rinne b und i_iffnen der Rinne b1 (punktierte Stellung in der Zeichnung) durch eine
Feder bewegt wird. Es kann nun kein Faserstoff mehr in die Trorninel f gelangen,
sondern es fällt, da (las Becberwerk a. dauernd arbeitet, das Neuliinzukommende
durch die Rinne b, wieder in den Vorratsbehälter zurück.
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Wenn die Rundmaschine wieder einen neuen Arbeitsgang beginnen will,
dann wird durch einen Schluß der Stromschlußwalze der Magnet durch einen Stromstoß
betätigt, der die Zunge n hochzieht, worauf der in der Trommel befindliche Faserstoff
durch Drehen derselben in .die Mischbütte entleert wird.
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Gleichzeitig hat sich die Zunge 7L sofort wieder nach unten bewegt,
und die Drehrolle in der nächsten Kammer stößt gegen sie, o(lurch die Trommel wieder
fest steht. Sofort ist der Stromschluß p wieder hergestellt, und durch den 'Magneten
und den Öldruckzylinder wird die Klappe (Z wieder vor die Rinne b1 gelegt, und die
nächste Troniinelfüllung beginnt.
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Auf diese Weise wird verhindert, daß der Mischbütte mehr Faserstoff
zugeführt wird, als die Maschine während eines Arbeits-;;ariges verbrauchen kann.
Ferner ist es mit Hilfe des verschiebbaren Gegengewichtes L möglich, eine verschieden
große Faserstoffmenge der Mischbütte für jeden Arbeitsgang zuzuführen.
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Da bei jedem Arbeitsgang auch eine bestimmte Menge Wasser abgesaugt
wird, muß auch dieses ersetzt werden. Zu diesem Zwecke wird (las Wasser, nachdem
es z. B. die Gatitschmaschine durchlaufen hat, durch eine Reinigungs- oder Kläranlage
geführt und dann in einen Wassersaininelbehä lter oberhalb der Mischbütte gebracht.
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Eine Rohrleitung verbindet den Wasserbehälter mit der Mischbütte.
Durch einen beliebig einstellbaren Wasserschieber und ein Öldruckventil wird die
Zuflußmenge geregelt. Das Öldruckventil steht wieder mit einer Stromschlußeinrichtung
neben der Gautschinaschine in Verbindung, wodurch erreicht wird, daß während einer
bestimmten Zeit des Arbeitsvorganges der Wasserschieber die Verbindung zwischen
Saininelbehälter und :Mischbütte aufläßt und dann, wenn eine genügende Menge Wasser
- entsprechend der Faser stoffmenge - eingeflossen ist, schließt.
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So wird eine vollkommen sichere selbsttätige Zuteilung von `'Wasser-
und Faserstoff in der Mischbütte erreicht, die keiner weiteren Handgriffe bedarf.
`Fenn die Maschine zu arbeiten beginnt, fängt die Zuteilung an, und sobald die Maschine
aufhört zu arbeiten, ist auch die Zuteilung beendet.
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Durch ,die Gleichmäßigkeit der Zuteilung ist ein bestimmter Gehalt
cles Stoffwassers und somit eine gleichmäßige Güte der Erzeugnisse gewährleistet.