DE405204C

DE405204C - Untergrundkalk- und Duengepflug

Info

Publication number: DE405204C
Application number: DEP46536D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-07-14
Filing date: 1923-07-14
Publication date: 1924-10-28

Description

Untergrund-

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Neuanordnung an den bereits bekannten zwei- und mehrscharigen Pflügen, vermöge deren diese letzteren unter Auswechselung einer ihrer Pflugscharen gegen eine Untergrundschar zur Untergrundbearbeitung und gleichzeitigen Zuführung von Düngestoffen und anderen zur Melioration des Bodens geeigneten Materialien zu verwenden sind.

ίο Die zu benutzenden Untergrundschare sind unten offen hergestellt, wobei innerhalb derselben von einem geeigneten Vorratsbehälter aus ein Rohr von passender Weite herabgeführt ist, welches mit seinem unteren Ende

ig in strahlförmi'gen Streukanälen etwas über der unteren Schnittebene der
schar ausmündet.

Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß das zu streuende Material unmittelbar hinter

ao dem Untergrundschar auf den Grund der von dieser gezogenen Furche gelangt, ehe dieselbe durch die von der Schar abgleitenden Schollen wieder geschlossen wird. Die Streusubstanz wird auf diese Weise dem Boden

as an der geeigneten Stelle fein verteilt zugeführt bzw. entsprechend dünn in denselben eingestreut, so daß eine jede Materialverschwendung ausgeschlossen ist.

Mit der neuen Vorrichtung können alle

jo Arten von staubförmigen Düngemitteln und anderen zur Verbesserung des Bodens geeigneten Materialien dem Ackerboden zugeführt werden. In hervorragender Weise sind die neuen Pflüge zur Verbesserung von sauren Bodenarten geeignet. Die schädlichen, in ^! solchem Boden vorhandenen Säuren sind leicht zu neutralisieren, wenn denselben mittels der neuen Pflüge in passender Tiefe j unter der Oberfläche unter Auflockerung durch die Untergrundschar Staubkalk in ent- : sprechenden Mengen zugeführt wird.
j Die zu streuenden Substanzen gelangen ; aus einem an passender Stelle auf der Pflug- " karre angebrachten Vorratsbehälter durch einen Trichter in das Streurohr, welches an der Innenseite der Schar herabgeführt und mit Schellen o. dgl. an derselben befestigt ist. Um das Zusammenballen des Materials zu verhüten, empfiehlt es sich, in bekannter Weise Schaufelrädchen, Rühr- bzw. Klopf- g₀ vorrichtungen u. dgl. in dem Behälter bzw. in dem Streurohr anzubringen, deren Antrieb in der üblichen Weise von der Vorderradwelle zu bewirken ist.

In den Einzelheiten ihrer Ausführung kann ' die neue Anordnung je nach Umständen verschieden sein. Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführung der Erfindung, und zwar zeigen:

Abb. ι in einer Seitenansicht einen zwei- e₀ scharigen Pflug, an welchem die vordere Schar durch eine Untergrund schar mit der neuen Streuvorrichtung ersetzt ist,

Abb. 2 einen Vertikalschnitt der Abb. 1 in der Längsrichtung des Pfluges,

Abb. 3 eine Seitenansicht der Pflugschar in vergrößertem Maßstabe,

Abb. 4 die Untergrundschar in einer Hinteransicht,

Abb. 5 einen Horizontalschnitt der Unter-

grundschar in der Höhe der punktierten Linie I-II der Abb. 3 sowie

Abb. 6 eine Draufsicht derselben. Auf dem Vor der ende des Pfluges ist an Stelle der einen Schar eine Untergrundschar und über derselben an dem Pflugkarren ein · Behälter α zur Aufnahme des Vorrats der j Streumasse vorgesehen. Dieser Behälter läuft nach unten in einem Trichter b aus, an welchem das Auslauf- bzw. Streurohr c teleskopisch verschiebbar ansetzt. Das Streurohr c ist innerhalb der Untergrundschar d herab- I geführt und an derselben mit einer Schelle c¹ \ oder in ähnlicher Weise befestigt. Nach j unten endet das Streurohr kurz über der unteren Schnittebene der Schar mit einer entsprechend verbreiterten Öffnung e, in : welche zwecks besserer Verteilung der Masse beim Ausstreuen radial verlaufende Leit- j rippen /' eingesetzt sind. Die durch diese Leitrippen /" in dem unteren Teile des Streurohres gebildeten Kanäle bieten außerdem den Vor- ! teil, daß dieselben das Festsetzen von größeren, durch Zusammenballen des Streugutes sich unter Umständen bildenden Klumpen verhindert. i

