DE408022C

DE408022C - Vereinigter Hoch- und Niederdruckdampfkessel fuer Lokomotiven

Info

Publication number: DE408022C
Application number: DEB112603D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-02-03
Filing date: 1924-02-03
Publication date: 1925-01-08

Description

* Vereinigter Hoch- und Niederdruckdampfkessel für Lokomotiven. Es ist bekannt, daß durch Verwendung von hochgespanntem Dampf die Ausnutzung des Dampfes sich wesentlich steigern läßt. Um dieses Mittel für eine bessere Ausnutzung der Kohle nutzbar zu machen, hat man in den bis dahin bekannten Lokomotivkesseln Dampfspannungen bis etwa 18 Atmosphären verwendet. Eine weitere Steigerung des Dampfdruckes läßt sich mit den bis heute bekannten Bauarten von Lokomotivkesseln nicht erreichen.
Vorliegende Erfindung betrifft nun eine Bauart von Lokomotivkesseln, welche gestattet, die bei Lokomotiven .zur Anwendung gebrachten Dampfdrücke wesentlich zu steigern. Die eigenartigen Anforderungen, welche der Lokomotivbetrieb an den Kessel stellt, bedingen, daß im Kessel eine Speicherung von großen Energiemengen ermöglicht werden muß. Dazu ist ein großer Wasservorrat im Kessel erforderlich. Wollte man diesen in einem Hochdruckkessel unterbringen, so würden dadurch außerordentlich schwere und teure Kessel bedingt. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, für den Lokomotivbetrieb nicht reine Hochdruckkessel, sondern die Kombination von Niederdruck- und Noch-(lruckkesseln zu verwenden, wobei der Betrieb in der Weise stattfindet, daß der Hochdruckkessel eine annähernd gleichbleibende mittlere Belastung iibernimnit, während der N iederdruckkessel mit seinem großen Energievorrat die stoßweise einsetzenden Überlastungen zu decken hat.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß im Feuerraum der Lokomotiven an den Wänden der Feuerbüchse entlang annähernd senkrecht gerichtete Verdampferröhren des Hochdruckkessels liegen, die an ihrem oberen Teil je ein den Niederdruckkessel durchdringendes Ansatzrohrstück tragen, welches die Verdampferröhren mit auf dem \ iederdruckkessel angeordneten Hochdrucksammelbehältern verbindet, während die unteren Enden der Verdampferröhren die Rostfläche seitlich durchdringen und durch Umlaufröhren, welche außerhalb des Niederdruckkessels liegen, mit den Hochdrucksamtnelbehälter verbunden sind.
In der Zeichnung sind als Beispiele zwei Ausführungsformen des Erfindungsgedankens dargestellt.
Abb. i zeigt im Querschnitt, Abb. 2 im Längsschnitt einen Lokomotivlzessel mit einem einzigen Hochdrucksammelbehälter.
Abb. 3 zeigt im Querschnitt einen Kessel mit zwei Hochdrucksammelbehältern.
Abb. .l. stellt einen Schnitt durch die Längswand einer Feuerbüchse dar und Abb. 5 zeigt eine Verdampferröhre für den Kessel nach Abb. i und 2, Abb. 6 eine solche für den Kessel nach Abb. 3.
Der Niederdruckkessel a ist in normaler Bauart ausgeführt. Auf ihm sind ein bzw. zwei Hochdrucksainmelbehälter b angeordnet. Im Feuerraum c sind an den Wänden der Feuerbüchse entlang in annähernd vertikaler Stellung Hochdruckv erdampferröhren d eingebaut, welche an ihrem oberen Teil durch je eines den Niederdruckkessel a durchsetzendes Ansatzrohrstück e mit dem Hochdrucksammelbehälter b in Verbindung stehen. An die unteren Enden der Verdampferröhren sind Umlaufleitungen f angeschlossen, welche diese Enden mit den Hochdrucksammelbehältern b verbinden. Beim Kessel nach Abb, i und 2 liegen die Ansatzrohrstücke e hintereinander in der Mittelebene des Kessels, wie Abb. 5 zeigt. Beim Kessel nach Abb. 3 dagegen sind die Ansatzrohrstücke außerhalb der Mittelebene des Kessels, und zwar .abwechselnd auf der einen und auf der andern Seite der Mittelebene angeordnet, vgl. Abb. 6. Wechselweise sind also die Verdampferröhren mit dem einen und andern Sammelbehälter verbunden. Diese wechselweise Anordnung der Ansatzrohrstücke bietet den Vorteil, daß die Schwächung der Kesselwände des Niederdruckkessels an den Durchdringungsstellen für den Ansatz e wesentlich geringer ausfällt als bei einer Anordnung nach Abb. i und 2, da der Abstand zwischen je zwei nebeneinanderliegenden Ansatzrohrstücken wesentlich größer gehalten werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vereinigter Hoch- und Niederdruckdampfkessel für Lokomotiven, dadurch gekennzeichnet, daß im Feuerraum an den Wänden der Feuerbüchse entlang annähernd senkrecht gerichtete Verdampferröhren des Hochdruckkessels liegen, die an ihrem oberen Teil je ein den T,Tiederdruckkessel durchdringendes Ansatzrohrstück tragen, welches die Verdampferröhren mit auf dem Niederdruckkessel angeordneten Hochdrucksammelbehältern verbindet, während die unteren Enden der Verdampferröhren die Rostfläche seitlich durchdringen und durch Umlaufröhren, welche außerhalb des Niederdruckkessels liegen, mit den Hochdrucksammelbehältern verbunden sind.
2. Vereinigter Hoch- und N iederdruckdampfkessel für Lokomotiven nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansatzrohrstücke in der senkrechten Mittelebene des Kessels hintereinanderliegen.
3. Vereinigter Hoch- und Nliederdruckdampfkessel für Lokomotiven nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansatzrohrstücke außerhalb der Mittelebene des Kessels angeordnet sind, und zwar abwechselnd auf .der einen und auf der andern Seite der Mittelebene.