DE4076A - Selbstthätig wirkender Apparat zum Ersatz von Biertrubsäcken - Google Patents
Selbstthätig wirkender Apparat zum Ersatz von BiertrubsäckenInfo
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Description
PATENTSCHRIFT
FERDINAND SCHEIB in FRANKFURT a. M. Selbstthätig wirkender Apparat zum Ersatz von Biertrubsäcken,
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1878 ab.
Dieser Apparat ist bestimmt, die bisherige zeitraubende Manipulation der Klärung bezw.
Filtrirung des Kühlgelägers mittelst Biertrubsäcken auf rasche Weise zu bewerkstelligen. Es
geschieht dies durch Filtriren mittelst eines Systems von eigenthümlichen Filterplatten unter
hermetischem Luftabschlufs vom Kühlschiffe aus bis in den Gährbottich.
Im Gegensatz zur bisherigen Manipulation mit gewöhnlichen Biertrubsäcken, wo blos die Flüssigkeitssäule
im Trubsack die Druckhöhe bildet, kommt bei meinem Apparat die Druckhöhe vom Kühlschiff aus bis zur Sohle des Gährkellers zur
Wirkung, wodurch auf eine rasche und vollständige Weise die Filtration erreicht wird.
Das zu filtrirende Kühlgeläger wird durch die Oeffhung des Ventils α auf dem Kühlschiff,
Blatt I, mittelst der Röhre c nach dem Gährkeller abgelassen, passirt einen Dreiweghahn,
geht in die Rohrleitung d und tritt aus letzterer in den Filtrirapparat ein, der auf der Sohle des
Gährkellers aufgestellt.ist. Im Apparat geschieht die Filtration, es tritt die Würze nach Zurücklassung der schleimigen Rückstände, also in
filtrirtem Zustande, in die neben dem Apparat stehende Pumpe und wird mittelst derselben
durch die Rohrleitungen g und h dem Gährbottich zugeführt.
Der Filtrirapparat besteht im wesentlichen aus einer viereckigen, gufseisernen Mulde, Blatt Π,
deren Deckel durch die an den vier Ecken angebrachten Verschraubungen und die an den
Rändern der Mulde in Rinnen eingelegten Gummischnur-Verdichtungen hermetisch verschlossen
wird.
Die Röhre d, welche sich in die beiden seitlich
der Mulde angebrachten Zuführungsröhren i verzweigt, dient zum Einbringen der zu filtrirenden
Flüssigkeit in den Apparat. Zu diesem Zwecke sind die Röhren i mit den Oefrhungen i' i 2
u. s. w. bis ?9 versehen, welche in die Mulde einmünden.
Im Innern der Mulde sind in bestimmten Entfernungen eine Anzahl vertical eingesetzter,
innen und aufsen verzinnter Filtergefäfse kl k2
u. s. w. bis /£8, deren Zahl nach der Gröfse
bezw. Leistungsfähigkeit des Apparates bestimmt wird, angeordnet.
Diese einzelnen Filter sind aus hufeisenförmigem Flacheisen gefertigt, welche der Form der
Mulde entsprechen und deren beide Seiten mit langgeschlitzten Seiherplatten armirt sind. In
jedem derartig gestellten, oben offenen Filtergefäfs sind im unteren, halbkreisförmigen Theil
durch zwei Unterbrechungen des eisernen Rahmens zwei flache Schlitze gebildet, deren Armirung
in die entsprechenden Oefrhungen des Bodens der Mulde einpafst, wodurch eine Communication
der inneren Räume der Filtergefäfse mit dem unter der Mulde befindlichen Sammelraum
hergestellt wird, welcher durch den an dem tiefsten Ende vorgesehenen Stutzen m entleert
wird.
Die Filtergefäfse selbst stecken in einem Sack von Filterstoff. Die Filtersäcke können auch
zwischen je zwei derselben eingehängt werden, in welchem Falle die Einlauföffnungen der Röhre i,
also 21 bis z9, im Innern der Mulde Warzenansätze
erhalten, welche in mit Gummiringen versehenen Oeffhungen, die seitlich an den Filtersäcken angebracht sind, mit den Einlauföffhungen
in Verbindung gebracht werden.
Die oben unverschlossenen Filtergefäfse k, k'
u. s. w. werden durch die über die Oeffnungen überschlagenen Filtersack-Enden gedeckt und
legen sich auf diese doppelwinkligen Blechrinnen, welche durch zwei mit entsprechenden Einschnitten
für diese Rinnen versehenen Holzleisten η' und 11 2 niedergedrückt und in gleichmäfsiger
Entfernung gehalten werden.
In den hierdurch gebildeten Zwischenräumen wird die Würze durch den Filtrirstoff und die
Seiherplatten in das Innere der Filtrirgefäfse durch den continuirlichen Druck der Flüssigkeitssäule,
vom Apparat zum Kühlschiff reichend, gedrückt und fliefst durch die beschriebenen
zwei Schlitze in die Sammelrinne / und gelangt von da durch den bei m befindlichen Hahn mittelst
Pumpe in die Gährgefäfse.
Selbstredend wird vor der Füllung des Apparates das im Verschlufsdeckel befindliche Lufthähnchen
geöffnet und nach erfolgter Füllung des Apparates wieder geschlossen.
Die bei der Filtration zurückbleibenden Schlammtheile des Kühlgelägers setzen sich an
den Boden der Mulde sowie an den Filtersäcken
selbst an; dieselben werden nach beendigtem -Filtriren bei?- Oeffnung des Apparates und Entfernung
der einzelnen Filtergefäfse mit deren SackumMllung beseitigt. Zur Reinigung der
unterhalb der Mulde angebrachten Sammelrinne dienen die durch Schraubenverschlufs verschliefsbaren
Stutzen /' bis P, welche nach Oeffnung der Schraubenverschlüsse leicht zugänglich sind,
ebenso sind für Reinigung der Vertheilungsrohre ζ an der Stirnseite des Apparates zwei
Putzjcapselverschlüsse vorgesehen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein selbsttätiger Apparat zum Ersatz der Biertrubsäcke in Brauereien, wie dargestellt und beschrieben.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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