-
Vorrichtung zur Benutzung in der Tierheilkunde. Es ist bereits bekannt,
Gefäße mit Hilfe auf- und abschraubbarer 'feile für verschiedene Verwendungszwecke
geeignet zu machen, z. B. hat man schon vorgeschlagen, eine Flasche mit Hilfe eines
abschraubbaren B.3-dens und eines abschraubbaren Halses in ein Trinkgefäß oder durch
Aufsetzen eins brauseartigen Ansatzstückes m eine Gießkanne zu verwandeln. Fernerhin
hat man auch vorgeschlagen, einen als Medizinflasche dienenden Behälter mit Hülse
an beiden Seiten abschraubbarer Böden in eine Kolbenspritze zu verwandeln. Bei der
vorliegenden Erfindung wird nun mit Hilfe eines analogen Verfahrens ein Universalinstrument
für die Tierheilkunde geschaffen, das aus einem zylindrischen Behälter besteht,
der durch Abschrauben von Böden verschiedener Art je nach Bedarf in eine Spritze,
eine Trinkflasche, eine Dusche u. dgl. verwandelt werden kann. Durch ein solches
Universalinstrument soll einem Bedürfnis abgeholfen werden, das sich in der Tierarzneikunde
aus folgenden Ursachen fühlbar macht: Bisher bediente man sich in Ställen meistens
ganz veralteten Materials, welches außerdem größtenteils schlecht arbeitete. Die
Viehzüchter, Landleute usw. haben meist keine Vorrichtungen für die Behandlung ihrer
Tiere im Besitz und bedienen sich gewöhnlich unvollkommener Apparate oder solcher
Vorrichtungen, welche ihnen der Tierarzt mitbringt, die aber dann nicht in ihrem
dauernden Besitz blieben.
-
Die Erfindung soll diese Lücke ausfüllen und eine Vorrichtung schaffen,
die für solche Zwecke für einen vielseitigen Gebrauch Verwendung finden kann und
immer arbeitsbereit und sich in guter Ordnung auch vom Standpunkt der Hygiene befindet.
Die einzelnen Teile der Vorrichtung können in .einem geeigneten Behälter zusammen
untergebracht werden, in den man sie nach der Reinigung und der Desinfektion immer
wieder hineinlegt. Bei den verschiedensten Fällen, die in der Tierarzneikunde vorkommen,
kann die Vorrichtung benutzt werden, sei ,es, daß es sich um die Beibringung -eines
Trankes handelt, sei es, daß man -eine Injektion, eine Spülung ausführen will, oder
daß es sich um eine Dusche für die Pferde handelt oder um die Verdampfung irgendeiner
Substanz. Man hat alle dazu erforderlichen Gegenstände: in der Hand, und die Vorrichtung
kann. unter vollkommenen Bedingungen arbeiten.
-
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgedankens
in seiner Anwendung auf eine Spritzflasche, und zwar ist Abb. t ein Schnitt durch
die Mitte eines der Böden der Spritzflasche.
-
Abb. z ist eine Ansicht von oben auf Abb. r.
-
Abb. 3 zeigt einen Schnitt durch den eigentlichen Behälter, welcher
aus zwei Teilen gebildet ist, die durch eine Schraubverbindung vereinigt sind.
-
Abb. 3a ist eine Einzeldarstellung des Luftventils.
-
Abb. 4. ist ein Schnitt durch den zweiten Boden der Vorrichtung.
-
Abb. 5 zeigt die besondere Ausbildung des Kolbens, Abb.6 eine Außenansicht
eines anzufügenden Teiles, wenn die Vorrichtung dazu dient, um Pferde zu duschen.
-
Abb. 7 und F zeigen zwei verschiedene Mundstücke, die an den Apparat
für andere Zwecke angefügt werden können.
-
Gemäß Abb. r bis 5 besteht die Vorrichtung aus einem zylindrischen
Behälter, welcher aus zwei Rohren il und 12 gebildet ist,
die mit
ihren Stirnseiten mittels Gewinde 2 vereinigt sind. Das Rohr il besitzt an seinem
unteren Rande eine Lederlamelle 3, welche dort eingeschlossen ist und eine dichte
Verbindung mit dem Kautschukring q. bildet, welcher auf die Grundfläche einer entsprechenden
Nut in dem Boden 5 gelegt ist. Dieser Boden 5 besitzt einen Verbindungsrand, dessen
Teil 61 frei von Gewinde ist, während der Teil 62 Gewinde besitzt,
welches auf das Gewinde an der Schulter 7 dies Behälters paßt. Der Boden 5 besitzt
ferner in der Mitte ein. Loch 8, durch welches die Kolbenstange der Spritze hindurchgeht.
