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Verfahren zum Kapselverschließen von Behältern im Vakuum. Die Erfindung
bezieht sich auf das luftdichte Verschließen im Vakuum von Flaschen und sonstigen
Behältern mittels Kapseln aus Metall oder einem anderen geeigneten Material, die
in am Flaschenkopfe angebrachte Rillen eingedrückt werden. Diese Art des Verschließens
von Flaschen findet hauptsächlich Anwendung bei der Sterilisation in der Wärme,
beispielsweise von Flüssigkeiten, wie Milch, Kraftbrühe oder von Konserven, wie
Früchten, Gemüsen, und bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels der dieses
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in einfachster Weise durchgeführt werden kann.
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Zufolge der Erfindung besteht das Vakuumgehäuse der Vorrichtung aus
einem festen und darin luftdicht und teleskopartig verschiebbaren Teil, von welchem
Teil der erstere die mechanische Verschließeinrichtung, der letzte eine mit einem
Dichtungsringe ausgestattete Bodenöffnung trägt, in welche der zu verschließende
Behälter abdichtend eingedrückt wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung
dargestellt, und zwar in Abb. i in einem senkrechten Längsschnitt, wobei die Teile
im Augenblick des Einführens des zu verschließenden Behälters, im dargestellten
Beispiel einer Flasche, gezeichnet sind; Abb.2 in einem gleichen Schnitt, wobei
die einzelnen Teile während der Herstellung des Verschlusses dargestellt sind, Abb.3
die Gesamtanordnung einer zur Herstellung der Verschlüsse dienenden Vorrichtung.
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Die zur Herstellung von Flaschenverschlüssen im Vakuum dienende Vorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem mit einer Luftpumpe o. dgl. verbundenen Behälter,
der sich aus zwei ineinander verschiebbaren Teilen i und 2 zusammensetzt, deren
gegenseitige Abdichtung durch eine Dichtung 3 gewährleistet wird. Die obere Wandung
4 des fest angeordneten oberen Teiles i des Vakuumbehälters trägt im Innern einen
nach unten gerichteten Hohlzylinder 5, der aus einem Stück mit der Wandung 4 bestehen
oder in geeigneter Weise daran befestigt sein kann. Der Zylinder 5 wird am unteren
Ende durch einen mit ihm in geeigneter Weise zu verbindenden, in der Mitte mit einer
Öffnung 7 versehenen Boden 6 verschlossen. Oberhalb einer mittleren Durchbohrung
der oberen Wandung 4 des Behälters i befindet sich eine Buchse 8, in welcher eine
Stange g geeigneten Querschnittes verschiebbar ist, deren unteres, in :dem Behälter
i hineinragendes Ende ein Querstück io trägt, welches sich in einer Aussparung i
i eines Blockes 12 verschiebt, der in der Mitte der unteren Seite der oberen Wandung
4 des Behälters i in geeigneter Weise befestigt ist oder mit diesem aus einem Stück
besteht. Die Aussparung i i entspricht der Länge der Buchse B.
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Zwischen dem mit der Aussparung i i versehenen Blocke 12 und der inneren
Wandung des Zylinders 5 ist ein Ring 13 aus Metall angeordnet, gegen welchen sich
von oben die Enden des Querstückes io der Stange g legen. Dieser Metallring 13 ruht
auf einem Ringe 14 aus Gummi o. dgl., der seinerseits auf dem Boden 6 aufsteht.
Durch die mittlere Öffnung 7 wird der Hals des zu verschließenden Behälters, beispielsweise
der Flasche 15, eingeführt, nachdem eine Verschlußkapsel 16 auf die Mündung aufgesetzt
ist. Die Flasche 15 ragt also zu einem Teil in den Vakuumbehälter 1, 2 hinein. In
der mittleren Öffnung des Bodens 17 des verschiebbarenTeiles 2 des Vakuumbehälters
ist eine elastische Dichtung 18 angeordnet, gegen welche die Flasche 15 gedrückt
wird, so daß der Behälter 1, 2 luftdicht abgeschlossen ist. Die Dichtung 18 wird
durch das Heben der Flasche aus der Stellung der Abb. z in die Stellung der Abb.
2 zusammengedrückt. Die Flasche wird somit gehoben, bis der mit der Kapsel 16 überdeckte
Kopf gegen den Block 12 stößt, so daß die Kapsel zwischen Block 12 und Flaschenhals
festgeklemmt wird.
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In dem Teil i des Behälters 1, 2 mündet eine Leitung i9 aus einem
mit Ventilen versehenen Behälter 2o, der zur Herstellung des Vakuums im Behälter
1, 2 und in .der zu verschließenden Flasche dient, da ja die Kapseln 16 lediglich
auf den oberen Rand der Flasche aufgelegt sind und demgemäß das Vakuum auch im oberen
Teil der Flasche erzeugt werden kann. Am Behälter 2o befinden sich Ventile 21 und
22, deren eines mit zier @"akuumpumpe o. d.-1. in Verbindung steht, und deren anderes
zur Einführung atmosphärischer Luft nach Herstellung des Verschlusses dient.