Hinter der Untergrundschar bzw. hinter I dem Streurohr c ist vorteilhaft eine kleine, ' aus zwei Paar Tellerscheiben s gebildete Egge angeordnet, durch welche unter Zerkleinerung · der von der Untergrundschar aufgeworfenen ' Schollen eine weitere, innige Durchmischung ί des Erdreiches mit dem eingestreuten Ma-. terial erfolgt.
In dem Vorratskasten für das Streuma- j terial ist ein mit einem Rührwerk h zusam- ^: menarbeitendes Schaufelrad g gelagert. Die- ; ses Schaufelrad erhält während des Ganges ' der Maschine zusammen mit dem Rührwerk seinen Antrieb von der Vorderradwelle k vermittels einer Kette /. Das in den Vorratskasten eingeschüttete Streumaterial wird hierdurch in ständiger Bewegung erhalten und gleichmäßig und restlos dem Streurohr zugeführt.

Die hintere, versetzt zu der Untergrundschar angeordnete, gewöhnliche Pflugschar m dient in bekannter Weise zur Vorbearbeitung des Bodens für die Untergrundschar. Zweckmäßig sind Untergrundschar und der Behälter für Streumasse leicht abnehmbar eingerichtet, so daß sie im Bedarfsfalle ohne Schwierigkeit gegen eine gewöhnliche : Pflugschar ausgewechselt werden können, um ; die Maschine auch als gewöhnlichen Zwei- ^! scharpflug benutzen zu können. j

Es empfiehlt sich, die Untergrundschar d i in der Höhe verstellbar einzurichten, teils um deren Arbeit hinsichtlich der Tiefe genau regeln zu können und teils, um die Schar beim Fahren auf Straßen usw. völlig vom Boden abheben zu können. Um die Zuführung des Streumaterials von der Höhenein-.stellung der Schar unabhängig zu machen, kann das eigentliche, an der Schar befestigte Streurohr c in dem trichterförmigen Auslauf b des Vorratsbehälters α teleskopisch ausziehbar angebracht werden. Zum Zwecke der Höheneinstellung ist an dem oberen Ende der Säule der Untergrundschar d eine Zahnleiste ;;· vorgesehen. Mit dieser Zahnleiste steht ein Zahnsegment 0 in Eingriff, welches auf einer neben dem Materialbehälter α gelagerten Welle p befestigt ■ ist. Zur Betätigung der Welle p dient der an derselben angebrachte Hebelarm q, so daß durch Drehen des Zahnsegmentes nach der einen oder anderen Seite die Untergrundschar nach Bedarf zu heben oder zu senken ist, wobei der Handhebel in seiner jeweiligen Einstellung in bekannter Weise in dem mit entsprechenden Rasten versehenen Bügel r festzulegen ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Untergrundkalk- und Düngepflug, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft der Untergrundschar (d) seitlich zu einer Zahnstange (ή) ausgebildet ist, mit welchem ein vom Führersitz aus mittels eines Hebels o. dgl. zu betätigendes Zahnsegment so in Eingriff ,steht, daß die Schar (d) jederzeit ohne Unterbrechung des Betriebes beim Wenden ausgehoben und darauf bis zu beliebiger Tiefe wieder gesenkt werden kann.

2. An Untergrundkalk- und Düngepflügen nach Anspruch 1 die Anordnung eines in dem Hohlraum der Schar mündenden, bis nahe auf die Scharunterkante herabreiohenden, an der Hinterseite des Schaftes der Schar befestigten, nach oben trichterförmig erweiterten und in bekannter Weise teleskopisch ausziehbaren Streurohres (b, c).

3. An Untergrundkalk- und Düngepflügen nach Anspruch 1 und 2 die Anordnung einer aus zwei Paar tellerförmig hohlen, an ihren Rändern gezackten, schräg gegeneinander gestellten, frei drehbaren Scheiben (s) bestehenden Egge hinter der Untergrundschar (d) in einer solchen Tiefe, daß durch dieselbe das von der Schar aufgewühlte Erdreich mit dem eingestreuten Dünger durchgemischt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.