Dieses Loch kann auch dazu dienen, .einen Stopfen aufzunehmen für den Fall, daß
die Flasche als einfacher Behälter, Flasche oder Kanne dient.
-
In der Wand des Behälterteiles il ist ein Loch 9 vorgesehen, welches
durch ein Ventil der in Abb.3 dargestellten. Art geschlossen wird. Dieses Ventil
besteht aus dem eigentlichen Körper 25, welcher durch ein Loch 29 mit der Außenluft
in Verbindung steht. Das in dem Boden des Körpers vorgesehene Loch, welches die
Verbindung mit dem Innern der Spritzflasche herstellt, kann durch die Spitze einer
Schraube 28 mehr oder. weniger abgeschlossen werden. Der Ventilkörper 25 ist durch
eine Mutter 27 abgeschlossen, durch welche der mit Gewinde versehene Schaft der
Schraube 28 hindurchgeht. Der Gewindeteil dieser Schraube besitzt einen Ring 26,
der fest mit ihr verbunden ist, so daß das Herausschrauben der Schraube durch den
Ring 26 begrenzt ist, sobald dieser gegen die Mutter 27 anstößt. Auf diese Weise
wird verhindert, daß die Schraube 28 verlorengeht.
-
Oben wird die Spritzflasche durch einen Deckel io abgeschlossen, der
innen mit Gewinde 12 versehen ist, entsprechend dem Gewinde auf der Schulter 71
des Behälterteiles i-. Dieser Deckel besitzt in seiner Mitte ein außen mit Gewinde
versehenes Anschlußrohr i i, auf welches man ein Rohr von größerer oder kleinerer
Länge, eine Brause, ein Ventilrohr o. dgl. je nach der beabsichtigten Benutzung
der Vorrichtung aufschrauben kann. Wenn die Vorrichtung als Beförderungsbehälter
für eine Flüssigkeit dient, kann der Deckel i o mit einem Ventil zum Zurückhalten
der Flüssigkeit versehen sein. Dieses Ventil besteht z. B. aus einem Verschlußschieber
13, welcher in einem geeigneten Kanal gleitet und mit einer Bohrung 14 versehen
ist. Bewegt wird er durch eine Stoßstange 15, die eine Feder 16 besitzt. Die Ausführungsform
und die Art der Anbringung dieses Schiebers 13 kann verschieden sein, jedenfalls
so, daß die in dem Behälter enthaltene Flüssigkeit während der Beförderung der Vorrichtung
an den Benutzungsort nicht herausfließen kann. Der Deckel io hat einen polygonalen;
Umfang, um zu verhindern, daß die Vorrichtung herunterrollt, wenn, sie auf eine
Platte gelegt wird. Schließlich ist in dem Deckel noch ein kleines Ventil 17 zur
Schmierung des Kolbens vorgesehen, der eingeführt wird, wenn die Vorrichtung als
Spritze oder Pumpe benutzt werden soll.
-
Der eigentliche Kolben besitzt eine Stange 17', an deren mit
Gewinde versehenem Ende durch Muttern eine Metallkappe 18 und darüber eine Lederkappe
i 9 sowie ein Metallring 2o zum Halten der letzteren. befestigt sind.
-
Der Kolben kann auch ausziehbar gemacht werden, d. h. aus Teilen zusammengesetzt
sein, welche sich gegeneinander verschieben; er kann aber auch elastisch ausgebildet
werden.
-
Abb.6 zeigt eine andere Ausführungsform eines Ansatzstückes 21, welches
unmittelbar auf den Behälterteil i= aufgesetzt wird. Dieses Ansatzstück endigt in
einer Brause 22, welche zum Duschen oder zum Bespritzen von Rennpferden mittels
eines geeigneten Waschmittels dient.
-
Abb. 7 und 8 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen eines Mundstücks
23 und 2q., welches an dem einen Ende mit Gewinde versehen ist, um auf den Ansatz
i i des Deckels aufgeschraubt zu werden. Das Mundstück 23 dient z. B. zum Ausspritzen
von Wunden, während das Ansatzstück 2,1 zum Verabfolgen von Arznei an Tiere dient.
Zu diesem Zweck ist an dem Ende dieses Mundstücks eine Verstärkung angebracht, damit
die Tiere es nicht beim Zusammenbeißen plattdrücken können.
-
Die Vorrichtung kann leicht auseinandergenommen und gereinigt werden,
was gerade vom Standpunkt der Hygiene von großer Wichtigkeit ist.