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Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung geht das Verschließen der
Flaschen wie folgt vor sich: Nachdem auf :die Flasche die Verschlußkapsel 16 lose
aufgesetzt ist, wird erstere in das Innere ;des Vakuumbehälters durch die Öffnung
des Bodens 17 des verschiebbaren Teiles 2 eingeführt, wobei ein luftdichter Abschluß
des Vakuumbehälters infolge der abdichtenden Wirkung des Ringes 18 herbeigeführt
wird. Der mit der Verschlußkapsel versehene Kopf der Flasche dringt durch die C>ffnung
7 des Bodens 6 in den Zylinder 5 des Vakuumgehäuses ein, wie aus Abb. i ersichtlich
ist.
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Der zu verschließende Behälter wird mehr . oder weniger langsam gehoben
und nimmt dabei den verschiebbaren Teil 2 mit. Während des Hochbebens der Flasche
wird das Vakuum im Innern des Gehäuses 1, 2 hergestellt und dehnt sich selbstverständlich
auch auf das Innere der Flasche i 5 aus. Dadurch, daß der Hals der Flasche gegen
den Block 12 stößt, wird die Verschlußkapsel 16 festgehalten und auf den Flaschenhals
gedrückt, wie aus.Abb. 2 ersichtlich ist.
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Unter weiterer Aufrechterhaltung des Vakuums wird die Stange
9 kurzmehr abwärts
gedrückt, wobei der Kopf io mitgeht, sich
gegen den Ring 13 legt und diesen ebenfalls Z UM N ieder-ehen t' veranlaßt. Dabei
drückt Ring 13 den Kautschukring 14 zusammen, durch dessen Gestaltsänderung der
Flansch des Verschlusses 16 in :die Rillen des Flaschenhalses fest eingepreßt wird,
wobei gleichzeitig der Verschluß fest gegen die Flaschenmündung gedrückt wird. Das
Verschließen :der Flasche mittels der Kapsel ist also völlig im Vakuum durchgeführt.
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Sobald dies geschehe i ist, ,-erden das Ventil 21 geschlossen und
das .Ventil 22 geöffnet, so daß atmosphärische Luft in den Vakuumbehälter 1, 2 eintreten
kann. Darauf wird die verschlossene Flasche aus der Vorrichteng entfernt, so daß
nunmehr sämtliche Teile wieder die aus Abb. i ersichtliche Stellung einnehmen.
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Der Gummiring 14, wie solcher bereits bei den bisher üblichen Verschluß,maschinen
bei atmosphärischem Druck Verwendung findet, kann selbstverständlich durch ein anderes
Mittel oder durch eine andere Einrichtung ersetzt werden. Dadurch wird der Erfindungsgegenstand
nicht berührt.
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Um die Aufeinanderfolge der einzelnen Vorgänge durchzuführen, wird
eine Vorrichtung benutzt, wie sie beispielsweise in Abb. 3 dargestellt ist. Diese
Vorrichtung besteht aus einer auf einem Grundgestell 24 angebrachten Säule 23, an
welcher in verschiedenen Höhen zwei Konsole oder Arme 25 und 26 angebracht sind,
deren ersterer der vorher beschriebenen Verschließeinrichtung als Trä -ger dient
und deren zweiter eine auf und ab verschiebbare Platte 27 trägt, auf welche die
zu verschließenden Flaschen gesetzt werden.
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Betätigt wird die Vorrichtung durch einen Fußhebel 28, :der gleichzeitig
auf Stangen 29 und 3o einwirkt, deren erstere auf der Drehachse des Fußhebels 28
befestigt ist und an seinem Ende eine Rolle 31 trägt. Diese lagt sich gegen den
Hebel 32 und veranlaßt dadurch dessen Auskhwingen. Der Hebel 32 von besonderer Gestalt
steht in Verbindung mit Stangen 33, 34 und faßt mittels eines Gelenkes 35 am unteren
Ende einer die vorher erwähnte Platte 27 tragenden Stange 36 an.
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Durch .die Betätigung des Fußtrittes 28 wird gleichzeitig auf die
Stange 30 und damit auf einen auf der Konsole 25 schwingbar gelagerten Hebel
37 eingewirkt, der nacheinander das Ventil 21 zwecks Herstellung des Vakuums im
Behälter 1, 2 betätigt. Bei weiterem Niederdrücken des Fußhebels 28, der inzwischen
üufgehört hat, auf den Hebel 32
einzuwirken, wird die Stange 9 des Querstückes
io nach unten gedrückt und wird mittels des Metallringes 13 und des Gummiringes
14 der Kapselverschluß herbeigeführt, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist.
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Sobald der Fußhebel 28 freigegeben wird, schwingt der Hebel - 37 zurück
und nimmt seine ursprüngliche Stellung wieder ein. Dadurch w erden die Stange 9
und das Ventil 21 freigegeben, während gleichzeitig mittels eines an dem Doppe:hebel
37 angebrachten hakenförmigen Ansatzes 38 das Ventil 22 geöffnet wird, so daß Luft
in den Vakuumbehälter eintreten kann und die verschlossene Flasche aus der Maschine
durch Senken der Platte 27 herausgenommen werden kann.
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An ,der beschriebenen Verschließv or richturig können Änderungen in
der Weise vorgenommen werden, daß gleichzeitig mehrere Behälter nach gleichem Prinzip
verschlossen werden können, und daß man den zu verschließenden Behälter vollständig
in den Vakuumbehälter einführen kann, in welchem Falle die Ofnung des Bodens 17
des verschiebbaren Teiles 2 des Vakuumbehälters in geeigneter Weise verschlossen
werden muß.